VERFAHREN ZUR ERZEUGUNG ELEKTRISCHER ENERGIE SOWIE VERWENDUNG EINES ARBEITSMITTELS

申请号 EP10713959.4 申请日 2010-04-15 公开(公告)号 EP2432975A2 公开(公告)日 2012-03-28
申请人 Siemens AG; 发明人 BOZEK, Ewa; FENZ, Michael; HIMMLER, Klaus; JOH, Ralph; LENGERT, Jörg;
摘要 The invention relates to a method for generating electrical energy by means of at least one low-temperature heat source (2), according to which a VPT cyclic process (1, 10, 100) is carried out. Certain working substances are used to increase the efficiency of the VPT cyclic process.
权利要求
Patentansprüche
1. Verfahren zur Erzeugung elektrischer Energie mittels mindestens einer Niedertemperaturwärmequelle (2) , wobei ein VPT- Kreisprozess (1, 10, 100) durchgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass als Arbeitsmittel für den VPT-Kreisprozess (1, 10, 100) a) mindestens ein Stoff aus der Gruppe umfassend Cycloalkane, Alkene, Diene oder Alkine verwendet wird, welcher zwei bis sechs Kohlenstoffatome aufweist, oder b) mindestens ein Alkan aus der Gruppe umfassend 1-Chloro- 1, 2 , 2, 2-tetrafluoroethan, 1-Chloro-l, 1-difluoroethan, Methylchlorid, Bromodifluoromethan, Iodotrifluoromethan, 2- Methylpropan, oder c) mindestens ein Ether, welcher zwei Kohlenstoffatome aufweist, eingesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Arbeitsmittel für den VPT- Kreisprozess (1, 10, 100) ein Stoff aus der Gruppe umfassend Cyclopropan, trans-2-Buten, Isobuten, l-Chloro-2, 2- difluoroethylen, 1, 2-Butadien, 1, 3-Butadien, Propadien, Propin, Iodotrifluoromethan, Dimethylether eingesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Arbeitsmittel für den VPT- Kreisprozess (1, 10, 100) ein Stoff aus der Gruppe umfassend Cyclopropan, Propadien, Propin, Iodotrifluoromethan, Dime- thylether eingesetzt wird.
4. Verfahren zur Erzeugung elektrischer Energie mittels mindestens einer Niedertemperaturwärmequelle (2), wobei ein VPT- Kreisprozess (1, 10, 100) durchgeführt wird, dadurch gekenn- zeichnet, dass als Arbeitsmittel für den VPT-Kreisprozess (1, 10, 100) mindestens ein Stoff eingesetzt wird, der in flüssiger Phase bei einer Temperatur von 115 0 C eine Fugazität von größer als 17 bar aufweist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Arbeitsmittel für den VPT-Prozess ein Stoff aus der Gruppe umfassend 1-Chloro-l, 2, 2, 2-tetrafluoroethan, 1-Chloro-l, 1- difluoroethan, 2-Methylpropan, Isobuten, Cyclopropan, Propa- dien, Propin, Dimethylether, eingesetzt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Niedertemperaturwärmequelle (2) Temperaturen im Bereich von 90 bis 400 0 C bereitstellt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Niedertemperaturwärmequelle (2) Temperaturen im Bereich von 100 bis 25O 0 C bereitstellt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Niedertemperaturwärmequelle (2) durch Geothermie oder Abwärme eines industriellen Prozesses bereitgestellt wird.
9. Verwendung eines Arbeitsmittels in Form a) mindestens eines Stoffs aus der Gruppe umfassend Cycloal- kane, Alkene, Diene oder Alkine, welcher zwei bis sechs Kohlenstoffatome aufweist, oder b) mindestens eines Alkans aus der Gruppe umfassend 1-Chloro- 1,2, 2, 2-tetrafluoroethan, 1-Chloro-l, 1-difluoroethan, Methylchlorid, Bromodifluoromethan, Iodotrifluoromethan, 2- Methylpropan, oder c) mindestens eines Ethers, welcher zwei Kohlenstoffatome aufweist, für einen VPT-Kreisprozess (1, 10, 100) zur Erzeugung elektrischer Energie mittels mindestens einer Niedertemperaturwärmequelle (2) .
10. Verwendung eines Arbeitsmittels in Form mindestens eines Stoffs, der in flüssiger Phase bei einer Temperatur von 115°C eine Fugazität von größer als 17 bar aufweist, für einen VPT- Kreisprozess (1, 10, 100) zur Erzeugung elektrischer Energie mittels mindestens einer Niedertemperaturwärmequelle (2).
11. Verwendung nach Anspruch 10, wobei der mindestens eine Stoff in flüssiger Phase bei einer Temperatur von 115 0 C eine Fugazität von größer als 20 bar, insbesondere von größer als 25 bar, aufweist.
12. Verwendung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, wobei durch die Niedertemperaturwärmeguelle (2) eine Temperatur im Bereich von 90 bis 400 0 C, insbesondere im Bereich von 100 bis 250°C, bereitgestellt wird.
说明书全文

Beschreibung

Verfahren zur Erzeugung elektrischer Energie sowie Verwendung eines Arbeitsmittels

Die Erfindung betrifft Verfahren zur Erzeugung elektrischer Energie mittels mindestens einer Niedertemperaturwarmequelle, wobei ein VPT-Kreisprozess durchgeführt wird.

Aufgrund der weltweit stetig steigenden Energiepreise erlangen Systeme zur Nutzung von Abwarme auch im Niedertemperaturbereich von bis zu 400 0 C, wie beispielsweise in Form von Geo- thermie oder Abwarme eines industriellen Prozesses, immer größere Bedeutung.

Mittels eines VPT-Kreisprozesses wird Warme einer Niedertemperaturwarmequelle intensiver genutzt als bei einem herkömmlichen ORC-Kreisprozess (ORC: Organic Rankine Cycle) , der organische, häufig umweltbelastende Arbeitsmittel einsetzt, oder als bei einem sogenannten Kalina-Kreisprozess, der technisch aufwendig ist und. als Arbeitsmittel ein Ammoniak- Wasser-Gemisch verwendet.

Ein VPT-Kreisprozess basiert auf einer Turbine (VPT: Variable Phase Turbine) , die mittels einer gasformigen Phase oder einer flussigen Phase oder auch einem Gemisch aus einer gasformigen und einer flussigen Phase angetrieben werden kann. Eine derartige Turbine ist aus US 7,093,503 Bl bekannt.

US 7,093,503 Bl offenbart in Figur 7 ein Verfahren zur Erzeugung elektrischer Energie mittels mindestens einer Niedertemperaturwarmequelle, wobei ein VPT-Kreisprozess durchgeführt wird. Als Niedertemperaturwarmequelle dient dabei ein mittels Geothermie beheiztes Fluid, welches Warme an ein Arbeitsmit- tel übertragt. Das Arbeitsmittel wird der Turbine zugeführt und mittels einer Düse expandiert. Der erzeugte Strahl an Arbeitsmittel weist kinetische Energie auf, welche unter Erzeugung elektrischer Energie einen Rotor eines Generators an- treibt. Das Arbeitsmittel (gasförmig oder gasförmig/flüssig) wird abgekühlt, kondensiert und über eine Pumpe geführt, durch welche der Druck im Arbeitsmittel erhöht wird. Das Arbeitsmittel wird anschließend gemäß der US 7,093,503 Bl ins- gesamt erneut der Turbine zur Kühlung des Generators und zur Schmierung der Dichtungen in der Turbine zugeführt. Nach Austritt aus der Turbine wird erneut mittels des durch Geother- mie beheizten Fluids Wärme an das Arbeitsmittel übertragen und damit der Kreis geschlossen.

In einer aus der US 7,093,503 Bl nicht hervorgehenden Betriebsweise kann die Kühlung des Generators und Schmierung der Dichtungen in der Turbine auch erfolgen, indem lediglich ein Teil des Arbeitsmittels erneut der Turbine zur Kühlung des Generators und zur Schmierung der Dichtungen in der Turbine zugeführt wird. Der zur Turbine abgezweigte Teil wird nach dessen Austritt aus der Turbine wieder mit dem restlichen Teil des Arbeitsmittels vereint. Der Kreis wird geschlossen, indem anschließend erneut mittels des durch Geo- thermie beheizten Fluids Wärme an das Arbeitsmittel übertragen wird. Somit wird hier ebenso ein Kreisprozess als VPT- Kreisprozess bezeichnet, bei dem das Arbeitsmittel nach der Pumpe lediglich teilweise ein weiteres Mal der Turbine zugeführt wird.

In einer weiteren aus der US 7,093,503 Bl nicht hervorgehende Betriebsweise kann die Kühlung des Generators und Schmierung der Dichtungen in der Turbine auch über einen getrennten Schmiermittel- und/oder Kühlkreislauf erfolgen. Somit wird hier ebenso ein Kreisprozess als VPT-Kreisprozess bezeichnet, bei dem das Arbeitsmittel nach der Pumpe unmittelbar einer Erwärmung durch das mittels Geothermie beheizte Fluid zugeführt und damit der Kreis geschlossen wird, ohne dass das Arbeitsmittel ein weiteres Mal der Turbine zugeführt wird.

Das Arbeitsmittel zirkuliert in einem geschlossenen System. Es durchläuft dabei einen Wärmetauschbereich, in welchem Wärme der Niedertemperaturwärmequelle an das Arbeitsmittel über- tragen wird, die Turbine, einen Kondensierbereich, eine Pumpe, optional erneut ganz oder teilweise die Turbine, um schließlich wieder dem Warmetauschbereich zugeführt zu werden und das Kreissystem erneut zu durchlaufen.

Gemäß der US 7,093,503 Bl sind als Arbeitsmittel für einen VPT-Kreisprozess R134a (1, 1, 1, 2-Tetrafluorethan) und R245fa (1,1,1,3, 3-Pentafluoropropan) beschrieben .

Weiterhin ist auf der Internetseite der Firma Energent

(http://www.energent.net/Projects%20VPT.htm) als Arbeitsmittel auch R245ca (1, 1, 2, 2, 3-Pentafluoropropan) zur Verwendung in einem VPT-Kreisprozess genannt.

Mit den bekannten Arbeitsmitteln sind beim VPT-Kreisprozess, bezogen auf eine Arbeitsmitteltemperatur von etwa 115 0 C, aber lediglich Wirkungsgrade von weniger als 11,5% erreichbar, dh es werden weniger als 11,5% der zur Verfugung stehenden thermischen Energie in elektrische Energie umgewandelt.

Es ist daher Aufgabe der Erfindung, den Wirkungsgrad eines Verfahrens zur Erzeugung elektrischer Energie mittels mindestens einer Niedertemperaturwarmequelle, wobei ein VPT-Kreis- prozess durchgeführt wird, zu erhohen.

Die Aufgabe wird durch ein erstes Verfahren zur Erzeugung elektrischer Energie mittels mindestens einer Niedertemperaturwarmequelle, wobei ein VPT-Kreisprozess durchgeführt wird, gelost, indem als Arbeitsmittel für den VPT-Kreisprozess a) mindestens ein Stoff aus der Gruppe umfassend Cycloalkane, Alkene, Diene oder Alkine verwendet wird, welcher zwei bis sechs Kohlenstoffatome aufweist, oder b) mindestens ein Alkan aus der Gruppe umfassend 1-Chloro- 1, 2, 2, 2-tetrafluoroethan, 1-Chloro-l, 1-difluoroethan, Me- thylchlorid, Bromodifluoromethan, Iodotrifluoromethan, 2- Methylpropan, eingesetzt wird, oder c) mindestens ein Ether, welcher zwei Kohlenstoffatome aufweist, eingesetzt wird. Die Aufgabe wird weiterhin gelöst durch ein zweites Verfahrens zur Erzeugung elektrischer Energie mittels mindestens einer Niedertemperaturwärmequelle, wobei ein VPT-Kreisprozess durchgeführt wird, wobei als Arbeitsmittel für den VPT-Kreis- prozess mindestens ein Stoff eingesetzt wird, der in flüssiger Phase bei einer Temperatur von 115 0 C eine Fugazität von größer als 17 bar aufweist.

Unter einem VPT-Kreisprozess wird dabei ein jeder Kreispro- zess verstanden, der eine VPT-Turbine umfasst, die mittels einer gasförmigen Phase als auch einer flüssigen Phase sowie auch einem Gemisch aus einer gasförmigen und einer flüssigen Phase antreibbar ist.

Damit ein Arbeitsmittel in flüssiger Phase vorliegt, muss gegebenenfalls der Druck des Arbeitsmittels entsprechend erhöht werden, beispielsweise mittels einer Pumpe. Bevorzugt sind hierbei insbesondere Kreiselpumpen.

Diese Verfahren führen zu einer Steigerung des Wirkungsgrades auf Werte von 12% und darüber.

Ein hinsichtlich des ersten Verfahrens bevorzugtes Cycloalkan ist Cyclopropan. Insbesondere geeignete Alkene sind das trans-2-Buten oder l-Chloro-2, 2-difluoroethylen. Als Diene eignen sich insbesondere 1, 2-Butadien, 1,3-Butadien oder Pro- padien. Ein bevorzugtes Alkin ist Propin. Ein besonders bevorzugter Ether ist Dimethylether .

Hinsichtlich des zweiten Verfahrens wird als Arbeitsmittel für den VPT-Prozess bevorzugt ein Stoff aus der Gruppe umfassend l-Chloro-l,2,2,2-tetrafluoroethan, 1-Chloro-l, 1- difluoroethan, 2-Methylpropan, Isobuten, Cyclopropan, Propa- dien, Propin, Dimethylether, eingesetzt. So weist in flüssi- ger Phase bei 115°C 1-Chloro-l, 2, 2, 2-tetrafluoroethan eine Fugazität von 21,6 bar auf, 1-Chloro-l, 1-difluoroethan eine Fugazität von 19,9 bar auf, 2-Methylpropan eine Fugazität von 19,2 bar auf, Isobuten eine Fugazität von 17,9 bar auf, Cyc- lopropan eine Fugazität von 32,6 bar auf, Propadien eine Fu- gazität von 31,3 bar auf, Propin eine Fugazität von 30,1 bar auf, und Dimethylether eine Fugazität von 29,9 bar auf.

Insbesondere ist es von Vorteil, wenn hinsichtlich des zweiten Verfahrens als Arbeitsmittel für den VPT-Kreisprozess mindestens ein Stoff eingesetzt wird, der in flüssiger Phase bei einer Temperatur von 115°C eine Fugazität von größer als 20 bar, besonders bevorzugt von größer als 25 bar, aufweist.

Im Hinblick auf Umweltgesichtpunkte sind von den erwähnten Stoffen für beide Verfahren insbesondere die Halogen-freien Stoffe bevorzugt.

Weiterhin ist der Einsatz von Reinstoffen als Arbeitsmittel gegenüber einem Einsatz von Arbeitsmittelgemischen bevorzugt, da der apparative Aufwand für eine Anlage zur Durchführung eines VPT-Kreisprozesses dadurch sinkt.

Bevorzugt ist es, wenn als Arbeitsmittel für den VPT-Kreisprozess ein Stoff aus der Gruppe umfassend Cyclopropan, trans-2-Buten, l-Chloro-2, 2-difluoroethylen, 1-Chloro- 1, 2, 2, 2-tetrafluoroethan, Bromodifluoromethan, 1-Chloro-l, 1- difluoroethan, Propadien, Propin, Methylchlorid, Iodotrifluo- romethan, Dimethylether, eingesetzt wird. Dadurch ergibt sich eine Steigerung des Wirkungsgrads auf Werte von 12,5% und darüber.

Insbesondere wird als Arbeitsmittel für den VPT-Kreisprozess ein Stoff aus der Gruppe umfassend Cyclopropan, Propadien, Propin, Iodotrifluoromethan, Dimethylether, eingesetzt. Dadurch lässt sich eine Steigerung des Wirkungsgrads auf Werte von 13% und darüber erzielen.

Besonders bevorzugt ist der Einsatz von Dimethylether, Propin, Propadien oder Iodotrifluoromethan. Diese bewirken, dass der Wirkungsgrad auf Werte von 13,5% und darüber erhöht werden kann. Ein Wirkungsgrad von 14% und darüber lässt sich vorteilhafter Weise erreichen, wenn als Arbeitsmittel Propadien eingesetzt wird.

Eine Verwendung eines Arbeitsmittels in Form a) mindestens eines Stoffs aus der Gruppe umfassend Cycloal- kane, Alkene, Diene oder Alkine, welcher zwei bis sechs Kohlenstoffatome aufweist, oder b) mindestens eines Alkans aus der Gruppe umfassend 1-Chloro- 1,2,2,2-tetrafluoroethan, 1-Chloro-l, 1-difluoroethan, Methylchlorid, Bromodifluoromethan, Iodotrifluoromethan, 2- Methylpropan, oder c) mindestens eines Ethers, welcher zwei Kohlenstoffatome aufweist, für einen VPT-Kreisprozess zur Erzeugung elektrischer Energie mittels mindestens einer Niedertemperaturwärmequelle, ist ideal .

Weiterhin ist auch eine Verwendung eines Arbeitsmittels in Form mindestens eines Stoffs, der in flüssiger Phase bei einer Temperatur von 115°C eine Fugazität von größer als 17 bar aufweist, für einen VPT-Kreisprozess zur Erzeugung elektrischer Energie mittels mindestens einer Niedertemperaturwärmequelle, ideal.

Es hat sich bewährt, wenn die Niedertemperaturwärmequelle Temperaturen im Bereich von 90 bis 400 0 C, insbesondere im Bereich von 100 bis 25O 0 C, bereitstellt. Besonders bevorzugt sind weiterhin Niedertemperaturwärmequellen mit Temperaturen im Bereich von 100 bis 150 0 C.

Eine Niedertemperaturwärmequelle wird vorzugsweise durch Geo- thermie gespeist, wobei bereits geringe Bohrtiefen im Erdboden ausreichen, um Abwärme im Temperaturbereich von 90 bis 250 0 C verfügbar zu machen.

Eine Niedertemperaturwärmequelle kann alternativ aber auch durch Abwärme eines industriellen Prozesses bereitgestellt werden. Industrielle Prozesse, die nutzbare Abwarme produzieren, basieren beispielsweise auf chemischen Reaktionen, Wärmebehandlungen, usw., wie sie in der chemischen oder pharmazeutischen Industrie, in der Stahlindustrie, der Papierin- dustrie, usw. häufig vorkommen.

Ein Temperaturunterschied von mindestens 5 0 C, insbesondere von mindestens 10°C, zwischen dem von der Niedertemperatur- warmequelle bereitgestellten Medium und dem Arbeitsmittel wird im Warmetauschbereich bevorzugt.

In den Tabellen 1 bis 3 sind einige Arbeitsmittel hinsichtlich ihres Brutto-Wirkungsgrads η einander gegenübergestellt, wobei die Arbeitsmittel in einem VPT-Kreisprozess von einer Niedertemperaturwarmequelle auf eine Temperatur von 115 0 C erwärmt wurden. Die Temperatur des Arbeitsmittels wurde dabei unmittelbar nach der Wärmeübertragung von der Niedertemperaturwarmequelle auf das Arbeitsmittel bestimmt.

Die nachfolgenden Tabellen beinhalten dabei zur Verwendung in einem VPT-Kreisprozess bereits bekannte Arbeitsmittel (fett gedruckt) sowie eine beispielhafte Auswahl an weiteren Arbeitsmitteln, von welchen ausgewählte zu höheren Wirkungsgraden fuhren.

Dabei bedeutet in den Tabellen T kr = kritische Temperatur.

Der Brutto-Wirkungsgrad berechnet sich nach der Formel η = (Wiurbine / Qgeothermal ) * 1 00 % mit

Wτurbine - Arbeit der Turbine (in J) , wobei die Arbeit als absoluter Wert zu nehmen ist

Qgeothermal = Warme an der Grenze zwischen Niedertemperaturwarmequelle und Arbeitsmittel (in J) Tabelle 1: Arbeitsmittel in Form von Alkenen im Vergleich zu bekannten Arbeitsmitteln

Tabelle 1

Tabelle 2: Vergleich von Arbeitsmitteln in Form von Alkanen

Tabelle 2

Tabelle 3: Arbeitsmittel in Form von Dienen, Alkinen oder Ethern im Vergleich zu bekannten Arbeitsmitteln

Tabelle 3

Die Figuren 1 bis 4 zeigen beispielhafte VPT-Kreisprozesse So zeigt:

Figur 1 einen ersten VPT-Kreisprozess; Figur 2 einen zweiten VPT-Kreisprozess; Figur 3 einen dritten VPT-Kreisprozess; und Figur 4 einen vierten VPT-Kreisprozess .

Figur 1 zeigt einen ersten VPT-Kreisprozess 1. Es ist eine Niedertemperaturwärmequelle 2 vorhanden, welche ein mittels Geothermie oder Abwärme eines industriellen Prozesses erwärmtes Fluid 20a bereitstellt. Ein mittels Geothermie bereitgestelltes Fluid ist insbesondere Thermalwasser . Das erwärmte Fluid 20a durchläuft einen Wärmetauschbereich 3, in welchem das erwärmte Fluid 20a einen Teil der darin gespeicherten Wärmeenergie an ein Arbeitsmittels 7e überträgt, das den Wärmetauschbereich 3 ebenfalls durchläuft. Als Arbeitsmittel 7e wird beispielsweise Propadien, Dimethylester, Cyclopropan, Propin oder Iodotrifluoromethan eingesetzt. Bei dem Wärmetauschbereich 3 handelt es sich beispielsweise um einen Wär- metauscher, insbesondere einen Kreuzstrom- oder Gegenstrom- wärmetauscher . Das mittels des erwärmten Fluids 20a erwärmte Arbeitsmittel 7a gelangt vom Wärmetauschbereich 3 in eine „Variable Phase" Turbine 4 (VPT) und wird dort mittels einer Düse expandiert.

Der erzeugte Strahl an Arbeitsmittel 7b weist kinetische Energie auf, welche unter Erzeugung elektrischer Energie E einen Rotor eines Generators antreibt. Das zumindest teilweise gasförmig vorliegende Arbeitsmittel 7b wird abgekühlt und in einem Kondensationsbereich 5 kondensiert. Dem Kondensationsbereich 5 wird zur Kühlung des Arbeitsmittels 7b ein Kühlmittel 50a, beispielsweise in Form von Kühlwasser oder Kühlluft, zugeführt, das als erwärmtes Kühlmittel 50b den Kondensationsbereich 5 wieder verlässt. Alternativ kann im Konden- sationsbereich 5 auch über eine Direktkühlung oder Hybridkühlung gekühlt werden. Das kondensierte Arbeitsmittel 7c wird über eine Pumpe 6 geführt, durch welche der Druck im Arbeitsmittel 7c erhöht wird. Das unter höherem Druck stehende bzw. komprimierte Arbeitsmittel 7d wird anschließend insgesamt er- neut der Turbine 4 zur Kühlung des Generators und zur Schmierung der Dichtungen in der Turbine 4 zugeführt. Nach Austritt des Arbeitsmittels 7e aus der Turbine 4 wird erneut mittels des durch Geothermie oder eines industriellen Prozesses be- heizten Fluids 20a Wärme an das Arbeitsmittel 7e übertragen und damit der Kreislauf geschlossen.

Figur 2 zeigt einen zweiten VPT-Kreisprozess 10. Die in Figur 1 und Figur 2 verwendeten gleichen Bezugszeichen entsprechen gleichen Einheiten. Als Arbeitsmittel 7e wird beispielsweise Propadien, Dimethylester, Cyclopropan, Propin oder Iodotri- fluoromethan eingesetzt. Der Verfahrensablauf in Figur 2 entspricht dabei vom Wärmetauschbereich 3 bis zum Erreichen der Pumpe 6 dem zu Figur 1 bereits beschriebenen. Das kondensierte Arbeitsmittel 7c wird auch hier über die Pumpe 6 geführt, durch welche der Druck im Arbeitsmittel 7c erhöht wird. Das unter höherem Druck stehende Arbeitsmittel 7d wird anschließend in einen ersten Teilstrom 7d' und einen zweiten Teil- ström 7d' ' aufgeteilt. Der erste Teilstrom 7d' wird erneut der Turbine 4 zur Kühlung des Generators und zur Schmierung der Dichtungen in der Turbine 4 zugeführt. Nach Austritt des ersten Teilstroms aus der Turbine 4 wird dieser mit dem zweiten Teilstrom 7d' zusammengeführt. An das in Summe gebildete Arbeitsmittel 7e wird erneut mittels des durch Geothermie oder eines industriellen Prozesses beheizten Fluids 20a Wärme übertragen und damit der Kreislauf geschlossen.

Figur 3 zeigt einen dritten VPT-Kreisprozess 100. Die in den Figuren 1 bis 3 verwendeten gleichen Bezugszeichen entsprechen gleichen Einheiten. Als Arbeitsmittel 7e wird beispielsweise Propadien, Dimethylester, Cyclopropan, Propin oder Io- dotrifluoromethan eingesetzt. Der Verfahrensablauf in Figur 3 entspricht dabei vom Wärmetauschbereich 3 bis zum Erreichen der Pumpe 6 dem zu Figur 1 bereits beschriebenen. Das kondensierte Arbeitsmittel 7c wird auch hier über die Pumpe 6 geführt, durch welche der Druck im Arbeitsmittel 7c erhöht wird. Das unter höherem Druck stehende Arbeitsmittel 7d wird anschließend unmittelbar wieder dem Wärmetauschbereich 3 zu- geführt. An das Arbeitsmittel 7e wird erneut mittels des durch Geothermie oder eines industriellen Prozesses beheizten Fluids 20a Wärme übertragen und damit der Kreislauf geschlossen. Zur Kühlung des Generators und zur Schmierung der Dich- tungen in der Turbine 4 ist ein eigner Kühl- und Schmiermittelkreislauf 8 vorgesehen, welcher vom Arbeitsmittelkreislauf getrennt der Turbine 4 ein Kühl- und Schmiermittel 9a, 9b zuführt und von dieser wieder abführt.

Figur 4 zeigt einen vierten VPT-Kreisprozess 1'. Es ist eine Niedertemperaturwärmequelle 2 vorhanden, welche ein mittels Geothermie oder Abwärme eines industriellen Prozesses erwärmtes Fluid 20a bereitstellt. Ein mittels Geothermie bereitge- stelltes Fluid ist insbesondere Thermalwasser . Das erwärmte Fluid 20a durchläuft einen Wärmetauschbereich 3, in welchem das erwärmte Fluid 20a einen Teil der darin gespeicherten Wärmeenergie an ein Arbeitsmittels 7e überträgt, das den Wärmetauschbereich 3 ebenfalls durchläuft. Als Arbeitsmittel 7e wird beispielsweise Propadien, Dimethylester, Cyclopropan, Propin oder Iodotrifluoromethan eingesetzt. Bei dem Wärmetauschbereich 3 handelt es sich beispielsweise um einen Wärmetauscher, insbesondere einen Kreuzstrom- oder Gegenstrom- wärmetauscher . Das mittels des erwärmten Fluids 20a erwärmte Arbeitsmittel 7a gelangt vom Wärmetauschbereich 3 in eine

„Variable Phase" Turbine 4 (VPT) und wird dort mittels einer Düse expandiert.

Der erzeugte Strahl an Arbeitsmittel 7b weist kinetische Energie auf, welche unter Erzeugung elektrischer Energie E einen Rotor eines Generators antreibt. Das zumindest teilweise gasförmig vorliegende Arbeitsmittel 7b wird einem Abscheider 11 zugeführt, in welchem in flüssiger Phase vorliegendes Arbeitsmittel 7b' von in gasförmiger Phase vorliegendem Ar- beitsmittel 7b'' abgetrennt wird. Das in gasförmiger Phase vorliegende Arbeitsmittel 7b'' wird einer Gasturbine 12 zugeführt, mittels der weitere elektrische Energie E' erzeugt wird. Nach der Gasturbine 12 wird das Arbeitsmittel 7b''', das zumindest teilweise gasförmig vorliegt, in einem Konden- sationsbereich 5 kondensiert. Dem Kondensationsbereich 5 wird zur Kühlung des Arbeitsmittels 7b ein Kühlmittel 50a, beispielsweise in Form von Kühlwasser oder Kühlluft, zugeführt, das als erwärmtes Kühlmittel 50b den Kondensationsbereich 5 wieder verlässt. Alternativ kann im Kondensationsbereich 5 auch über eine Direktkühlung oder Hybridkühlung gekühlt werden. Das im Kondensationsbereich 5 kondensierte Arbeitsmittel Ic wird mit dem im Abscheider 11 abgeschiedenen Anteil an flüssigem Arbeitsmittel 7b' über eine Pumpe 6 geführt, durch welche der Druck im Arbeitsmittel 7c, 7b' erhöht wird. Das unter höherem Druck stehende bzw. komprimierte Arbeitsmittel 7d wird anschließend insgesamt erneut der Turbine 4 zur Kühlung des Generators und zur Schmierung der Dichtungen in der Turbine 4 zugeführt. Nach Austritt des Arbeitsmittels 7e aus der Turbine 4 wird erneut mittels des durch Geothermie oder eines industriellen Prozesses beheizten Fluids 20a Wärme an das Arbeitsmittel 7e übertragen und damit der Kreislauf geschlossen .

Die in den Figuren 1 bis 4 beispielhaft aufgeführten VPT- Kreisprozesse können von einem Fachmann aber ohne weiteres noch verändert werden. So kann beispielsweise der Kondensationsbereich 5 ebenfalls über einen Kühlmittelkreislauf mit Kühlmittel 50a versorgt werden und dergleichen. Weiterhin könnte beispielsweise auf die Gasturbine 12 in Figur 4 verzichtet werden, so dass das sich in gasförmiger Phase befindliche Arbeitsmittel 7b' ' vom Abscheider 11 direkt in den Kondensationsbereich 5 geführt wird. In Figur 4 könnte zwischen der Gasturbine 12 und dem Kondensationsbereich 5 ein weiterer Abscheider angeordnet sein, um in flüssiger Phase vorliegendes Arbeitsmittel der Pumpe 6 unmittelbar zuzuführen, so dass nach der Gasturbine 12 nur in gasförmiger Phase vorliegendes Arbeitsmittel dem Kondensationsbereich 5 zugeführt wird. Wei- terhin können Regelventile, Überdruckventile, Druckmesseinrichtungen usw. in einem VPT-Kreisprozess vorhanden sein.

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