HYDRODYNAMISCHE SCHWERSTOFFABTRENNUNG EINER AUFSCHLÄMMUNG

申请号 EP16728658.2 申请日 2016-06-03 公开(公告)号 EP3137220B1 公开(公告)日 2017-08-23
申请人 BTA International GmbH; 发明人 CARRA, Roland; FLUCK, Patrick; ZIEGLER, Tobias;
摘要
权利要求 Vorrichtung zur hydrodynamischen Schwerstoffabtrennung aus einer Aufschlämmung, aufweisend einen die Aufschlämmung aufnehmenden Hydrozyklon (1), ein sich an den Hydrozyklon anschließendes Klassierrohr (2) und eine die abgetrennten Schwerstoffe aufnehmende separate Speicherkammer (3), wobei ein mittels Regelkreis und Stellglied geregelter Spülwasserstrom zum Klassierrohr (2) vorgesehen ist, und ein mittels Stellglied gesteuerter Spülwasserstrom zur Speicherkammer (3) vorgesehen ist, zu dem ein Sensor vorgesehen ist, der eine Detektion des Füllstandes der Schwerstoffe und eines Spülwasserüberlaufes der Speicherkammer einbezieht.Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellglied ein Drosselorgan ist, bei dem Scheiben über eine Achse gegeneinander verstellt werden, und deren gegenläufige Bewegung den freien Durchgang verändert.Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellglied ein Flachdrehschieber ist.Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellglied ein Schlauchquetschventil ist.Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellglied ein Kugelsektorventil ist.Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellglied ein Kugelhahn ist.Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zum Messen des Spülwasserstroms zum Klassierrohr ein Durchflussmesser (8) vorgesehen ist.Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchflussmesser (8) ein magnetisch-induktiver Durchflussmesser ist.Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel (7) zur Detektion von Spülwasser in einem Überlauf an der Speicherkammer (3) vorgesehen sind.Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (7) zur Detektion von überlaufendem Spülwasser einen kapazitiven Näherungsschalter aufweisen.Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (7) zur Detektion von überlaufendem Spülwasser eine Infrarot-Lichtschranke aufweisen.Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (7) zur Detektion des Füllstandes der Schwerstoffe einen Vibrationsgrenzschalter aufweisen.Verfahren zur hydrodynamischen Schwerstoffabtrennung aus einer Aufschlämmung, wobei- eine Aufschlämmung einem Hydrozyklon (1) zugeführt wird,- hiervon abgetrennte Schwerstoffe anschließend in ein mit Spülwasser beaufschlagbares Klassierrohr (2) zur weiteren Trennung geleitet wird,- nachfolgend die abgetrennten Schwerstoffe in einer separaten Speicherkammer sedimentiert werden,wobei dem Klassierrohr mittels Regelkreis und Stellglied in geregelter Weise ein Spülwasserstrom zugeleitet wird, und der Füllstand der Speicherkammer mittels Sensor detektiert wird, um aus dem detektierten Füllstand die Speicherkammer in gesteuerter Weise mit Spülwasser zu fluten.Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellglied, bzw. Drosselorgan zur Steuerung des Spülwasserstromes zum Klassierrohr zeitgesteuert für kurze Zeitintervalle vollständig aufgefahren wird.Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Spülwasserstrom zum Klassierrohr mittels eines magnetisch-induktiven Durchflussmessers geregelt wird.Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass eine Regelung des Spülwasserstromes zum Klassierrohr mit einem PI-Regler erfolgt.Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass eine Parametrierung der Regelung des Spülwasserstromes zum Klassierrohr (2) bei Solldurchfluss mit Spülwasser erfolgt.Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Füllvorgang der Speicherkammer (3) mit Spülwasser durch Detektion von Spülwasser im Überlauf beendet wird.Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Speicherkammer zeitgesteuert kurzzeitig Spülwasser zugeführt wird.
说明书全文

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Abtrennung von Schwerstoffen aus einer Aufschlämmung von Bestandteilen unterschiedlicher Dichte und unterschiedlicher Partikelstruktur. Eine derartige Vorrichtung ist zum Beispiel aus der EP 0 138 475 A2 bekannt. Diese offenbart eine Vorrichtung zur hydrodynamischen Schwerstoffabtrennung aus einer Aufschlämmung aufweisend einen die Aufschlämmung aufnehmenden Hydrozyklon (1), eine die abgetrennten Schwerstoffe aufnehmende separate Speicherkammer (7) und ein Stellglied (11) zur Steuerung des Spülwasserstroms zur Speicherkammer. Bei einer nassmechanischen Aufbereitung von Stoffgemischen, z.B. Abfällen, mechanisch abgetrennten Abfallfraktionen oder gewerblichen Reststoffen, entstehen Aufschlämmungen, z.B. Pulpen oder Suspensionen, die noch relevante Mengen an in Wasser sedimentierbaren und scharfkantigen Stoffen, z.B. Kies, Split, Steine, Keramik- bzw. Glasbruchstücke oder Metallpartikel enthalten, die in nachgeschalteten Verfahrensstufen Betriebsprobleme, z.B. Ablagerungen oder Verschleiß, verursachen. Die Folgen sind z.B. Sedimentschichten in Behältern, die ein aufwändiges Entleeren nach wenigen Betriebsjahren erforderlich machen, ein Verlegen von Rohrleitungen, die einen hohen Reinigungsaufwand verursachen, oder ein durch die meist abrasiven Eigenschaften dieser Stoffe bedingter starker Verschleiß der Maschinentechnik.

Für eine Vergärung geeignete organische Abfälle können mineralische Schwerstoffe von 4 Gew.% enthalten (Kübler, H., Hoppenheidt, K., Hirsch, P., Kottmair, A., Nimmrichter, R., Nordsieck, H., M., Mücke, W., Swerev (2000) Füll scale co-digestion of organic waste. Water Science & Technology 41, 195-202). Kommunale Bioabfälle enthalten relevante Mengen an mineralischen Schwerstoffen wie Steine, Glasscherben, Split oder Kies bzw. Sand, die gemäß den Untersuchungen von Kranert et. al. (Kranert, M., Hartmann A., Graul S. (1999) Determination of sand content in digestate. In: W. Bidlingmaier et al. (Hrsg.) Proceedings of the International Conference ORBIT 99 on Biological Treatment of Waste and the Environment, Part I, P. 313-318) einen Anteil an der Trockenmasse des Abfalls von teilweise über 25 Gew.% ausmachen können. Ein wesentlicher Teil dieser mineralischen Schwerstoffe wird bei einer nassmechanischen Aufbereitung der Bioabfälle in die Pulpe eingetragen, die dann der biologischen Verwertung zugeführt wird. Untersuchungen von Kübler et al. (Kübler, H., Nimmrichter, R., Hoppenheidt, K., Hirsch, P., Kottmair, A., Nordsieck, H., Swerev, M., Mücke, W. (1998) Füll scale co-digestion of biowaste and commercial organic waste. Materials and Energy from Refuse. P. De Bruycker und J. Kretschmar (Hrsg.), Technlogisch Instituut Antwerpen, P. 195-202) zeigen, dass bei der nassmechanischen Aufbereitung von Bioabfällen eine Pulpe entsteht, aus der eine hydrodynamische Schwerstoffabscheidung noch ca. 3 Gew.% der Feuchtmasse des behandelten Abfalls als Schwerstoffe abtrennt.

Beim Betrieb von Abfallbehandlungsanlagen, in denen die abgesiebte Fraktion kleiner 80 mm einer Nassaufbereitung zugeführt wird, wurde in dieser Fraktion ein Anteil von Glaspartikeln und mineralischen Bestandteilen von 12 bis 14 Gew.% an der Feuchtmasse dieser Fraktion ermittelt (Rita, J., Braga, J., Mannall, C., Goldsmith, S., Kübler, H., Rahn, T., Schulte, S. (2015) Compost-like material or thermal valorisation - impact on MBT Plant economics and environmental aspects - case studies in Portugal and UK. In: M. Kühle-Weidemeier und M. Balhar (Hrsg.) Energie und Rohstoffe aus Rest- und Bioabfällen, Cuvillier Verlag Göttingen, P. 395-406).

Um eine störungsarme Verwertung der Aufschlämmungen oder Suspensionen aus der Nassaufbereitung sicherzustellen, werden häufig die leicht sedimentierbaren Anteile aus der Suspension abgetrennt. Hierzu werden Schwerstoffabscheider eingesetzt. Zusätzlich zur Abtrennung der Störstoffe müssen diese Schwerstoffabscheider aber auch einen Austrag der anderen Bestandteile, die in der Aufschlämmung vorliegen und in den nachgeschalteten Verfahrensstufen verwertet werden sollen, z.B. vergärbare organische Stoffe, minimieren. Dies kann durch eine Kombination von Hydrozyklon und Klassierrohr, das im Unterlauf des Hydrozyklons angeordnet ist, zum diskontinuierlichen Ausschleusen der abgetrennten Schwerstoffe erreicht werden. Um den Austrag der anderen Bestandteile zu reduzieren, wird dem Klassierrohr häufig Spülflüssigkeit zugeführt. Dadurch wird im Klassierrohr ein Gegenstrom erzeugt, der die abgetrennten Schwerstoffe von den anderen Bestanteilen der Aufschlämmung befreit.

Eine solche Vorrichtung ist in der DE 195 05 073 A1 mit einem Flachbodenhydrozyklon zur Abtrennung von Schwerstoffen aus einer Aufschlämmung, die aus Abfallstoffen erzeugt wurde, beschrieben. Dem Flachbodenzyklon ist ein Klassierrohr nachgeschaltet, um die Selektivität des Schwerstoffabscheiders zu erhöhen. Die abgetrennten Schwerstoffe werden im Unterlauf des Klassierrohres mittels eines Schleusensystems mit integrierter Kammer aufgefangen und diskontinuierlich ausgetragen. Wird nachfolgend einer Entleerung der Kammer die Absperrarmatur zum Klassierrohr geöffnet, entleert sich mit einem Schlag der Inhalt des Klassierrohres und ein Teil des Inhaltes des Hydrozyklons in die Kammer. Andererseits kann passieren, dass sich die in der Kammer befindlichen Schwerstoffe verbacken und einen Austrag aus der Kammer dadurch erschweren, wenn nicht gar verhindern. Dadurch wird die Zone der selektiven Abtrennung der Schwerstoff gestört und die Selektivität des Trennergebnisses verschlechtert sich. In besagtem Dokument wird auch darauf verwiesen, dass sich die Reinigungswirkung des Klassierrohrs verbessert, wenn dem Klassierrohr eine Spülflüssigkeit gegen den im Hydrozyklon herrschenden Druck zugeführt und über den Oberlauf des Zyklons ausgetragen wird. Als Spülflüssigkeit wird Brauchwasser oder eine andere Flüssigkeit vorgesehen.

Beim Betrieb derartiger hydrodynamischer Schwerstoffabscheider wird der Abtrenngrad der sedimentierbaren Bestandteile als auch der Austrag anderer Bestandteile stark vom Spülwasserstrom, der im Klassierrohr einen Gegenstrom erzeugt, beeinflusst. Dabei hat der Spülwasserstrom in Bezug auf die erwünschte Trennung der Fraktionen sich einander gegenüberstehende Wirkungen: Ein Reduzieren des Spülwasserstromes führt zu einer verbesserten Abtrennung der leicht sedimentierbaren Bestanteile aus der Suspension, jedoch steigt der Anteil der biologisch verwertbaren Bestandteile in der abgetrennten Schwerstofffraktion. Diese werden somit den nachgeschalteten Verfahrensstufen zur Verwertung der Suspension entzogen. Ein Erhöhen des Spülwasserstromes hingegen hat eine gegenteilige Wirkung, nämlich der Anteil der biologisch verwertbaren Bestandteile in der abgetrennten Schwerstofffraktion sinkt zwar, aber die Abtrennung der leicht sedimentierbaren Bestanteile aus der Suspension verschlechtert sich. Die Fig. 1 zeigt diesen gegenläufigen Effekt anhand von Betriebsergebnissen einer Verfahrensstufe mit hydrodynamischer Schwerstoffabscheidung in einer Vergärungsanlage für 75.000 Mg/a organische Abfälle.

Um den Frischwasserbedarf und folglich auch der Abwasseranfall zu begrenzen, ist es - vor allem aus ökonomischen als auch ökologischen Aspekten - wichtig, als Spülwasser Brauchwasser einzusetzen, das in der Anlage rezirkuliert wird (Prozesswasser). Dies erfordert eine Verfahrensstufe, die das Prozesswasser in Bezug auf die Druckniveaus im Schwerstoffabscheider unter ausreichend hohem Druck zur Verfügung stellt. Unter dem Aspekt von Kosten und Raumbedarf müssen die Durchmesser der Prozesswasserleitungen begrenzt werden. Hierbei wurde erfinderseitig erkannt, dass im Stand der Technik periodisch hohe Prozesswasserbedarfsspitzen beim Schwerstoffabscheider selbst als auch bei anderen vor- oder nachgeschalteten Aggregaten der nassmechanischen Aufbereitungsanlage auftreten. Dies führt dazu, dass es in der Prozesswasserversorgung des Klassierrohres immer zu erheblichen Druckschwankungen kommt.

Aufgabe der Erfindung ist es nun den Trenngrad der Vorrichtung zu verbessern und die Verunreinigung der abgetrennten Fraktion zu reduzieren. Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1, bzw. durch ein Verfahren gemäß Anspruch 13.

Grundgedanke der Erfindung ist es, unter Berücksichtigung der oben geschilderten Wirkungen des Spülwasserstromes, dass in Abhängigkeit des Anforderungsprofiles für den Anlagenbetrieb ein Optimum an Menge und Druck des Spülwasserstroms zum Klassierrohr ermittelt und entsprechend der Volumenstrom des Spülwassers eingestellt wird. Ferner ist es Teil der Erfindung, den Spülwasserverbrauch zur Speicherkammer zu minimieren.

Die Steuertechnik der vorliegenden Erfindung berücksichtigt die oben dargestellten erheblichen Druckschwankungen in der Spülwasserversorgung des Klassierrohres und der Speicherkammer. Dadurch kann die negative Beeinträchtigung der Abscheideleistung eliminiert werden, womit die Trennqualität der abgetrennten Schwerstoffe steigt und ein verminderter Spülwasserbedarf die Folge ist.

Die Einstellung des Spülwasserstromes betrifft erfindungsgemäß einerseits den Zulauf zum Klassierrohr und andererseits zu der vom Klassierrohr separierten Speicherkammer, in die die abgeschiedenen Schwerstoffe eingebracht werden. Mit anderen Worten werden sowohl das Klassierrohr als auch die separate Speicherkammer mit Spülwasser beaufschlage. Dies erfolgt derart, dass der Zulauf zum Klassierrohr geregelt und der Zulauf zur Speicherkammer gesteuert abläuft. Während die Regelung einen Vergleich zwischen Ist-Zustand und Soll-Zustand ermittelt und in Abhängigkeit hiervon ein Stellglied schaltet, konzentriert sich die Steuerung des Zulaufs zur Speicherkammer auf die Detektion des Ist-Zustandes, um ein entsprechendes Stellglied zu schalten.

Zur DE 195 05 073 A1 wurde die nachteilige Wirkung der schlagartigen Entleerung des Klassierrohres im Stand der Technik bereits angesprochen. Um nun eine solche schlagartige Entleerung des Klassierrohres in die erfindungsgemäße separate Speicherkammer zu verhindern, ist erfindungsgemäß vorgesehen, die Speicherkammer nachfolgend einer Entleerung mit Spülwasser in gesteuerter Weise zu fluten. Hierbei erfolgt die erforderliche Entlüftung der Kammer über eine am oberen Ende der Kammer angeordnete Entlüftungs- bzw. Überlauföffnung. Um den Spülwasserbedarf der Speicherkammer nun zu minimieren und das oben beschriebene Problem zu lösen, dass bei einer Speicherkammer, die mit Spülwasser nur teilgefüllt ist, durch das Öffnen der Absperrarmatur zum Klassierrohr die Zone der selektiven Abtrennung der Schwerstoff gestört und die Selektivität des Trennergebnisses verschlechtert werden, wird der Schwerstoffabscheider erfindungsgemäß mit einer Detektion des Schwerstofffüllstandes in der Speicherkammer zum Initiieren ihrer Entleerung und einer Detektion des Spülwasserüberlaufes bei ihrer Befüllung mit Spülwasser ausgerüstet.

Die Entleerung der Speicherkammer erfolgt erst, wenn der maximale Füllstand an Schwerstoffen in der Speicherkammer mittels Messung festgestellt wird. Somit wird immer eine vollständige Füllung der Speicherkammer gewährleistet und folglich die Anzahl der erforderlichen Entleervorgänge minimiert. Das Befüllen der Speicherkammer mit dem Spülwasser wird erst beendet, wenn im Überlauf der Speicherkammer Prozesswasser detektiert wird. Beide Ausrüstungsmerkmale führen zu einem minimalen Bedarf an Spülwasser.

Dieser Befüllvorgang der Kammer mit Prozesswasser kann auch zeitgesteuert und Gewährleistung einer gemessenen vollen Speicherkammer erfolgen. Die Steuerung muss dabei folgenden Sachverhalt zu berücksichtigen wissen:

  • Um einen Rückstau der Schwerstoffe in das Klassierrohr zu vermeiden, der eine Verstopfung des Klassierrohres hervorrufen kann, muss die Entleerung der Speicherkammer ausreichend früh erfolgen. Dadurch ist die Speicherkammer bei Entleerung häufig nicht vollständig mit abgetrennten Schwerstoffen gefüllt. Um die gleiche Menge an Schwerstoffen abtrennen zu können, sind somit mehr Entleer-Befüll-Zyklen notwendig. Da die Speicherkammer vor Öffnen der Absperrarmatur zum Klassierrohr wieder mit Spülwasser gefüllt sein muss, führt eine höhere Anzahl von Entleer-Befüll-Zyklen zu einem höheren Spülwasserverbrauch.

Bei einer anderen präferierten Ausführung wird die Entleerung der Speicherkammer durch die Detektion des maximalen Füllstandes an Schwerstoffen initiiert und die Zufuhr von Prozesswasser beim Befüllen der entleerten Speicherkammer durch eine Detektion des Überlaufes von Prozesswasser aus der Kammer beendet. Die Entleerung der Speicherkammer erfolgt nach Detektion des maximalen Schwerstofffüllstandes durch das Schließen der Absperrarmatur zum Klassierrohr und Öffnen der unteren Absperrarmatur der Speicherkammer.

In einer vorteilhaften Ausführungsform werden der Speicherkammer zeitgesteuert kurze Spülwasserstöße zugeführt, um ein Verbacken der Schüttung der Schwerstoffe in der Speicherkammer zu verhindern. Damit kann die Schüttung beim Öffnen der Kammer vollständig herausfallen bzw. entnommen werden.

Zur Regelung des Spülwasserstromes zum Klassierrohr werden derartige Stellglieder mit einem Durchflussmesser für das Spülwasser kombiniert. Dieser Durchflussmesser muss für feststoffhaltige Wasserströme geeignet sein. Die Detektion des Überlaufes des feststoffhaltigen Prozesswassers zum Füllen der Kammer erfolgt mittels kapazitivem Näherungsschalter oder Infrarot-Lichtschranke. Die Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die angehängte Zeichnung erläutert, in der

  • Fig. 1 die Konzentration an leicht sedimentierbaren mineralischen Stoffen in einer Abfallsuspension nach hydrodynamischer Schwerstoffabscheidung in 10 g/l (●) und Anteil der Organik in der Trockenmasse der abgetrennten Schwerstoffe (Δ) in Abhängigkeit der Erhöhung des Spülwasserstromes zeigt;
  • Fig. 2 einen geregelten Spülwasserstrom zum Klassierrohr bei Einsatz eines Prozesswassers aufzeigt, das suspendierte Stoffe enthält, mit Einsatz eines Scheiben-Stellorgans mit integrierter Durchflussmessung
  • Fig. 3 ein Schema einer erfindungsgemäßen Ausführung einer hydrodynamischen Schwerstoffabscheidung zeigt; und
  • Fig. 4 Führungssprungantworten des Regelkreis bei einem Durchfluss von 500 l/h für Frischwasser und feststoffhaltigen Prozesswasser zeigt.

Zur Produktion von Spülwasser wird bei der Aufbereitung von Stoffgemischen zunächst das Prozesswasser für Spülzwecke mittels einer Fest-Flüssig-Trennung prozessintern erzeugt. Insbesondere bei der Aufbereitung und Verwertung von organischen Abfällen ist das Erzeugen eines feststoffarmen Prozesswassers problematisch. Dies liegt daran, dass Suspensionen aus organischen Abfällen faserige als auch sehr feinkörnige schleimige Bestandteile mit einem geringen Dichteunterschied enthalten. Dies führt dazu, dass die Prozesswassergewinnung bei einem wirtschaftlichen Einsatz von Fällungs- und Flockungsmitteln ein Spülwasser mit einem erheblichen Gehalt an suspendierten Stoffen von 1 bis 10 g/l liefert. Auch eine zweistufige Entwässerung wie eine Kombination aus Dekanterzentrifuge mit Polymerdosierung und anschließender Feinsiebung des Zentrats z.B. mittels 250 µm Spaltsieb liegt die Konzentration der suspendierten Stoffe im Prozesswasser häufig im Bereich von 0,5 bis 4 g/l.

Um eine gleichmäßige Spülwasserzufuhr zu erreichen, kann die Wahl des Stellgliedes in Abhängigkeit des Aufschlämmanteils im Prozesswasser dabei entscheidend sein. Dies ist vor allem auf ein zufälliges partielles Verlegen durch die im Prozesswasser suspendierten Stoffe im Stellglied zurückzuführen. Als geeignete Stellglieder haben sich Stellglieder aus Scheiben, die über eine Achse gegeneinander verstellt werden und deren gegenläufige Bewegung den freien Durchgang stufenlos verändert, Schlauchquetschventile, Kugelsektorventile oder Kugelhähne erwiesen.

Aufgrund der bereits oben erwähnten erfinderseitig zu handhabenden Druckschwankungen in der Prozesswasserversorgung variiert der diesbezügliche Volumenstrom bei der Befüllung der Speicherkammer entsprechend. Dies hat zur Folge, dass entsprechende Zeitreserven für den Füllvorgang vorzusehen sind, um eine vollständige Befüllung der Kammer sicherzustellen. Diese Zeitreserven können zu einem unnötig großen Prozesswasservolumen führen, das aufbereitet und auf Druck gehalten werden muss. Um dies zu vermeiden, wird der Prozesswasserbedarf zum Füllen der Kammer in einer vorteilhaften Ausführung entweder mittels einer Füllstandsmessung in der Speicherkammer oder mittels Detektion des Prozesswasserüberlaufs aus der Speicherkammer minimiert.

Fig. 3 zeigt ein Schema einer erfindungsgemäßen Ausführung einer hydrodynamischen Schwerstoffabscheidung bestehend aus Hydrozyklon (1), Klassierrohr (2) und Speicherkammer (3). Bei der erfindungsgemäßen Ausführung dieser hydrodynamischen Schwerstoffabscheidung wird der Spülwasserstrom zum Klassierrohr (4) geregelt und zur Speicherkammer (5) gesteuert. Bei einer präferierten Ausführung erfolgt das Einstellen des Spülwasseraufstromes in das Klassierrohr mittels eines Stellgliedes (6), das von suspendierten Stoffen nicht leicht verlegt wird und einen selbstreinigenden Effekt hat, wie sie oben genannt sind.

Bei einer anderen präferierten Ausführung wird die Zufuhr von Prozesswasser beim Befüllen der entleerten Speicherkammer durch eine Detektion des Überlaufes von Prozesswasser (7) aus der Kammer gesteuert. Zur Regelung des Spülwasserstromes werden die oben als geeignete Stellglieder genannten Elemente in bevorzugter Ausführung mit einem Durchflussmesser für das Spülwasser (8) kombiniert. Dieser Durchflussmesser muss für feststoffhaltige Wasserströme geeignet sein. Die Detektion des Überlaufes des feststoffhaltigen Prozesswassers (7) zum Füllen der Kammer kann mittels kapazitivem Näherungsschalter oder Infrarot-Lichtschranke erfolgen.

Versuche, den Spülwasseraufstrom im Klassierrohr mittels eines Kugelhahnes zu steuern, brachten bereits befriedigende Ergebnisse. Die folgende Tabelle gibt die Entwicklung des Spülwasseraufstromes über den Versuchszeitraum wieder. Der Sollwert des Spülwasseraufstromes war 500 l/h. Dabei wurde die Korrektur der Stellung des Kugelhahnes nach Vorgabe manuell vorgenommen. Periodisch wurde der Kugelhahn kurzzeitig voll geöffnet, um Feststoffanlagerungen wegzuspülen.

Versuchsdauer

Spülwasseraufstrom

Spülvorgang durchgeführt

Aktueller Wert

Korrigierter Wert

[min]

[l/h]

[l/h]

0

500

500

Nein

15

481

498

Nein

30

487

502

Nein

45

469

500

Nein

60

451

505

Nein

75

425

500

Ja

90

458

500

Nein

105

490

503

Nein

120

473

505

Nein

135

498

498

Nein

150

479

500

Nein

165

466

497

Nein

180

453

502

Nein

195

438

497

Ja

210

489

501

Nein

225

473

498

Nein

240

478

503

Nein

Kugelsektorventile sind jedoch für derartige Steuerungen von feststoffhaltigen Stoffströmen konstruktionsbedingt einem Kugelhahn noch überlegener, da die Dichtungen im Kugelsektorventil den abrasiven Schwerstoffen weniger ausgesetzt sind.

Motorregelventile in Flachdrehschieber-Konstruktion im Drosselorgan ermöglichen eine lineare Durchflussänderung. In Verbindung mit einem Elektromotor stellen derartige Ventile einen proportional-regelnden Aktor dar, der auch bei feststoffhaltigem Prozesswasser einen konstanten Spülwasserstrom sicherstellt. Um auch bei Ausfall der Stromversorgung den Spülwasserstrom so konstant wie möglich zu halten, wird die Regelung so konzipiert, dass bei Spannungsausfall die zuvor eingenommene Ventilstellung erhalten bleibt.

Versuche mit Wasser zum Regelverhalten der Aufstromregelung mittels Flachdrehschieber-Drosselorgan ergaben ein schnelles Einregeln beim Start des Systems und bei Änderungen des Sollwertes sowie ein gutes Regelverhalten für ein Ausregeln von Druckänderungen (Fig. 4). Eine Einstellung des Reglers mittels Ziegler-Nichols-Verfahren ergibt ein gutes Regelergebnis. Da der Volumenstrom des Aufstromwassers einen deutlichen Einfluss auf den Verlauf der Führungssprungantworten des Regelkreises hat, führt eine Einstellung des Reglers beim SollDurchfluss zum besten Regelergebnis. Dabei zeigte sich, dass eine PI-Regelung (proportional-integral Controller) ausreichend ist und zu einer geringeren Beanspruchung des Stellglieds führt. Ein mit Frischwasser parametrierter Regler zeigt bei feststoffbelastetem Spülwasser aufgrund von größerer Überschwungweite und größerer Ausregelzeit kein optimales Regelverhalten (Fig. 4). Folglich muss der Regler mit dem Spülwasserstrom der Betriebsanlage eingestellt werden.

Fig. 2 zeigt das Betriebsergebnis des hydrodynamischen Schwerstoffabscheiders mit geregeltem Spülwasserstrom zum Klassierrohr bei Einsatz eines Prozesswassers, das suspendierte Stoffe enthält, und sich eines Flachdrehschieber-Drosselorgan in Kombination mit einer vorgeschalteten magnetisch-induktiven Durchflussmessung bedient. Durch diese Systemkomponenten konnte die Zufuhr an feststoffhaltigem Prozesswasser zum Klassierrohr relativ konstant auf dem Sollwert gehalten werden.

Allgemein ist ein Verlegen der Ventile durch suspendierte Stoffe nicht vollständig auszuschließen. Deshalb wird zur Beseitigung derartiger Verlegungen das Stellglied in einer vorteilhaften Ausführung gezielt kurzfristig vollkommen aufgefahren, damit sich mögliche Verlegungen vollständig ablösen. Diese kurzfristige Vollöffnung erfolgt zeitgesteuert und begünstigt das Einregeln eines konstanten Spülwasserstromes.

Versuche mit Frischwasser als auch mit Prozesswasser ergaben, dass beim Befüllen der Kammer in deren Überlaufleitung der Phasenwechsel zwischen Entlüftungsluft und überströmender Flüssigkeit zuverlässig mittels kapazitivem Näherungsschalter oder Infrarot-Lichtschranke gemessen werden kann.

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