PELLETIERTES WIEDERKÄUERFUTTER ANGEREICHERT MIT PANSEN-LABILEN INHALTSSTOFFEN

申请号 EP15709169.5 申请日 2015-03-11 公开(公告)号 EP3131409A1 公开(公告)日 2017-02-22
申请人 BASF SE; 发明人 TRÖSCHER, Arnulf; OBERFRANK, Uwe;
摘要 The invention relates to pelleted feed for ruminants, containing, in a pelleted or subsequently crushed form, a mixture of at least one solid particulate feed component and at least one rumen-available ingredient that is added to the mixture. The invention also relates to methods for producing said pelleted feed and the use thereof in methods for modifying the milk fat concentration.
权利要求
PATENTANSPRÜCHE
Pelletiertes Wiederkäuer-Futtermittel, enthaltend in pelletierter Form eine Mischung wenigstens eines festen partikelförmigen Futtermittelbestandteils mit wenigstens einem der Mischung zugesetzten Pansen-instabilen Inhaltsstoff.
Futtermittel nach Anspruch 1 , wobei der Inhaltsstoff ein Fett oder Öl ist.
Futtermittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Anteil an zugesetztem Pansen-instabilen Inhaltsstoff im Bereich von 0,1 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der zu pelletierenden Mischung beträgt.
Futtermittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Inhaltsstoff ausgewählt ist unter gesättigten und ein- oder mehrfach ungesättigten Carbonsäuren mit wenigstens 6 Kohlenstoffatomen, Mischungen von wenigstens zwei gesättigten und/oder ein- oder mehrfach ungesättigten Carbonsäuren mit wenigstens 6 Kohlenstoffatomen, und Stoffgemischen welche wenigstens eine gesättigte oder ein- oder mehrfach ungesättigte Carbonsäure mit wenigstens 6 Kohlenstoffatomen umfassen.
Futtermittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Inhaltsstoff wenigstens eine mehrfach ungesättigte Fettsäure, insbesondere mit konjugierten Doppelbindungen, umfasst.
Futtermittel nach Anspruch 5, wobei die mehrfach ungesättigte Fettsäure wenigstens ein Isomeres der Linolsäure umfasst.
Futtermittel nach Anspruch 6, wobei die mehrfach ungesättigte Fettsäure eine CLA ist.
Futtermittel nach Anspruch 7, wobei die CLA ausgewählt ist unter
a) cis/trans-9,1 1 -Linolsäure;
b) cis/trans-8,10-Linolsäure;
c) cis/trans-1 1 ,13-Linolsäure;
d) cis/trans-10,12-Leinolsäure; und
e) Gemischen von wenigstens zwei der oben genannten Verbindungen.
9. Futtermittel nach Anspruch 8 wobei die CLA ausgewählt ist unter a) 9-cis, 1 1 -trans- Linolsäure;
b) 10-trans,12-cis-Linolsäure; und
c) Gemischen davon.
Verfahren zur Herstellung eines pelletierten Wiederkäuer-Futtermittels nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei man
a. wenigstens einen festen partikelförmigen Futtermittelbestandteil mit wenigstens einem Pansen-instabilen Inhaltsstoff vermischt,
b. die so erhaltene Mischung gegebenenfalls konditioniert
c. die gegebenenfalls konditionierte Mischung in einer Pelletier- Etrudier- oder Expandiervorrichtung unter Einwirkung von Druck und gegebenenfalls Dampf zu Pellets verpresst; und
d. die so erhaltenen Pellets gegebenenfalls abkühlt und/oder nachtrocknet und gegebenenfalls anschließend krümelt.
Verfahren zur Herstellung eines Pansen-geschützten Wiederkäuer-Futtermittels, enthaltend wenigstens einen Pansen-instabilen Inhaltsstoff, wobei man
a. wenigstens einen festen partikelförmigen Futtermittelbestandteil mit wenigstens einem Pansen-instabilen Inhaltsstoff vermischt, wobei man eine Pansen-instabile Mischung des Inhaltsstoffs mit dem wenigstens einen Futtermittelbestandteil erhält,
b. die so erhaltene Mischung gegebenenfalls konditioniert
c. die gegebenenfalls konditionierte Mischung in einer Pelletier-, Etrudier- oder Expandiervorrichtung unter Einwirkung von Druck und gegebenenfalls Dampf zu Pellets verpresst, wobei die pelletierte Mischung im Vergleich zur nicht- pelletierten Mischung eine verbesserte Pansen-stabilität des Inhaltsstoffs (verringerte Pansen-Instabilität des Inhaltsstoffs) aufweist; und
d. die so erhaltenen Pellets gegebenenfalls abkühlt und/oder nachtrocknet und gegebenenfalls anschließend krümelt.
Verfahren zur Änderung der Konzentration von Milchfett in Milch, die von einem milchspendenden Wiederkäuer erzeugt wird, wobei man dem milchspendenden Wiederkäuer eine wirksame Menge eines pelletiertes Wiederkäuer-Futtermittel nach einem der Ansprüche 1 bis 9 oder hergestellt nach Anspruch 10 verabreicht.
13. Verfahren nach Anspruch 12, wobei der milchspendende Wiederkäuer ausgewählt ist unter Kuh, Ziege und Schaf.
4. Milch, hergestellt nach einem Verfahren nach Anspruch 12 oder 13.
5. Futtermittel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, hergestellt nach einem Verfahren nach Ausführungsform 1 1 .
说明书全文

Pelletiertes Wiederkäuerfutter angereichert mit Pansen-labilen Inhaltsstoffen

Die Erfindung betrifft pelletiertes Wiederkäuer-Futtermittel, enthaltend in pelletierter Form eine Mischung wenigstens eines festen partikelförmigen Futtermittelbestandteils mit wenigstens einem der Mischung zugesetzten Pansen-instabilen Inhaltsstoff; Verfahren zu deren Herstellung und deren Anwendung in Verfahren zur Änderung der Konzentration von Milchfett.

Hintergrund der Erfindung Zusätze zu Wiederkäuerfutter können unerwünschten chemischen Veränderungen durch Pansenorganismen unterliegen. So ist im Rahmen der Modifizierung von mehrfach ungesättigten Fettsäuren durch die Pansenmikroben zu beobachten, dass sich sowohl der Gehalt als auch die Lage von Doppelbindungen in der Kohlenstoff kette der Fettsäure verändern kann. Üblicherweise sind die Doppelbindungen der ungesättigten Fettsäuren in den Pflanzen durch mindestens zwei Einfachbindungen getrennt .Mikrobielle Enzyme können ein konjugiertes Doppelbindungssystem generieren, bei dem die Doppelbindungen nur durch eine Einfachbindung getrennt sind. Hierzu gehören beispielsweise die konjugierten Linolsäure- Isomere (conjugated linoleic acids, CLA). Sie entstehen vor allem durch die Linolsäure- Isomerase des Pansenbakteriums Butyrivibrio fibrisolvens aus Linolsäure (C18:2 cis-9, trans- 12). Das Haupt-CLA-Isomer ist die cis-9, trans-1 1 -CLA (C18:2 cis-9, trans-1 1 ) mit etwa 75-92 % am Gesamt-CLA-Gehalt. Demgegenüber ist das Milchfett-depressiv wirkende Isomer C18:2 trans-10, cis-12 nur mit einem geringen Anteil von 0,03- 1 ,5 % vertreten. Von diesen Isomeren gelangt ein Teil über die Absorption in den Organismus des Wiederkäuers. Bei Milchkühen werden die pansenmodifizierten Fettsäuren auch in die Milch transportiert. Der CLA-Gehalt des Milchfettes ist stark fütterungsabhängig und liegt bei etwa 0,3-1 ,1 %. (vgl. Kirchgeßner, Tierernährung, 13. Auflage, DLG Verlag GmbH), bei Weidefütterung auch bis zu über 4% (T röscher et al., 2014; im Druck)

CLAs werden aufgrund ihrer starken physiologischen bzw. pharmakologischen Wirkungen intensiv beforscht. In Zellkulturstudien und Tierversuchen zeigen CLAs krebsprotektive und antientzündliche Wirkungen. Es ist auch bekannt, dass konjugierte Linolsäure-Isomere (CLA-Isomere) bei Wiederkäuern die Expression zahlreicher Gene hemmen, die für die Aufnahme von zirkulierenden Fettsäuren in die Milchdrüse, für die Synthese von Fettsäuren sowie die Triglyceridbildung verantwortlich sind. Hierbei hat sich vor allem das C18:2 trans-10, cis-12 CLA-Isomer als besonders fettreduzierend erwiesen. Im Zusammenhang mit der Abnahme des Fettanteils in der Milch werden als Vorteile u,a, die Entlastung des Stoffwechsels sowie Erhöhung der Milchmenge diskutiert. So wird berichtet, dass Senkungen des Milchfettgehaltes von 0,4-0,5 % zu Steigerungen der Milchmenge um bis zu 3- 10% führen können, (vgl. Kirchgeßner, aaO) Aus diesem Grund wird heute dem Milchleistungsfutter oftmals CLAs zugesetzt. Diese Präparationen sind in der Fütterung zugelassen, müssen allerdings in pansengeschützter Form eingesetzt werden da ungeschützte CLAs im Pansen weiter zu unwirksamen C18:1 und C18:0 Fettsäuren abgebaut werden.

Wenn diese oder andere Moleküle, die durch Pansen-Mikroorganismen abgebaut oder chemisch so verändert werden, dass sie ihre biochemische Wirkung verlieren, Wiederkäuer verabreicht werden sollen, müssen sie also gegen derart unerwünschte mikrobielle Wirkungen im Pansen geschützt werden. Verschiedene Verfahren sind in der Literatur beschrieben, die mehrfach ungesättigten Fettsäuren (PUFAs), wie den CLAs Pansenschutz verleihen können. Dies verdeutlichen auch Befunden, beispielsweise von Elgersma et al., in Fresh Herbage for Dairy Cattle, 175-194,2006 die Biohydrogenierungsraten von ungesättigten Fettsäuren im Bereich von 82 - 98 % beschreiben. Lediglich etwa 2 bis 22 % der aufgenommenen mehrfach ungesättigten Fettsäuren (PUFAs) sind nach dem Durchgang durch den Pansen noch nachweisbar.

So werden in der Literatur (vgl. Kirchgeßner, aaO) verschieden Formen pansengeschützter Fette, die gegen mikrobiellen Abbau und mikrobielle Modifikation geschützt sind, beschrieben:

Erwähnt werden dort insbesondere:

a) nativ geschützte zellgebundene Fette der Ölsaaten, die in Form von Ölsaatkuchen oder geschroteten Vollsaaten eingesetzt werden. Das Schutzprinzip besteht dabei in der langsamen

Freisetzung der Öle aus den Pflanzenzellen; allerdings weisen solche Fette eine geringe Lagerstabiiitat auf.

b) hitzebehandelte Ölsaaten, z. B. durch Extrusion; wobei denaturierte Eiweiße das Fetttröpfchen umgeben und es so vor mikrobiellem Abbau schützen.

c) chemisch modifizierte Fette, z. B. durch Verseifung von Fettsäuren mit Calcium oder

Ummantelung („Coating) der Fetttröpfchen mit formaldehydbehandelten Proteinen.

d) Fette, die durch technische Verfahren (z. B. Ummantelung mit gehärteten Pflanzenfette) vor mikrobiellen Enzymen geschützt sind.

Aus der EP-A-1 100 489 ist ein Verfahren zur Verringerung des Milchfettgehalts bei Milchvieh bekannt, wobei eine wirksame Menge an CLA dem Vieh zu verabreichen ist. Zum

Schutz vor pansenbakterielle Veränderung wird vorgeschlagen den Wirkstoff durch Injektion zu verabreichen oder diesen in gecoateter Form bereit zu stellen.

Figurenbeschreibung

Figur 1 zeigt den zeitlichen Retentionsverlauf von verschiedenen in-vitro inkubierten CLA- Formulierungen in Pellets und Extrudaten (T1 und T3 erfindungsgemäß) Zusammenfassung der Erfindung

Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines vereinfachten Wegs zur Überführung Pansen-instabiler Futterinhaltsstoffe in eine Darreichungsform mit verbesserter Pansen- Stabilität.

Überraschenderweise konnte die Aufgabe durch Bereitstellung von ungecoateten, pelletierten Futtermitteln gemäß den beiliegenden Ansprüchen gelöst werden.

Spezielle Ausgestaltungen der Erfindung a) Allgemeine Definitionen

Ein„Pellet" oder eine„pelletiere Form" umfasst feste Futterformulierungen, wie sie mit Hilfe herkömmlicher Pelletiervorrichtungen aber auch herkömmlicher Extrusions- oder Expandiervorrichtungen in an sich bekannter Weise zugänglich sind. Üblicherweise besitzen derartige Pellets eine Länge von etwa 0,5 bis 2 oder 0,8 bis 1 ,5 cm, wie zB etwa 1 cm und eine Durchmesser im Bereich von 0,1 bis 0,8 oder 0,4 bis 0, 5 cm. Mitumfasst durch diese Begriffe sind auch sogenannte „gekrümelten" Pellets, dh Pellets die durch mechanische Krafteinwirkung in kleinere Partikel überführt werden Zweck des Krümeins ist häufig eine Erleichterung der Aufnahme der Pellets durch das Tier oder auch eine bessere Verteilung im Endfutter. Durch das Krümeln kann man die Partikelgröße gezielt verringern und die Partikelzahl erhöhen. Man erhält dabei zB ein Partikelgemisch mit eine Anteil von >50%, zB 55 bis 95 oder 60 bis 90 oder 70 bis 80% an Partikeln mit einem Durchmesser im Bereich von etwa 3 bis 6 oder 4 bis 5 mm.

Ein „Pansen-instabiler Inhaltsstoff" (Reinsubstanzen aber auch natürliche oder synthetische Stoffgemische), umfasst eine chemische Verbindung, welche ohne zureichenden Schutz, bei Passage des Wiederkäuerpansens chemischen Veränderungen (Veränderung der chemischen Summenformel, wie zB durch Biohydrogenierung, oder und/ oder der Konfiguration und/oder Stereochemie) unterzogen werden kann. In der Regel ist dies eine organisch-chemische Substanz, insbesondere eine solche, welche als Nahrungs- /Futterbestanteil oder Nahrungs/Futterzusatz von Bedeutung ist. Insbesondere sind zu nennen gesättigte oder ein- oder mehrfach ungesättigte Carbonsäuren, wie zB solche mit mindestens 6 Kohlenstoffatomen, wie zB die unten angegebenen CS, PUFA, MUFA oder CLA. Weitere Futteradditive bzw. Futterbestandteile oder Einzelfuttermittel, die Pansen-geschützt verabreicht werden müssen/können sind Aminosäuren (insbesondere. Methionin, Lysin, etc.), Enzyme, Cholin, und andere Wirkstoffe aus der Klasse der Vitamine.

Eine„Pansen-instabile Mischung" oder„Pansen-instabile Futtermittel-Mischung" umfasst wenigstens einen „Pansen-instabilen" Inhaltsstoff, und ist nicht oder unzureichend Pansen geschützt, dh der Inhaltsstoff wäre bei Verfütterung und Passage des Wiederkäuerpansens chemischen Veränderungen wie oben beschrieben ausgesetzt.

„Pansen-Stabilität" oder„Pansen-Schutz" im Kontext der Erfindung bedeutet, dass ein „Pansen-instabiler" Inhaltsstoff durch die oben beschriebene „Pellef-Form in einen Zustand verringerter „Pansen-Instabilität" bis hin zum im Wesentlichen vollständigen Pansenschutz überführt wird. Diese verbesserte Pansen-Stabilität oder verringerte Pansen-Instabilität kann in einfacher Weise durch Vergleich der Stabilität des Inhaltsstoffs in einer pelletierten oder nicht- pelletierten Mischung unter Anwendung von im Experimentellen Teil beschriebenen Versuchsansätzen (in vitro oder in-vivo) bestimmt werden.

„Carbonsäuren" (CS) sind insbesondere geradkettige oder verzweigte, insbesondere geradkettige, gesättigte oder, ein- oder mehrfach ungesättigten, gegebenenfalls substituierten C 6 -C 30 -Monocarbonsäuren Beispiele für gesättigte unverzweigte Fettsäuren sind Capronsäure, Önanthsäure, Caprylsäure, Pelargonsäure, Caprinsäure, Undecansäure, Laurinsäure, Tridecansäure, Myristinsäure, Pentadecansäure, Palmitinsäure, Margarinsäure, Stearinsäure, Nonadecansäure, Arachinsäure, Behensäure, Lignocerinsäure, Cerotinsäure und Melissinsäure. Beispiele für einfach ungesättigte Fettsäuren sind Palmitoleinsäure, Ölsäure und Erucasäure. Beispiele für zweifach ungesättigte Fettsäuren sind Sorbinsäure und Linolsäure. Beispiele für dreifach ungesättigte Fettsäure sind Linolensäure und Elaeostearinsäure. Beispiele für vier- und mehrfach ungesättigte Fettsäuren sind Arachidonsäure, Clupanodonsäure, Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure. Beispiele für s ubstituierte Fettsäuren sind Ricinolsäure ((R)-12-Hydroxy-(Z)-9-octadecensäure). Weitere geeignete Fettsäuren sind natürlich vorkommende Fettsäuren wie Gondosäure und Neronsäure. Sind in den Fettsäuren Doppelbindungen enthalten, so können diese sowohl in eis- als auch in transForm vorliegen. Die Substituenten sind vorzugsweise ausgewählt unter Hydroxy- und Niedrigalkylgruppen, wie zB Methyl- und Ethylgruppen. Weiterhin können Ketogruppen oder Epoxygruppen, wie zB in der Vernolsäure im Kohlenwasserstoffrest enthalten sein. Weitere funktionelle Gruppen sind Cyclopropan-, Cyclopropen- und Cyclopentenringe, welche durch Verbrückung von zwei benachbarten Kohlenstoffatomen im Kohlenwasserstoffrest der Fettsäure ausgebildet werden können (vgl. Malvaliasäure und Chaulmoograsäure).

„PUFA" sind mehrfach ungesättigte Fettsäuren mit mindestens 2 konjugierten oder nicht- konjugierten C=C-Doppelbindungen im Fettsäuremolekül. Als Beispiele sind zu nennen: Linolensäure, Eicosapentaensäure (EPA) ((5Z,8Z,1 1 Z,14Z,17Z)-Eicosa- 5,8,1 1 ,14,17- pentaensäure; oder C20:5 (ω-3) ) und Docosahexaensäure (DHA) ((4Z,7Z,10Z,13Z,16Z,19Z)- Docosa-4,7, 10,13,16, 19-hexaensäure) oder C22:6 (ω-3)).

„MUFA" sind einfach ungesättigte Fettsäuren, die in eis- oder trans-Konfiguration vorkommen wie zB die Ölsäure oder die Vaccensäure.

Konjugierte Linolsäuren (CLA) sind eine Gruppe von Isomeren der zweifach ungesättigten d 8 -Monocarbonsäure„Linolsäure", deren beiden Doppelbindungen in Position 9 und 12 und somit nicht konjugiert vorliegen. Diese wird auch mit der Kurzform „C18:2 cis-9, cis- 12" bezeichnet.

„CLA" umfasst grundsätzlich alle konjugierten, zweifach-ungesättigten Isomere der Linolsäure (C18:2 cis-9,cis-12), wobei die Position der beiden Doppelbindungen in der Kohlenstoffkette zum Kettenende oder zur Carboxylgruppe hin verschoben sein kann und außerdem die Stereochemie der konjugierten Doppelbindungen jegliche Variation umfassen kann (cis/cis, trans/trans, cis/trans), wobei„cis/trans" beide Reihenfolgen„trans-cis" oder„cis- trans" umfasst, wobei jeweils die erstgenannte Konfiguration der beiden Reihenfolge die der Carboxylgruppe am nächsten liegende Doppelbindung betrifft:

Beispielhaft sei auf die im Folgenden dargestellte konjugierte Linolsäure„C18:2 cis-9, trans-1 1 " verwiesen:

Die hierin verwendeten Bezeichnungen : cis/trans-9,1 1 -Linolsäure; cis/trans-8,10- Linolsäure; cis/trans-1 1 ,13-Linolsäure; und cis/trans-10,12-Linolsäure; umfassen somit sowohl die cis-trans als auch die trans-cis Isomere ,also:

cis/trans-9,1 1 -Linolsäure umfasst : C18 :2 cis-9, trans-1 1 und C18 :2 trans-9,cis 1 1

cis/trans-8,10-Linolsäure umfasst : C18 :2 cis-8, trans-10 und C18 :2 trans-8,cis 10

cis/trans-1 1 ,13-Linolsäure umfasst : C18 :2 cis-1 1 , trans-13 und C18 :2 trans-1 1 , eis 13 cis/trans-10,12-Linolsäure umfasst : C18 :2 cis-10, trans-12 und C18 :2 trans-10,cis 12

Analoges gilt für dreifach ungesättigte Linolensäure (C18 :3, cis-9, cis-12, cis-15) und den cis/trans Isomeren davon.

Obige Stoffangaben und die hierin beschriebenen Verwendungen dieser Stoffe betreffen primär den jeweiligen Reinstoff aber auch natürliche oder synthetische Stoffgemische, welche wenigstens einen dieser Stoffe zB wenigstens ein PUFA oder wenigstens ein CLA enthalten.

Natürliche Stoffgemische sind zB Fischöle oder mikrobielle Öle, welche reich an PUFAs sein können, sowie Leinöl, Sojaöl, Sonnenblumenöl, Rizinusöl, etc.

Synthetische Stoffgemische sind beispielsweise CLA -reiche Handelsprodukte wie Lutalin® der BASF SE.

Weiterhin sind zu nennen, Pansen-instabile Derivate der oben genannten Carbonsäuren (CS, PUFA, MUFA, CLA), wie insbesondere substituierte Derivate. Beispielsweise sind zu nennen Verbindungen die am Kohlenwasserstoffrest der Carbonsäure ein- oder mehrfach substituiert sind, wie zB durch Hydroxylgruppen. Als Beispiel für eine derartige Verbindung ist zu nennen: 10-Hydroxy-cis-12-octadecadiensäure. Besondere Ausführungsformen

Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere:

Pelletiertes Wiederkäuer-Futtermittel, enthaltend in pelletierter Form (dh durch Pelletieren, Extrusion, Expansion aber auch in gekrümelter Form, dh durch anschließendes Krümeln von Pellets, Extrudaten oder Expandaten erhaltenen kleinere Partikel) eine (Pansen-instabile) Mischung wenigstens eines festen partikelförmigen Futtermittelbestandteils mit wenigstens einem der Mischung zugesetzten Panseninstabilen Inhaltsstoff (in Reinform oder als Bestandteil eines natürlichen oder synthetischen Stoffgemischs), wobei insbesondere einzelne, mehrere oder alle Mischungsbestandteile, die zur Pelletierung mit dem Pansen-instabilen Inhaltsstoff vermischt werden sollen, an sich keine oder keine ausreichende Pansen-stabilisierende Wirkung in der zu pelletierenden Mischung zeigen. Insbesondere sind zB bei zu pelletierenden CLA-haltigen Mischungen solche Mischungsbestandteile nicht oder nur in unwirksamer Menge enthalten, die in nichtpelletierten CLA-Mischungen eine Pansenstabilisierung der CLA bewirken würden. Beispielsweise sind hierzu die im Pansen-stabilisierten CLA-Handelsprodukt Lutrell ® enthaltenen stabilisierend wirkenden Zusätze, wie insbesondere Sojaöl, Gips oder Silica zu nennen, die in erfindungsgemäßen, zu pelletierenden Futtermittelmischung nicht oder nur in nicht- stabilisierenden Mengen enthalten sind.

Die zur Herstellung der Futtermittelpellets eingesetzte Mischung kann daher als „Pansen-instabile" Mischung bezeichnet werden, die erst durch den erfindungsgemäßen Pelletierungs-, Extrusions- oder Expansionsschritt„Pansen-Stabilität" erhält, dh deren Pansen-Instabilität dadurch verringert wird.

Daraus folgt, dass erfindungsgemäß vorzugsweise keine Futtermittelmischungen zu Pellets verarbeitet werden, die bereits vor der Pelletierung eine ausreichende Pansen-Stabilität besitzen würden. Beispielsweise umfasst daher die Erfindung nicht die die Verarbeitung von Pansen-geschützten Inhaltsstoffmischungen (wie zB der CLA- Mischung Lutrell ® oder Mischungen vergleichbarer Zusammensetzung) zu pelletiertem Wiederkäuer-Futtermittel.

Futtermittel nach Ausführungsform 1 , wobei der Inhaltsstoff ein Fett oder Öl, insbesondere eine Fettsäure (Carbonsäure mit mindestens 6 C-Atomen) ist.

Futtermittel nach einer der vorhergehenden Ausführungsformen, wobei der Anteil an zugesetztem Pansen-instabilen Inhaltsstoff im Bereich von 0,1 bis 20 , 1 bis 15, 2 bis 10 oder 3 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der zu pelletierenden Mischung beträgt. Futtermittel nach einer der vorhergehenden Ausführungsformen, wobei der Inhaltsstoff ausgewählt ist unter gesättigten und ein- oder mehrfach (insbesondere 2-fach) ungesättigten Carbonsäuren mit wenigstens 6 Kohlenstoffatomen, Mischungen von wenigstens zwei gesättigten und/oder ein- oder mehrfach (insbesondere 2-fach) ungesättigten Carbonsäuren mit wenigstens 6 Kohlenstoffatomen, und Stoffgemischen welche wenigstens eine gesättigte oder ein- oder mehrfach (insbesondere 2-fach) ungesättigte Carbonsäure mit wenigstens 6 Kohlenstoffatomen, wie zB eine C18:2 oder C18:3 Carbonsäure, umfassen.; mitumfasst sind auch substituierte Derivate solcher Carbonsäuren, wie zB Hydroxyl-substituierte Derivate, beispielsweisel O- Hydroxy-cis-12-octadecadiensäure.

Futtermittel nach einer der vorhergehenden Ausführungsformen, wobei der Inhaltsstoff wenigstens eine mehrfach (insbesondere mehrfach) ungesättigte Fettsäure (PUFA), insbesondere mit konjugierten Doppelbindungen, umfasst.

Futtermittel nach Ausführungsform 5, wobei die mehrfach (insbesondere 2-fach) ungesättigte Fettsäure wenigstens ein Isomeres der Linolsäure umfasst.

Futtermittel nach Ausführungsform 6, wobei die mehrfach ungesättigte Fettsäure eine CLA ist.

Futtermittel nach Ausführungsform 7, wobei die CLA ausgewählt ist unter

a) cis/trans-9,1 1 -Linolsäure,

dh C18 :2 cis-9, trans-1 1 und C18 :2 trans-9,cis 1 1

b) cis/trans-8,10-Linolsäure;

dhC18 :2 cis-8, trans-10 und C18 :2 trans-8,cis 10

c) cis/trans-1 1 ,13-Linolsäure;

dh C18 :2 cis-1 1 , trans-13 und C18 :2 trans-1 1 ,cis 13

d) cis/trans-10,12-Linolsäure;

dh C18 :2 cis-10, trans-12 und C18 :2 trans-10, eis 12 e) cis/cis-9,1 1 -Linolsäure,

f) trans/trans-9,1 1 -Linolsäure,

g) cis/cis-8,10-Linolsäure

h) trans/trans-8,10-Linolsäure

i) cis/cis-1 1 ,13-Linolsäure

j) trans/trans-1 1 ,13-Linolsäure

k) cis/cis-10,12-Linolsäure I) trans/trans-10,12-Linolsäure; undGemischen von wenigstens zwei der oben genannten Verbindungen.

Futtermittel nach Ausführungsform 8 wobei die CLA ausgewählt ist unter

a) 9-cis,1 1 -trans- Linolsäure (C18 :2 cis-9, trans-1 1 ) ;

b) 10-trans,12-cis-Linolsäure (C18 :2 trans-10,cis 12); und c) Gemischen davon. Verfahren zur Herstellung eines pelletierten Wiederkäuer-Futtermittels nach einer der vorhergehenden Ausführungsformen, wobei man

a. wenigstens einen festen partikelförmigen Futtermittelbestandteil mit wenigstens einem Pansen-instabilen Inhaltsstoff gemäß obiger Definition vermischt, b. die so erhaltene Mischung gegebenenfalls konditioniert, insbesonderedurch Dampfeinleitung , insbesondere Konditionierung mit heißem (zB bis zu 95 °C) Wasserdampf, wie zB Sattdampf, über einen ausreichenden Zeitraum, wie zB für 20 bis 40 oder 20 bis 120 oder 20 bis 140 oder 20 bis 240 Sekunden, c. die gegebenenfalls konditionierte Mischung in einer Extrusions-, Expansionsoder einer Pelletiervorrichtung, insbesondere einer Pelletier- oder Extrusionsvorrichtung, unter Einwirkung von Druck zu Pellets verpresst; und d. die so erhaltenen Pellets gegebenenfalls abkühlt und/oder nachtrocknet. Verfahren zur Änderung der Konzentration von Milchfett in Milch, die von einem milchspendenden Wiederkäuer erzeugt wird, wobei man dem milchspendenden Wiederkäuer eine wirksame Menge eines pelletiertes Wiederkäuer-Futtermittel nach einer der Ausführungsformen 1 bis 9 oder hergestellt nach Ausführungsform 10 verabreicht. Verfahren nach Ausführungsform 1 1 , wobei der milchspendende Wiederkäuer ausgewählt ist unter Kuh, Ziege und Schaf. Verfahren zur Herstellung eines Pansen-geschützten Wiederkäuer-Futtermittels eines Pansen-instabilen Inhaltsstoffs, wobei man

a. wenigstens einen festen partikelförmigen Futtermittelbestandteil mit wenigstens einem Pansen-instabilen Inhaltsstoff vermischt, wobei man eine Pansen-instabile Mischung (dh eine Mischung, die keinen oder nur einen unzureichenden Pansenschutz des labilen Inhaltsstoffs zeigen würde) des Inhaltsstoffs mit dem wenigstens einen Futtermittelbestandteil erhält,

b. die so erhaltene Mischung gegebenenfalls konditioniert c. die gegebenenfalls konditionierte Mischung in einer Pelletier- Etrudier- oder Expandiervorrichtung unter Einwirkung von Druck und gegebenenfalls Dampf zu Pellets verpresst, wobei die pelletierte Mischung im Vergleich zur nicht- pelletierten Mischung eine verbesserte Pansen-Stabilität des Inhaltsstoffs (dh eine verringerte Pansen-Instabilität des Inhaltsstoffs bis hin zum vorzugsweise im Wesentlichen vollständigen Pansenschutz) aufweist; und

d. die so erhaltenen Pellets gegebenenfalls abkühlt und/oder nachtrocknet und gegebenenfalls anschließend krümelt.

14. Futtermittel nach einer der Ausführungsformen 1 bis 9, hergestellt nach einem Verfahren nach Ausführungsform 13. d) Weitere Ausgestaltungen d1 ) Herstellung der Futtermittelpellets

Zur Herstellung der pelletierten Futtermittelzusammensetzungen werden der oder die erfindungsgemäß zu formulierenden Pansen-instabilen Inhaltsstoffe ggf. zusammen mit weiteren Zusätzen mit üblichem Tierfutterbestandteilen (wie z. B. Milchleistungsfutter) vermischt. Der Inhaltsstoffanteil wird so gewählt, dass der z. B. im Bereich von 0,1 bis 20, 1 bis 15, 2 bis 10 oder 3 bis 5 Gew.-% liegt. Anschließend wird das Futter mit Hilfe einer geeigneten Pelletpresse pelletiert. Dazu wird das Futtergemisch üblicherweise durch Dampfeinleitung (mit bis zu 95 °C heißem Wasserdampf, zB Sattdampf), zB für 20 bis 1240 Sekunden konditioniert. Über die zugesetzte Menge an Sattdampf kann die Temperaturerhöhung während des Pelletiervorgangs beeinflusst werden. Diese Dampfkonditionierung kann aber auch entfallen.

Üblicherweise verwendet man zur Pelletierung handelsübliche Pelletpressen (zB Fa Bühler GmbH) die als Ringmatrizenpresse ausgestaltet sein können das vorkonditionierte Stoffgemisch wird dabei mittels walzen durch eine Ringmatrize (Spaltbreite zwischen Walze und Matrize zB 1 mm) gepresst. Je nach Matrize können so Pellets von etwa 2 bis 12 mm Durchmesser hergestellt werden. Für Michviehfutter verwendet man zB Matrizen mit einem Bohrungsdurchmesser von 4 bis 5 mm und einer Lochlänge von 40 bis 50 mm. Die höchste Prozesstemperatur tritt dabei beim Pressen des Gemisches durch die Matrize auf. Hier können Temperaturen im Bereich von etwa 60 bis 100 °C erreicht werden.

Das aus dem Matrizenauslass austretende heiße Material wird mittels Messer kontinuierlich abgeschnitten und die so gebildeten Pellets werden in einem Kühler umgehend abgekühlt und ggf. nachgetrocknet. Der Rest-Feuchtigkeitsgehalt kann dabei im Bereich von etwa 1 bis15 Gew.-% bezogen auf das Pellet-Gesamtgewicht nach dem Kühlen und ggf Trocknen liegen. In alternativer Weise kann das Pelletieren durch Extrusion oder Expansion (zB mittels Futter-Expandern der Firma Kahl, Deutschland), ersetzt werden (vgl zB "Feed Manufacturing Technology IV" Ed: mcEllhiney, Kansas State Univ.; Pub. by American Feed Industry Assoc, 1994; Arlington, VA. Darin: Extrusion Cooking Systems, Bob Hauck et al. S. 131 -139; Wilson et al 1998, Journal of Poultry Science, 77 (Suppl.1 ): 41 ) Die Produkte aus diesen Prozessen können auch wieder gekrümelt werden. d2) Anwendung

Typische Futtermittelbestandteile die zur Herstellung erfindungsgemäßer Pellets brauchbar sind, umfassen Einzelfuttermitteln pflanzlichen oder tierischen Ursprungs gemäß FMV (Futtermittelverordnung), wie zB Getreidefolgeprodukte , Weizenfuttermehl, Weizenkleie; Extraktionsschrote, Trester, Melasseschnitzel, Fischmehl, Fleischknochenmehle; und/oder mineralischen Einzelfuttermitteln gemäß FMV , wie zB Carbonate, Phosphate, Sulfate, Propionate. Ebenfalls geeignet sind Getreide, wie Weizen , Roggen, Gerste, Hafer, Mais, Hirse oder Triticale; Getreidefolgeprodukte (Nebenprodukte der Müllerei), wie Kleien, Grießkleien, Weizengrießkleien, Futtermehle oder Nachmehle; Nebenprodukte aus der Ölgewinnung (Extraktionsschrote, Expeller, Kuchen); Nebenprodukte aus der Gewinnung von Zucker (Melasse, Trockenschnitzel, Futterzucker, Pülpe, Kartoffelstärke, Maiskleber, Weizenkleber); Nebenerzeugnisse des Gärungsgewerbes, Biertreber, Hefe, Malzkeime, Schlempe; sowie tierische und sonstige Futtermittel, wie Blutmehl, Fischmehl, Presssaft, Kartoffeleiweiß.

Insbesondere sind zu nennen Weizen, Körnermais, Gerste, Hafer; Sojabohnen; Getreidemehle, wie Weizen- oder Maismehl, Sojabohnenmehl, Rübenmelasseschnitzel, Weizengrießkleie, Weizennachmehl, Maiskleberfutter, Sojaextraktionsschrot, Rapsextraktionsschrot, Biertreber, Getreideschlempe, Rübenmelasse, Haferkleie; Zucker, wie Traubenzucker, und Zuckeralkohole, weiterhin proteinhaltige Bestandteile wie Sojakonzentrat, Fischmehl, Glutene wie Mais- oder Weizengluten, Öle und Fette, sowie Nutrazeutika , wie zB freie Aminosäuren, deren Salze, Vitamine (wie zB A, D, E) und Spurenelemente ( wie zB Cu als CuS0 4 ), mineralische Bestandteile, wie Calciumcarbonat, Natriumchlorid; Phosphate, sowie gegebenenfalls Verarbeitungshilfsmittel, z. B. Gleitmittel, inerte Füllstoffe und dergleichen, und gegebenenfalls Konservierungsmittel.

Typische Milchleistungsfutterzusammensetzungen enthalten z. B. Mais, Weizen, Gerste, Hafer, Roggen, Zitrustrester, Sojaextraktionsschrot, Rapsextraktionsschrot, Sojaschalen, Palmkerexpeller, DDGS, Maiskleberfutter, Zuckerrübenschnitzel, Weizengrieskleie, Weizenkleie, Leinsaat, Melasse, Kalk, Salz, Vitamin- und Spurenelement-Vormischung.

Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf folgende Ausführungsbeispiele näher erläutert. Experimenteller Teil

Beispiel 1 : Untersuchung der Milchfettverringerung bei Milchviehfütterung mit verschiedenen pelletierten CLA Futterformulierungen a) Pelletierung

Pelletpresse: Hersteller Simon Heessen, Type V3-30C.

Kapazität 600-650 kg/h

Matritze:

Bohrungsdurchmesser: 5 mm

Bohrungslänge 45 mm.

Spaltbreite 1 mm

Pelletieremperatur: 80°C

Konditionierung : Wasserdampf T = 135 and 145°C (je nach Druck) b) Eingesetzte CLA Formulierungen

(1 ) Lutalin ®: (CLA -haltiges Handelsprodukt)

Tabelle: Zusammensetzung von 5 verschiedenen Chargen

1 GC Flächen-% (2) Lutrell ®:

Lutrell besteht aus 34% Lutalin, sowie den Zusätzen 15% Silica, 5% Gips und 46% hyd Sojaöl, wobei vor allem letzteres die Pansen-stabilisierende Funktion erfüllt. Die Zusammensetzung (Fettsäureprofil) von Lutrell ist in folgender Tabelle angegebene

Fettsäure Anteil

(% Gesamtprodukt)

C14:0 0,12 %

C15:0 0,00 %

C16:0 7,94 %

C16:1 0,04 %

C17:0 0,00 %

C18:0 41 ,05 %

C18:1 , c9 8,18 %

C18:2, c9, c12 0,67 %

C20:0 0,38 %

C18:3 0,00 %

CLA cis-9,trans-1 1 9,39 %

CLA trans-10, cis-12, 9,45 %

C22:0 0,36 %

C24:0 0,12 %

Andere Fettsäuren 2,42 %

Andere Substanzen 20,00 % (anorganischer Träger)

Σ 100 %

(3) Lutalin plus Silafett

Fettsäurezusammensetzung Silafett = gehärtetes (hydriertes) Sojaöl

C12:0

C14:0

C16:0

C18:0

C18:1

C18:2

Trans-Fettsäuren b) Versuchsschema

Es werden vier Versuchsvarianten (siehe folgende Tabelle) geprüft.

Variante 1 (T1 ) ist die Kontrolle (K) und enthält kein CLA,

Variante 2 (T2) enthält die CLA-Formulierung„Lutrell",

Variante 3 (T3) enthält die CLA-Formulierung„Lutalin" und

Variante 4 (T4) enthält die CLA-Formulierung„Lutalin plus Silafett". T1 T2 T3 T4

Soja-Mais-Mix 1000 1) 950 983,3 950,0

Lutrell 0 50 0,0 0,0

Lutalin 0 16,7 16,7

Lutalin plus Silafett 0 0,0 33,3

1000 1000 1000 1000

1 ) Angaben in Gramm

Futter: 1 kg Ergänzer aus 25 % Sojaextraktionsschrot und 75 % Maisschrot, vorpelletiert

Die CLA-Präparate werden in einem Milchleistungsfutter (25 Gew.-% Sojaextraktionsschrot; 75 Gew.-% Maisschrot) eingemischt und pelletiert.

Das Versuchsschemaentspricht einem 4 x 4 lateinischen Quadrat (siehe folgende Tabelle) . Die reine CLA wird bei den Versuchsgruppen in gleichen Mengen von je 16,7g je Kuh und Tag dosiert

und Lutalin plus Silafett = T4.

Die Länge jeder Periode beträgt 21 Tage. Dh, nach einer Adaptationszeit von 14 Tagen erfolgt eine Messperiode von 7 Tagen. Alle vier Versuchsrationen basieren auf denselben Grundkomponenten. c) Tiere

Jede Behandlung wird nach obigem Versuchsschema mit 20 Kühen getestet. Weitere 4 Kühe werden als Reservetiere auf die Versuchsgruppen aufgeteilt. Die Versuchskühe befinden sich zu Versuchsbeginn in der mittleren Laktationsphase. Die mittlere Milchleistung liegt zu Versuchsbeginn bei ca. 32 kg FECM pro Tag. Die Versuchskühe (Deutsche Holstein) werden aus der Herde der Versuchsstation (Herdenleistung ca. 1 1 000kg Milch, 3,9% Fett, 3,4% Eiweiss) ausgewählt und nach den Kriterien • Laktationsnummer (1 und höher)

• Milchfettgehalt (aufgrund der beiden vorangegangenen MLP ' s)

• Laktationstag und Milchleistung in die vier Gruppen eingeteilt mit dem Ziel, vergleichbarer Gruppendurchschnittswerte einzustellen. d) Fütterung

Alle Kühe werden mit der gleichen Totalmischration (TMR) versorgt, die 1 Mal pro Tag zur ad libitum Aufnahme vorgelegt wird. Die TMR besteht aus Maissilage, Grassilage, Heu und ca. 45 % Kraftfutter. Die Zielwerte der TMR sind in nachstehender Tabelle dargestellt. Diese TMR stellt eine bedarfsdeckende Versorgung der Kühe für 33 kg Milchleistung sicher, wenn davon ca. 21 kg TM aufgenommen werden.

Gehalt der TMR an Rohnährstoffen gem. Weender Analyse (nXP=nutzbares Rohprotein, XP=Rohprotein, XL=Rohfett, XF=Rohfaser und NEL=Nettoenergie Laktion. Von den drei CLA-Formulierungen werden zunächst pelletierte Vormischungen mit einem Milchleistungsfutter hergestellt. Diese Vormischungen werden dann in entsprechenden Anteilen (entsprechend 1 kg pro Tier und Tag) von Hand der TMR in den Futtertrögen zugemischt mit dem Ziel, eine Menge von jeweils 16,7 g der Reinsubstanzen in 20 kg TM der TMR einzustellen. Die Kontrollgruppe erhält das gleiche Kraftfutter in gleicher Menge ohne CLA. e) Probenahme und Messparameter Futter

Von der TMR wird täglich eine Probe zur Trockenmassebestimmung entnommen, die zu einer Sammelprobe pro Messperiode (7 Tage) vereinigt werden. Darin erfolgt die Bestimmung der Rohnährstoffgehalte nach der Weender Analyse und des Energiegehaltes nach dem Hohenheimer Futterwerttest.

Kühe Bei jeder Kuh wird täglich (individuell) die Aufnahme an TMR sowie die Milchleistung und die Lebendmasse erfasst. Während der 7-tägigen Messperiode werden drei Mal Milchproben als Aliquot aus Abend- und Morgengemelk genommen und auf die Gehalte an Fett, Gesamtprotein (Nx6,38), Lactose, Harnstoff und somatische Zellen durch den Milchprüfring Baden- Württemberg untersucht. In der Mitte der ersten und zweiten Woche jeder Versuchsperiode (Vorbereitungsphase) erfolgt eine zusätzliche Milchuntersuchung. Zusätzlich wird für jede Kuh und Behandlung eine die 7-tägige Messperiode umfassende Milch-Sammelprobe gebildet und eingefroren, um darin ggf. eine Fettsäurenanalyse des Milchfettes vornehmen zu können. f) Versuchsergebnisse

Tabelle: Wirkung von Lutalin und Lutrell in pelletiertem Futter auf Milchfettverringerung bei Milchkühen, gefüttert mit 5 g trans-10/cis-12 CLA

MEAN: Mittelwert

SD: Standardabweichung

Überraschenderweise führten die Behandlungen T3 und T4 zur gleichen Milchfettreduktion wie die Behandlung T2. Dies obwohl der Wirkstoff CLA in T3 und T4 in einer nicht- pansengeschützten Form in das Milchleistungsfutter eingemischt worden war. Das Pelletieren hat demnach den Wirkstoff CLA aus T3 und T4 im Pansen in identischem Umfang wie dies von Lutrell bekannt ist und auch durch T2 gezeigt wurde, geschützt.

Beispiel 2: Untersuchung zur Pansenstbilität von verschiedenen pelletierten CLA Futterformulierungen

Die Stabilität im Pansen ist die wesentliche Voraussetzung für die Milchfettreduktion durch CLA- haltige Futtermittel. Hierzu wurden die unter Beispiel 1 getesteten Futtermittel (75% Mais plus 25% Sojaextraktionsschrot) mit 1 ,66 % Lutalin oder 5% Lutrell gemischt und pelletiert oder extrudiert. Die erzeugten Pellets und Extrudate wurden sodann in-vitro über 4, 12 und 24 Stunden inkubiert. Nach den vorgegebenen Zeiten wurde die Inkubation gestoppt, der Inhalt in- toto in ein Gefäß übertragen und gefriergetrocknet. Aus diesem gefriergetrockneten Probenmaterial wurde anschließend der CLA-Gehalt bestimmt. a) Pelletierung und Extrusion

Zubereitung des Mehls: Mais und Sojaextraktionsschrot wurden zusammen eingewogen, gemahlen und in einem Horizontalmischer gemischt. Lutalin bzw. Lutrell wurden hinzugefügt und eingemischt. Die Mischzeit betrug 15 Minuten. Diese zwei Mischungen wurden jeweils geteilt. 80 kg wurden pelletiert und 30 kg wurden extrudiert.

Pelletmühle: Simon Heesen mit einer horizontalen Matrize, 3,3 x 35 mm, Nominalkapazität 300 kg/hr.

Extruder: Werner & Pfleiderer 37, Martrize 2 x 0 3,9 mm, Nominalkapazität bis zu 50 kg/hr..

Pelletierung: Es wurden Pelletiertemperaturen von 67-68,5 ° C erreicht. Extrusion: Es wurde eine Extrudiertemperatur von 85°C erreicht, ca. 14% Wasser waren zugefügt worden. Im Endprodukt war eine Restfeuchte von 10 bis 12% gefunden worden. b) Eingesetzte CLA Formulierungen (1 )Lutalin ®: (CLA -haltiges Handelsprodukt. Zusammensetzung s. Beispiel 1 .

(2)Lutrell ® Pure: CLA-haltiges Handelsprodukt. Zusammensetzung s. Beispiel 1 c) Versuchsschema

Es wurden 4 Versuchsvarianten (s. folgende Tabelle) geprüft.

Variante 1 (T1 ) Ein Pellet und enthält die CLA-Formulierung„Lutalin"

Varinate 2 (T2) Ein Pellet und enthält die CLA-Formulierung„Lutrell"

Variante 3 (T3) Ein Extrudat und enthällt die CLA-Formulierung„Lutalin"

Variante 4 (T4) Ein Extrudat und enthält die CLA-Formulierung„Lutrell" T1 T2 T3 T4

Soja-Mais-Mix 983,3 * 950 983,3 950,0

Lutrell 50 0,0 50

Lutalin 16,7 16,7 0

Summe 1000 1000 1000 1000

* Angaben in Gramm

Futter: 1 kg Ergänzer aus 25% Sojaextraktionsschrot und 75% Maisschrot.

Eine unmittelbar an die Verarbeitung anschließende Analyse ergab, dass der Wirkstoff CLA die Pelletierung sehr gut überstand aber, dass die Extrusion zu ca. 40% Aktivitätsverlust führte. d) Inkubtion: Bestimmung von in-vitro Abbauprodukten beim Hohenheimer

Futterwerttest (in vitro Test) Der Hohenheimer Futterwert Test (HFT) ist ein in-vitro Verfahren zur Schätzung des energetischen Futterwertes von Wiederkäuerfuttermitteln. In einer angepassten Variante können mit dem HFT auch Wirkstoffe hinsichtlich ihrer Pansenbeständigkeit getestet werden, wenn die Inkubation nach definierten Zeiten gestoppt und der verbliebene Wirkstoff in der Inkubationslösung analysiert wird.

Die Durchführung des Hohenheimer Futterwerttests (HFT) erfolgt nach der Methodenvorschrift des VDLUFA (Methodenbuch Bd. III, Kap. 25.1 ).

Die Inkubationsdauer richtet sich nach der jeweiligen Fragestellung und liegt für den Abbau von CLA-Formulierungen zweckmäßiger weise zwischen 4 und 24 Stunden. Das in-vitro System ist bis 48 Stunden stabil, darüber hinaus ist jedoch mit Abweichungen von einem physiologischen Fermentationsverlauf zu rechnen. Von den Versuchsvarianten T1 bis T4 wurden jeweils 500 mg (entsprechend ca. 5 mg CLA bzw. ca. 3 mg für die extrudierten Varianten) eingewogen. Die Inkubationsdauer betrug 4, 12 und 24 h. Je Inkubationszeit wurde eine Trippelbestimmung (3 Inkubtionsgefäße je Versuchsvariante T1 bis T4) durchgeführt.

Nach den infrage kommenden Zeiten wurde die Inkubation durch Abkühlen in Eiswasser gestoppt. Das Pansensaft-Puffergemisch wurde jeweils quantitativ in Glasgefäße überführt, die zur anschließenden Gefriertrocknung geeignet sind. Die Trocknungsgefäße sind leer gewogen, so dass nach dem Trocknen das Restgewicht bestimmt und für die anschließende quantitative Analyse benutzt werden konnte. Als Gefriertrocknungsanlage wurde eine Gamma 1 -20 der Fa. Christ, 37507 Osterode verwendet. e) Analysenmethode: Modifizierung der AM/00887/01

Aufgrund der besonderen Matrix und des niedrigen Gehalts an CLA mußte die in der Analysenmethode beschriebenen Aufarbeitung (siehe Kapitel 7.4.2) wie nachfolgend beschrieben modifiziert werden. Die vorgenommenen Änderungen sind in kursiver Schrift dargestellt.

Die Probe wird wie in 7.4.2 beschrieben in einen 250 ml Erlenmeyerkolben eingewogen bzw. vorgelegt, danach werden die angegebenen Mengen an BHT, Nartriumascorbat und Wasser zugesetzt.

Danach gibt man eine Spatelspitze des Enzyms Pronase hinzu und stellt den Erlenmeyerkolben für 15 Minuten in ein auf 60 °C temperiertes Ultraschallbad. Nach Zugabe der in 7.4.2 beschriebenen Mengen an Ethanol und Essigsäure wird nochmals für 15 Minuten in das auf 60 °C temperierte Ultraschallbad gestellt.

Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur wird Extraktionslösung Cyclohexan/Ethylacetat 80:20 (v,v) zugesetzt. Anstelle von normalerweise 100 ml werden allerdings nur 50 ml der Extraktionslösung verwendet.

Danach wird wie in 7.4.2 beschrieben 30 Minuten auf dem Magnetrührer gerührt, man gibt 70 ml gesättigte Kochsalzlösung zu und rührt nochmals für 10 Minuten. Danach wird der Rührer abgestellt und die Phasentrennung abgewartet.

3 ml der organischen Phase werden entnommen, die Lösungsmittel Cyclohexan und Ethylacetat im Stickstoff ström entfernt und der Rückstand in 2 ml der Extraktionslösung Cyclohexan/Ethylacetat 80:20 (v,v) aufgenommen (Aufkonzentrierung). Ein Anteil der erhaltenen Probenlösung wird über einen 0,45 μηη Einmalfilter direkt in ein HPLC-vial filtriert.

Das Injektionsvolumen beträgt 20 μΙ anstelle von normalerweise 10 μΙ. f) Versuchsergebnisse Retention (%) CLA-gesamt (als Methylester und als Frei Fettsäure)

Die im Beispiel 1 bereits überraschenderweise festgestellte identische Milchfettreduktion von pelletiertem Lutalin gegenüber pelletiertem Lutrell konnte in diesem in-vitro Versuch insofern nachvollzogen werden, als die gemessenen Retentionen an CLA in beiden pelletierten Varianten T1 und T2 identisch waren. Somit können mit diesem Test zumindest solche Varianten sicher beurteilt werden, die auf dem gleichen Futter basieren und sich lediglich hinsichtlich einer physikalischen Behandlung unterscheiden. Überraschenderweise zeigten die extrudierten Varianten T3 nach 4 und 12 h und die T4 nach 12 und 24 h jeweils wesentlich höhere Retentionsraten als die pelletierten Varianten (vgl. Figur 1 ). Somit kann die Schlussfolgerung gezogen werden, dass auch Lutalin (nicht Pansenstabilisiertes CLA) in extrudierter Form eine mindestens gleichwertige Pansenstabilität wie ein vergleichbares Extrudat aus Lutrell (durch stabilisierende Zusätze Pansen-stabilisiertes CLA) hat.

Auf die Offenbarung der hierin genannten Druckschriften wird ausdrücklich Bezug genommen.

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