VERFAHREN UND VORRICHTUNG ZUM BESTIMMEN DER MASSE EINES KRAFTFAHRZEUGS UND KRAFTFAHRZEUG MIT DERARTIGER VORRICHTUNG |
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申请号 | EP14726522.7 | 申请日 | 2014-05-22 | 公开(公告)号 | EP3003814B1 | 公开(公告)日 | 2017-12-20 |
申请人 | WABCO GmbH; | 发明人 | FLAUM, Nikolai; WALLBAUM, Torsten; | ||||
摘要 | |||||||
权利要求 | |||||||
说明书全文 | Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen der Masse eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Nutzfahrzeugs, sowie eine Vorrichtung zum Ausführen eines derartigen Verfahrens. Ferner betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug mit einer derartigen Vorrichtung zur Bestimmung der Masse des Kraftfahrzeugs. Es ist bekannt, Kraftfahrzeuge, insbesondere Nutzfahrzeuge, mit Systemen zur Steuerung bzw. Regelung der Fahrdynamik, wie bspw. ein elektronisches Stabilitätssystem (ESP) oder ein elektronisch geregeltes Bremssystem (EBS), auszustatten, bei denen die Masse des Kraftfahrzeugs als Steuerparameter eingesetzt wird. Die Die Da Kraftfahrzeuge, insbesondere Nutzfahrzeuge, zwischen leeren und vollbeladenen Fahrzeugen eine große Beladungsvarianz aufweisen, ist eine pauschale schätzungsbasierte Massenbestimmung nicht genau genug. Zur Ermittlung der Fahrzeugmasse sind in der Regel jedoch keine Sensoren vorhanden. Daher muss die aktuelle Fahrzeugmasse durch geeignete Algorithmen berechnungsbasiert abgeschätzt werden. Zur Bestimmung der Fahrzeugmasse ist es bekannt, die Masse m aus der Bewegungsgleichung gemäß dem 2. Newtonschen Gesetz zu ermitteln: Dabei ist m die Gesamtfahrzeugmasse, a die Fahrzeugbeschleunigung, FA die Antriebskraft, FL der Luftwiderstand, FR der Rollwiderstand und FSt der Steigungswiderstand. Von Nachteil dabei ist jedoch, dass der Steigungswinkel α der Fahrbahn für die Ermittlung des Steigungswiderstands FSt üblicherweise unbekannt ist. Ferner ist für die Berechnung der Antriebskraft FA die Kenntnis der Antriebsstrangüberset-zung erforderlich, was wiederum die Kenntnis von Getriebeübersetzung und Achsübersetzung voraussetzt. Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung zu schaffen, um während der Fahrt in einfacher Weise möglichst genau die Fahrzeugmasse zu ermitteln. Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen eines Verfahrens zum Bestimmen der Masse eines Kraftfahrzeugs gemäß Anspruch 1, mit einer Vorrichtung zur Bestimmung der Masse eines Kraftfahrzeugs gemäß Anspruch 10 sowie mit einem Kraftfahrzeug gemäß Anspruch 15. Das erfindungsgemäße Verfahren zum Bestimmen der Masse (m) eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Nutzfahrzeugs, ist auf den Leistungssatzes der Mechanik gestützt und zeichnet sich dadurch aus, dass eine Geschwindigkeit (v) des Kraftfahrzeugs und eine Antriebsleistung (PA) des Kraftfahrzeugs ermittelt wird. Die Masse (m) des Kraftfahrzeugs wird dann aus der Geschwindigkeit (v) und der Antriebsleistung (PA) ermittelt. Die Erfindung löst o. g. Aufgabe ferner mit einer Vorrichtung zur Bestimmung der Masse m eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Nutzfahrzeugs, mit geeigneten Mitteln zum Bestimmen der Geschwindigkeit v des Kraftfahrzeugs sowie mit geeigneten Mitteln zum Bestimmen der Antriebsleistung PA des Kraftfahrzeugs. Ferner weist die erfindungsgemäße Vorrichtung Berechnungsmittel auf zur Ermittlung der Masse m des Kraftfahrzeugs aus der Geschwindigkeit v und der Antriebsleistung PA. Dabei ist auch eine Verwendung einer derartigen Vorrichtung, bestehend aus Mittel zum Bestimmen der Geschwindigkeit v des Kraftfahrzeugs, Mittel zum Bestimmen der Antriebsleistung PA des Kraftfahrzeugs sowie ggf. Mittel zum Bestimmen der Leistung PR zum Überwinden der Fahrwiderstände des Kraftfahrzeugs und Berechnungsmittel zur Ermittlung der Masse m des Kraftfahrzeugs, als Vorrichtung zur Bestimmung der Masse m eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Nutzfahrzeugs vorgesehen. Schließlich löst die Erfindung die o. g. Aufgabe ferner mit einem Kraftfahrzeug, insbesondere einem Nutzfahrzeug, welches eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Bestimmung der Masse m des Kraftfahrzeugs und/oder Mittel zum Durchführen der Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens aufweist. Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung basiert auf der Basis des Leistungssatzes, welcher angibt, dass die Summe aller an einem System angreifenden Leistungen zu jedem Zeitpunkt gleich der zeitlichen Änderung der kinetischen Energie des Systems ist: Die kinetische Energie Ekin ist dabei die Summe aus der Translationsenergie und der Rotationsenergie. Die Translationsenergie ist die Energie, die ein Objekt aufgrund seiner Bewegung erhält und lässt sich durch die Geschwindigkeit v und die Masse m des bewegten Objekts beschreiben. Die Rotationsenergie ist die Energie eines Objektes, welches um eine Achse rotiert und lässt sich durch das Trägheitsmoment J und die Winkelgeschwindigkeit ω beschreiben: Zum Bestimmen der Masse m des Kraftfahrzeugs wird Gleichung (3) in Gleichung (2) eingesetzt und nach m aufgelöst. Dabei wird als Masse des Kraftfahrzeugs die Gesamtfahrzeugmasse inklusive einer Beladung und einem oder mehreren Insassen verstanden. Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Bestimmen der Masse m eines Kraftfahrzeugs wird die Geschwindigkeit v des Kraftfahrzeugs ermittelt. Ferner werden die Antriebsleistung PA sowie die Leistung PR zum Überwinden von Fahrwiderständen ermittelt. Anhand der Geschwindigkeit v des Kraftfahrzeugs, der Antriebsleistung PA und der Leistung PR zum Überwinden von Fahrwiderständen wird die Masse m des Kraftfahrzeugs entsprechend den Gleichungen (2) und (3) ermittelt. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Geschwindigkeit v des Kraftfahrzeugs durch ein gemessenes Raddrehzahlsignal n ermittelt. Dadurch kann vorteilhaft für die Ermittlung der Geschwindigkeit v des Kraftfahrzeugs auf ein vorhandenes Messsystem zurückgegriffen werden, da die Raddrehzahl n notwendigerweise für andere Fahrzeugdynamik-Regelsysteme, wie bspw. ABS-Regelung, ebenfalls benötigt wird. Auf der Grundlage der von diesen Sensoren ohnehin bereit gestellten Daten ist es vorteilhaft möglich, die Geschwindigkeit v des Kraftfahrzeugs einfach zu ermitteln. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Antriebsleistung PA des Kraftfahrzeugs wie folgt ermittelt: Die Antriebsleistung PA ist somit vorteilhaft über ein Motormomentenmodell, welches von einer modernen Motorsteuerung zur Verfügung gestellt wird, bestimmbar. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Leistung PR zum Überwinden der Fahrwiderstände aus der Summe der einzelnen Fahrwiderstände Σ Fres multipliziert mit der Geschwindigkeit v des Kraftfahrzeugs ermittelt: Der Luftwiderstand FL des Kraftfahrzeugs lässt sich wie folgt ermitteln: Dabei ist cw der Luftwiderstandsbeiwert, ρLuft die Luftdichte, A die Stirnfläche des Fahrzeugs und v die Geschwindigkeit des Fahrzeugs. Für den Luftwiderstandsbeiwert cw und die Luftdichte ρLuft werden plausible Näherungswerte eingesetzt. Die Geschwindigkeit v lässt sich anhand der gemessenen Raddrehzahl n ermitteln und die Stirnfläche A des Fahrzeugs ist als Fahrzeugparameter gespeichert. Der Rollwiderstand FR des Kraftfahrzeugs lässt sich wie folgt ermitteln: Dabei ist µ der Rollwiderstandsbeiwert, g die Gravitationskonstante und m die Masse des Fahrzeugs. Für den Rollwiderstandsbeiwert µ und die Gravitationskonstante g werden wieder plausible Näherungswerte eingesetzt. Der Steigungswiderstand FSt lässt sich wie folgt ermitteln: Dabei ist α der Steigungswinkel, g die Gravitationskonstante und m die Masse des Fahrzeugs. Im Falle einer ebenen Fahrbahn kann der Steigungswiderstand vernachlässigt werden, so dass die Leistung PR zum Überwinden der Fahrwiderstände sich somit vorteilhaft ohne zusätzliche Sensoren ermitteln lässt. Im Falle einer geneigten Fahrbahn beinhaltet die Leistung PR zum Überwinden der Fahrwiderstände jedoch einen erheblichen Steigungswiderstand FSt, welcher bei der Berechnung der Masse m berücksichtigt werden muss. Sind die einzelnen Fahrwiderstände FL, FR, FSt jedoch nicht bekannt, insbesondere der Steigungswiderstand FSt, dann lässt sich die Masse m durch Betrachtung von zwei unterschiedlichen Zeitpunkten t0, t1 ermitteln. Liegen die beiden Zeitpunkte t0, t1 möglichst dicht beieinander, sind die Fahrwiderstände FL, FR, FSt im Wesentlichen identisch. Die Erfindung sieht daher vor, die Geschwindigkeit v des Kraftfahrzeugs und die Antriebsleistung PA des Kraftfahrzeugs für zwei verschiedene, insbesondere kurzzeitig aufeinanderfolgende, Zeitpunkte t0, t1 zu ermitteln. Dabei ist der zeitliche Abstand der beiden Zeitpunkte t0, t1 derart gewählt, dass die Summen der Fahrwiderstände Σ Fres des Fahrzeugs zu diesen beiden Zeitpunkten t0, t1 (ebenso wie die einzelnen Fahrwiderstände zu den beiden Zeitpunkten) nicht signifikant voneinander abweichen. Die Masse m des Kraftfahrzeugs wird dann aus den Geschwindigkeiten v0, v1 und den Antriebsleistungen PA0, PA1 zu beiden Zeitpunkten t0, t1 ermittelt: Dadurch lässt sich die Anzahl der Unbekannten minimieren und durch Einsetzen der einen Gleichung in die andere Gleichung vorteilhaft die Masse m des Kraftfahrzeugs ermitteln: Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Masse m des Kraftfahrzeugs mit einem rekursiven Schätzalgorithmus ermittelt. Dieser Algorithmus berechnet rekursiv abhängig von mehreren Eingangsgrößen eine oder mehrere Ausgangsgrößen, wobei sich die Ausgangsgrößen schrittweise an die optimalen Werte annähern. Es lässt sich somit vorteilhaft der Zustand eines dynamischen Systems aus einer Reihe unvollständiger und verrauschter Daten schätzen. Bevorzugt wird als Startwert für die gesuchte Fahrzeugmasse m der bei der letzten Durchführung des rekursiven Schätzalgorithmus bestimmte bzw. geschätzte Wert m der Fahrzeugmasse angenommen. Es können jedoch auch andere Werte, welche im Rahmen des jeweils zu erwartenden Wertebereichs liegen, vorgegeben werden. Es werden die Geschwindigkeit v und die Antriebsleistung PA des Kraftfahrzeugs mehr als zweimal, insbesondere regelmäßig in vorbestimmten Abständen, bestimmt und über den rekursiven Schätzalgorithmus die Kraftfahrzeugmasse m ermittelt. Dies erhöht vorteilhaft die Genauigkeit der zu ermittelnden Kraftfahrzeugmasse m. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird der rekursive Schätzalgorithmus mittels eines Kalman-Filters oder mittels eines Kleinste-Quadrate-Schätzers (RLS-Filter) durchgeführt. Diese Filter zeichnen sich vorteilhaft durch einen geringen Ressourcenbedarf aus und können somit in einer Recheneinrichtung mit geringer Rechenkapazität implementiert werden. Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird ein Mittelwert der Fahrzeugmasse m̂ ermittelt, um die Genauigkeit der geschätzten Masse m des Kraftfahrzeugs zu erhöhen. Dazu wird der ermittelte Wert der Masse m zwischengespeichert. Wenn mindestens drei Messwerte der Masse m vorliegen, wird unter Berücksichtigung der Varianz der Mittelwert m̂ ermittelt: Um vorteilhaft Ausreißer bei der Bestimmung der geschätzten Masse m zu erkennen, wird zunächst geprüft, ob ein Einzelwert der bestimmten Masse m mehr als ein vorgegebener Grenzwert von den aus mehreren, insbesondere drei, Schätzwerten temporär berechneten Mittelwert m̂ abweicht. In diesem Fall wird dieser Wert für die weitere Berechnung ausgeschlossen. Bspw. durch häufige Änderungen der Fahrbahnneigung oder aufgrund von stark verzerrten Berechnungssignalen durch Verspannungen des Antriebsstrangs beim Anfahren kann nämlich der geschätzte Wert für die Masse eines Kraftfahrzeugs stark von der tatsächlichen Masse abweichen. Ferner wird erfindungsgemäß ein Computerprogramm bereitgestellt, welches Softwarecodeabschnitte mit Anweisungen zum Ausführen eines vorstehend beschriebenen Verfahrens auf einem Prozessor aufweist. Der Prozessor ist dabei bevorzugt ein Mikroprozessor in einem Steuergerät des Kraftfahrzeugs. Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Bestimmung der Masse m eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Nutzfahrzeugs, weist geeignete Mittel zum Bestimmen der Geschwindigkeit v des Kraftfahrzeugs, geeignete Mittel zum Bestimmen der Antriebsleistung PA des Kraftfahrzeugs sowie ggf. geeignete Mittel zum Bestimmen der Leistung PR zum Überwinden der Fahrwiderstände des Kraftfahrzeugs auf. Ferner weist die erfindungsgemäße Vorrichtung Berechnungsmittel auf zur Ermittlung der Masse m des Kraftfahrzeugs aus der Geschwindigkeit v, der Antriebsleistung PA und ggf. der Leistung PR zum Überwinden der Fahrwiderstände des Kraftfahrzeugs. Eine derartige Vorrichtung kann ein zentrales oder ein separates Steuergerät sein oder in Systemen zur Regelung der Fahrdynamik, wie bspw. ESP, oder Bremssystemen, wie beispielsweise EBS, vorgesehen sein. Die Geschwindigkeit v des Kraftfahrzeugs und die Antriebsleistung PA des Kraftfahrzeugs wird für zwei verschiedene, insbesondere kurzzeitig aufeinanderfolgende, Zeitpunkte t0, t1 ermittelt. Dabei ist der zeitliche Abstand der beiden Zeitpunkte t0, t1 derart gewählt, dass die Summen der Fahrwiderstände ΣFres des Fahrzeugs zu diesen beiden Zeitpunkten t0, t1 (ebenso wie die einzelnen Fahrwiderstände zu den beiden Zeitpunkten) nicht signifikant voneinander abweichen. Als Mittel zum Bestimmen der Geschwindigkeit v des Kraftfahrzeugs kann bspw. eine Messeinrichtung zum Messen der Raddrehzahl n vorgesehen sein. Die Mittel zum Bestimmen der Antriebsleistung PA ermitteln bspw. die Antriebsleistung PA gemäß Gleichung (4) aus den Antriebsmoment des Motors Meng, dem Reibmoment des Motors Mfric und der gemessenen Winkelgeschwindigkeit des Motors ωeng. Ferner sind ggf. Mittel zum Bestimmen der Leistung PR zum Überwinden der Fahrwiderstände vorgesehen, welche gemäß Gleichung (5) den Luftwiderstand, den Rollwiderstand und den Steigungswiderstand berücksichtigen. Für den Fall, dass die Leistung PR zum Überwinden der Fahrwiderstände nicht bestimmt werden kann, bspw. aufgrund eines unbekannten Steigungswinkels α der Fahrbahn, ist die erfindungsgemäße Vorrichtung derart ausgestaltet, um die Geschwindigkeit v des Kraftfahrzeugs und die Antriebsleistung PA des Kraftfahrzeugs zu zwei kurzzeitig aufeinander folgenden Zeitpunkten t0, t1 zu ermitteln. Ein Berechnungsmittel der erfindungsgemäßen Vorrichtung ermittelt gemäß Gleichung (10) die Masse m des Kraftfahrzeugs, da die Fahrwiderstände FL, FR, FSt zu den beiden Zeitpunkten t0, t1 als annähernd gleich angenommen werden können, wenn die beiden Zeitpunkte t0, t1 möglichst dicht beieinander liegen. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das erfindungsgemäße Berechnungsmittel derart ausgestaltet, um die Fahrzeugmasse m durch einen rekursiven Schätzalgorithmus zu bestimmen. Dadurch wird vorteilhaft die Genauigkeit bei der Bestimmung der Masse m des Kraftfahrzeugs erhöht, da die Masse m aufgrund des rekursiven Schätzalgorithmus an einen optimalen Wert angenähert wird. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der rekursive Schätzalgorithmus ein Kleinste-Quadrate-Algorithmus (RLS-Algorithmus) oder ein Kalman-Algorithmus. In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind Mittel zum Bestimmen eines Mittelwerts m̂ aus mindestens drei verschiedenen Messwerten der Masse m des Kraftfahrzeugs vorgesehen, wobei die jeweilige Varianz des Messwertes bei der Mittelwertbildung berücksichtigt wird. Bevorzugt wird der Kehrwert der Varianz dabei als ein Wichtungsfaktor verwendet. Um vorteilhaft zu vermeiden, dass der Mittelwert m̂ durch evtl. vorhandene Ausreißer verfälscht wird, weist die erfindungsgemäße Vorrichtung Mittel zum Prüfen auf, ob ein Messwert um mehr als ein vorgegebener Grenzwert von dem temporär ermittelten Mittelwert m̂ abweicht. Derart erkannte Ausreißer werden vorteilhaft nicht berücksichtigt bei der Ermittlung des auszugebenden Werts für die Masse m des Kraftfahrzeugs. Weitere Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen sowie aus den anhand der Zeichnung näher erläuterten Ausführungsbeispielen. In der Zeichnung zeigen:
Für die zur Bestimmung der Masse m benötigten Eingangsgrößen werden zum Einen Mittel 4 zum Bestimmen der Geschwindigkeit v bereitgestellt sowie Mittel 6 zum Bestimmen der Antriebsleistung PA. Es können dabei jedwede Vorgehensweisen, die benötigten Eingangsgrößen zu ermitteln, im Rahmen der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Verfahren zum Bestimmen der Masse m eines Kraftfahrzeugs wird nicht die Bewegungsgleichung dem Verfahren zugrunde gelegt sondern der Leistungssatz. Die Erfindung hat erkannt, dass die Antriebsleistung PA einfach über die Motormomente Meng, Mfric unter Berücksichtigung der Winkelgeschwindigkeit des Motors ωeng mit Hilfe der Mittel 6 bestimmbar ist. Zum Bestimmen der Masse m des Kraftfahrzeugs sind in dem Berechnungsmittel 2 verschiedene Ansätze berücksichtigt. Verfügt die Vorrichtung über geeignete Mittel 8 zum Bestimmen der Leistung PR zum Überwinden der Fahrwiderstände, wird diese Leistung PR dem Berechnungsmittel 2 übergeben. Dazu müssen jedoch die einzelnen Fahrwiderstände FL, FR, FSt des Kraftfahrzeugs bekannt sein. Ist dies nicht der Fall, werden mittels eines Zeitgebers 10 zwei Zeitpunkte t0, t1 bestimmt, die möglichst nahe beieinander liegen, so dass die Fahrwiderstände FL, FR, FSt zu beiden Zeitpunkten t0, t1 im Wesentlichen identisch sind. Liegen die Zeitpunkte t0, t1 nämlich nahe genug beieinander, kann man davon ausgehen, dass sich auch die Fahrwiderstände FL, FR, FSt innerhalb dieser kurzen Zeitspanne nicht wesentlich geändert haben. Die Berechnungsmittel 2 sind derart ausgestaltet, um aus den Geschwindigkeiten v0, v1 des Kraftfahrzeugs zu den beiden Zeitpunkten t0, t1 und aus den Antriebsleistungen PA0, PA1 gemäß Gleichung (9) die Masse m des Kraftfahrzeugs zu ermitteln. Dabei werden für die Bestimmung der Rotationsenergie benötigten Trägheitsmomente der rotierenden Massen geschätzt oder als Fahrzeugparameter gespeichert. Um die Anzahl der fehlerhaften Berechnungen der Masse m des Kraftfahrzeugs zu minimieren, wird bevorzugt ein rekursiver Schätzalgorithmus 11 in dem Berechnungsmittel 2 zum Bestimmen der Masse m angewendet. Denn z.B. durch verrauschte Signale und/oder durch schnell variierende Fahrwiderstände können die Werte für die Masse m des Kraftfahrzeugs verfälscht werden. Der rekursive Schätzalgorithmus 11 minimiert das Fehlerquadrat des Schätzfehlers. Vorteilhaft ist, dass dabei bisherige Messwerte in die aktuelle Schätzung mit eingehen, womit für die Schätzung mehr Informationen zur Verfügung stehen. Eine Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass der rekursive Schätzalgorithmus 11 der Kleinste-Quadrate-Algorithmus, auch RLS-Algorithmus genannt, ist. Dieser Algorithmus ist dem Fachmann an sich bekannt und wird daher hier nicht weiter erläutert. Eine alternative Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass der rekursive Schätzalgorithmus 11 der Kalman-Algorithmus ist. Dieser Algorithmus ist dem Fachmann ebenfalls bekannt und wird daher hier nicht weiter erläutert. Aufgrund des vorstehend genannten rekursiven Schätzalgorithmus 11, welcher in dem Berechnungsmittel 2 zum Bestimmen der Masse m des Kraftfahrzeugs angewandt wird, handelt es sich bei der vom Berechnungsmittel 2 ausgegebenen Masse m bereits vorteilhaft um einen Messwert mit hoher Güte. Dieser Messwert für die Masse m wird einem weiteren Mittel 12 zum Bestimmen eines Mittelwerts übergeben und gespeichert, um das Risiko einer Fehlerberechnung, insbesondere durch Ausreißer in den Messwerten, zu minimieren. Wird von dem Abfrage-Symbol 24 jedoch erkannt, dass drei Messwerte für die Masse m vorliegen, wird ein Ja-Signal 34 an einen Block 36 übergeben, in dem aus den drei Messwerten ein Mittelwert berechnet wird. Dieser Mittelwert wird unter Berücksichtigung der Varianz der einzelnen Messwerte berechnet, indem der Kehrwert der Varianz als Wichtungsfaktor verwendet wird. Um zu vermeiden, dass ggf. vorhandene Ausreißer in den Messwerten der Masse m den zu bildenden Mittelwert verfälschen, wird der im Block 36 berechnete Mittelwert über einen Zweig 38 einem Abfrage-Symbol 40 übergeben. Hier wird überprüft, ob mindestens einer der Messwerte der Masse m um einen vorbestimmten Wert von dem in Block 36 berechneten Mittelwert abweicht. Ist dies nicht der Fall, wird ein Nein-Signal 42 an einen Block 44 übergeben, indem der auszugebende Wert für die Masse m des Kraftfahrzeugs gleich dem zuvor berechneten Mittelwert gesetzt wird. Über einen Zweig 46 wird dann das Ende-Symbol 30 erreicht. Wird jedoch von dem Abfrage-Symbol 40 erkannt, dass mindestens ein Messwert für die Masse m von dem Mittelwert abweicht, wird ein Ja-Signal 48 einem weiteren Abfrage-Symbol 50 übergeben. Hier wird überprüft, ob nur ein Messwert für die Masse m signifikant von dem Mittelwert abweicht. Ist dies nicht der Fall, d.h., es weichen mehr als ein Messwert signifikant von dem Mittelwert ab, wird ein Nein-Signal 52 an einen Block 54 übergeben, in dem die Messwerte für die Masse m für diesen Messdurchgang verworfen werden. Über einen Zweig 56 wird anschließend das Ende-Symbol 30 erreicht und das Verfahren kann erneut gestartet werden. Für den Fall, dass nur ein Messwert für die Masse m signifikant von dem Mittelwert abweicht, wird von dem Abfrager 50 ein Ja-Signal 58 einem Block 60 übergeben. In dem Block 60 wird dann ein neuer Mittelwert unter Berücksichtigung der Varianz aus den beiden verbliebenen Messwerten für die Masse m berechnet, d.h., derjenige Messwert, der signifikant von dem zuvor berechneten Mittelwert abweicht, wird verworfen. Der neu bestimmte Mittelwert wird über einen Zweig 62 einem Block 64 übergeben, in dem der auszugebende Wert für die Masse m des Kraftfahrzeugs gleich dem neu bestimmten Mittelwert gesetzt wird. Über einen Zweig 66 wird dann das Ende-Symbol 30 erreicht. Bei Erreichen des Ende-Symbols 30, wird von dem in Eine mögliche Anwendung für das gemäß Da die Berechnung der Masse m des Kraftfahrzeugs erfindungsgemäß auf der Antriebsleistung PA basiert, entfällt vorteilhaft die Bestimmung der Zugkraft. Das erfindungsgemäße Verfahren lässt sich vorteilhaft bei Kraftfahrzeugen mit konventionellen Antriebssträngen sowie Allrad- und Hybridantrieben verwenden. Sämtliche in der vorstehenden Beschreibung sowie in den Ansprüchen genannten Merkmale sind sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche kombinierbar. Die Offenbarung der Erfindung ist daher nicht auf die beschriebenen bzw. beanspruchten Merkmalskombinationen beschränkt. Vielmehr sind alle im Rahmen der Erfindung sinnvollen Merkmalskombinationen als offenbart zu betrachten.
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