首页 / 国际专利分类库 / 化学;冶金 / 组合化学 / 组合化学;化合物库,如化学库、虚拟库 / 本小类中其他各组不包含的技术主题 / FARBKODIERTE LAYER-BY-LAYER MIKROKAPSELN ALS KOMBINATORISCHE ANALYSEBIBLIOTHEKEN UND ALS SPEZIFISCHE OPTISCHE SENSOREN

FARBKODIERTE LAYER-BY-LAYER MIKROKAPSELN ALS KOMBINATORISCHE ANALYSEBIBLIOTHEKEN UND ALS SPEZIFISCHE OPTISCHE SENSOREN

申请号 EP03784109.5 申请日 2003-07-29 公开(公告)号 EP1526915A1 公开(公告)日 2005-05-04
申请人 Capsulution Nanoscience AG; 发明人 DAEHNE, Lars; BAUDE, Barbara; VOIGT, Andreas;
摘要 Monodisperse colloids were coated with polyelectrolytes by means of the layer-by-layer method. The template cores can remain inside or can be dissolved. Different fluorescent dyes are covalently bound in a defined amount to the polyelectrolytes. The amount of dye is controlled by varying the label content or by the Co deposition of unlabeled polymers. Different dye layers are separated from one another by intermediate layers thereby suppressing unwanted interactions. Conversely, a FRET signal can be generated between suitable dye pairs situated at short distances (0 - 6 nm) from one another. This signal can be controlled independent of the dye concentration by the number of intermediate layers. The capsule coding is read out by the variation in the excitation wavelength and emission wavelength. Macromolecules can be immobilized inside the capsules and extract complementary substances out of solutions. Particles coated in such a manner or hollow capsules can be used as sensors after inserting a sensitive intermediate layer. Changes in the size/structure of the intermediate layer can be detected either by FRET between adjacent, labeled polyelectrolyte layers or by the self-quenching/aggregate fluorescence of dyes in the sensitive layer.
权利要求
Ansprüche
1. Kapseln mit einem Durchmesser kleiner als 100 μm und - einer Hülle, die zumindest drei Polyelektrolytschichten aufweist, wobei zumindest eine dieser drei Polyelektrolytschichten mit zumindest einem Farbstoff markiert ist.
2. Kapseln nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei der drei Polyelektrolytschichten jeweils mit mindesten einem unterschiedlicher.» Farbstoff markiert sind, wobei die mit unterschiedlichem Farbstoff markierten zwei Polyelektrolytschichten voneinander durch zumindest die nicht mit Farbstoffen markierte dritte Polyelektrolytschicht getrennt sind.
3. Kapseln nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die nicht mit Farbstoffen markierte dritte Polyelektrolytschicht eine Dicke zwischen O. nm und 10 nm aufweist.
4. Kapseln nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei der nicht mit Farbstoffen markierten dritten Polyelektrolytschicht um eine sensitive Schicht handelt, die bei Veränderung ihrer Umgebungsbedingungen entweder quillt oder schrumpft und so ihre Dicke ändert.
5. Kapseln nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei den Umgebungsbedingungen um pH- Wert, Salzkonzentration, Temperatur, adsorbierte K-omponenten, Enzyme, KLonzentration eines Stoffes, physikalische Parameter, das Lösungsmittel beeinflussende oder mit der sensitive Schicht reagierende Komponenten sowie mischbare Lösungsmittelanteile handelt.
6. Kapseln nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekenn-zeichnet, daß es sich bei den unterschiedlichen Farbstoffen um einen Farbstoff mit höherer Absorpti- onsenergie (Donor) und einen Farbstoff mit niedriger Absorptionsenergie (Akzeptor) handelt.
7. Kapseln nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die unterschiedlichen Farbstoffe so aufeinander abgestimmt sind, daß ein Förster (Fluoreszenz-) Resonanzenergietransfer (FRET) zwischen den unterschiedlichen Farbstoffen möglich ist.
8. Kapseln nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sich zwischen denen mit Farbstoffen markierten Polyelektrolytschichten nebe i der nicht mit Farbstoffen markierten dritten Polyelektrolytscliicht weitere nicht mit Parbstoffen markierte Polyelektrolytschichten befinden oder die nicht mit Farbstoffen markierte dritte Polyelektrolytschicht ihrerseits aus mehreren Polyelektrolytschichten besteht.
9. Kapseln nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei der sensitive Schicht um eine organische Polyelektrolytschicht handelt.
10. Kapseln nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Farbstoff mit einem sensitiven Material kovalerrt in hoher Konzentration verknüpft wird.
11. Kapseln nach Anspruch 10, dadurch gekennzeicfcinet, daß es sich bei dem sensitiven Material um ein Material liandelt, das bei Veränderung seiner Umgebungsbedingungen entweder quillt oder schrumpft und so sein Volumen ändert.
12. Kapseln nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei den Umgebungsoedingungen um pH- Wert, Salzkonzentration, Temperatur, adsorbierte Komponenten, Enzyme, Konzentration eines Stoffes, physikalische Parameter, das Lösungsmittel beeinflussende oder mit dem sensitiven Material reagierende Komponenten sowie mischbare Lösungsmittelanteile handelt.
13. Kapseln nach einem der Ansprüche 10 bis 12, da_durch gekennzeichnet, daß die Konzentration des Farbstoffs so hoch ist, daß der Farbstoff mit sich selbst Dimere, Aggregate oder Excimere ausbildet, die zu einem Selfquenching der Fluoreszenz oder zur -Ausbildung einer neuen Emissionsbande führen.
14. Kapseln nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekenn-zeichnet, daß die Konzentration des Farbstoffs der Beziehung
Masse sensitiven Materials : Masse Farbstoff < 500 : 1 genügt.
15. Kapseln nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekenrtzeichnet, daß die mit Farbstoff markierte Schicht eine Dicke von 1 nm bis 1 μm- aufweist.
16. Kapseln nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei der mit Farbstoffen markierten Polyelektrolytschicht um eine mit Farbstoffen markierte organische Polyelektrolytschicht handelt.
17. Kapseln nach einem der vorangehen-den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei den Färbstoffen um Fluoreszenzfarbstoffe oder emittierende Nanopartikel handelt.
18. Kapseln nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kapseln hohl sind und sich in ihrem von der Hülle begrenzten Innenraum Makro- moleküle befinden.
19. Kapseln nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülle für Moleküle bis zu einer gewissen Größe permeabel sind.
20. Kapseln nach, einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennz:eichnet, daß die Kapseln einen festen Kern aufweisen, der von der Hülle umgeben ist.
21. Kapseln nach, einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kapseln einen mittleren Durchmesser von weniger als 10 μnx, bevorzugt von weni- ger als 1 μm besitzen.
22. Kapseln nach, einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kapseln durch das Layer-by-Layer Verfahren hergestellt sind.
23. Kapseln nach einem der vorangehenden Ansprü-che, dadurch gekerinzeic-hnet, daß die Kapseln zur Markierung oder Codierung von technischen Erzeugnissen, Partikeln, Zellen, Gewebe, Organen oder Organismen biologischen Ursprungs dienen.
24. Zusammensetzung für die Identifizierung oder - larkierung von Substanz_;en, dadurch gekennzeichnet, daß sie mindestens zwei Arten von unterschiedlichen Klapsein nach einem der -Ansprüche 1 bis 23 aufweist.
25. Zusammensetzung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß sie zumindest drei Arten von unterschiedlichen Kapseln nach einem der Ansprüche 1 bis 23 aufweist.
说明书全文

Farbkodierte Layer-by-Layer Mikro_kapseln als kombinatorische Analysebibliotheken und als spezifische optische Sensoren

Beschreibung

Die vorliegende Erfindung betrifft kombinatorische Bibliotheken- auf der Basis von hohlen oder gefüllten Polyelektrolytkapseln, die mittels der Layer- by Layer Methode hergestellten werden. Die LbL Methode ermöglicht die Kontrolle der Anzahl, der Konzentration und des Abstandes zwischen den Farbstoffinolekülen a ^ der Nanometerska- la, wodurch sich eine höhere kodierte Informationsmenge in der " Wand (Hülle) ergibt, als es von Partikeln (Beads, volle Mikropartikel) bekannt ist, die in ihrem Volumen oder an ihrer OberfläcHe farblich kodiert sind. Weiterhin ist der Fluoreszenzfarbstoff vollständig an der Oberfläche konzentriert, was für FRET basierte Detektion in homogenen Partikelassays von Vorteil ist, da die hohe Untergrundfluoreszenz der im Inneren des Partikels lokalisierten und daher nicht am FRET beteiligten Farbstoffe vollständig wegfallt. 13 Der zweite Teil der Erfindung befasst sich mit der Möglichkeit, Kapseln mit un- terschiedlichen Makromolekülen zu füllen, jedoch die Kapseln weiterhin permeabel für kleine Moleküle zu halten. Derartige farbkodierte Kapseln können- als kombinatorische Fangbehälter verwendet werden, welche eine erhebliche Menge von spezifischen Substanzen aus einem Reaktionsgemisch aixfhehmen können. Nachfolgend können die unterschiedlichen KLapseln mit unterschiedlichen Substanzen in ihrem Inneren aufgrund ihrer spezifischen. Fluoreszenzsignale aussortiert werden. Diese kzombinatorischen Bibliotheken können in vielen Gebieten in- der Medizin, der Biologie und der Chemie angewendet werden.

Die Miniaturisier ng von Assays und Mükrotiterplatten ist im Hinblick auf eine weitere Vergrößerung der Assayskapazität begrenzt. Eine alternative Methiode eröfϊhen die auf

Beads basierenden Bibliotheken. Neue Entwicklungen in der Flußzytometrie (Flow

Cytometrie; zB COPAS™ bead flow sorting) erlauben einen Durchsatz von bis zu 100.000 Partikel pro Stunde. Daher könnten die auf Beads basierenden Bibliotheken die führende Technologie in Screening-oder Saπ meloperationen werden. 1"5 ' 7

Wir haben hohle Kapseln aus Polyelektrolyten 6 hergestellt, welςh_e unterschiedliche Farbkombinationen in ihrer Wand enthalten. Die farbkodierten Kapseln können wie Beads sortiert werden, jedoch sind sie hohl und können viele Bindumgsstellen sowohl auf der Wandoberfläche als auch in ihrem Inneren aufweisen.

Diese Kapseln haben irn Vergleich zu der Beads-Technologie verschiedene Vorteile: 1. Ihrer Masse ist sehr gering. Daher fallen Sie aus Lösungen mit unterschiedlicher

Dichte wesentlich langsamer als Beads aus.

2. Infolge ihrer dünnen Wand und dem gleichen oder ähnlichem Material im Inneren wie im Äußeren ist die Lichtstreuung sehr klein. Bei Beads fähren Unterschiede im Brechung ' sindex zwischen Bead und dem Lösungsmittel (gewöhnlich Wasser) zu starker Lichtstreuung, die den Sortierprozeß im Flußzytometer beeinträchtigt.

3. Reaktionen sind bei Beads nur an deren Oberfläche möglich. Daher ist die Anzahl ihrer Bindungsstellen stark begrenzt. Im Falle unserer Kapseln können die äußere Wandoberfläche, die innere Wandoberfläche und das gesamte "Volumen der Kapseln für Reaktionen genutzt werden. Eine Kapseln (oder ein Bead) mit einem Durchmesser von 5 μm hat eine äußere Oberfläche von 78 μm und ein Volumen von 65 μm . Unter Annahme einer Kon-zentration der Bindungsstellen von 0.1 M weist ein Bead lediglich etwa 9 x 10 4 Bindungsstellen auf, wohingegen eine Kap- sein etwa 5000 mal mehr Bindungsstellen, nämlich 4 x 10 8 Bϊndungsstellen aufweist.

4. Die Farbstoffinarkierungen können mit ausreichendem Abstand untereinander aufgebracht werden, um Wechselwirkrungen wie die Bildung von H- oder J- Aggregaten, Selbstlöschung oder Förster-Resonanzenergietransfer zu vermeiden, welche die Fluoreszenzsignale im Falle der Markierung der Festkörperphase mit unterschiedlichen Farbstoffen stören. Oies gestattet mehr kombinatorische Möglichkeiten. 5. Förster-Resonanzenergietransfersignale können kontrolliert zur fälschungssichere Kodierung von Handelsmarken eingestellt werden, dh zur Markierung der mit der Handelsmarke versehenen Ware..

6. Der Innenraum der Kapseln kann mit hochaktiven Biowirkzstoffen wie Enzyme, DNS oder dergleichen oder mit spezifisch funktionalisierteiiL Polyelektrolyten gefüllt werden, welche ein selektives Fangen von Reaktionspartnern aus der Lösung durch Bioreaktionen, Physi- oder Cbemisorption ermöglichen. Nachfolgend kön- nen die kodi rten Kapseln aussortiert werden.

7. Die kodierte Information kann durch die Anzahl der Farbstoffen, ihr Verhältnis untereinander und durch abstandsabbängige Wechselwirkungen untereinander wie etwa dem Förster Resonanzenergietransfer eingestellt werden. Bei den bekannten fluoreszierenden Beads 4 sind solche Wechselwirkungen une_rwünscht, da der Abstand zwischen den Farbstoffinolekülen nicht kontrollierbar ist.

8. Herstellung "von hohlen kodierten Kapseln und Nutzung ihres Innenraums für die Immobilisierung von Makromolekülen (Polyelektrolyte, Proteine, Enzyme). Die funktionalisierten Makromoleküle können komplementäre Verbindungen aus Re- aktionslösun-gen durch Physisorption, Chemisorption biologische Bindungen herausfischen.

Die vorliegende Erfindung betrifft Sensoren, die mittels der Layer-by-Layer LbL Me- thode auf Kolloiden mit Durchmessern kleiner als 100 μm aufgebaut werden und auf chemische Stoffe oder physikalische Meßgrößen ansprechen. I>as kolloide Templat kann gegebenenfalls in einem Folgeschritt herausgelöst werden, so dass hohle Kapseln entstehen.

Die Sensorwirkun_g wird durch eine Schiebt definierter Dicke eines speziellen Materials erreicht, dass bei Änderung der Konzentration eines Stoffes in der umgebenden Lösung oder bei der Veränderung physikalischer Parameter entweder quillt oder schrumpft. Zur Detektion dieses Prozesses wird die Emission von Fluoreszenzfarbstoffen verwencLet. Zwei Varianten der Wirkungsweise sind möglich (Abbildung §):

1. Die sensitive Schicht mit einer Dicke zwischen 0,1 nm und 10 nm befindet sich zwi-„ sehen zwei Schichten aus Polyelektrolyten. Die Polyelektrolytschicht auf der ein-en

Seite der sensitiven Schicht enthält fest eingebunden einen Fluoreszenzfarbstoff höherer Absorptionsenergie (Donor) und die Polyelektrolytschicht auf " der anderen Seite eitlen Fluoreszenzfarbstoff niedrigerer Absorptionsenergie (Akzeptor). Statt Fluoreszenzfar-b- stoffen können auch emittierende Nanopartikel verwendet werden. Das Farbstoffpaar äst so abgestimmt, dass ein Förster (Fluoreszenz-) Resonanzenergietransfer FRET stattfindet. Die Effizienz des FRET hängt empfindlich von dem Abstand der FarbstoffmolekÄle zueinander ab. Das FRET Signal kann spektrometrisch sowobl anhand der Donor- als auch der Akzeptorfluoreszenz statisch sowie anhand der Donozrfluoreszenz auch zeitaTb- hängig detektiert werden.

2. Das sensitive Material wird kovalent mit einem Fluoreszenzfarbstoff in vergleich_s- weise hoher Konzentration (Masse Material: Masse Farbstoff < 500:1) verknüpft. D«r Farbstoff zeichnet sich dadurch aus, dass er leicht mit sich selbst Dimere/Aggrega_te bildet. Wird das gelabelte Material in. einer Kapselwand als mindestens eine homogene Schicht mit einer Dicke von 1 nm bis 1 μm eingebracht, führt ein Selfquenchingprozeß bei der Bildung von Dimeren oder H-aggregaten zu einer Löscbung der Fluoreszenz des Farbstofftnonomeren, wohingegen bei Bildung von J-Aggregaten oder Excimeren eine neue Emissionsbande bei niedrigerer Energie entsteht. Bei Qiaellung/Schrumpfung der Schicht in der Kapselwand kann das Signal über die Intensität oder die Lebensdauer der Monomerfluoreszenz detektiert werden, bzw. über das Verhältnis von Monomerfluores- zenz zur Fluoreszenz des J- Aggregates bzw. Excimeren.

Im allgemeinen weisen die erfindungsgemäßen Kapseln, die " bevorzugt einen Durchmesser kleiner als 100 μm haben, eine Hülle auf, die aus mindestens drei Polyelektro- lytschichten aufgebaut ist, wobei eine der drei Polyelektrolytschichten mit zumindest einem Farbstoff markiert ist. Dieser Farbstoff, bei dem es sieb um einen Fluoreszenzfarbstoff oder emittierende (fluoreszierende) Nanopartikel (Partikel mit einer GröSe bevorzugt kleiner 1 nm) handeln kann, dient beispielsweise zur Identifizierung der Kap- sein. In diesem Fall werden die Kapseln zur Markierung bzw. Codierung von technischen Erzeugnissen, Partikeln, Z.ellen, Gewebe, Organen oder Organismen biologischen Ursprungs verwendet, so daß anhand der Fluoreszenz des Farbstoffes deren Herkunft festgestellt und identifiziert-. erden kann. Andererseits können die Kapseln auch als Sensoren dienen, die auf veränderte Umgebungsbedingumgen mit Änderung der Fluoreszenz des Farbstoffs meßbar reagieren. Schließlich können die Kapseln auch als 'Fangbehälter' verwendet werden, um Substanzen aus Lösungen zu entfernen bzrw. zu identifizieren. Kapseln, die mit unterschiedlichen Farbstoifen markiert sind und spezifisch mit jeweils einer anderen Substanz reagieren, beispielsweise durch speziüsche Bindungsstellen, eignen sich als Bibliothek von Reporter-Partikel zur Identifikation von Substanzen und/oder der Markierung von Prozessen. Es liegt im Rahmen der Erfindung, diese Anwendungen miteinander zu kombinieren.

Unter Polyelektrolyten werden im Rahmen der Erfindung insbesondere wasserlösliche Moleküle oder Aggregate verstanden, die mindestens 2 Ladungen, bevorzugt sogar mindestens drei Ladungen tragen. Bei einer Vielzahl von Polyelektrolyten liegen sogar deutlich mehr Ladungen vor. Zix den Polyelektrolyten zählen im Rahmen der Erfindung insbesondere organische Polyelektrolyte, Nanopartikel, Polyampholyte sowie Verbindungen und Komplexe aus organischen Polyelektrolyten und niedermolekularen Sub- stanzen, zB Tenside.

Bei den Polyelektrolytschichten handelt es sich insbesondere um Schichten, die im wesentlichen etwa eine Monolage des entsprechenden Polyelektrolyts dick sind. Solche Polyelektrolytschichten lassen sich zB durch Layer-by- Layer Verfahren aufbringen. Bei diesen werden Polyelektrolyte abwechselnder Polarität aufgebracht, wobei sich Polyelektrolyte solange an bestehende Polyelektrolytschichten anlagern, bis die Ladungen der bereits bestehenden Schicht abgesättigt sind.

Mehrschichtige Polyektrolytkapseln, die auch aus unterschiedlichen Polyelektrolyt- schichten bestehen können, lassen sich beispielsweise na_ch dem Layer-by-Laye_r Verfahren herstellen, das in der DE 198 12 083 AI, DE 199 07 552 AI, EP 98 1 13 181, WO/47252 US 6,479,146 beschrieben ist, deren Offenbaixmgsinhalt hiermit vollständig aufgenommen wird. Sofern die Kapseln als Sensor dienen, können beispielsweise zwei der drei Hüllschichten mit jeweils einem unterschiedlichen Farbstoff arkiert werden. Die nic t mit Fluo- reszenzfarbstoffen markierte dritte Polyelektrolytscinicht liegt dabei zwischen den beiden markierten Polyelektrolytschichten. Dadurch weisen diese einen gewissen Abstand zueinander auf, der etwa der Dicke, beispielsweise 0.1 nm bis 10 nm, der nicht markierten mittleren dritten Schicht entspricht. Die Dicke der Polyelektrolytscliicht hängt dabei unter anderem von dem verwendeten Polyelektrolyt ab. Die verwendeten Farb- stofϊe sind so gewählt, daß sie unterschiedliche Emissions- und Absoφtionsbanden aufweisen, wobei sich die Emissionsbande des ein«n Farbstoffs mit der Ahsorptions- bande des anderen Farbstoffs zumindest teilweise überlappt. Dadurch kann es zu strahlungslosen Übergängen zwischen den Farbstoffen kommen, dh zu einem FRET. Der Farbstoff mit der höheren Ahsorptionsenergie (Akzeptor) kann dadurch seine Anregung an den anderer Farbstoff (Farbstoff mit niedriger Ab>soφtionsenergie; Donor) weitergeben, ohne daß eine Fluoreszenz des Akzeptorfarb -Stoffs beobachtet wird. Der strahlungslose Übergang führt damit zu einer Anregung; des Donorfarbstoffs, dessen Fluoreszenz gemessen werden -kann. Absorbiert der AJkzeptorfarbstoff beispielsweise im Blauen und fluoresziert im Grünen, so sollte der Donorfarbstoff im Grünen absorbieren und beispielsweise im Roten emittieren. Eine Anregung mit blauem Licht fübrt dann bei einem strahlungslosen Übergang zwischen den Farbstoffen zu einer beobachtbaren Fluoreszenz im Roten, anstatt im Grünen. Die Effizienz des strahlungslosen Übergangs zwischen den Farbstoffmolelrfüen hängt stark von deren Abstand zueinander ab, der von der Dicke der nichtmarkierten dritten Polyelektrolytschicht bestimmt wird. Ändert sich diese Dicke, zB als Reaktion auf veränderte Umgebungsbedingungen, so ändert sich die Stärke der Kopplung zwischen den Farbstoffinolekülen. Daher kann aucli von einer sensitiven Schicht (sensorischen Zwischenschicht) gesprochen werden. Ist der Abstand der Farbstofϊmoleküle gering, erfolgt ein nahezu strahlungsloser Übergang, dh es ist nur eine geringe Fluoreszenz des Akzeptorfarbstoffs jedoch eine relative höbe Fluores- zenz des Donorfarbstoffs detektierbar. Bei Vergrößerung des Abstands nirnrnt die Fluoreszenz des Akzeptorfarbstoffes zu, die des Donoxfarbstoffes ab. Diese Änderungen sind meßbar und dienen als Maß für die Veränderun_g der Schichtdicke. Bei den Umgebungsbedingungen, deren Änderung zu einer Änderung der Schichtdicke der nichtmar- kierten Schicht führen, kann es sich um pH-Wert, Salzkonzentration, Temperatur, adsorbierte Komponenten, Enzyme, Konzentration eines Stoffes, physikalische Parameter, das Lösungsmittel beeinflussende oder mit der sensitiven Schicht reagierende Komponenten sowie mischbare Lösungsmittelanteile handeln. Insbesondere organische Polye- lektrolyte reagieren empfindlich auf veränderte Umgebungsbedingu gen. So führt beispielsweise eine Temperaturänderung zur Veränderung der Wasseiraufiiahmefähigkeit der organischen Polyelektrolyte und damit zi einer Schichtdickenänderung. Ein Beispiels ist hier PAH.

Neben der nichtmarkierten Polyelektrolytsch-icht können weitere Polyelektrolytschichten zwischen den mit Farbstoff markierten Polyelektrolytschichten angeordnet sein, oder die nichtmarkierte Polyelektrolytschicht besteht selbst aus mebreren Polyelektrolytschichten.

Sensorische Kapseln Icönnen jedoch auch lediglich mit einem Farbstoff markiert sein. In diesem Fall ist der Farbstoff in hoher Konzentration an sensitives Material innerhalb einer Polyelektrolytschicht gebunden, wobei das sensitive Material auf die veränderten Umgebungsbedingungen durch Volumenzu- oder -abnähme reagieren kann. Die hohe Konzentration der Farbstoffe führt zu einem Selfquenching, beispielsweise durch Di- merbildung, oder zur Ausbildung neue Emissionsbanden im Falle der Bildung von Excimeren. Auch hier sind diese Prozesse stark "von dem Abstand der F arbstoffe abhängig, so daß eine Änderung der Schichtdicke auch zu einem Änderung des Abstandes der Farbstoffe führt.

Sofern die Kapseln als 'Fangbehälter' dienen, weisen sie spezifische .Bindungsstellen für die zu fangenden Moleküle auf. Die Bindungsstellen können sich im Inneren der Kapseln oder auf deren Hülle befinden. Kapseln mit unterschiedlichen Bindungsstellen können mit unterschiedlichen Farbstoffen markiert werden, so daß eine nachfolgende Sortierung anhand der Fluoreszenz möglich ist. Dadurch können selektiv Substanzen, zB Proteine, aus Lösungen gewonnen werden. Beschreibung der Experimente

Farbstoffmarlderung von Polyelektrolyten:

PAH wurde mit den Farbstoffderivaten Fluoreszeinisothiocyanat, Tetramethylrhodamϊ- nisothiocyanat und einem Derivat von CY5 markiert. Die Formeln sind in Abbildung 1 dargestellt. Die Markierungsreaktionen wurde entsprechend allgemeiner Herangehensweise bei der Markierung von Proteinen durchgeführt. Anstelle eines Hydrogenkarbonatpuffers wurde NaOH für die Aktivierung von ca. 30% der P_AH Gruppen verwende-!. Das Reaktionsgemisch wurde gegen Wasser dialysiert. Nach Zugabe von HCL zu der markierten PAΗ-Lösung zur Einstellung eines pH- Wertes von -4 — 5 wurde die Lösun_g lyophilisiert. Der Markierungsgehalt wurden mittels UV/Vis-Spektroskopie bestimir-it und betrug für PAH-Fl 53:1, PAH-Rlio 580:1, PAH-Cy5 500 :1 (Verhältnis der PAEΪ Einheiten : Anzahl der markierten Moleküle). Die Ausbeute der Markierung betrug ca. 80% für Fluoreszein, 20% für Rhodamine und 40% für Cy5. Jedes PAH wurde nur mit einem Farbstoff markiert, da ein gleichzeitiges Markieren einer PAH-Kette den Nachteil der Selbstlöschung oder des Förster Resonanz Energie Transfer in sich birgt.

Die Absorptions- und Fluoreszenzspekztren der Farbstoffe sind in Abb. 2a und b gezeigt;. Die Absorptionsmaxima der drei markierten PAH-Polymere wurden zu 495, 557 un l 648 nm bestimmt. Die Fluoreszenzmaxima betragen 520, 582 und 665 nm, wobei dLe Absoφtionswellenlänge für die Anregung verwendet wurde.

Herstellung der Kapseln:

3 μm große Silicatemplate wurden mit 10 alternierenden Schichten von Po- ly(allylami- hydrochlorid) (PAH, MW 60 000 g/mol) und Poly(styrolsulfonat) (PSS, MW 70 000 g mol) beschichtet. 9 Um unterscheidbare Wände zα erhalten, wurden unterschiedlich markierte PAH-Polymere für die Beschichtung verwendet. Für die Färbun_g der Kapseln wurde lediglich eine Schicht des jeweiligen PAH "verwendet. Nur im FalLe von Cy5 wurden aufgrund der geringeren Fluoreszenzquantenamsbeute und des geringe=n Farbstoffgehalts 2 Schichten zur Markierung verwendet. Es wxirde versucht, einen gewissen Abstand zwischen den unterschiedlichen Farbstoffsclxichten zur Vermeidun_g von Förster-Resonanzenergietransfer einzuhalten. Folgende Kapseln wurden hergestellt:

Tabelle 1: Farbkodierte Kapseln mit unterschiedlichten Arten von PAH-Farbstoff Schichten

Hohle Kapseln wurde durch Auflösen des Silicatemplats mittels Fluorwasserstoffsäure und Waschen mittels Wasser gewonnen.

Die Kapseln wurden mittels konfokaler Laserscanningiriikroskopie unter gleicbzeitiger Verwendung von 3 unterschiedlichen Kanälen untersucht (Abb. 3a — c). Die Anregungswellenlänge der Laser war 488 nm für Fluoresze n, 543 nm für Rhodarnin und 633 nm für Cy5. Die Detektoren wurden auf maximale Emission der Farbstoffe und auf einen minimalen Überlapp ihrer Fluoreszenzemission eingestellt. Die Laserintensitäten und die Detektorempfindlichkeiten wurden auf etwa gleiche Signalintensität fDr jeden Kanal eingestellt. Die Überlagerung der 3 Kanäle ergab 7 verschieden gefärbte -Kapseln (Abb. 3d).

Eine quantitative und sichere Methode zur Unterscheidimg der verschiedenen -Kapseln bietet die Analyse der Fluoreszenzintensitäten entlang eines Profils durch die Kapseln.

Die Profile zeigen die Verteilung der Fluoreszenzintensitäten von unterschiedlichen Kanälen der gleichen Kapsel. Abbildung 4a zeigt zaim Beispiel das Profil der Kapseln 2, 7, 1 und 5.

Die Fluoreszenzintensitäten pro Farbstoffschicht sind unterschiedlich für unterschiedlich gefärbte Kapseln, was auf Resonanzenergieeffekte und unterschiedlichem Gehalt an adsorbiertem Material zurückgeführt werden kann. Der Resonanzenergietransfer kann bei Verwendung mehrerer Schichten zwischen den Farbstoffschichten deutlich reduziert werden. Oberhalb eines Abstands von & nm (ca. 4 Schichten) treten nahezu keine Wechselwirkungen zwischen den Farbstoffmolekülen mehr auf.

Kontrollierter Förster-Resonanzenergietransfer-

Um feste Abstände zwischen den FarbstoffmolekQlen zum Schutz von Handelsmarken gegen eine Fälschung zu verwenden, wurden Kapseln mit unterschiedlichem Abstand der Farbstoffe aber gleichem Farbstoffgehalt hergestellt. Abbildung 5 zeigt die herge- stellten Schichtkombinationen.

Die in den Kapseln mittels zwei Farbstoffen kodierte Information kann unter Verwendung von zwei unterschiedlichen Anregungswellenlängen und Fluoreszen-zmessung bei zwei unterschiedlichen Wellenlängen ermittelt werden. Im Falle des Rhoda- min/Fluoreszein-Systems bedeutet dies:

1. Anregungslicht bei 540 nm, Messung der Emission bei 576 nm: dies ergibt die absolute Konzentration von Rhodamin

2. Anregungslicht bei 495 nm, Messung der Emission bei 520 nm: dies ergibt die

Konzentration von Fluoreszein abzüglich de_r Konzentration der Moleküle, die einen Energietransfer zu Rhodamin erfahren

3. Anregungslicht bei 495 nm, Messung der Emission bei 576 nm: dies ergibt die Intensität des FRET oder den mittleren Abstand zwischen den Farbstoffmolekülen

(Fälschungsnachwei s) Jede der hergestellten Kapselarten ergibt ein spezifisches Verhältnis zwischen Signal 1 : Signal 2 : Signal 3. Für die Messung von kleinen Unterschieden in der Signalintensität genügen bereits diese zwei Farbstoffe, um eine große Anzahl von Kodierungsmöglichkeiten zu realisieren. Jedoch kann die Anzalil der Farbstoffe in Kapseln bis zu 7 betra- gen.

Nutzung des Förster-Resonanzenergietransfers für sensorische Anwendungen

Für die Sensoranwendungen wurden die Kapseln 2 und 3 aus Tabelle 1 verwendet. Es wurde von uns gefunden, dass PAH/PSS Schichten bei Zugabe von Lösungen quarter- närer Alkylammoniumsalze je nach Kettenlänge stark aufquellen oder auch schrumpfen. Ein starkes Quellen von (PAH/PSS)s Kapseln von 3 μm bis auf 5,7-6,0 μm wird bei Zugabe einer 0,05 M Dodecyltrimethylaimriomiumbromidlösung (DODAB) gefunden. Bei Verdoppelung des Kapseldurchmessers wird sich bei isotroper Quellung der Schichten der Abstand zwischen den Farbstoffschichten ebenfalls verdoppeln, wohin- gegen sich das Volumen einer Schicht um den Faktor 8 vergrößert.

Im Experiment 1 wurde die Kapsel 2 verwendet. Die Konzentration an Rhodamin und Fluoreszein in der Kapselwand wurde UV7VIS spektroskopisch vor und nach dem Quellungsvorgang bestimmt. Der mittlere A_bstand zwischen beiden Farbstoffschichten betrug vor der Behandlung etwa 4,5 nm und danach nahezu 9 nm. Die Änderung des FRET Signals (λ exc = 495 nm, λ em = 578 nm) wurde mit dem Fluoreszenzspektrometer während des Quellvorgangs verfolgt (Abbildung 9). Durch die Qαellung der Schichten verringerte sich die FRET Signalintensität bei Reaktion mit 0,05 M DODAB um 86%.

Im Experiment 2 wurde die Kapselsorte 3 verwendet. Durch die h_ohe Fluoreszeinkon- zentration in der einen PAH Schicht tritt ein. effizienter Quenchprozeß auf. Nach Zugabe von 0,05 M DODAB Lösung vergrößert sich das Volumen der P-AH Schicht etwa um den Faktor 8. Durch die verringerte Selbstlöschung des Farbstoffes erhöht sich dadurch die Fluoreszenz der Kapseln um 290 % (Abbildung 10).

Füllen der Kapseln mit reaktiven Makromolekülen:

Es gibt drei untersc-hiedliche Wege für die Immobilisierung von Makromolekülen im Inneren der Kapseini 1. "Schiff in Flasche" Synthese (s-hip in bottle synthesis) von Polymeren innerhalb der Kapseln (Abbildung 6). 12

2. Schalten der Permeabilität von spezifischen Kapseln für korrespondierende IVIa- kromoleküle mittels Salze oder pH-Änderungen (Abbildxmg 7) 11

3. Bilden eines Niederschlags eines instabilen Komplexen aus den MakromoleküLen und einer Hilfssubstanz auf dem kolloiden Templat. Machfolgendes Einkapseln des Materials durch die übliche LbL-Methode und Aufflösen des Kerns und cies

Makromolekülkomplexes. 8

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemä en Kapseln sowie deren Verwendung sind nachfolgend angeführt, wobei sämtliche Ausgestaltungen belietDig miteinander kombinierbar sind:

• Kapseln aus Polyelektrolyt-Multischichten hergestellt nach dem Layer-by-Layer Verfahren und kleiner als 100 μm für Kodierungs- und sensc*ri- sche/diagnostische/analytische Anwendungen und enthaltend

a) eine definierte Zuordnung von farbstoffmarkierten Polyelektrolyten zur Schichtzahl, b) eine definierte Zuordnung von farbstofffireien Polyelektrolyten zur Schichtzahl, c) eine definierte Zuordnung von sensorischen Polyelektrolyten oder sensorisch reaktiven Beschichtungskomponenten zur Schichtzahl d) eine definierte Zuordnung von Wechselwirlcungen der Markierungen unterschiedlicher Schichten

• Kapseln mit Kern oder ohne Kern, als Hülle enthaltend das Lösungsmittel oder eäne Lösung anderer Zusammensetzung. • Kapseln enthaltend einen oder mehrere Fluoreszenzfarbstoffe in mindestens zwei Schichten, die es gestatten, sowohl die Fluoreszenzfarben als auch deren Intensitäten und die Wechselwirkungen bzw. Selbstwechsei Wirkungen definiert einzustellen.

• Kapseln enthaltend mindestens zwei Fluoreszerazfarbstoffe in unterscliiedlichen Schichten, die miteinander über Förster Resonanz Energie Transfer (FEIET) verknüpft sind.

• Kapseln mit mindestens einer, zwischen zum FRET befähigten Donor- und Akzep- tor-Fluoreszenzfarbstoff-markierten Schichten gelegenen sensorischen Zwischenschicht, die in Anpassung an veränderte Eigenschaften des Mediums, zB pH, Salzkonzentration, Temperatur, adsorbierte Komponenten, Enzyme, das Lösungsmittel beeinflussende oder mit der Zwischenschicht reagierende Komponenten sowie mischbare Lösungsmittelanteile, das FRET Signal messbar beeinflusst und für diese Änderung als Sensor dienen kann.

• Kapseln enthaltend mindestens zwei Fluoreszenzfarbstoffe, deren Abstand voneinander den Förster Resonanz Energie Transfer unterbindet.

• Kapseln mindestens eine Schicht mit einem Fluoreszenzfarbstoff in einer Dichte, die zur Selbstwechselwirkung (Selbstlöschung) iranerhalb der Schicht füliren kann und durch Änderungen von Komponenten oder Bedingungen des Medium-s oder der Umgebung messbar beeinflusst werden kann und dafür als Sensor dienen kzann.

• Kapseln, wobei die Kapseln kleiner als lOμm, bevorzugt kleiner als 1 μm sind.

• Kapseln mit einem modifizierten Kern, der sensorische Funktionen oder Kodierungseigenschaften besitzen kann.

• Verwendung der Kapseln als Bibliothek von K-eporter-Partikeln oder kodierten Farbpartikeln zur Identifikation von Substanzen und/ oder der Markierung von Prozessen. • Verwendung der Kapseln in der medizinischen Diagnostik, der- kombinatorischen Chemie, der Genomik und Proteomik, der Biologie und Biotechnologie und der Technik.

• Verwendung der Kapseln zur Codierung von technischen Erzeugnissen.

• Verwendung der Kapseln zur Markierung von Partikel, Zellen, Oeweben, Organen und Organismen biologischen Ursprungs.

• Zusammensetzung für die Identifizierung von Substanzen, wobei die Zusammensetzung mindestens zwei Arten von Kapseln mit einem Durchmesser weniger als 100 μm aufweist, wobei die Kapseln einen Kern und eine Hülle besitzen und die Hülle mindestens drei Schichten aufweist, wobei zumindest eine dieser Schichten mit einem Farbstoff markiert ist.

• Zusammensetzung aufweisend zumindest 3 Arten von Kapseln.

• Zusammensetzung, wobei die Kapseln einen mittleren Durchmesser von weniger als 10 μm, bevorzugt weniger als 1 μm besitzen.

• Zusammensetzung nach einem der vorangegangenen Ansprüchen, wobei die Hüllen aus Polyelektrolytschichten bestehen.

• Zusammensetzung, wobei mindestens ein Kapseltyp durch Kapseln definiert ist, deren Hüllen aus mindestens zwei, mit unterschiedlichen Farl>stoffen markierten

Schichten bestehen, wobei die mit unterschiedlichem Farbstoff markierten Schichten voneinander durch zumindest eine nicht mit Farbstoffen markierte Schicht getrennt sind.

Figuren 1 bis 10 zeigen verschiedene Ausfuhrungsformen der Erfindung.

Figur 1 zeigt die Struktur der verwendeten Fluoreszenzfarbstoffe. Figur 2a) zeigt das Abso tionsspektrum (normalisierte Intensität) und Figur 2b) das Fluoreszenzspektrum (normalisierte Intensität) von PAH-Fl, PAH-Rho und PAH-Cy5 , normalisierte Intensität.

In Figur 3 sind konfokale Bilder einer Mischung von farbkodierten Kapseln dargestellt. 3 a) zeigt den Fluoreszeinkanal, dh die Fluoreszenz von Fluoreszein, 3 b) den Rhoda— minkanal, 3 c) den Cy5 Kanal und 3 d) die Überlagerung der drei Farbkanäle.

Figur 4 zeigt einer Mischung der gefärbten Kapseln 2, 7, 1, 5. Für die Aufnahmen wur- de ein konfokzales Fluoreszenzmikroskop verwendet. In Fig. 4- a) ist das Überlagerungsbild der drei Farbkanäle des Fluoreszenzmikroskops und in 4 b) das Profil der Fluoreszenzintensität entlang der weißen Linie in Fig. 4 a) zu sehen.

Figur 5 verdeutlicht den prinzipiellen Aufbau der hergestellten Schichtkombinationen-, wobei in Fig. ac) ' unterschiedliche FR-ET-Signalintensitäten oei gleicher Farbstoffkonzentration und in Fig. 5 df) unterschiedliche FRET-Signalintensitäten bei unterschiedlicher Farbstoffkonzentration zu sehen sind, wobei a) links oben und f) rechts unten liegt.

In Figur 6 sind die prinzipiellen Schritte der sogenannten "Schiff in Flasche" Synthese von Polymeren innerhalb der Kapseln dargestellt. Nach der Auflösung des Kerns, der als Templat z ur Beschichtung mit den Polyelektrolyten gedient hat, passieren Monome- re die Hülle und gelangen in das Innere der Kapsel. Bei geeignet gewählten Bedingungen polymerisieren die Monomere und können daher die Hülle nicht mehr passieren. In einem abschließenden Waschschritt werden die Polymere außerhalb der Kapseln aus der Lösung entfernt. Zurück bleiben eingekapselte Monomere.

Figur 7 zeigt das Prinzip des Beiadens von MF Kapseln (8 Schichten) durch Schalten der Permeabilität von speziellen Kapseln für korrespondierende Makromoleküle durc_h Salz oder pH- Wert. Durch Änderung des Salzgehaltes und oder des pH-Wertes können die Poren der Hüllen vergrößert und damit die Permeabilität erhöht werden. Dies erlaubet auch größeren Markromolekülen das Eindringen in die Kapseln. Abschließend wird der pH- Wert und/oder der Salzgehalt wieder auf die Anfangswerte zurückgeführt; die Poren verschließen sich wieder bzw. werden kleiner. Die in die Kapseln eingedrungenden Makromoleküle können die Hülle nun nicht mehr passieren.

Figur 8 zeigt den schematischen Aufbau und die Wirkungsweise der zwei unterschiedli- _ chen, weiter oben beschriebenen Sensorkapseln. In de;r oberen Zeile in Figur 8 ist die Kapsel 2 dargestellt, während in der unteren Zeile die Kapsel 3 zu sehen ist. Durch Zugabe von DODAB vergrößert sich die Dicke der nicht markierten Zwischenschicht (sensitive Schicht), so daß der Abstand der beiden markierten Schichten zunimmt. Dadurch verringert sich die Kopplung zwischen den Far stoffen, der FRET ist schwächer. Als Folge wird eine geringere Fluoreszenz des Donorfarbstoffs bei 578 nm registriert.

In Figur 9 sind die Signalintensitäten der Kapsel Nr. 2 a) in W ^ asser und b) nacli Einwirken einer 0,05 M DODAB Lösung dargestellt, (grün Absorption des Fluoreszeins bei 495 nm, rot — Absorption des Rhodamins bei 553 nm, blau F-RET Signal λ exc — 495 nm, λ em = 578 nm)

Die Fluoreszenzintensität von Kapseln Nr. 3 nach Zugabe von 0,05 M DODAB ist dagegen in Figur 10 dargestellt.

Literatwr

1. Battersby, Bronwyn Jean et. al. Patent WO 00/32542, Juni 2000

2. Payan, Donald US Patent 20010006787, Λ\, Juli 2001, 3. Still, et. al. US Patent 5,565,324, Oktober 1996; Still et.al., US Patent 6,001,579,

März 1999

4. Norrman, Nils, Patent EP 1190256, März 2002

5. Trau, Mathias et. al. WO 99/24458, Mai 1 -999

6. Donath, E. etal. " WO 99/47252, März 1999 7. Spiro, A.; Löwe, M.; Brown, D. Appl. En-v. Microbiology 66, 20OO>, 4258

8. Gaponik, N. Radtchenko, IL; Sukhoruleov, GB, Weller, H., Ro»gach, AL Adv. Mater. 14, 2002, 879

9. E. Donath, GB Sukhorukov, F. Caruso, SA Davis, H. Möhwald, Angew. Chem. Int. Ed. 1998, 37-. 2002. 10. R. Steitz, V. ' Leiner, R. Siebrecht, R. v. Klitzing, Colloids a. Surf. A, 2000, 163,

63.

11. G. Ibarz, L. Dähne, E. Donath, H. Möhwald "Smart Micro- and Nanocontainers for Storage, Transport and Release" Adv. Mater. 13 (2001) 1324-1327.

12. L. Dähne, E. Donath, S. Leporatti, H. Möhwald, "Synthesis of micro reaction ca- ges with defined chemical properties" f. Amer. Chem. Soc. 123 (2001), 5431-

5436.

13. H. Härmä, "Particle technologies in di-agnostics" TEKES Techmology Review 126/2002

QQ群二维码
意见反馈