ANLASSER FÜR ANTRIEBSAGGREGATE, INSBESONDERE VERBRENNUNGSMOTOREN, UND VERFAHREN ZUM BETREIBEN DESSELBEN

申请号 EP95909780.0 申请日 1995-02-24 公开(公告)号 EP0748419A1 公开(公告)日 1996-12-18
申请人 Clouth Gummiwerke AG; 发明人 MASBERG, Ullrich; ZEYEN, Klaus-Peter;
摘要 A starter for drive assemblies, more particularly for internal combustion engines, is designed to crank a centrifugal mass or a flywheel (10) seated on the drive shaft or driven shaft of a drive assembly. The flywheel (10) is designed as a moved basic element of a linear induction motor. The starter can be actuated in such a way that the electric motor operates as a motor during start-up of the drive assembly and as a generator after start-up.
权利要求
Anlasser für Antriebsaggregate, insbesondere Verbrennungsmotoren, und Verfahren zum Betreiben desselben
Patentansprüche
1. Anlasser für Antriebsaggregate, insbesondere Verbren¬ nungsmotoren, mit einem stationären (28) und einem - auf einer umlaufenden Welle (12) des Antriebsaggrega¬ tes sitzenden - beweglichen Grundelement eines Line- armotors (14) , dadurch gekennzeichnet, daß eine Schwungmasse oder ein Schwungrad (10) des An¬ triebsaggregates zugleich als bewegtes Grundelement des Linearmotors (14) ausgebildet ist.
2. Anlasser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Erregerspulen (24) auf dem stationären Grundele¬ ment (28) an zumindest einer Seite des Schwungrades (10) , insbesondere innerhalb bestimmter Winkelbereiche oder über den gesamten Umfang - gleich- oder ungleich- mäßig - verteilt, angeordnet sind.
3. Anlasser nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich¬ net, daß das Schwungrad (10) mit einem Material hoher Leitfähigkeit beschichtet oder belegt ist oder kurzge- schlossene Läuferwicklungen in oder auf dem Schwungrad
(10) angeordnet sind, derart, daß das in der leitenden Schicht oder den Läuferwicklungen induzierte Magnet¬ feld senkrecht auf einer Spaltebene steht.
4. Anlasser nach einem der vorstehenden Ansprüche, da- durch gekennzeichnet, daß mit Strom beaufschlagte
Läuferspulen (29) in oder auf dem Schwungrad (10) angeordnet sind, derart, daß deren Magnetfeld senk¬ recht auf der Spaltebene steht.
5. Anlasser nach einem der vorstehenden Ansprüche, da¬ durch gekennzeichnet, daß ein Radialschnitt des Schwungrades (10) einen T-förmigen Querschnitt auf¬ weist.
6. Anlasser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Erregerspulen in oder auf dem Schwungrad (10) und Material hoher Leitfähigkeit oder kurzgeschlossene Wicklungen auf dem stationären Grundelement (28) an¬ geordnet sind, derart, daß die Funktionen von bewegtem und stationären Grundelement (10, 28) hinsichtlich der
Erzeugung von Primär- und Sekundärfeld gegenüber einem der Ansprüche 2 bis 5 vertauscht sind.
7. Anlasser nach einem der vorstehenden Ansprüche, ge- kennzeichnet durch Schaltmittel (32) , die derart aus¬ gestaltet sind, daß sie den Elektromotor nach erfolg¬ tem Start des Antreibsaggregates in einen Generatorbe¬ trieb umschalten.
8. Anlasser nach einem der vorstehenden Ansprüche, da¬ durch gekennzeichnet, daß das Schwungrad (10) als passiver Drehschwingungstilger ausgebildet oder ein solcher parallel dazu angeordnet ist.
9. Anlasser nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwungrad (10) einen inneren Schwungring (18) und einen konzentrisch hierzu angeordneten äußeren Schwungring (16) aufweist und die Schwungringe (16, 18) drehelastisch, insbesondere über eine Gummischicht (20) , miteinander verbunden sind.
10. Anlasser nach einem der vorstehenden Ansprüche, da¬ durch gekennzeichnet, daß das Schwungrad (10) gegen¬ über seiner Drehachse geneigt ist.
11. Anlasser nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der äußere Schwungring (16) gegenüber dem inneren
Schwungring (18) geneigt ist.
12. Verfahren zum Betreiben des Anlassers nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektromotor beim Starten als Motor und nach Starten des Antriebsaggre¬ gates als Generator betrieben wird.
说明书全文

Anlasser für Antriebsaggregate, insbesondere Verbrennungsmotoren, und Verfahren zum Betreiben desselben

Die Erfindung befaßt sich mit einem Anlasser für Antriebs- aggregate, insbesondere Verbrennungsmotoren, mit einem stationären und einem - auf einer umlaufenden Welle des Antriebsaggregates sitzenden - beweglichen Grundelement eines Linearmotors sowie mit einem Verfahren zum Betreiben eines derartigen Anlassers.

Viele Antriebsaggregate, zB Verbrennungsmotoren in Kraft¬ fahrzeugen, können nicht aus eigener Kraft anlaufen. Sie müssen zunächst durch eine äußere Kraftquelle, den Anlas¬ ser, angeworfen und auf die zum Anspringen benötigte Motor- drehzahl gebracht werden. Erst danach können sie aus eige¬ ner Kraft weiterlaufen. Dies erfordert je nach Motortyp, Hubvolumen, Lagerreibung, etc. ein unterschiedlich großes Anlaufdrehmoment, welches vom Anlasser aufgebracht werden muß. Dieser arbeitet gewöhnlich über ein Getriebe auf eine massive Schwungmasse oder ein Schwungrad, welche/welches auf einer Welle des Antriebsaggregates - bei Kraftfahrzeu¬ gen die Kurbelwelle - sitzt.

Bei Kraftfahrzeugen ist es bekannt, einen batteriegespei- sten Gleichstrommotor als Anlasser zu verwenden, der das notwendige Drehmoment über ein Antriebsritzel auf das

Schwungrad übersetzt. Meistens wird hierfür ein sog. Gleichstrom-Reihenschlußmotor eingesetzt, dh ein elek¬ trischer Gleichstromotor, dessen Erreger- bzw. Statorwick¬ lung in Reihe mit der Ankerwicklung geschaltet ist. Zum Anlassen wird das Antriebsritzel des Reihenschlußmotors - unter Einwirkung eines agnetschaltergesteuerten Einrückhe¬ bels - mit einem auf der Peripherie der Schwungradscheibe sitzenden Zahnkranz in Eingriff gebracht. Nach dem Anlassen wird diese Verbindung wieder unterbrochen. Häufig ist zu¬ sätzlich zwischen dem Anker des Reihenschlußmotors und dem Antriebsritzel eine Freilaufkupplung angeordnet, die als Überlastschutz ausgebildet ist. Sie soll verhindern, daß der Anker beim Anspringen des Verbrennungsmotors mit un¬ erwünscht hoher Drehzahl angetrieben wird. Bei weiteren bekannten Anlassern ist für die mechanische Verbindung zwischen dem Anker des Reihenschlußmotors und dem Zahnkranz des Schwungrades ein aufwendiges Einspurgetriebe vorgese¬ hen, welches das "Einspuren" des Ritzels in den Zahnkranz erleichtern soll.

Somit sind diese bekannten Anlasser ein ebenso aufwendiges wie reparaturanfälliges Bauteil. Auch das Schwungrad stellt ein aufwendiges Bauteil dar, da es an seinem äußeren Umfang mit dem Zahnkranz für den Eingriff des Anlasserritzels und im übrigen mit Markierungen zum Steuern der Zündvorgänge im Motor versehen ist.

Es ist auch bekannt, dem Schwungrad einen geräuschmindern¬ den Drehschwinungstilger zuzuordnen, um bereits an dieser Stelle Drehschwingungen zu bekämpfen. Hierzu wird bei- spielsweise auf die EP 0 250 913 A2 oder das DE 89 07 426.2 Ul hingewiesen.

Außerdem wird zum Stand der Technik auf folgende Druck¬ schriften verwiesen: Die DE 34 08 311 AI befaßt sich mit einer - auf einer Kurbelwelle eines Kolbenmotors sitzenden - elektrischen Maschine, wobei eine Schwungmasse auf einer Kurbelwelle sitzt und an ihrer Umfangsflache mit einer To- roidwicklung bestückt ist. Grundsätzlich vergleichbar damit ist die elektrische Maschine nach DE 33 01 245 AI. Auch die DE 37 37 192 AI offenbart eine elektrische Maschine in einem Kraftfahrzeug, deren Rotor - über eine erste Kupplung mit der Kurbelwelle einer Verbrennungsmaschine sowie über eine zweite Kupplung mit der Eingangswelle eines Getriebe gekoppelt - die Schwungmasse zum Antreiben der Kurbelwelle ausbildet. Schließlich offenbart DE 39 26 054 AI einen elektrischen Startermotor zum Anwerfen eines auf einer Kur- beiwelle sitzenden Schwungrades, wobei das Schwungrad als Rotor eines Reluktanzmotors ausgebildet ist.

Keine dieser Druckschriften erwähnt jedoch einen Linearmo¬ tor bzw. eine Linearmaschine.

Zwar behandelt die DE 21 23 831 B2 einen Linearmotor zum Starten einer Brennkraftmaschine, dessen Läufer starr mit einer Kurbelwelle der Brennkraftmaschine verbunden ist. Neben dem Läufer des Linearmotors ist jedoch zusätzlich eine Schwungscheibe zum Anwerfen der Brennkraftmaschine als seperates Bauelement mit der Kurbelwelle gekoppelt. Die DE 22 28 516 B2 ist ein Zusatzpatent zur DE 21 23 831 B2.

Schließlich behandelt die DE 23 16 679 B2 Linearmotoren für den Antrieb schienengebundener Fahrzeuge; und aus der DE 40 27 706 ist ferner ein berührungsloser Elektroantrieb für radgebundene Fahrzeuge über einen Linearantrieb bekannt.

Die Erfindung zielt darauf ab, einen anderen, einfacher aufgebauten Anlasser für Antriebsaggregate sowie ein Ver¬ fahren zu dessen Betreiben zur Verfügung zu stellen.

Die Erfindung erreicht dieses Ziel mit den Gegenständen der Ansprüche 1 und 12.

Elektromotoren, insbesondere Linearmotoren, nutzen das Prinzip der elektromagnetischen Induktion bzw. die Lorentz- Kraft aus. Ihnen liegt in der Regel folgendes Konstruk¬ tionsprinzip zugrunde: ein stationäres Grundelement (nach¬ folgend Ständer genannt) und ein bewegtes Grundelement (nachfolgend Läufer genannt) sind räumlich-körperlich durch einen Spalt, insbesondere Luftspalt, voneinander getrennt, jedoch über einen durch den Spalt tretenden gemeinsamen magnetischen Fluß miteinander verknüpft. Dabei erzeugt wenigstens ein Grundelement das magnetische Primärfeld, meistens mit Hilfe einer oder mehrerer Erregerwicklungen, und zwar als Wanderfeld. Das andere Grundelement ist mit einem oder mehreren elektrischen Leitern bestückt oder besteht aus solchen. Das Primärfeld des einen Grundelements durchsetzt über den Spalt das andere Grundelement und be¬ wirkt durch Verknüpfung mit dem dort induzierten elektroma- gnetischen Feld eine antreibende Kraft, die Lorentz-Kraft. Für die Wirkungsweise des Elektromotors ist es grundsätz¬ lich gleichgültig, ob die Erregerwicklungen auf dem statio¬ nären oder bewegten Grundelement, also dem Ständer oder dem Läufer, angeordnet sind.

Nach der vorliegenden Erfindung ist die Schwungmassse oder das Schwungrad des Antriebsaggregates als Läufer eines nach diesem Konstruktionsprinzip aufgebauten Linearmotors an¬ geordnet.

Anders als bei bekannten Anlassern ist die Schwungmasse/das Schwungrad nunmehr Teil des Anlassermotors selbst. Die Übertragung des Anlaufdrehmoments auf die Schwungmasse/das Schwungrad eines Antriebsaggregates findet somit über eine elektromagnetische Kopplung zwischen der/dem als Schwung¬ masse/Schwungrad ausgebildeten bewegten Läufer und dem stationären Ständer des Linearmotors statt.

Durch die Erfindung ergeben sich - insbesondere beim Ein¬ satz für Verbrennungsmotoren mit Schwungrädern, besonders bei Kraftfahrzeugen - mehrere Vorteile gleichzeitig: der erfindungsgemäße Anlasser zeichnet sich durch seine kom¬ pakte und einfache Bauweise aus. Er ist nämlich gewisserma¬ ßen "um das Schwungrad herum" konstruiert. Hierdurch werden das Gewicht und die Abmessungen im Motorbereich eines Kraftfahrzeuges entscheidend verringert. Der eingangs be¬ schriebene, vom Kraftfahrzeug her bekannte Anlasser, genau¬ er dessen Läufer und dessen Übersetzungsgetriebe samt An¬ triebsritzel werden überflüssig. Außerdem entfällt der aufwendige Zahnkranz am Schwungrad, so daß das Schwungrad entsprechend einfacher und mit verringertem Herstellungs¬ aufwand gefertigt werden kann. Als wichtiger Vorteil ent¬ fällt schließlich die bekannte mechanische "getriebemäßige" Übertragung des Anlaufmomentes auf das Schwungrad. Sie wird von einer durch den Spalt zwischen Schwungrad und Ständer greifenden magnetischen Kopplung ersetzt. Beim Startvorgang berühren sich somit keine Teile mehr, da das Drehmoment von elektromagnetischen Feldkräften aufgebracht wird. Außerdem sind, abgesehen vom Schwungrad, keine bewegten Teile mehr vorhanden. Der Anlasser unterliegt somit allenfalls einem geringen Verschleiß.

Für einen Anlasser kommt ein Elektromotor - ob Gleichstrom- , Wechselstrom- oder Drehstromotor - in Frage, der ein ausreichend großes Anlaufdrehmoment auf seinen Läufer, hier die Schwungmasse oder das Schwungrad des Antriebsaggrega¬ tes, übertragen kann. Die Wahl des jeweiligen Elektromotors richtet sich nach der Art des Antriebaggregates. Für Ver¬ brennungsmotoren sind dabei solche Typen besonders geeig¬ net, die ein großes Anlaufdrehmoment aufbringen und eine ausreichend hohe Drehzahl erreichen. Überraschend vorteil¬ haft ist ein nach dem Linarprinzip arbeitender rotierender Elektromotor.

Der Linearmotor kann prinzipiell als eine spezielle Form des Induktionsmotors mit Kurzschlußläufer, insbesondere

Asynchronmotors, aufgefaßt werden. Anstelle des etwa von solchen Asynchronmotoren her bekannten Drehfeldes bilden die Erregerwicklungen des Linearmotors ein reines Wander¬ feld aus. Das vom Ständer (oder Läufer) erzeugte Wanderfeld durchsetzt den Läufer (oder Ständer) und induziert darin Ring- bzw. Wirbelströme, deren magnetische Felder mit dem Wanderfeld verkettet sind und im Ergebnis die gewünschte Schubkraft ausüben.

Nach der Erfindung ist vorzugsweise das Schwungrad eines Antriebsaggregates der Läufer eines derartigen Linearmo- tors. Die Übertragung des Anlaufdrehmoments auf das Schwungrad findet dann über eine elektromagnetische Kopp¬ lung zwischen dem als Schwungrad ausgebildeten bewegten Läufer und dem stationären Ständer des Linearmotors statt. Ein hoher Kopplungswirkungsgrad wird dann erreicht, wenn der Spalt zwischen Schwungrad und Ständer des Linearmotors möglichst klein ist, - vorzugsweise etwa 0,1 bis 1,5 mm beträgt.

Als besondere Vorteile von Linearmotoren seien genannt: ihr einfacher und robuster Aufbau und ihre damit einhergehende Wartungsarmut, ihre einfache Regulierbarkeit und ihre große Beschleunigung im Anlauf (Schubkräfte bis zu 1000 N) .

Bei einem besonders einfachen Linearmotor sind die - das Wanderfeld erzeugenden - Erregerspulen auf dem Ständer (nachfolgend als Ständerspulen bezeichnet) nur an einer Seite des Schwungrades angeordnet, vorzugsweise nur inner¬ halb eines bestimmten segmentartigen Winkelbereiches des Schwungrades, der jedoch mit steigenden Anforderungen an das benötigte Anlaufdrehmoment ebenfalls wächst bis er den vollen Umfang, also 360 ° erreicht. Dabei können die Spulen gleich- oder ungleichmäßig auf der einen Seite des Schwun¬ grades verteilt sein. Alternativ und/oder ergänzend, ins¬ besondere für ein erhöhtes Anlaufdrehmoment, können die Spulen auch zu beiden Seiten des Schwungrades angeordnet sein. Das aus mehreren Ständerspulen bestehende Erregersy¬ stem kann also - ein- oder beidseitig - innerhalb bestimm- ter Winkelbereiche oder über den gesamten Umfang - gleich- oder ungleichmäßig - verteilt angeordnet sein. Hierdurch läßt sich der Linearmotor besonders einfach für unter¬ schiedliche Leistungsbereiche auslegen.

Bevorzugt besteht das Schwungrad iw aus einem gut leiten¬ den Material, beispielsweise aus Eisen. Um die Leitfähig¬ keit weiter zu erhöhen, ist es vorzugsweise mit einem Mate¬ rial hoher Leitfähigkeit, etwa Kupfer, beschichtet oder belegt, - und zwar auf denjenigen Flächen, die iw para- lell zur Spulenebene der Ständerspulen liegen. Hierdurch bauen die in der leitfähigen Schicht induzierten Wirbel¬ ströme ein Sekundärfeld auf, das - wie das Primärfeld - senkrecht zur Spaltebene liegt und somit einen optimalen Kopplungsgrad garantiert. Alternativ dazu sind kurzge¬ schlossene Läuferwicklungen in oder auf dem Schwungrad angeordnet, - wiederum derart, daß sich das Primärfeld und das Sekundärfeld optimal verketten.

Hierdurch wird eine erhebliche Steigerung der resultieren¬ den Schubkraft erreicht. Die im Schwungrad induzierten Wirbelströme können sich in der hochleitenden Schicht oder den Läuferwicklungen ungestört ausbreiten, so daß das indu¬ zierte Magnetfeld entsprechend größer ist und zu einer verstärkten Wechselwirkung mit dem Erregerfeld führt. Un¬ tersuchungen an herkömmlichen Linearmotoren haben gezeigt, daß die resultierenden Schubkräfte annähernd proportional der elektrischen Leitfähigkeit des Materials der stromfüh¬ renden Läuferschichten sind. Ferner werden hierdurch auch Wärmeverluste - sog. Wirbelstromverluste - im Schwungrad auf ein Minimum reduziert.

Fertigungstechnisch besonders günstig ist es, das Schwung¬ rad als kreisförmige Stahlscheibe auszubilden und außen auf den dem Spalt zugekehrten Flächen mit einem Kupferblech zu belegen. Zur weiteren Steigerung der Schubkraft sind bei einer wei¬ teren bevorzugten Ausgestaltung mit Strom beaufschlagte Läuferspulen in oder auf dem Schwungrad angeordnet, derart, daß deren Magnetfeld senkrecht zur Spaltebene steht.

Besonders bei großen Antriebsaggregaten, die ein großes Anlaufmoment zum Starten benötigen, ist es zweckmäßig, das Schwungrad derart auszubilden, daß es im Radialschnitt einen T-förmigem Querschnitt aufweist.

In diesem Fall können zB stationäre Erregerspulen, welche das Primärfeld erzeugen, sowohl seitlich als auch radial außerhalb des Schwungrades angeordnet sein, derart, daß die Erregerspulen den T-förmigen Endbereich des Schwungrades "umgreifen" - ähnlich wie bei einer Hochgeschwindigkeit- Magnetschwebebahn. Auf diese Weise wird eine starke magne¬ tische Kopplung zwischen Erregerspulen und Schwungrad bei gleichzeitig kompakter und robuster Bauweise erzielt.

Alternativ können die Erregerspulen auch in oder auf dem

Schwungrad angeordnet und ein Material hoher Leitfähigkeit oder kurzgeschlossene Wicklungen auf dem Ständer des Line¬ armotors angeordnet sein. Auf diese Weise werden die Funk¬ tionen von bewegtem und stationärem Grundelement hin- sichtlich der Erzeugung von Primär- bzw. Erregerfeld und Sekundär- bzw. induziertem Feld gegenüber der zuvor be¬ schriebenen Anordnung einfach vertauscht: Nunmehr erzeugen die Erregerspulen auf dem Schwungrad das Wanderfeld, wel¬ ches im Ständer Wirbelströme induziert, um in Wechselwir- kung mit dem Wanderfeld eine Schubkraft auf das Schwungrad auszuüben.

Diese Anordnung hat den Vorteil, daß sie flexibel auf die Abmessungen im Motorbereich eines Kraftfahrzeuges angepaßt werden kann. In Folge der Wanderbewegung des Wanderfeldes muß lediglich der Ständer oder die Läuferspulenanordnung den zurückzulegenden Weg überspannen. Folgende Ausführungen sind daher möglich: der Ständer kann sich konzentrisch um den gesamten Umfang ein- oder beidseitig des Schwungrades erstrecken. Er bildet also einen Ring oder Doppelring. Gleichzeitig sind die Läuferspulen in oder auf dem Schwung¬ rad lediglich in einem segmentartigen Abschnitt des Schwun¬ grades verteilt angeordnet. Alternativ dazu kann sich der Ständer nur über einen bestimmten Winkelbereich erstrecken und die zugeordneten Läuferspulen der Schwungradscheibe umspannen den vollen Umfang von 360°.

Wie bereits einleitend ausgeführt, kann bekanntlich jeder Elektromotor sowohl als Motor, als auch als Generator be¬ trieben werden kann. Ob er als Motor oder als Generator arbeitet, ist stets nur eine Frage der Betriebsart.

Auch im vorliegenden Fall sind beide Betriebsarten möglich: Hierzu weist der erfindungsgemäße Anlasser Schaltmittel auf, welche den Elektromotor nach erfolgtem Start des An¬ triebsaggregates in den Generatorbetrieb umschalten - er also als Motor beim Starten und als Generator nach dem Starten- betrieben wird.

Bei einem Kraftfahrzeug übernimmt der erfindungsgemäße Anlasser also nach dem Anwerfen des Verbrennungsmotors die Funktion der herkömmlichen Lichtmaschine und versorgt das Fahrzeug im Fahrbetrieb mit elektrischer Energie. Daher wird die Lichtmaschine, die bekanntlich aufwendig mittels Keil- oder Zahnriemen von der Kurbelwelle des Verbrennungs¬ motors angetrieben wird, überflüssig. Im Ergebnis wird durch die Erfindung für den Startvorgang und für die Strom¬ versorgung des Kraftfahrzeuges nur ein einziges Bauteil benötigt. Dies bringt eine deutliche Kostenreduzierung mit sich.

Die Erfindung ermöglicht auch, das Schwungrad selbst als passiven Drehschwingungstilger auszubilden oder einen sol¬ chen parallel dazu anzuordnen. Bei einer bevorzugten Va- riante ist dabei das Schwungrad aus einem inneren Schwung¬ ring und einen konzentrisch hierzu angeordneten äußeren Schwungring aufgebaut, wobei die Schwungringe drehela¬ stisch, insbesondere über eine Gummischicht, miteinander verbunden sind. Auf diese Weise bietet die Erfindung die Möglichkeit, den Anlasser - ohne aufwendige Konstruktions¬ maßnahmen - gleichzeitg zur Dämpfung von Störschwingungen einer rotierenden Welle einzusetzen.

Besonders platzsparend ist eine weitere Schwungradvariante des erfindungsgemäßen Anlassers. Dabei ist das Schwungrad gegenüber seiner Drehachse geneigt ausgebildet. Falls das Schwungrad einem inneren Schwungring und einen hierzu dreh¬ elastisch angeordneten äußeren Schwungring aufweist, ist es zweckmäßig, daß der äußere Schwungring gegenüber dem inne¬ ren Schwungring geneigt angeordnet ist.

Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Aus- führungsbeispiele. In der Beschreibung wird auf die bei¬ gefügte .schematische Zeichnung Bezug genommen. In der Zeichnung zeigen:

Fig. 1 eine Seitenansicht auf ein bevozugtes Ausfüh- rungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Anlassers;

Fig. 2 einen Vertikalschnitt längs der Linie II-II in

Fig.l; und Fig. 3 eine Schnittansicht analog Fig. 2 einer Schwung¬ radvariante eines erfindungsgemäßen Anlassers;

Fig. 1 und 2 zeigen einen Anlasser für ein (nicht darge- stelletes) Antriebsaggregat. Die nachfolgende Beschreibung geht - lediglich aus Gründen einer einfacheren Darstellung - von einem Kraftfahrzeug-Verbrennungsmotor als Antriebsag- gregat aus, ohne jedoch das Antriebaggregat darauf be¬ schränken zu wollen. Der Anlasser weist ein scheibenförmiges Schwungrad 10 auf, das auf einer Antriebs-/Abtriebswelle des Verbrennungsmo¬ tor, hier der Kurbelwelle 12, sitzt und mit dem zum Anwer¬ fen des Verbrennungsmotors erforderlichen Drehmoment be- aufschlagt wird. Hierzu ist es als bewegtes Grundelement bzw. Läufer eines Linearmotors 14 ausgebildet.

Das Schwungrad 10 weist einen äußeren Schwungring 16 und einen hierzu konzentrischen inneren Schwungring 18 auf. Die beiden Schwungringe 16 und 18 sind über eine ringartige Gummischicht 20 elastisch miteinander verbunden. Der innere Schwungring 18 geht in eine Nabe 22 über, die fest auf der Kurbelwelle 12 sitzt. Auf diese Weise bildet das Schwungrad 10 einen an sich bekannten Drehschwingungstilger, der störende Drehungleichförmigkeiten der Kurbelwelle 12 passiv entgegenwirkt und somit unerwünschte Schwingungen des Kraftfahrzeuges und damit einhergehende Geräusche bereits in ihrem Ansatz effektiv mindert.

Zu beiden Seiten des äußeren Schwungringes 16 sind einander gegenüberliegend jeweils drei Ständerspulen 24 angeordnet. Dabei sind die Ständerspulen 24 innerhalb eines segment¬ artigen Winkelabschnittes des Schwungrades 10 gleichmäßig verteilt, haben einen geringen Abstand vom äußeren Schwung- ring 16 und bilden mit diesem Spalt 26. Der Spalt 26 ist so eng wie möglich zu wählen - etwa zwischen 0,1 und 1,5 mm.

Die Ständerspulen 24 werden von einem das Schwungrad 10 jochartig übergreifenden stationären Haltebügel 28 getra- gen. Bevorzugt ist der Haltebügel 28 auf der Kurbelwelle 12 drehgelagert (in der Zeichnung nicht gezeigt) , so daß die Ständerspulen 24 und das Schwungrad 10 bei Erschütterungen des Kraftfahrzeuges gemeinsam schwingen, deren wechselsei¬ tige Ausrichtung und der Spalt 26 also im wesentlichen kon- stant bleiben. Die Ständerspulen 24 werden in bekannter Weise über eine fest verlegte Stromzuführung (in der Zeichnung nicht ge¬ zeigt) mit gegeneinander phasenverschobenen Wechselströmen erregt und erzeugen hierdurch ein magnetisches Wanderfeld, welches über den Spalt 26 greift, den äußeren Schwungring 16 durchsetzt, ein darin in sich ringartig geschlossenes elektrisches Feld und somit dort eine Ringspannung indu¬ ziert. Aufgrund dieser Spannung fließen im Schwungring 16 Ring- bzw. Wirbelströme, deren magnetische Felder - mit dem Wanderfeld der Ständerspulen 24 verkettet - eine Schubkraft in tangentialer Richtung auf das Schwungrad 10 ausüben. Diese resultiert in einem Drehmoment und somit einer Dreh¬ bewegung des Schwungrades 10 samt der Kurbelwelle 12, die schließlich den Motor anwirft.

Der äußere Schwungring 16 des Schwungrades 10 ist aus Stahl gefertigt und an seinen beiden, den Ständerspulen 24 zuge¬ kehrten Seitenflächen mit Kupferblech belegt. Hierdurch lassen sich hohe Wirbelströme in den Seitenflächen und entsprechend hohe Schubkräfte induzieren. Eine weitere Steigerung der Schubkraft läßt sich durch die auf dem Schwungrad 10 angeordneten mit einem Strom beaufschlagten Läuferspulen 29 (wie in Fig. 1 durch gestrichelte Linien angedeutet) erzielen. Dabei sind die Läuferspulen 29 derart angeordnet, daß deren Magnetfeld senkrecht zur Spaltebene steht und derart beaufschlagt, daß sich die Felder der Läuferspulen 29 und Ständerspulen 24 maximal verstärken. Das Feld der Läuferspulen 29 kann dabei ein Gleichfeld oder ein den Phasen des Feldes der Ständerpulen 24 angepaßtes Wechselfeld sein. Im letzgenannten Fall basiert die resul¬ tierende Drehbewegung des Schwungrades 10 vor allem auf der "Mitnahme" des Feldes der Läuferspulen 29 durch das Wander¬ feld der Ständerspulen 24.

Wie bereits ausgeführt, ist im vorliegenden Ausführungsbei¬ spiel das Schwungrad 10 als Drehschwingungstilger ausgebil¬ det, dessen ringartige Gummischicht 20 den inneren Schwung- ring 18 mit dem - etwaige Drehschwingungen tilgenden - äußeren Schwungring 16 elastisch verbindet. Hat die elasti¬ sche Verbindung der beiden Schwungringe 16, 18 - wie im dargestellten Ausführungsbeispiel - elektrisch isolierende Eigenschaften, ergibt sich zusätzlich zur Schwingungsdämp¬ fung auch noch ein elektrischer Vorteil: die im äußeren Schwungring 16 induzierten Ringströme können nicht in den inneren Schwungring 18 übertreten, konzentrieren sich also auf den drehmoment-günstigen Peripheriebereich des Schwun- grades 10.

In Fig. 3 ist eine Variante des Schwungrades 10 darge¬ stellt. Danach ist der äußere Schwungring 16 des Schwungra¬ des 10 gegenüber der Schwungradebene um einen Winkel 30 geneigt. Die übrigen Komponenten des Anlassers nach Fig. 1 und 2 sind dieser Orientierung entsprechend angeordnet. Auf diese Weise kann der Anlasser besonders einfach den Raum¬ verhältnissen im Bereich des Schwungrades baulich angepaßt werden - ohne dabei dessen Wirkungsgrad zu beeinträchtigen.

Gemäß Fig. 2 ist dem Anlasser eine schematisch dargestellte elektronische Schaltung 32 zugeordnet, die ihn in einem Kraftfahrzeug in zwei Betriebsarten betreibt: Bei Betätigen des Anlasserschlüssels arbeitet der Anlasser - hier der Linearmotor 14 - als Motor zum Anwerfen des Verbrennungsmo¬ tors; danach wird er in einen Generatorbetrieb umschaltet. Im letztgenannten Generatorbetrieb werden die Läuferspulen 29 über Schleifkontakte (hier nicht gezeigt) mit einem ein Magnetfeld erzeugenden Strom beaufschlagt. Aufgrund der Schwungradbewegung bewegt sich dieses Feld relativ zur Spaltebene und induziert bzw. generiert in den Ständerspu¬ len 24 eine Spannung, welche das Fahrzeuges im Fahrbetrieb mit elektrischer Energie versorgt.

Auf diese Weise übernimmt der Anlasser in einem Kraftfahr¬ zeug auch die Funktion der nach dem Stand der Technik be¬ kannten Lichtmaschine. Zusammenfassend stellt die Erfindung einen Anlasser für Antriebsaggregate, insbesondere Verbrennungsmotoren zur Verfügung, der einen energiesparenden und verschleißarmen Startvorgang bei gleichzeitig verringertem Herstellungsauf¬ wand ermöglicht. Der Anlasser kann zudem so betrieben wer¬ den, daß er beim Starten als Motor und nach erfolgtem Start als Generator arbeitet.

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