VERWENDUNG VON WASSERLÖSLICHEN POLYMEREN ALS TROCKNUNGSHILFMITTEL FÜR DIE HERSTELLUNG POLYMERER DISPERGIERMITTEL

申请号 EP03732435.7 申请日 2003-05-21 公开(公告)号 EP1507819A1 公开(公告)日 2005-02-23
申请人 SKW Polymers GmbH; 发明人 HOMMER, Herbert; BICHLER, Manfred; STRAUSS, Werner; WUTZ, Konrad;
摘要 The invention relates to the use of water-soluble polymers, consisting of a) monoethylenically unsaturated monomers consisting of acidic groups in an acidic, partially or fully neutralised form and b) other monomers which can be copolymerized with monomers a) as a drying agent for the production of redispersion powder and/or powdery polymer dispersing agents. The water-soluble polymers contain at least 20 wt. % monomers (a) and a maximum of 80 wt. % monomers (b) and are supplied to the production process in the form of aqueous solutions in amounts of up to 50 wt. % maximum, enabling powdery, polymer products with a residual moisture of
权利要求
Ansprüche
Verwendung von wasserlöslichen Polymeren, bestehend aus
a) monoethylenisch ungesättigten, Säuregruppen tragenden
Monomeren in saurer, teilweise oder vollständig neutralisierter Form der Reihe Acrylsäure, Methacrylsäure, 2-Ethylacrylsäure, 2-Propylacrylsäure, Vinylessigsäure, Croton- und Isocroton- säure, Maleinsäure, Fumarsäure, Itaconsäure, Citraconsäure, Vinylsulfonsäure, Methallylsulfonsäure, 2-Acrylamido-2-me- thylpropylsulfonsäure, 4-Vinylphenylsulfonsäure, Vinylphos- phonsäure sowie (Halb-)Ester und/oder Amide der genannten Carbonsäuren und/oder deren Gemische und/oder deren Anhydride
und gegebenenfalls
b) weiteren mit den Monomeren der Gruppe a) copolymerisier- baren neutralen monoethylenisch ungesättigten Monomeren der Reihe (Meth)Acrylnitril, (Meth)Allylalkohol, Vinylether wie zB Hydroxy- und Alkoxypolyethylenoxy- bzw. -polypropylen- oxyvinylether sowie analoge Allylether mit bis zu 1 0 sich wiederholenden Einheiten wie zB Polyethylglycolmonoallyl- ether oder gemischte EO-PO-Monoalkylether, N-Vinylacet- amid, N-Vinyllactame, N-Vinylpyrrolidon, N-Vinylimidazol, siliciumfunktionelle Comonomere, wie (Meth-)Acryloxyalkyl- tri-(alkoxy)-Silane, Vinyltrialkoxysilane und Vinylmethyldialk- oxysilane mit C« bis C 5 -Alkyl- bzw. Alkoxy-Resten sowie deren Derivate und deren Mischungen
als Trocknungshilfsmittel für die Herstellung von Redispersionspulvern und/oder pulverförmiger, polymerer Dispergiermittel.
2. Verwendung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die wasserlöslichen Polymeren mindestens 20 Gew.-% an Monomeren a) und höchstens 80 Gew.-% an Monomeren b) enthalten.
3. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Säuregruppen der monoethylenisch ungesättigten Monomeren a) vor, während oder nach erfolgter Polymerisation zumindest teilweise neutralisiert wurden, insbesondere mit Hilfe von Alkali- und/oder Erdalkalihydroxiden, Ammoniak, einem Amin, Poly- amin oder Aminoalkohol.
4. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Monomeren der Gruppe a) ausgewählt sind aus Hydroxyalkyl(meth)acrylat, mit Alkyl = C, bis C 5 , Hydroxyalkyl-poly- ethylenoxy- und -propylenoxy- bzw. -butylenoxy(meth)-acrylat mit
Alkyl = C, bis C 5 .
5. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das wasserlösliche Polymer ein mittleres Molekularge- wicht M n von 1000 bis 100.000 g/mol, vorzugsweise zwischen
2000 und 70.000 g/mol und besonders bevorzugt zwischen 3000 und 50.000 g/mol, aufweist.
6. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn- zeichnet, dass das wasserlösliche Polymer durch insbesondere radikalische Polymerisation in Wasser oder einem wasserhaltigen Gemisch mit maximal 30 Gew.-% eines organischen Lösemittels, durch Emulsionspolymerisation oder durch eine lösemittelfreie Substanzpolymerisation erhältlich ist.
Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass als Trocknungshilfsmittel wässrige Lösungen, enthal- tend 1 bis 99 Gew.-% des wasserlöslichen Polymers, besonders bevorzugt 20 bis 70 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt zwischen 35 und 60 Gew.-%, eingesetzt werden.
8. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Trocknungshilfsmittel dem Herstellungsprozess in Anteilen bis maximal 50 Gew.-% und bevorzugt zwischen 5 und 30 Gew.-%, bezogen auf das Dispergiermittel oder die Polymerisatdispersion zugeführt wird.
9. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Trocknungshilfsmittel in einem Sprühtrocknungs- prozess eingesetzt wird.
10. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Trocknungshilfsmittel in einem Kontakttrockner, Wirbelschichttrockner, Bandtrockner oder in einem Trocknungsprozess eingesetzt wird, der mit Hilfe von Wärmestrahlung wie zB Infrarot- oder Mikrowellenstrahlung durchgeführt wird.
1 1 . Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das wasserlösliche Polymer für die Herstellung eines Dispergiermittels eingesetzt wird, das aus Polyoxyalkylen-haltigen Strukturelementen, Carbonsäure- und/oder Carbonsäure- anhydrid-Monomeren besteht.
1 2. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass ein pulverförmiges polymeres Dispergiermittel erhalten wird, das eine Restfeuchte < 5 Gew.-% und vorzugsweise < 2 Gew.-% aufweist.
3. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 1 2, dadurch gekennzeichnet, dass dem mit dem Trocknungshilfsmittel hergestellten polymeren Dispergiermittel qualitätsverbessernde Zusätze aus der Gruppe Kreide, Kieselsäure, Calzit, Dolomit, Quarzmehl, Bentonit, Bimsmehl, Titandioxid, Aluminiumoxid, Flugasche, Zemente, Silikat,
Talkum, Glimmer, Anhydrit, Kalk, Kieselgur, Gips, Magnesit, Tonerde, Kaolin, Schiefer- und Gesteinsmehle, Bariumsulfat sowie Gemische daraus zugesetzt werden.
4. Verwendung nach Anspruch 1 3, dadurch gekennzeichnet, dass die qualitätsverbessernden Zusätze in feinteiliger Form, vorzugsweise mit einer Teilchengröße von 0, 1 bis 1000 μm, eingesetzt werden.
5. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekenn- zeichnet, dass die erhaltenen polymeren Dispergiermittel mineralischen Bauwerkstoffen in Anteilen von 0,05 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das abbindende Grundsystem, zugesetzt werden.
6. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 1 5, dadurch gekenn- zeichnet, dass die erhaltenen polymeren Dispergiermittel mineralischen Systemen, wie Bitumen-haltige Baustoffe, auf hydraulisch abbindenden Bindemitteln, wie Zement, bzw. auf latent hydraulisch abbindenden Bindemitteln basierende Baustoffe, Gips, Anhydrit oder sonstige Calciumsulfat-basierende Baustoffe, keramische Massen, Feuerfestmassen, Ölfeldbaustoffe und dispersionsbasierende Baustoffe, zugegeben werden.
7. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 1 0, dadurch gekennzeichnet, dass das Trocknungshilfsmittel einer wässrigen Dispersion eines redispergierbaren organischen Bindemittels bestehend aus einem Basispolymer aus der Gruppe der Vinylester-, Styrol-, Acrylat-, Vinylchlorid- oder Polyurethan-Polymerisate zugesetzt wird .
8. Verwendung nach Anspruch 1 7, dadurch gekennzeichnet, dass die wässrige Dispersion eines redispergierbaren organischen Bindemittels zusätzlich und jeweils bezogen auf das Basispolymer
f) bis zu 30 Massen-% eines Zementverflüssigers und/oder g) bis zu 30 Massen-% eines Schutzkolloids wie zB Polyvinylalkohol und/oder h) bis zu 2 Massen-% mindestens einer oberflächenaktiven Sub- stanz wie Emulgatoren oder Netzmittel und/oder i) bis zu 3 Massen-% eines Verdickungsmittels wie Polyacryl- säure und/oder i) bis zu 2 Massen-% eines Entschäumers
enthält.
9. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 10 und 1 7 oder 1 8, dadurch gekennzeichnet, dass dem mit dem Trocknungsmittel hergestellten Redispersionspulver
c) 1 bis 30 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht polymerer Bestandteile, an feinem Antiblockmittel wie fein gemahlene Aluminiumsilikate, Kieselgur, kolloidales Silicagel, pyrogene
Kieselsäure, Fällungskieselsäure, Mikrosilica, Kaolin, Talkum, Zemente, Diatomeenerde, Calcium- und/oder Magnesiumcar- bonat sowie Magnesiumhydrosilikat
und d) 0, 1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Basispolymerisat, an weiteren Zuschlagstoffen zugemischt sind.
20. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 1 0 und 1 8 bis 1 9, dadurch gekennzeichnet, dass die erhaltenen Redispensionspulver in mineralisch abbindenden Baustoffen sowie in Fliesenklebern, Spachtelmassen, Gipsbaustoffen, Kalkmörteln, Zementmörteln, Putzen und Trockenmörteln eingesetzt werden.
21 . Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 1 0 und 1 7 bis 1 9, dadurch gekennzeichnet, dass die erhaltenen Redispensionspulver in Klebstoffzusammensetzungen und Anstrichfarben eingesetzt werden.
22. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 10 und 1 7 bis 1 9, dadurch gekennzeichnet, dass die erhaltenen Redispensionspulver als Alleinbindemittel für Beschichtungsmittel eingesetzt werden.
23. Redispergierend wirkendes Pulver herstellbar nach einem der An- Sprüche 1 bis 10 und 1 7 bis 1 9.
24. Baustoffzusammensetzung enthaltend
10 bis 60 Gew.-% eines mineralischen Bindemittels, - 0, 1 bis 20 Gew. % eines mit dem Trocknungshilfsmittel gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10 hergestellten Polymerisatpulvers, bis zu 25 Gew. % an üblichen Hilfsmitteln, jeweils bezogen auf die Gesamtzusammensetzung und als Restmenge Zuschläge wie Sand, Füllstoffe, Pigmente, natürliche Fasern und/oder synthetische Fasern.
说明书全文

Verwendung von wasserlöslichen Polymeren als Trocknungshilfsmittel für die Hersteilung polymerer Dispergiermittel

Beschreibung

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung von wasserlöslichen Polymeren definierter Zusammensetzung als Trocknungshilfsmittel für die Herstellung von Redispersionspulvern und/oder pulverförmiger, polymerer Dispergiermittel.

Wässrige Polymerisatdispersionen sind allgemein bekannt. Es handelt sich dabei um Systeme mit redispergierenden Eigenschaften, die im Wesentlichen kugelförmige Knäuel aus ineinander verschlungenen Polymerisatketten (sogenannte Polymerisatteilchen) in disperser Verteilung enthalten. Ebenso wie Polymerisatlösungen beim Verdampfen des Lösemittels weisen wässrige Polymerisatdispersionen beim Verdampfen des wässrigen Dispergier- mediums das Potenzial zur Ausbildung von Polymerisatfilmen auf, weshalb sie insbesondere als Bindemittel, Klebstoffe und Beschichtungsmittel An- Wendung finden.

Nachteilig bei der Applikation der wässrigen Polymerisatdispersionen ist, dass sie als Verkaufsform nicht voll befriedigen. So impliziert ihr Transport vom Herstellort zum Gebrauchsort neben dem Transport des modifizierten Polymerisats stets den Transport des eigentlich überall leicht verfügbaren Anmachwassers. Ferner können wässrige Polymerisatdispersionen mineralischen Bindemitteln zum Zweck deren Modifikation erst am Gebrauchsort zugesetzt werden, da diese ansonsten vor Gebrauch aushärten. Des Weiteren können bei den Polymerdisatpersionen, aufgrund ihrer komplexen Zusammensetzung, bei der Lagerung und beim Transport der gebrauchsfertigen Formulierung Probleme durch Phasentrennung, Nachdicken, Schädigung durch Frost- und Bakterieneinwirkung auftreten. Eine wünschenswerte Form wässriger Polymerisatdispersionen stellt daher bei Zusatz von Wasser ein Polymerisatpulver dar, welches redispergierbar ist. Ein großer Vorteil von Redispersionspulvern gegenüber den flüssigen Dispersionen ist, dass man Trockenmörtelmischungen herstellen kann, die an der Baustelle nur noch mit Wasser angemischt werden müssen. Dies bringt viele Vorteile wie erhöhte Arbeitssicherheit, sichere Handhabung und einfachere Gebindeentleerung mit sich.

Dispergiermittel und insbesondere Zement-Dispergiermittel werden im Baubereich vielfach hydraulisch aushärtenden Baustoffen zugesetzt, um eine ausreichende Fließfähigkeit und Verarbeitbarkeit des Betons oder Mörtels zu erzielen, was insbesondere bei niedrigen sogenannten w/z-Wer- ten wichtig ist. Je kleiner nämlich das Wasser-/Zement(w/z)-Verhältnis ist, um so stärker nehmen das mechanische Widerstandsvermögen und die Dauerhaftigkeit von ausgehärteten zementhaltigen Baustoffen wie Beton oder Mörtel zu. Konsistenz und Verarbeitbarkeit dieser Baustoffe nehmen allerdings mit sinkenden w/z-Verhältnissen ab.

Die seit langer Zeit eingesetzten Melamin-Formaldehyd-Sulfit- sowie Naph- thalinsulfonsäure-Formaldehyd-Harze genügen heutzutage oft nicht mehr den Anforderungen, da unter anderem großer Wert auf eine lange Verarbeitbarkeit bei einer gleichzeitig schnellen Festigkeitsentwicklung und hohen mechanischen Widerstandsfähigkeit des Endproduktes gelegt wird. Ein zusätzliches Problem ergibt sich bei der Anwendung derartiger Fließ- mittel im Bergbau (als Spritzbetone) und im Innenbereich, wo es zur Freisetzung des in den Produkten herstellungsbedingt enthaltenen toxikologisch bedenklichen Formaldehyds und damit zu arbeitshygienischen Belastungen kommen kann.

Seit geraumer Zeit werden deshalb Zementdispergiermittel auf Basis Poly- carboxylatether eingesetzt, welche die oben erwähnten Anforderungen weit besser zu erfüllen vermögen. Diese Polycarboxylatether werden mit- tels radikalischer Polymerisationsreaktionen vorzugsweise im wässrigen Medium hergestellt und fallen als wässrige Lösung an. Die Polymerisation kann aber auch in Gemischen von Wasser mit organischen Lösemitteln oder in einer Emulsion bzw. in Substanz erfolgen.

In Anwendungsbereichen in denen die Polymere als Additiv in werksseitig vorgefertigten Trockenmischungen benötigt werden, ist die Verwendung wässriger Zubereitungen auch in diesem Fall ungünstig, ja sogar vollkommen ausgeschlossen. Für solche Bereiche ist es deshalb zwingend erforder- lieh, sämtliche Additive und damit auch das Dispergiermittel in Pulverform bereitzustellen.

Eine besonders zweckmäßige Methode zur Überführung einer wässrigen Polymerisatdispersion in ein redispergierbares Polymerisatpulver oder ein pulverförmiges Dispergiermittel ist das Verfahren der Sprühtrocknung, bei dem die Polymerdispersion in einem Warmluftstrom versprüht und entwässert wird. Da die zur Modifikation von mineralischen Bindemitteln oder als Bindemittel für Kunststoffputze einzusetzenden Polymerisate in der Regel eine Glasübergangstemperatur unterhalb von 60 °C aufweisen, lässt sich ohne Mitverwendung von Sprühhilfsmittel das Verfahren der Sprühtrocknung zur Herstellung ihrer redispergierbaren Polymerisatpulver entweder gar nicht oder lediglich in einem unwirtschaftlichen Temperaturbereich anwenden. Ein weiterer Nachteil der ohne Sprühhilfsmittel durch Trocknung wässriger Polymerisatdispersionen erzeugten Polymerisatpulver ist ferner, dass ihre Redispergierbarkeit bei Zusatz von Wasser in der Regel insofern nicht voll befriedigt, als die bei der Redispergierung resultierende Polymerisat-Durchmesserverteilung sich in der Regel deutlich von derjenigen in der wässrigen Ausgangsdispersion (Primärteilchen-Durchmesserverteilung) unterscheidet.

Ebenfalls bekannt ist, dass bei der Erzeugung von pulverförmigen Dispergiermitteln, die eine hohe Wasserlöslichkeit aufweisen, im Zuge der kon- ventionellen Trocknungsmethoden oft unlösliche Gele resultieren, welche wiederum eine schlechte Wirkung entfalten (JP 07-14829).

Ferner hat man sich mit dem Problem auseinanderzusetzen, dass nicht unerhebliche Mengen an Polymerpulver an der Wandung des Trockenturms festkleben, was die Produktausbeute drastisch reduziert.

Ein weiterer Nachteil des konventionellen Sprühtrocken-Verfahrens bei dieser Art von Polymeren besteht darin, dass vor der Trocknung oftmals nicht unerhebliche Mengen an anorganischen Zusätzen zugegeben werden müssen, aufgrund derer zwangsläufig der Wirkanteil im resultierenden Pulver abnimmt; oder aber das Polymer wird vom Trägermaterial absorbiert, was wiederum zu deutlichen Wirkungsverlusten in der Anwendung führt.

Ferner findet beim Zusatz von anorganischen Materialien mit einer relativ hohen Dichte in der Polymerlösung leicht eine Sedimentation des Trägermaterials statt. Geschieht dies während des Transports der Polymerlösung aus dem Vorratsbehälter zum Trockneraggregat, so resultieren starke Inhomogenitäten im Endprodukt.

Um diese Probleme zu lösen, hat man versucht, der Polymerlösung ein oder mehrere Reduktionsmittel zuzusetzen und dann mittels Kneten und Mischen zu trocknen (EP 1 052 232 A1 ). Dieses Verfahren ist jedoch sehr aufwendig, da die aufkonzentrierte Polymerlösung meist unter Vakuum und Inert- gas getrocknet werden muss. Darüber hinaus wird bei der Pulverisierung von hochviskosen Lösungen der Motor der Trocknungsaggregate oft bis über dessen Leistungsgrenze hinaus beansprucht, was zur automatischen Abschaltung und somit zu wirtschaftlich ungünstigen Stillstandzeiten führt. Außerdem ist bei solchen Verfahren kein sicherer Arbeitsablauf mehr gegeben. Schließlich muss bei diesen Verfahren das feste Polymer oftmals noch zerkleinert und/oder gemahlen werden, was einen zusätzlichen Arbeitsschritt notwendig macht und weitere Kosten verursacht. Seit längerem sind nun Verbindungen bekannt, deren Zusatz zu wässrigen Polymerisatdispersionen das Erscheinungsbild der bereits als unerwünscht genannten, irreversiblen Sekundärteilchenbildung beim Trocknen reduziert. Diese Verbindungen werden unter dem Oberbegriff Trocknungshilfsmittel zusammengefasst. Sie sind vielfach insbesondere auch als Sprühhilfsmittel bekannt, da die ebenfalls bereits erwähnte Sprühtrocknung in besonderem Ausmaß die Ausbildung irreversibler Sekundärteilchen fördert. Die Sprühhilfsmittel verhindern ganz allgemein ein Verbacken bzw. Verklumpen während des Trocknungsprozesses und mindern in der Regel gleichzeitig die Ausbildung eines an der Trocknerwand haftenden Polymerbelags bei der Sprühtrocknung und sie bewirken so eine Erhöhung der Pulverausbeute.

So werden zB in der DE-OS 20 49 1 1 4 und DE-PS 44 34 01 0 Kondensa- tionsprodukte aus Melaminsulfonsäure und Formaldehyd als Trocknungsmittel für wässrigen Polymerisatdispersionen empfohlen, während DE-OS 24 45 81 3 und EP-A 78 449 Kondensationsprodukte aus Naphthalinsulfon- säure und Formaldehyd offenbaren.

EP-A 407 889 empfiehlt Kondensationsprodukte aus Phenolsulfonsäure und Formaldehyd als Trocknungsmittel für wässrige Polymerisatdispersionen.

Die DE-OS 24 45 81 3 empfiehlt sulfongruppenhaltige Kondensationspro- dukte aus ein- oder mehrkernigen aromatischen Kohlenwasserstoffen und Formaldehyd als Trocknungshilfsmittel, während DE-OS 41 1 8 007 Kondensationsprodukte aus sulfonierten Phenolen, Harnstoff, weiteren organischen Stickstoffbasen und Formaldehyd als Trocknungsmittel beschreibt.

In der DE-OS 33 44 242 sind als Trocknungshilfsmittel Ligninsulfonate genannt. DE-OS 22 38 903 und EP-A 576 844 beschreiben die Verwendung von Poly-N-Vinylpyrrolidon als Trocknungshilfsmittel, EP-A 62 1 06, EP-A 601 51 8 und EP-PS 632 096 die Verwendung von Polyvinylalkoholen als Trocknungshilfsmittel.

DE-OS 1 95 39 460, EP-A 671 435 und EP-A 629 650 offenbaren Homo- und Copolymerisate der 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure als geeignete Trocknungshilfsmittel für wässrige Polymerisatdispersionen.

Der EP-A 467 103 ist die Herstellung von in wässrigen Medien redispergier- baren Polymerisatpulvern durch Trocknung und unter Zusatz von Copoly- merisaten aus 50 bis 80 Mol-% einer olefinisch ungesättigten Mono- und/oder Dicarbonsäure und 20 bis 50 Mol-% eines C 3 - bis C 12 -Alkens und/oder Styrol als Trocknungshilfsmittel zu entnehmen.

Gemäß DE-OS 44 06 822 werden Pfropfpolymere aus Polyalkylenoxiden und ungesättigten MonoJDicarbonsäuren bzw. deren Anhydride nach erfolgter Derivatisierung mit primären/sekundären Aminen oder Alkoholen als Trocknungshilfsmittel empfohlen.

DE-OS 33 44 242 und EP-A 536 597 nennen Stärke und Stärkederivate als geeignete Trocknungshilfsmittel, während DE-OS 33 42 242 auch Cellulo- sederivate als geeignete Trocknungshilfsmittel offenbart.

DE-OS 493 1 68 schließlich empfiehlt Organopolysilane als Trocknungshilfsmittel.

Die nach dem geschilderten Stand der Technik bekannten Sprühhilfsmittel besitzen vielfältige Nachteile: Werden nämlich die aus DE-OS 24 45 81 3, EP-A 78 449 und EP-A 407 889 bekannten Naphthalinsulfonsäure- oder Phenolsulf onsäure-Formaldehyd-Kondensationsprodukte eingesetzt, so erhält man gefärbte Produkte. Kondensationsprodukte aus sulfonierten Phenolen, Harnstoffen, weiteren Stickstoffbasen und Formaldehyd als Sprühhilfsmittel, wie in DE-OS 41 1 8 007 beschrieben, sind zwar nach der Sprühtrocknung weiß, sie neigen jedoch in stark alkalischem Milieu, wie es für mineralische Bindemittel typisch ist, und in Gegenwart von Metallionen zum Nachfärben. Außerdem vermindert längeres Lagern die Redispergier- barkeit, da die Pulverpartikel unter dem Eigengewicht des Pulvers dazu neigen, miteinander zu verkleben bzw. zu verblocken. Ein weiterer Nachteil bei der Verwendung der oben genannten formaldehydhaltigen Kondensationsprodukte besteht darin, dass ihre wässrigen Lösungen einen nicht unerheblichen Gehalt an freiem Formaldehyd aufweisen. Dadurch kommt es bei der Trocknung zur Formaldehydkontamination des Abluftstroms, was eine kostenintensive Reinigung der Abluft notwendig macht.

Ein weiterer Nachteil der auf diese Art und Weise hergestellten Redisper- sionspulver ist die mögliche Freisetzung von Formaldehyd bei bzw. nach ihrer Anwendung aufgrund von Zersetzungsreaktionen, wie sie im basischen Milieu einer zementären Matrix ablaufen können. Die Folge davon ist, dass solche redispergierbaren Dispersionen, vor allem bei der Anwendung in Innenräumen, aufgrund von ökologischen und gesundheitlichen Aspek- ten, immer mehr gemieden werden.

Die aus der DE-OS 41 1 8 007 und der EP-A 467 103 bekannten Sprühhilfsmittel verschlechtern die Produkteigenschaften der damit versprühten Polymerisate als Bindemittel in der Anwendung. Nachteilig bei den Sprüh- hilfsmittel sind deren ganz oder teilweise neutralisierten wasserlöslichen Copolymerisate, die neben hydrophoben Monomeren auch 50 bis 80 Mol-% an Carboxylgruppen aufweisenden Monomeren einpolymerisiert enthalten (EP-A 467 103). Auf der Grundlage solcher Polymerisatpulver lassen sich beispielsweise keine Kunststoffputze formulieren, deren Was- serfestigkeit in vollem Umfang befriedigt. Dies gilt auch für die Sprühhilfsmittel auf Basis Vinylpyrrolidon/Vinylacetat gemäß EP-A 78 449 oder Polyvinylalkohol gemäß DE-OS 22 14 410. Ein weiterer Nachteil der Sprüh- hilfsmittel des Standes der Technik liegt darin begründet, dass sie sich bezüglich der Verfestigungsdauer der modifizierten Mörtel oder Betone nicht neutral verhalten, sondern die Verfestigung in der Regel stark verzögern. Die Sprühhilfsmittel gemäß EP-A 629 650 sind als Hilfsmittel bei der Trocknung wässriger Polymerisatdispersionen ebenfalls ungeeignet.

Unumstritten besitzen Pulver nicht nur logistische und ökonomische Vorteile gegenüber wässrigen Zubereitungen, da insbesondere kein Transport von Wasser stattfindet, sondern auch eine Reihe technischer Vorzüge. So entfällt beispielsweise die Zugabe von Bioziden zu Stabilisierungszwecken ebenso, wie die unter Umständen aufwendigen Maßnahmen zur Tankhygiene. Generell ist somit der Einsatz von Pulvern anzustreben.

Für die vorliegende Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, geeignete Trocknungshilfsmittel für die Herstellung von Redispersionspulvern und/oder pulverförmiger, polymerer Dispergiermittel bereitzustellen. Mit diesen Trocknungshilfsmitteln sollen die ursprünglichen Polymereigenschaften im Hinblick auf die Wirkung vor allem in hydraulischen Systemen nicht negativ beeinflusst werden und sich generell bei der Verarbeitung im Bau- stoffsystem keine unerwünschten Nebenwirkungen wie beispielsweise Verfärbungen oder eine Viskositätssteigerung einstellen. Das Trocknungshilfsmittel soll außerdem gut mit dem Redispersionspulver bzw. dem poly- meren Dispergiermittel kompatibel sein, sodass eine mögliche Phasentrennung bzw. eine Separierung der Komponenten bzw. der Bestandteile vor dem Trocknungsprozess vermieden werden. Die Trocknungshilfsmittel sollen auch zur Herstellung von im wässrigem Medium redispergierbaren Polymerisatpulvern geeignet sein, welche auch als Additiv in mineralischen Bindemittel eingesetzt werden können, aber auch beispielsweise zur Herstellung von Kunststoffputzen geeignet sind. Schließlich sollen die so erhaltenen Polymerisatpulver frei von toxikologisch bedenklichen Bestandteilen wie zB Formaldehyd sein. Gelöst wurde diese Aufgabe durch die erfindungsgemäße Verwendung von wasserlöslichen Polymeren bestehend aus

a) monoethylenisch ungesättigten, Säuregruppen tragenden Monome- ren in saurer, teilweise oder vollständig neutralisierter Form der

Reihe Acrylsäure, Methacrylsäure, 2-Ethylacrylsäure, 2-Propylacryl- säure, Vinylessigsäure, Croton- und Isocrotonsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Itaconsäure, Citraconsäure, Vinylsulfonsäure, Methallyl- sulfonsäure, 2-Acrylamido-2-methylpropylsulfonsäure, 4-Vinylphenyl- sulfonsäure, Vinylphosphonsäure sowie (Halb-)Ester und/oder Amide der genannten Carbonsäuren und deren Gemische und/oder deren Anhydride

und gegebenenfalls

b) weiteren mit den Monomeren der Gruppe a) copolymerisierbaren Monomeren der Reihe (Meth)Acrylnitril, (Meth)Allylalkohol, Vinyl- ether wie zB Hydroxy- und Alkoxypolyethylenoxy- bzw. -poly- propylenoxyvinylether sowie analoge Allylether mit bis zu 10 sich wiederholenden Einheiten wie zB Polyethylglycolmonoallylether oder gemischte Ethylenoxid (EO)-Propylenoxid (PO)-Monoallylether, N-Vinylacetamid,N-Vinyllactame,N-Vinylpyrrolidon,N-Vinylimidazol, siliciumfunktionelle Comonomere, wie (Meth-)Acryloxyalkyl- tri-(alkoxy)-Silane,VinyltrialkoxysilaneundVinylmethyldialkoxysilane mit Ci bis C 5 -Alkyl- bzw. Alkoxy-Resten sowie deren Derivate und deren Mischungen

als Trocknungshilfsmittel für die Herstellung von Redispersionspulvern und/oder pulverförmiger, polymerer Dispergiermittel.

Überraschend hat sich gezeigt, dass die erfindungsgemäß verwendeten Polymerisate bei der Sprühtrocknung deshalb äußerst wirksam sind, da ein Verkleben des Polymerisatpulvers während der Herstellung nun vorteilhaft verhindert wird. Weiterhin ist überraschend, dass die Sprühhilfsmittel gemäß Erfindung auch in Mengen eingesetzt werden können, die über die für die Sprühtrocknung benötigten Mengen hinaus gehen und dabei den- noch die Verblockungsneigung des Dispersionspulvers deutlich reduziert wird, ohne negativ auf die physikalischen Eigenschaften der mineralisch abbindenden Bindemittelsysteme zu wirken. Völlig überraschend und nicht vorhersehbar hat sich zudem gezeigt, dass die durch die beanspruchte Verwendung hergestellten redispergierbaren Pulver die Verlaufseigenschaf- ten und somit die Verarbeitbarkeit sowie die Oberflächenbeschaffenheit von mineralisch abbindenden Bindemitteln positiv beeinflussen, ohne dabei dispergierend auf die einzelnen Komponenten zu wirken.

Bezüglich der pulverförmigen, polymeren Dispergiermittel wurde überra- sehend festgestellt, dass sie sich durch die Verwendung der beschriebenen wasserlöslichen Polymere speziell mit der konventionellen Sprühtrocknung in sehr guten Ausbeuten und ohne Verkrustungen an der Trocknerwand in hochwertiger Pulverform herstellen lassen, wobei keine nachträglichen Vermahlungs- und Siebungsschritte erforderlich sind. Dass dies zusätzlich zu den gemäß Aufgabenstellung gewünschten Anforderungen durch die beanspruchte Verwendung möglich ist, war so nicht vorherzusehen.

Die für die erfindungsgemäße Verwendung vorgesehenen wasserlöslichen Polymeren sind an sich bekannt. So beschreibt DE-OS 1 96 25 984 ein Verfahren zur Herstellung einer wässrigen Polymerdispersion durch Polymerisation von a) monoethylenisch ungesättigten, Säuregruppen tragenden Monomeren in saurer, teilweise oder vollständig neutralisierter Form in Gegenwart von hydrophilisierten, pflanzlichen und/oder tierischen und/oder technischen Fetten oder Ölen mit gegebenenfalls b) weiteren mit den Monomeren a) copolymerisierbaren Monomeren, wobei als Monomere a) unter anderem Acrylsäure, Methacrylsäure und Methallylsulfonsäure eingesetzt werden. Diese wässrigen Polymerdispersionen finden allerdings ausschließlich zur Emulgierung hydrophober Verbindungen oder bei der Herstellung und Verarbeitung von Leder und Pelzen Verwendung.

DE-OS 1 95 1 6 957 beschreibt unter anderem ein Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen, für Wasch- und Reinigungsmittel geeigneten Polymeren aus monoethylenisch ungesättigten Dicarbonsäuren, monoethylenisch ungesättigten Sulfonsäure- oder Sulfatgruppen-haltigen Monomeren und monoethylenisch ungesättigten Monomeren, die nach saurer Hydrolyse oder alkalischer Verseifung zu Monomereneinheiten mit kovalent gebunde- nen Hydroxylgruppen umgewandelt werden können und gegebenenfalls weiteren radikalisch copolymerisierbaren Monomeren, wobei die Zielpolymeren durch radikalische Polymerisation und Hydrolyse oder Verseifung in wässrigen Medien bei 40 bis 1 80 °C gebildet werden. Zwar ist in diesem Dokument auch die Verwendung der so erhaltenen Polymerisate als Disper- giermittel beschrieben, jedoch nicht deren Eignung als Trocknungshilfsmittel bei der Herstellung von redispergierbaren Polymerisatpulvern oder pulverförmigen, polymeren Dispergiermitteln.

Erfindungsgemäß wurde nun festgestellt, dass die angegebenen wasser- löslichen Polymere als Trocknungshilfsmittel für die Herstellung von Redispersionspulvern sowie pulverförmiger, polymerer Dispergiermittel eingesetzt werden können. Zur Modifikation von mineralischen Bindemitteln eingesetzte Polymerisate weisen üblicherweise eine Glasübergangstemperatur unterhalb von 60 °C auf, weshalb zur wirtschaftlichen Herstellung von pulverförmigen Polymerisaten auch Sprühhilfsmittel zugesetzt werden müssen. Dispergiermittel für zementäre Systeme weisen als wesentliches Strukturmerkmal Polyglycol-haltige Seitenketten auf, die ebenfalls niedrige Glasübergangstemperaturen besitzen, die gemäß Literatur zwischen 1 58 und 233° Kalvin liegen sollen (vgl. zB J. Brandrup, EH Immergut, Poly- mer Handbook 3 rd Ed., See. VI, 229, J. Wiley, 1 989) . Aufgrund des Merkmals der niedrigen Glasübergangstemperaturen zeigen die Dispergiermittel relativ niedrige Erweichungstemperaturen, die deutlich unter den bei der Sprühtrocknung eingestellten Trocknungstemperaturen liegen. Um die Herstellung von pulverförmigen Dispergiermitteln mittels Sprühtrocknung zu ermöglichen bzw. diese Sprühtrocknung unter wirtschaftlichen Bedingungen betreiben zu können, ist der Zusatz von Trocknungshilfsmitteln erfor- derlich. Redispergierbare Polymerisatpulver und pulverförmige Dispergiermittel weisen somit die gemeinsame physikalische Eigenschaft einer niedrigen Glasübergangstemperatur, insbesondere einer Glasübergangstemperatur von < 60 °C auf.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung haben sich insbesondere wasserlösliche Polymere geeignet gezeigt, die mindestens 20 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 30 Gew.-% an Monomeren a) und höchstens 80 Gew.-% an Monomeren b) enthalten. Weiterhin enthalten die wasserlöslichen Polymere bevorzugt mindestens 5 Gew.-%, insbesondere mindestens 10 Gew.-% an Monomberen b).

Als weiterhin vorteilhaft hat es sich im Rahmen der erfindungsgemäßen Verwendung gezeigt, wenn die Säuregruppen der monoethylenisch ungesättigten Monomeren a) vor, während oder nach erfolgter Polymerisation zumindest teilweise neutralisiert werden. Die zumindest teilweise Neutralisation kann insbesondere mit Hilfe von Alkali- und/oder Erdalkali- hydroxiden, Ammoniak, einem Amin, Polyamin oder Aminoalkohol erfolgen.

Bevorzugte Monomere der Gruppe a) sind (Meth)Acrylamid sowie Hydroxy- alkyl(meth)acrylat, mit Alkyl = C, bis C 5 , Hydroxyalkyl-polyethylenoxy- und -propylenoxy- bzw. -butylenoxy(meth)-acrylat mit Alkyl = C, bis C 5 .

Für bestimmte Verwendungsfälle kann es sich als vorteilhaft erweisen, wenn das wasserlösliche Polymer ein mittleres Molekulargewicht M n von 1000 bis 100.000 g/mol und vorzugsweise zwischen 2000 und 70.000 g/mol, besonders bevorzugt zwischen 3000 und 50.000 g/mol aufweist, was die vorliegende Erfindung ebenfalls berücksichtigt. Hinsichtlich der Monomeren b) ist anzumerken, dass für Polyethylenoxy- vinylether, Polypropylenoxyvinylether und die analogen Polyethylenoxyallyl- ether bzw. Polypropylenoxyallylether, wie zB Polyethylenglycolmono- allylether oder gemischte EO-PO-Monoallylether zwar prinzipiell die Ketten- länge der Polyalkyloxybausteine der Monomeren nicht begrenzt ist, dass allerdings n < 1 0 gewisse Vorteile zeigt.

Die erfindungsgemäß eingesetzten wasserlöslichen Polymere können mit einer Reihe möglicher Herstellungsverfahren erhalten werden. Bevorzugt sind die radikalische Polymersiation in Wasser oder in einem wasserhaltigen Gemisch mit maximal 30 Gew.-% eines organischen Lösemittels, aber auch Emulsionspolymerisationen oder eine lösemittelfreie Substanzpolymerisation.

Die wasserlöslichen Polymere können als Trocknungshilfsmittel trocken, zB in Pulverform, aber auch in Form wässriger Lösungen eingesetzt werden, die 1 bis 99 Gew.-% des wasserlöslichen Polymers enthalten, wobei Mengen zwischen 20 und 70 Gew.-% bevorzugt und solche zwischen 35 und 60 Gew.-% ganz besonders bevorzugt sind.

Unabhängig davon, wie die wasserlöslichen Polymere erhalten wurden bzw. davon, ob die Trocknungshilfsmittel in Pulverform oder in wässriger Lösung eingesetzt werden, sieht die vorliegende Erfindung vor, dass die Trocknungshilfsmittel dem Herstellungsprozess von Dispergiermitteln oder Redispersionspulvern in Anteilen bis maximal 50 Gew.-% und bevorzugt zwischen 5 und 30 Gew.-%, insbesondere von 1 0 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das Dispergiermittel oder die Polymerisatdispersion, zugegeben werden.

Da Dispergiermittel insbesondere mit Hilfe bekannter Sprühtrocknungsprozesse in Pulverform erhalten werden, berücksichtigt die vorliegende Erfindung auch die Verwendung der Trocknungshilfsmittel vorzugsweise in diesen Prozessen. Das Trocknungshilfsmittel kann hierbei insbesondere in einem Kontakttrockner, einem Wirbelschichttrockner oder Bandtrockner eingesetzt werden oder in einem Trocknungsprozess, der mit Hilfe von Wärmestrahlung wie zB Infrarot- oder Mikrowellenstrahlung durchgeführt wird.

Vorzugsweise können die wasserlöslichen Polymeren bei der Herstellung eines Dispergiermittels eingesetzt werden, das aus Polyoxyalkylen-haltigen Strukturelementen, Carbonsäure- und/oder Carbonsäureanhydrid-Monome- ren besteht, wie sie insbesondere aus den Patentdokumenten WO 97/39 037, EP-A 0 61 0 699 oder WO 98/28 353 bekannt sind.

Im Hinblick auf das pulverförmige, polymere Dispergiermittel bzw. das Redisperionspulver sieht die Erfindung vor, dass die Verwendung des Trocknungshilfsmittels so erfolgt, dass ein pulverförmiges, polymeres Dispergiermittel erhalten wird, das eine Restfeuchte < 5 Gew.-% und vorzugsweise < 2 Gew.-% aufweist.

Damit die polymeren Dispergiermittelpulver auch bei höheren Temperatu- ren, während des Transports und der Lagerung bzw. in entsprechend heißen Klimazonen verklebungs- und verbackungsresistent bleiben, kann es durchaus sinnvoll sein, dem mit dem Trocknungshilfsmittel hergestellten polymeren Dispergiermittel nach dessen Herstellung noch entsprechende mehr oder weniger feinteilige qualitätsverbessernde Zusätze zuzumischen. Die Art dieser Zusätze unterliegt dabei keiner besonderen Beschränkung, jedoch sollten sich die jeweiligen Materialien gut mit dem Dispergiermittel physikalisch und chemisch vertragen. Die dispergierende Wirkung des Mittels sollte nicht negativ beeinflusst werden und die qualitätsverbes- sernden Eigenschaften sollten sich bereits durch Zugabe von nur geringen Mengen der Zusätze einstellen. In diesem Zusammenhang sieht die vorliegende Erfindung als qualitätsverbessernde Zusätze insbesondere die Verwendung von Kreide, Kieselsäure, Calzit, Dolomit, Quarzmehl, Bentonit, Bimsmehl, Titandioxid, Aluminiumoxid, Flugasche, Zemente, Silikate, Talkum, Glimmer, Anhydrit, Kalk, Kieselgur, Gips, Magnesit, Tonerde, Kaolin, Schiefer- und Gesteinsmehle, Bariumsulfat sowie Gemische daraus vor. Besonders bevorzugt sollten die qualitätsverbessernden Zusätze dabei in feinteiliger Form und hier insbesondere mit einer Teilchengröße von 0, 1 bis 1000 μm eingesetzt werden.

Die unter erfindungsgemäßer Verwendung der Trocknungshilfsmittel erhaltenen polymeren Dispergiermittel sind vor allem als Additive für bauche- mische Anwendungen geeignet und können erfindungsgemäß bevorzugt mineralischen Bauwerkstoffen in Anteilen von 0,05 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das abbindende Grundsystem zugesetzt werden, wobei die Erfindung insbesondere den Zusatz der gemäß Erfindung erhaltenen pulverförmigen, polymeren Dispergiermittel zu mineralischen Systemen, wie Bitumen-haltige Baustoffe, auf hydraulisch abbindenden Bindemitteln, wie Zement, bzw. auf latent hydraulisch abbindenden Bindemitteln basierende Baustoffe, Gips, Anhydrit oder sonstige Calciumsulfat-basierende Baustoffe, keramische Massen, Feuerfestmassen, Ölfeldbaustoffe und dispersionsbasie- rende Baustoffe, vorsieht.

Weiterhin ist erfindungsgemäß eine Ausführungsform bevorzugt, die vorliegende Erfindung eine Variante bei der das Trocknungshilfsmittel einer wässrigen Dispersion eines redispergierbaren organischen Bindemittels, bestehend aus einem Basispolymer aus der Gruppe der Vinylester-, Styrol-, Acrylat-, Vinylchlorid- oder Polyurethan-Polymerisate zugesetzt wird.

Dabei kann die wässrige Dispersion eines redispergierbaren organischen Bindemittels zusätzlich und jeweils bezogen auf das Basispolymer

a) bis zu 30 Massen-% eines Zementverflüssigers und/oder b) bis zu 30 Massen-% eines Schutzkolloids, wie zB Polyvinylalkohol und/oder c) bis zu 2 Massen-% mindestens einer oberflächenaktiven Substanz, wie Emulgatoren oder Netzmittel und/oder d) bis zu 3 Massen-% eines Verdickungsmittels wie Polyacrylsäure und/oder

4) bis zu 2 Massen-% eines Entschäumers

enthalten.

Im Rahmen dieser Erfindung und bezüglich der mit den Trocknungshilfsmitteln hergestellten Produkte in Form von Redispersionspulvern können diesen weiterhin

a) 1 bis 30 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht polymerer Bestandteile, an feinem Antiblockmittel wie fein gemahlene Aluminiumsilikate, Kieselgur, kolloidales Silicagel, pyrogene Kieselsäure, Fällungskieselsäure, Mikrosilica, Kaolin, Talkum, Zemente, Diatomeenerde, Calcium- und/oder Magnesiumcarbonat sowie Magnesiumhy- drosilikat

und

b) 0, 1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Basispolymerisat, an weiteren Zuschlagstoffen zugemischt sein.

Hinsichtlich der erhaltenen Redispensionspulver ist als bevorzugt anzusehen, dass diese in mineralisch abbindenden Baustoffen sowie in Fliesenklebern, Spachtelmassen, Gipsbaustoffen, Kalkmörteln, Zementmörteln, Putzen und Trockenmörteln eingesetzt werden. Möglich ist aber auch deren Einsatz in Klebstoffzusammensetzungen und Anstrichfarben und/oder als Alleinbindemittel für Beschichtungsmittel. Schließlich ist von der vorliegenden Erfindung auch ein redispergierend wirkendes Pulver umfasst, welches unter Verwendung der wasserlöslichen Polymere als Trocknungshilfsmittel bzw. nach einer der beschriebenen Varianten herstellbar ist.

Dabei wird ebenfalls eine Baustoffzusammensetzung mitbeansprucht, die

10 bis 60 Gew.-% eines mineralischen Bindemittels,

0, 1 bis 20 Gew.-% eines mit dem Trocknungshilfsmittel gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9 hergestellten Polymerisatpulvers, bis zu 25 Gew.-% an üblichen Hilfsmitteln, jeweils bezogen auf die

Gesamtzusammensetzung und als Restmenge Zuschläge wie Sand, Füllstoffe, Pigmente, natürliche Fasern und/oder synthetische Fasern enthält.

Mit der vorliegenden erfindungsgemäßen Verwendung von wasserlöslichen Polymeren als Trocknungshilfsmittel für die Herstellung von Redispersionspulvern und/oder pulverförmigen, polymeren Dispergiermitteln können nun die sonst problematischen Sprühtrocknungsprozesse ohne Schwierigkeiten durchgeführt werden, da sich die bislang insbesondere in wässrigen Lösungen eingesetzten Ausgangs-Polymere der Dispergiermittel selbst unter extremer Temperaturbelastung nun nicht mehr zersetzen und die resultierenden Produkte als polymere Pulver nun nicht mehr zB in öliger Form anfallen bzw. verklumpen. Die in der Folge bisher fast regelmäßig anfallenden Verklebungen an der Trocknerwand können gänzlich vermieden werden, aufwendige Mahlschritte mit sich anschließender Siebung, wie sie durch die Anteile an anorganischen Inertmaterialien bislang auftreten, entfallen vollständig.

Die nachfolgenden Beispiele veranschaulichen die Vorteile der erfindungsgemäßen Verwendung. Beispiele

I. Herstellung von Redispersionspulvern:

Zur Herstellung der jeweiligen Lösungen der Erfindungsbeispiele 1 bis 4 wurden mit Polyvinylalkohol stabilisierte wässrige Dispersionen mit je einem Feststoffgehalt von 50 Gew.-% auf Basis eines Vinylacetat-Ethy- len-Copolymerisats (Dispersion 1 ) bzw. auf Basis eines Ethylen-Vinylchlo- rid-Vinyllaurat-Terpolymerisats (Dispersion 2) der Wacker Polymer Systems GmbH eingesetzt.

Außerdem wurden nach folgenden Synthesebeispielen hergestellte Trocknungshilfsmittel verwendet:

Synthesebeispiel 1 :

In einem Reaktionsgefäß, ausgestattet mit Rückflusskühler, Rührer, Thermometer, Tropftrichter und Stickstoffbegasung wurden in 460 g Wasser, 98g Maleinsäureanhydrid, 33,2g 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure (AMPS), 65 g Hydroxypropylacrylat und 36 g Acrylsäure gelöst. Unter Stickstoffzufuhr wurde die Reaktionslösung im Wasserbad auf 60 °C erwärmt und es wurden 4,3 g Ammoniumperoxodisulfat sowie 8,5 g Mercaptoethanol in 20 g Wasser zugetropft. Die Reaktionsmischung wurde 2 Stunden lang bei 70 °C unter Stickstoff gerührt, danach auf Raumtemperatur abgekühlt und mit Natronlauge auf pH 7,0 neutralisiert. Das resultie- rende Produkt war eine klare Polymerlösung mit einem Feststoffgehalt von 44 Gew.-% und einem Molekulargewicht Mw ~ 5000.

Synthesebeispiel 2:

Entsprechend dem Verfahren von Synthesebeispiel 1 wurden in 350 g Wasser 46 g Acrylsäure, 43,3 g Hydroxypropylacrylat, 43,4 g Itaconsäure und 30 g Natriummethallylsulfonsäure in Gegenwart von 2,5 g Ammoniumperoxodisulfat und 5,0 g 2-Mercaptoethanol umgesetzt. Das Resultat war eine klare Polymerlösung mit einem Feststoffgehalt von 40 Gew.-% und einem Molekulargewicht Mw ~ 7000.

Im Sprühtrocknungsprozess wurden folgende Lösungen verwendet:

Beispiel 1 :

4000 Gew. -Teile der Dispersion 1 wurden mit 750 g einer 44 %-igen, wässrigen Lösung eines Trocknungshilfsmittels gemäß Synthesebeispiel 1 (entspricht 1 6,5 Massen-% Copolymer auf 1 00 Massen-% Dispersionsfeststoff) homogen vermischt und mit 1075 g Wasser auf einen Feststoffgehalt von 40 Massen-% verdünnt.

Beispiel 2: 4000 Gew. -Teile der Dispersion 1 wurden mit 900 g einer 40 %-igen, wässrigen Lösung eines Trocknungshilfsmittels gemäß Synthesebeispiel 2 (entspricht 1 8 Massen-% Copolymer auf 100 Massen-% Dispersionsfeststoff) homogen vermischt und mit 1000 g Wasser auf einen Feststoffgehalt von 40 Massen-% verdünnt.

Beispiel 3:

4000 Gew. -Teile der Dispersion 2 wurden mit 795 g einer 44 %-igen, wässrigen Lösung eines Trocknungshilfsmittels gemäß Synthesebeispiel 1 (entspricht 1 7,5 Massen-% Copolymer auf 100 Massen-% Dispersionsfest- stoff) homogen vermischt und mit 1080 g Wasser auf einen Feststoffgehalt von 40 Massen-% verdünnt.

Beispiel 4:

4000 Gew. -Teile der Dispersion 1 wurden mit 1 000 g einer 40 %-igen, wässrigen Lösung eines Trocknungshilfsmittels gemäß Synthesebeispiel 2

(entspricht 20 Massen-% Copolymer auf 100 Massen-% Dispersionsfest- stoff) homogen vermischt und mit 1000 g Wasser auf einen Feststoffgehalt von 40 Massen-% verdünnt.

Beispiel 5 (Vergleich): Vinnapas RE 501 1 , ein kommerziell erhältliches Redispersionspulver der Wacker Polymer Systems GmbH.

Die sich anschließende Sprühtrocknung wurde in einem Labortrockner der Fa. Niro durchgeführt. Die jeweils zu trocknende wässrige Polymerisat- dispersion wurde mittels einer rotierenden Scheibe versprüht, wobei als Verdüsungskomponente auf 4 bar vorgepresster Stickstoff diente. Die Eingangstemperatur des Trocknergases betrug 1 30 °C, dessen Ausgangstemperatur lag bei 60 bis 64 °C.

Die aus den Lösungen der Beispiele 1 bis 4 erhaltenen Pulver sind in wäss- rigem Medium in voll befriedigender Weise redispergierbar. Wie die Tabelle 2 zeigt, wiesen die so hergestellten Redispersionspulver wesentlich bessere Verlaufseigenschaften als das Vergleichsbeispiel 5 auf, wobei die jeweils verwendeten polymeren Trocknungshilfsmittel in reinen Portlandzement- bzw. Tonerdeschmelzzementmörteln selbst nicht dispergierend wirken (siehe Testrezeptur 2 und Tabelle 2) .

Bedingt durch die sehr guten Verlaufseigenschaften weisen die erfindungsgemäß hergestellten Redispersionspulver auch sehr gute Selbstheilungs- eigenschaften auf, ohne das Abbindeverhalten der Masse zu verzögern (siehe Tabelle 1 ) . Die Selbstheilungseigenschaft wird dabei durch einen sogenannten Messerschnitt-Test beurteilt. Das Abbindeverhalten wird zum einen durch die Bestimmung der Shore D-Härte und zum anderen durch das Erstarrungsverhalten nach Vicat charakterisiert. Testrezeptur 1

Tabelle 1 : Anwendungstechnische Austestung

Mischvorschrift:

Y_ min. einstreuen, dann

Vz min. sumpfen, dann

2 min. mit einem Löffel rühren, dann

1 min. Reifezeit, und

1 min. mit einem Löffel rühren

Fließmaß gemäß EN 12 706: mit Ring d = 30 mm, h = 50 mm

Die Fließmaßbestimmung bzw. der Messerschnitt-Test wurden nach x min. nach Mischbeginn durchgeführt.

Beurteilungsmaßstab (Messerschnitt-Test) : Note 1 : Schnitt verläuft vollständig Note 2: Schnitt verläuft, jedoch sichtbar Note 3: Schnitt verläuft, jedoch Rand sichtbar Note 4: Schnitt verläuft, jedoch Rand gut sichtbar Note 5: Schnitt verläuft schlecht Note 6: Schnitt verläuft schlecht, Einschnitt Note 7: Schnitt verläuft nicht Testrezeptur 2:

Die Mörtelmischungen wurden gemäß DIN EN 196-1 , Abs. 6.3 zubereitet. Das Fließverhalten wurde in einem Fließrinnentest gemäß der Verguss ¬ mörtelrichtlinie des Deutschen Betonvereins eV (Fassung vom September 1990, redaktionell überarbeitet 1996) jeweils nach 5, 30 und 60 min. bestimmt.

Tabelle 2:

nf: nicht fließfähig II. Herstellung von pulverförmigen Dispergiermitteln:

Vergleichsbeispiele (Trocknungsversuche)

Beispiel 1 .1 :

Eine gemäß DE 1 95 1 3 1 26 hergestellte wässrige Dispergiermittel-Lösung wurde in einem Rotationsverdampfer bei 80 °C und 100 mbar 2 h lang einrotiert. Dabei bildete sich eine sehr zähe, wachsartige Masse die schließlich im warmen Zustand von der Glaswandung abgekratzt wurde. Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur resultierten wachsartige, klebrige Polymerklumpen (Abbildung 1 ), die aufgrund ihrer Konsistenz nicht weiter vermählen werden konnten. Eine Überführung der wässrigen Polymerlösung in ihr entsprechendes Polymerpulver ist auf diese Art und Weise nicht möglich.

Beispiel 1 .2:

Eine gemäß DE 1 99 26 61 1 A1 hergestellte wässrige Dispergiermittel-Lösung wurde in einer dünnen Schicht von ca. 3 mm auf einem Backblech ausgebracht und bei 1 30 °C 4 h lang in einem Trockenschrank getrocknet. Mit steigendem Feststoffgehalt wurde die Lösung zunehmend viskoser und es bildeten sich Blasen. Die Konsistenz des heißen Konzentrats war klebrig und gummielastisch. Bei Abkühlen auf Temperaturen von unter 40 °C erstarrte die Masse zu einer spröden Schicht, die vom Blech abgekratzt wurde. Es war zu beobachten, dass bei zunehmender Schicht- dicke die gummielastische Polymermasse nicht mehr vollständig durchtrocknet. Diese Polymermasse ist nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur deshalb noch leicht klebrig und der Restfeuchtegehalt schwankt zwischen 4 bis 10 %. Ferner traten beim Trocknen der Polymerlösung ab einer Schichtdicke von ca. 2 mm Inhomogenitäten auf, die allein schon durch eine unterschiedliche Färbung der obersten und untersten Polymerschicht optisch wahrgenommen werden kann (Abbildung 2) . Beispiel 1 .3:

Eine gemäß DE 1 99 26 61 1 A1 hergestellte wässrige Dispergiermittel-Lösung wurde mit 20 Massen-% an feinem CaCO 3 mit einer Korngröße von < 200 μm versetzt und in einem Kontakttrockner der Fa. List AG bei 80 °C und 60 mbar getrocknet. Dabei wurden nach einer Trockenzeit von 40 min. ausschließlich große, harte Klumpen erhalten (Abbildung 3).

Erfindungsbeispiele (Trocknungsversuche)

Gemäß DE 1 95 1 3 126 sowie gemäß DE 1 99 26 61 1 A1 hergestellte wässrige Dispergiermittel-Lösungen wurden jeweils ohne [A; B] und mit Trocknungshilfsmitteln (Hilfspolymer HP ) [A1 , A2, B1 , B2] mittels einer Dosierpumpe in einen Laborsprühtrockner der Fa. LabPlant eingespeist und im Heißluftstrom versprüht. Die Eingangstemperatur betrug 1 80 °C, die Ausgangstemperatur der Trockenluft lag bei 50 bis 70 °C. Als Trocknungshilfsmittel HP wurden Polymere HP1 und HP2 folgender Zusammensetzung verwendet:

HP 1 : Maleinsäureanhydrid 36,8 Massen-%

2-Acrylamido-2-methyl- 38,8 Massen-% propansulfonsäure (AMPS) Hydroxypropylacrylat 24,4 Massen-%

HP 2: Acrylsäure 29,0 Massen-%

Hydroxypropylacrylat 58,3 Massen-% Na-Methallylsulfonsäure 1 2,7 Massen-%

Deren Herstellung erfolgte nach folgenden Verfahren: HP1 :

In einem Reaktionsgefäß, ausgestattet mit Rückflusskühler, Rührer, Thermometer, Tropftrichter und Stickstoffbegasung wurden in 530 g Wasser 98 g Maleinsäureanhydrid, 1 03,5 g 2-Acrylamido-2-methylpropansulfon- säure (AMPS) und 65, 1 g Hydroxypropylacrylat gelöst. Unter Stickstoffzufuhr wurde die Reaktionslösung im Wasserbad auf 60 °C erwärmt und 4,3 g Ammoniumperoxodisulfat sowie 8,5 g Mercaptoethanol in 20 g Wasser zugetropft. Die Reaktionsmischung wurde 2 Stunden lang bei 70 °C unter Stickstoff gerührt, danach auf Raumtemperatur abgekühlt und mit Natronlauge auf pH 7,0 neutralisiert. Das resultierende Produkt war eine klare Polymerlösung mit einem Feststoffgehalt von 40 Gew.-% und einem Molekulargewicht Mw ~ 5000.

HP2: Entsprechend dem Verfahren zu HP1 wurden unter einer Stickstoffatmosphäre in 380 g Wasser 46 g Acrylsäure, 92,2 g Hydroxypropylacrylat und 20 g Natriummethallylsulfonsäure gelöst. Anschließend wurde die Lösung mit 55 g einer 50 %-igen Natriumhydroxid-Lösung neutralisiert. Unter Stickstoffzufuhr wurde dann die Reaktionslösung im Wasserbad auf 55 °C erwärmt und die Polymerisation durch Zugabe von 20 g einer 20 %- igen wässrigen Ammoniumpersulfatlösung gestartet. Die Reaktion wurde 4 Stunden lang bei 60 °C unter Stickstoff gerührt. Das Resultat war eine klare Polymerlösung mit einem Feststoffgehalt von 45 Gew.-% und einem Molekulargewicht Mw ~ 7000.

Die Ergebnisse der Sprühtrocknung zeigt nachfolgende Tabelle 3. Die Bezeichnung HP steht für den Gehalt an jeweiligem Hilfspolymer, ausgedrückt in Massen-% bezogen auf den Feststoffgehalt der zu trocknenden Polymerlösung.

Tabelle 3:

na: nicht anwendbar

Abbildung Nr. 4 zeigt das pulverförmige Dispergiermittel des Versuchs B1 nach der Sprühtrocknung.

3. Anwendungsbeispiele:

Die folgenden Beispiele erläutern die Fließfähigkeit und physikalischen Eigenschaften zementärer Systeme. Im Vergleich wurden als Dispergier ¬ mittel wässrige Polymerlösungen (A; B) eingesetzt und pulverförmige Dispergiermittel eingesetzt, die mit Hilfe von Trocknungshilfsmitteln (HP) sprühgetrocknet worden sind (A1 , A2 bzw. B1 , B2) :

A: wässrige Lösung eines polymeren Dispergiermittels (PDM 1 ) gemäß DE 1 95 1 3 1 26

B: wässrige Lösung eines polymeren Dispergiermittels (PDM 2) gemäß DE 1 99 26 61 1 A1

A1 : sprühgetrocknetes Pulver nach Zusatz von 10 Massen-% HP 1 zur wässrigen Lösung des PDM 1

A2: sprühgetrocknetes Pulver nach Zusatz von 1 5 Massen-% HP 2 zur wässrigen Lösung des PDM 1 B1 : sprühgetrocknetes Pulver nach Zusatz von 1 0 Massen-% HP 1 zur wässrigen Lösung des PDM 2

B2: sprühgetrocknetes Pulver nach Zusatz von 1 5 Massen-% HP2 zur wässrigen Lösung des PDM 2

Als Standardrichtrezeptur wurde folgende Mischung gewählt:

Masse [g]

Portlandzement (CEM I 42,5 R) 900.00

Standard Quarzsand (0-2 mm, EN 196-1 ) 1 350.00 Entschäumer (Agitan P 800) 0.45

Dispergiermittel 0,2 (A-, B-Serie) bzw.

0,3 ( 1 .1 ; 1 .2) Gew.-%

Anmachwasser 288 g

Mischvorschrift und Bestimmungsmethoden:

Die Mörtelmischungen wurden gemäß DIN EN 1 96-1 , Abs. 6.3 zubereitet. Das Fließverhalten wurde mit einem Fließrinnentest gemäß der Vergussmörtelrichtlinie des Deutschen Betonvereins eV (Fassung vom September 1 990, redaktionell überarbeitet 1 996) jeweils nach 5, 30 und 60 Minuten bestimmt.

Zur Ermittlung der Druckfestigkeiten wurden von den jeweiligen Mörteln Prismen mit der Dimension 4 x 4 x 1 6 cm hergestellt, diese spätestens nach 24 h ausgeschalt und dann bei Normklima ( + 20 °C und 65 % rela- tive Feuchte) zur weiteren Aushärtung gelagert.

Die ermittelten Fließrinnenwerte sind in Tabelle 4 zusammengefasst, während in der Tabelle 5 die Druckfestigkeiten der jeweiligen Mörtelmischungen zu verschiedenen Zeitpunkten wiedergegeben sind. Tabelle 4: Fließrinnenmaße der Mörtelmischungen

Tabelle 5. Frischmörtelrohdichte und Druckfestigkeiten der Mörtelprismen

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