Verfahren zur Herstellung von keimarmen Milchprodukten |
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申请号 | EP14175375.6 | 申请日 | 2014-07-02 | 公开(公告)号 | EP2962574B1 | 公开(公告)日 | 2017-09-06 |
申请人 | DMK Deutsches Milchkontor GmbH; | 发明人 | Döring, Sven-Rainer; | ||||
摘要 | |||||||
权利要求 | |||||||
说明书全文 | Die Erfindung befindet sich auf dem Gebiet der Milchprodukte und betrifft ein verbessertes Verfahren zu deren Entkeimung. Pasteurisierung bezeichnet die kurzzeitige Erwärmung von flüssigen oder pastösen Lebensmitteln auf Temperaturen bis 100 °C zur Abtötung von Mikroorganismen. Sie dient dazu, unter anderem Milch, Frucht- und Gemüsesäfte und andere Flüssigkeiten haltbar zu machen. Durch die kurze Zeitdauer der Hitzeeinwirkung und die mäßige Temperatur werden der Nährwert, der Geschmack und die Konsistenz des Lebensmittels nur unbedeutend verändert und dennoch die meisten Lebensmittelverderber wie Milchsäurebakterien und Hefen sowie viele krankheitserregende Bakterien wie Salmonellen zuverlässig abgetötet. Hitzeresistente Bakteriensporen wie die von Clostridium botulinum, die Erreger der Paratuberkulose sowie Schimmelpilzsporen überleben diese Behandlung zumindest teilweise. Aus diesem Grund sollte der Mikroorganismengehalt der Rohware möglichst gering gehalten werden. Am bekanntesten ist die Pasteurisierung von Milch, die hierzu 15 bis 30 Sekunden auf 72 bis 75 °C erhitzt und danach sofort wieder abgekühlt wird. Pasteurisierte Milch bleibt ungeöffnet bei 6 bis 7 °C gelagert etwa 6 bis 10 Tage genießbar. In Deutschland und der EU ist nach der europäischen Milchhygiene-Richtlinie die Pasteurisierung für alle gehandelten Milchsorten außer Roh- und Vorzugsmilch gesetzlich vorgeschrieben. Bei der Pasteurisierung von Milch werden üblicherweise Plattenwärmeaustauscher eingesetzt. Durch Verbrennungsprozesse entstehen jedoch Ablagerungen an denen bei Temperaturen von 30 bis 55 °C thermoresistente Keime schnell und gerne wachsen; das gleiche trifft für Toträume in den Austauschern zu. Die Keime können sich innerhalb von 20 min jeweils verdoppeln und so können leicht Populationen von 6 Mio. Keimen/ml entstehen. Abgesehen von dem hygienischen Mangel können die Keime beispielsweise in der Käseherstellung durch Gasbildung zu Fehlbildungen führen: ganze Laibe können dabei aufgehen wie Luftballons. Durch Abgabe von Enzymen kann es auch zu sensorischen Belastungen kommen. Die übliche Pasteurisierung folgt folgenden Schema: Die Rohmilch wird im ersten Wärmeaustauscher 30 bis 45 Sekunden von 6 auf 55 °C erhitzt. Im Separator wird dann bei dieser Temperatur innerhalb von 5 bis 10 Sekunden der Rahm abgetrennt. Anschließend wird die Magermilch innerhalb von 15 bis 30 Sekunden auf 72 °C erhitzt und bei dieser Temperatur im zweiten Wärmeaustauscher pasteurisiert. Innerhalb von 45 bis 60 Sekunden wird die pasteurisierte Milch dann wieder bis auf 8 °C abgekühlt. In Summe verbleibt die Milch aber über einen vergleichsweise langen Zeitraum im kritischen Temperaturfenster von 35 bis 55 °C, in dem Keimwachstum stattfindet. Durch die Pasteurisierung sind diese Keime nicht zu töten. Auch die Fließgeschwindigkeit in den Bauteilen ist begrenzt, so dass ein Ausspülen der Keime nicht möglich ist. Eine Alternative wäre eine Ultrahocherhitzung, dabei würden aber die Molkenproteine denaturieren, so dass dies auch nicht in Frage kommt. Aus dem Stand der Technik sind Verfahren bekannt, bei denen ein Teil der Keime schon vor der Pasteurisierung durch Mikrofiltrationsverfahren entfernt werden und so den Eindruck erwecken, es würden besonders keimarme Produkte erhalten. So ist stellvertretend für eine ganze Anzahl ähnlicher Druckschriften aus der Aus der Gegenstand der Aus der Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung hat somit darin bestanden, ein alternatives Verfahren zur zuverlässigen Entkeimung von Milchprodukten, speziell von Voll- und Magermilchprodukten zur Verfügung zu stellen, das frei von den eingangs geschilderten Nachteilen ist. Ein erster Gegenstand der Erfindung betrifft Verfahren zur Herstellung von keimarmen Vollmilchprodukten, bei dem man
Ein zweiter Gegenstand der Erfindung betrifft ein analoges Verfahren zur Herstellung von keimarmen Magermilchprodukten, bei dem man
Beide Verfahren können kontinuierlich oder batchweise betrieben werden. Die beiden Verfahren sind durch den gleichen erfinderischen Gedanken verbunden und unterscheiden sich nur darin, dass im ersten Fall eine Vollmilch und im zweiten eine Magermilch erhalten wird. Grundsätzlich ist das Verfahren jedoch auch für alle übrigen Milchprodukte geeignet, die eine Pasteurisierung benötigen. Überraschenderweise wurde gefunden, dass sich durch die Kombination aus Infusion und Flashkühlung das Problem der langen Verweilzeit im für das Keimwachstum vorteilhaften Temperaturbereich zwischen 30 und 55 °C und insbesondere 35 bis 50 °C deutlich reduzieren lässt. Während übliche Pasteurisierungsverfahren eine Zeit zwischen 1 und 2 Minuten erfordern, lässt sich diese Zeitspanne gemäß vorliegender Erfindung um den Faktor 2 bis 4 verkürzen. Auf diese Weise kann die Keimbelastung von Milchprodukten deutlich reduziert werden. In einem ersten Schritt, wird die Rohmilch, die üblicherweise eine Temperatur zwischen 5 und 10 °C besitzt, einer Vorerwärmung auf Temperaturen im Bereich von 25 bis 30°C unterworfen. Dies kann in üblichen Plattenwärmeaustauschern erfolgen, wobei eine Erwärmung innerhalb von etwa 10 bis etwa 30 Sekunden auf etwa 25 °C stattfindet. Der erste essentielle Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, den kritischen Aufheizvorgang, d.h. das langsame Durchlaufen eines Temperaturbereiches, in dem mesophile und thermophile Sporen optimale Wachstumsbedingungen vorfinden, durch eine blitzartige Erwärmung zu verkürzen. Dies wird durch Dampfinfusion erreicht, bei der überhitzter Wasserdampf auf der Oberfläche des Milchproduktes kondensiert und dieses schlagartig erhitzt. Dieses Verfahren unterscheidet sich von der Dampfinjektion (Direct Steam Injection) also darin, dass der Dampf das Produkt nicht durchdringt, sondern ausschließlich an der Oberfläche bleibt. Das Verfahren der Dampfinfusion ist seit den 1960er Jahren bekannt. Grundsätzlich kann die Erwärmung in zwei Schritten durchgeführt werden, wobei das zu erhitzende Gut in eine mit Heißdampf gefüllte Druckkammer eingedüst wird und die Erwärmung bzw. Pasteurisierung auf dem Fallweg der Tröpfchen erfolgt. Seit dem Jahr 2000 hat indes der so genannte PDX-Prozess an Bedeutung gewonnen, der Schematisch in In In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform erfolgt die Infusionserwärmung dergestalt, dass Produkt und Dampf abwechselnd über konzentrische Ringdüsen in einen Reaktor versprüht werden, so dass von innen nach außen ein Dampfdruckgradient entsteht. Dadurch werden die Tröpfchen von der Wandung ferngehalten und können nicht verbrennen. Die Beschreibung der Infusion trifft jeweils für die Schritte (a2), (b2) und (b4) zu. Die Entrahmung der Milch findet dann statt, wenn Magermilch hergestellt werden soll. Dazu hat es sich als vorteilhaft erwiesen, den Rahm (etwa 4 Gew.-% der Gesamtmasse an Rohmilch) bei nicht zu hohen Temperaturen abzutrennen und dabei vorzugsweise 60 °C nicht zu überschreiten, weil es ansonsten zu Qualitätsverlusten kommt. Dieser Prozessschritt kann in Standard-Separatoren durchgeführt werden, die aus dem Stand der Technik hinreichend bekannt sind. In der Milchindustrie sehr verbreitet sind Separatoren der Firma GEA Westfalia Separator GmbH, (http://www.westfalia-separator.com/de/anwendungen/molkereitechnik/milchmolke.html). Entsprechende Bauteile sind beispielsweise auch in der Ein zweiter essentieller Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, auch beim Abkühlen den für das Keimwachstum kritischen Temperaturbereich möglichst schnell zu durchlaufen. Hierzu hat sich eine Flashkühlung als besonders wirksam erwiesen Unter dem Begriff Flashkühlung versteht man ein Verfahren, bei dem das heiße flüssige Produkt unter turbulenten Strömungsbedingungen in einen unter verminderten Druck stehenden Reaktor "eingeflasht" wird, so dass der Siedepunkt des Wassers unter 30 °C abgesenkt wird. Zur Unterstützung kann der Mantel des Flashreaktors zusätzlich noch gekühlt werden. Eine entsprechende Verfahrensbeschreibung bezogen auf die Abkühlung einer Polymerzubereitung wird beispielsweise in der Die Abkühlung der pasteurisierten Voll- oder Magermilch, wie sie in den Schritten (a3) und (b5) vorgesehen ist, benötigt etwa 1 bis 5 Sekunden, wobei die Endtemperatur üblicherweise bei etwa 25 bis etwa 30 °C liegt. Wird der Mantel des Flashreaktors zusätzlich gekühlt, kann die Austrittstemperatur der pasteurisierten Milch unter 10 °C liegen. In diesem Fall ist eine weitere Kühlstufe nicht erforderlich. Verlässt die Milch den Reaktor wie typisch mit etwa 25 °C, dann schließt sich jedoch vorzugsweise eine weitere Abkühlung auf etwa 5 bis 10 °C an, die wieder in einem Plattenwärmeaustauscher erfolgen kann, weil unter diesen Bedingungen kein Wachstum von unerwünschten Keimen beobachtet wird. Rohmilch wurde auf 6 °C abgekühlt und mit Hilfe eines Plattenwärmeaustauschers innerhalb von 15 Sekunden auf 25 °C erwärmt. Die vorgewärmte Milch wurde durch eine erste Infusion innerhalb von 1 Sekunde auf 55 °C erhitzt und dann in einen Separator geleitet, in dem der Rahm abgetrennt wurde. Die entrahmte Milch wurde durch eine zweite Infusion innerhalb von 2 Sekunden auf 72 °C erhitzt und pasteurisiert. Anschließend wurde die pasteurisierte Milch mit turbulenter Strömung in einen Reaktor eingesprüht und der Druck dabei so weit herabgesetzt, dass sich das Produkt innerhalb von 5 Sekunden bis auf 25 °C abkühlte. Das austretende Produkt wurde anschließend in einem Plattenwärmeaustauscher bis auf 8 °C abgekühlt. Die resultierende Magermilch war praktisch frei von mesophilen und thermophilen Sporen. Rohmilch wurde auf 6 °C abgekühlt und mit Hilfe eines Plattenwärmeaustauschers innerhalb von 40 Sekunden auf 55 °C erwärmt. Die vorgewärmte Milch wurde in einen Separator geleitet, in dem der Rahm abgetrennt wurde. Die so erhaltene Magermilch wurde in einem zweiten Plattenwärmeaustauscher innerhalb von 15 Sekunden bis auf 72 °C erhitzt und pasteurisiert. Anschließend wurde die pasteurisierte Milch in einem dritten Wärmeaustauscher bis auf 8 °C abgekühlt. abgekühlt. Die resultierende Magermilch befand sich zwar innerhalb der EU-Spezifikation, wies jedoch pro ml rund 500 mesophile und thermophile Sporen auf. Die beiden Verfahren werden in der nachfolgenden |