Piperazin-2,5-dion und Piperazin-2-on Derivate

申请号 EP91113808.9 申请日 1991-08-17 公开(公告)号 EP0477528A1 公开(公告)日 1992-04-01
申请人 BAYER AG; 发明人 Diblitz, Christina, Dr.; Höchstetter, Hans, Dr.;
摘要 Verbindungen der Formeln

in denen
R¹, R², R³, R⁴, X¹, Y¹ die angegebene Bedeutungen haben, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung.
权利要求 Verbindungen, die in einer ihrer tautomeren oder konfigurationsisomeren Formen der Formel entsprechen, in derR¹, R²   gegebenenfalls substituiertes Alkyl, gegebenenfalls substituiertes Cycloalkyl, gegebenenfalls substituiertes Aralkyl, gegebenenfalls substituiertes Aryl oder einen gegebenenfalls substituierten heterocyclischen Rest, der eine Doppelbindung mit wenigstens einem C-Atom in Konjugation zur exocyclischen Doppelbindung von I aufweist undR³, R⁴   H, gegebenenfalls substituiertes Alkyl, gegebenenfalls substituiertes Aryl, gegebenenfalls substituiertes Cycloalkyl, gegebenenfalls substituiertes Aralkyl oder einen gegebenenfalls substituierten heterocyclischen Rest bezeichnen.Verbindungen, die in einer ihren tautomeren oder konfigurationsisomeren Formen der Formel entsprechen, in derR¹, R² =   gegebenenfalls substituiertes Alkyl, gegebenenfalls substituiertes Cycloalkyl, gegebenenfalls substituiertes Aralkyl, gegebenenfalls substituiertes Aryl, gegebenenfalls substituierter heterocyclischer Rest, der eine Doppelbindung mit wenigstens einem C-Atom, in Konjugation zur C=C- Bindung in dem Fünfring aufweist,R⁴   die in Anspruch 1 angegebenen Bedeutung hat,X¹, Y¹   O, S, NR⁵ bezeichnen oderX¹, Y¹   auch jeweils Teile eines ankondensierten heterocyclischen Fünf- oder Sechsrings bilden können undR⁵   für Wasserstoff, gegebenenfalls substituiertes Alkyl, gegebenenfalls substituiertes Aryl, gegebenenfalls substituiertes Cycloalkyl, gegebenenfalls substituiertes Aralkyl oder einen gegebenenfalls substituierten heterocyclischen Rest steht.Verbindungen gemäß Anspruch 2 der FormelVerbindungen gemäß Anspruch 2 der FormelVerbindungen gemäß Anspruch 2 der Formel in der der mit A bezeichnete Ring substituiert sein kann.Verfahren zum Färben oder Pigmentieren von hochmolekularem organischen Material, dadurch gekennzeichnet, daß man Verbindungen gemäß Anspruch 2 verwendet.Verfahren zum Färben oder Pigmentieren von Homo- oder Copolymerisaten auf Polycarbonat-, Polystyrol-, Polyacrylat-, Polymethacrylat-, Polymethylacrylat- oder Polymethylmethacrylat-Basis, d.g. daß man Verbindungen gemäß Anspruch 2 verwendet.Verfahren zum Färben, dadurch gekennzeichnet, daß man Verbindungen gemäß Anspruch 3 verwendet.Verfahren zur Herstellung von Verbindungen gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Verbindungen gemäß Anspruch 1 als Zwischenprodukte verwendet.Verfahren zur Herstellung von Verbindungen gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Verbindungen gemäß Anspruch 3 als Zwischenprodukte verwendet.
说明书全文

Die Erfindung betrifft heterocyclische Verbindungen, die in einer ihrer tautomeren oder konfigurationisomeren Formen den Formeln



und



entsprechen, wobei insbesondere auch Verbindungen der Formel



von Interesse sind,

Die Substituenten in den Formeln I-III haben die folgenden Bedeutungen:

R¹, R² =
gegebenenfalls substituiertes Alkyl, gegebenenfalls substituiertes Cycloalkyl, gegebenenfalls substituiertes Aralkyl, gegebenenfalls substituiertes Aryl, gegebenenfalls substituierter heterocyclischer Rest, der eine Doppelbindung mit wenigstens einem C-Atom, insbesondere

〉C=C〈 und 〉C=N-

in Konjugation zur exocyclischen Doppelbindung von I bzw. zur C=C- Bindung in den Fünfringen in II oder III aufweist,

R³, R⁴, R⁵ =
Wasserstoff, gegebenenfalls substituiertes Alkyl, gegebenenfalls substituiertes Aryl, gegebenenfalls substituiertes Cycloalkyl, gegebenenfalls substituiertes Aralkyl, gegebenenfalls substituierter heterocyclischer Rest,

X¹, Y¹ =
O, S, NR⁵, insbesondere -N-Aryl; X¹ und Y¹ können auch jeweils Teile eines ankondensierten heterocyclischen Fünf- oder Sechsrings bilden, der dann vorzugsweise 2 N-Atome enthält.

Die Erfindung betrifft weiterhin Verfahren zur Herstellung der Verbindungen I bis III sowie ihre Verwendung.

Alkyl steht vorzugsweise für C₁-C₁₈-Alkyl, insbesondere C₁-C₄-Alkyl. Cycloalkyl steht vorzugsweise für C₃-C₇-Cycloalkyl, insbesondere Cyclohexyl und Cyclopentyl. Als Substituenten der Alkyl- und Cycloalkylreste kommen z.B. in Frage: Halogen wie Cl, Br, F, CN, OCOR¹⁰, OR⁷, COOR¹⁰, SR⁷, CONR⁸R⁹ und OCONR⁸R⁹, wobei R⁷ bis R¹⁰ die unten angegebenen Bedeutungen haben.

Aralkyl steht insbesondere für Phenyl- und Naphthyl-C₁-C₄-alkyl, wobei die Arylreste, z.B. wie unten für Aryl angegeben, substituiert sein können.

Aryl steht vorzugsweise für solche carbocyclisch-aromatischen Reste, die 1, 2, 3 oder 4, insbesondere 1 oder 2 Ringe enthalten wie Phenyl, Diphenylyl und Naphthyl.

Als heterocyclische Reste stehen vorzugsweise solche heterocyclische (aromatische) Reste, die 1, 2, 3 oder 4, insbesondere 1 oder 2 fünf-, sechs- oder siebengliedrige Ringe enthalten, von denen mindestens einer 1, 2 oder 3, bevorzugt 1 oder 2 Heteroatome aus der Reihe O, N, S enthält, Als heterocyclische Reste seien beispielhaft genannt:

Pyridyl, Pyrimidyl, Pyrazinyl, Triazinyl, Furoyl, Pyrrolyl, Thiophenyl, Chinolyl, Cumarinyl, Benzfuranyl, Benzimidazolyl, Benzoxazolyl, Dibenzfuranyl, Benzothiophenyl, Dibenzothiophenyl, Indolyl, Carbazolyl, Pyrazolyl, Imidazolyl, Oxazolyl, Isoxazolyl, Thiazolyl, Indazolyl, Benzthiazolyl, Pyridazinyl, Cinnolyl, Chinazolyl, Chinoxalyl, Phthalazinyl, Phthalazindionyl, Phthalamidyl, Chromonyl, Naphtholactamyl, Chinolonyl, ortho-Sulfobenzoesäureimidyl, Maleinimidyl, Naptharidinyl, Benzimidazolonyl, Benzoxazolonyl, Benzthiazolonyl, Benzthiazothionyl, Chinazolonyl, Chinoxalonyl, Phthalazonyl, Dioxopyrimidinyl, Pyridonyl, Isochinolonyl, Isochinolinyl, Isothiazolyl, Benzisoxazolyl, Benzisothiazolyl, Indazolonyl, Acridinyl, Acridonyl, Chinazolindionyl, Chinoxalindionyl, Benzoxazindionyl, Benzoxazinonyl und Naphthalimidyl.

Die Aryl- und heterocyclischen Reste können beispielsweise durch Halogen wie Chlor, Brom und Fluor, -CN, R⁶, OR⁷, SR⁷, NR⁸R⁹, COOR¹⁰, COR¹⁰, NR⁸COR¹⁰, NR⁸COOR¹⁰, NR⁸CONR⁸R⁹, NHSO₂R¹⁰, SO₂R¹⁰, SO₂OR¹⁰, CONR⁸R⁹, SO₂NR⁸R⁹, N=N-R¹¹, OCOR¹⁰ und OCONR⁸R⁹ substituiert sein.

R⁶ bezeichnet gegebenenfalls substituiertes Alkyl, vorzugsweise C₁-C₁₈-Alkyl, insbesondere C₁-C₄-Alkyl und gegebenenfalls substituiertes Cycloalkyl, vorzugsweise C₃-C₇-Cycloalkyl, insbesondere Cyclohexyl und Cyclopentyl.

Als Substituenten der Alkyl- und Cycloalkylreste R⁶ kommen z.B. in Frage: Halogen wie Cl, Br, F, CH, OCOR¹⁰, OR⁷, COOR¹⁰, SR⁷, CONR⁸R⁹ und OCONR⁸R⁹.

R⁷, R⁸ und R⁹ bezeichnen Wasserstoff, gegebenenfalls substituiertes Alkyl, insbesondere C₁-C₁₈-Alkyl, vorzugsweise C₁-C₄-Alkyl, gegebenenfalls substituiertes Cycloalkyl, insbesondere Cyclohexyl und Cyclopentyl, gegebenenfalls substituiertes Aralkyl, insbesondere Phenyl- und Naphthyl-C₁-C₄-Alkyl, gegebenenfalls substituiertes Aryl, insbesondere Phenyl und Naphthyl und einen gegebenenfalls substituierten heterocyclischen Rest, insbesondere den Rest eines 5- oder 6-gliedrigen heterocyclischen Ringes mit 1, 2 oder 3 Heteroatomen aus der Reihe O, N, S, an den ein Benzolring ankondensiert sein kann.

Die Alkyl- und Cycloalkylreste R⁷, R⁸ und R⁹ können z.B. durch Cl, Br, F, CN, Mono-C₁-C₄-alkylamino, Di-C₁-C₄-alkylamino, Phenyl oder Naphthyl, die durch Cl, Br, F, C₁-C₆-Alkyl und C₁-C₆-Alkoxy substituiert sein können, oder durch heterocyclische Reste eines 5- oder 6-gliedrigen heterocyclischen Ringsystems mit 1 oder 2 Heteroatomen aus der Reihe O, N, S, an das ein Benzolring ankondensiert sein kann, substituiert sein,

Auch können R⁸ und R⁹ zusammen unter Einschluß des N-Atoms einen 5- oder 6-gliedrigen heterocyclischen Ring bilden, z.B. einen Morpholin-, Piperidin- oder Phthalimidring. Die Aryl- und Aralkylreste R⁸ und R⁹ können beispielsweise durch Cl, Br, F, C₁-C₁₈-Alkyl, vorzugsweise C₁-C₄-Alkyl oder durch C₁-C₁₈-Alkoxy, vorzugsweise C₁-C₄-Alkoxy, substituiert sein,

R¹⁰ bezeichnet Wasserstoff, gegebenenfalls substituiertes Alkyl, insbesondere C₁-C₁₈-Alkyl, vorzugsweise C₁-C₄-Alkyl, gegebenenfalls substituiertes Cycloalkyl, insbesondere Cyclopentyl und Cyclohexyl, gegebenenfalls substituiertes Aralkyl, insbesondere Phenyl- und Naphthyl-C₁-C₄-alkyl, vorzugsweise Benzyl, gegebenenfalls substituiertes Aryl, insbesondere Phenyl und Naphthyl.

Die für R¹⁰ genannten Reste können wie die entsprechenden Reste R⁸ und R⁹ substituiert sein,

R¹¹ bezeichnet den Rest einer Kupplungskomponente, vorzugsweise einer Kupplungskomponente aus der Benzol-, Naphthalin-, Acetessigsäurearylid-, Pyrazol- oder Pyridonreihe oder einen gegebenenfalls durch Cl, Br, F, C₁-C₁₈-Alkyl, vorzugsweise C₁-C₄-Alkyl und C₁-C₁₈-Alkoxy, vorzugsweise C₁-C₄-Alkoxy, substituierten Phenylrest.

Zur Herstellung von Verbindungen der Formel I setzt man literaturbekannte oder in Analogie zu literaturbekannten Verfahren herstellbare Verbindungen der Formel



mit Verbindungen der Formel







        R¹-COCOOR³   V







um. Der Rest R¹² kann Wasserstoff oder COR⁵ bedeuten, wobei R¹ bis R⁵ die oben angegebenen Bedeutungen besitzen.

Die Umsetzung erfolgt vorzugsweise in Gegenwart eines basischen Katalysators. Geeignet sind vorzugsweise aliphatische Amine, besonders tertiäre aliphatische Amine wie Triethylamin. Die Amine werden vorzugsweise in äquimolaren Mengen eingesetzt.

Die Reaktion wird vorzugsweise bei einer Temperatur von 30 bis 130°C, besonders bevorzugt von 50 bis 100°C durchgeführt.

Die Reaktion kann ohne Lösungsmittel durchgeführt werden. Sie kann aber auch in Lösungsmitteln durchgeführt werden. Es eignen sich beispielsweise Alkohole oder dipolar aprotische Lösungsmittel wie Acetonitril, Dimethylsulfoxid, insbesondere Dimethylformamid.

Bei der erfindungsgemäßen Reaktion bilden sich meist alle vier möglichen Konfigurationsisomeren I a, I b, I c und I d.

Verbindungen der Formel III können z.B. hergestellt werden, indem man Piperazinderivate der Formel I in der Schmelze oder in hochsiedenden Lösungsmitteln erhitzt. Auch beim Erhitzen von Verbindungen I in Gegenwart eines geeigneten Katalysators oder in wasserentziehenden Mitteln wie Acetanhydrid oder Phosphoroxychlorid entstehen Verbindungen der Formel III. Geeignete Lösungsmittel sind beispielsweise o-Dichlorbenzol oder hochsiedende aromatische Kohlenwasserstoffe oder Ether, als Katalysator kommen z.B. p-Toluolsulfonsäure oder Schwefelsäure in Betracht. Die Reaktion erfolgt vorzugsweise bei Temperaturen zwischen 100 und 240°C, besonders bevorzugt 120-160°C.

Verbindungen der Formel II mit X¹ = NR⁵ werden hergestellt, indem man Verbindungen der Formel I oder III mit nahezu beliebigen primären Aminen in hochsiedenden Lösungsmitteln gegebenenfalls in Gegenwart eines geeigneten Katalysators unter Abspaltung von Wasser bzw. von Wasser und Alkohol umsetzt. Verbindungen der Formel III zeigen dabei eine ähnliche Reaktivität wie aromatische Carbonsäureanhydride, z.B. Perylentetracarbonsäuredianhydrid.

Wie bereits erwähnt, kann nahezu jedes primäre Amin eingesetzt werden, selbst sterisch stark gehinderte Amine wie 2,6-Diethyl-4-methylanilin oder sehr wenig basische Amine wie nitrogruppen- oder cyangruppenhaltige aromatische Amine reagieren zu den Verbindungen der Formel III. Niedrigsiedende aliphatische Amine können gegebenenfalls im Autoklaven umgesetzt werden.

Verbindungen der Formel VII wie nachstehend beschrieben mit R⁵ = Wasserstoff werden hergestellt, indem man Verbindungen der Formel I in Formamid erhitzt.

Als hochsiedende Lösungsmittel zur Durchführung der erfindungsgemäßen Reaktion kommen z.B. in Frage: (chlorierte) aromatische Kohlenwasserstoffe wie Xylol, Chlorbenzol, Dichlorbenzole, Trichlorbenzole, Naphthalin oder Chlornaphthalin. Besonders geeignet ist Chinolin. Es kann aber auch Wasser (im Autoklaven) eingesetzt werden oder das betreffende Amin selbst als Lösungsmittel fungieren, sofern es einen ausreichend hohen Siedepunkt besitzt. Es kann sich als günstig erweisen, das entstehende Reaktionswasser azeotrop zu entfernen.

Die Reaktion läuft vorzugsweise bei Temperaturen von 130 bis 250°C ab, besonders bevorzugt zwischen 180 und 210°C.

Geeignete Katalysatoren sind Mineralsäuren, Carbonsäuren, Sulfonsäuren oder Metallsalze, z.B. Zinkacetat oder Zinkchlorid.

Die Herstellung von Verbindungen der Formel II mit X¹ = S erfolgt durch Austausch der O-Atome in III gegen S, z.B. durch Schwefelung mit Lawessons-Reagens oder mit wasserfreiem H₂S.

Zur Herstellung von Verbindungen der Formel II, bei denen X¹ und Y¹ Teile eines ankondensierten heterocyclischen Fünf- oder Sechsrings mit 2 N-Atomen bilden, werden Verbindungen II mit primären aromatischen Diaminen, z.B. 1,8-Diaminonaphthalin oder o-Phenylendiaminen umgesetzt. Einen Vertreter dieses Verbindungstyps zeigt die folgende Formel:

Bevorzugte Verbindungen der Formel II sind solche, die der Formel



und insbesondere der Formel



entsprechen, wobei R², R⁴, R⁵ und X¹ die oben angegebenen Bedeutungen haben, der mit A bezeichnete Ring, z.B. durch Halogen wie Cl, Br, F, -NHCOR⁸ und/oder - NR⁸R⁹, substituiert sein kann, wobei R⁸, R⁹ die oben angegebenen Bedeutungen haben.

Die Verbindungen der Formel I finden insbesondere als Zwischenprodukte zur Herstellung wertvoller Farbstoffe und Pigmente, insbesondere zur Herstellung von Verbindungen III, Verwendung.

Verbindungen der Formel III können als Farbstoffe oder als Zwischenprodukte zur Herstellung von Farbstoffen oder Pigmenten, insbesondere II, Verwendung finden. So können die Verbindungen der Formel III als lösliche Farbstoffe zur Kunststoffeinfärbung (Polystyrol) oder auch, ggf. nach vorheriger Einführung lipophiler Reste, als Dispersionsfarbstoffe verwendet werden.

Verbindungen der Formel II können insbesondere als Farbmittel, insbesondere zum Pigmentieren oder Färben von hochmolekularem organischen Material, besonders bevorzugt Kunststoffen, verwendet werden.

Als Kunststoffe seien beispielsweise Homo- und Copolymerisate auf Polycarbonat-, Polystyrol-, Polyacrylat-, Polymethacrylat-, Polymethylacrylat- und Polymethylmethacrylat-Basis genannt.

Die Herstellung und Aufarbeitung der Verbindungen der Formeln II und III können so gelenkt werden, daß diese in einer für die Anwendung als Farbstoffe, insbesondere als kunststofflösliche Farbstoffe oder als Pigmente geeigneten Form anfallen.

Als geeignete thermoplastische Kunststoffe, die mit den erfindungsgemäßen Farbmitteln gefärbt oder pigmentiert werden können, seien beispielsweise genannt: Celluloseester wie Cellulosenitrat, Celluloseacetat, Cellulosetriacetat, Celluloseacetobutyrat, Cellulosepropionat, Celluloseether wie Methylcellulose, Ethylcellulose, Benzylcellulose, lineare gesättigte Polyesterharz-Kunststoffe, Anilinharz-Kunststoffe, Polycarbonate, Polystyrol, Polyvinylcarbazol, Polyvinylchlorid, insbesondere PVC hart, Polymethacrylate, Polyvinylidenchlorid, Polyacrylnitril, Polyoxomethylene, lineare Polyurethane sowie Copolymerisate wie Vinylchlorid-Vinylacetat-Copolymere sowie insbesondere Styrol-Copolymerisate wie Styrol-Acrylnitril-Copolymer (SAN), Styrol-Butadien-Copolymere (SB) und Styrol-α-Methylstyrol-Copolymere (SMS).

Die erwähnten hochmolekularen Verbindungen können einzeln oder in Gemischen, als plastische Massen oder Schmelzen, die gegebenenfalls zu Fasern versponnen werden können, vorliegen.

Das neue Verfahren eignet sich besonders zur Massefärbung von Polystyrol, insbesondere zur Massefärbung von Poly(meth)acrylaten, vorzugsweise Polymethylmethacrylat.

Die zu färbenden Kunststoffe werden zweckmäßig in Form von Pulver, Schnitzeln oder Granulaten mit dem Farbstoff innig vermischt. Dies kann beispielsweise durch Panieren der Kunststoffteilchen mit dem fein verteilten trockenen Farbstoffpulver oder durch Behandeln der Teilchen mit einer Lösung bzw. Dispersion des Farbstoffs in einem organischen Lösungsmittel und nachheriger Entfernung des Lösungsmittels geschehen.

In das erfindungsgemäße Verfahren können auch Mischungen verschiedener Farbstoffe der Formel II und/oder Mischungen von Farbstoffen der Formel II mit anderen Farbstoffen und/oder anorganischen bzw. organischen Pigmenten eingesetzt werden.

Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch in der Weise durchgeführt werden, daß man den Farbstoff dem Monomeren(gemisch) oder einem Vorpolymerisat vor oder während der Polymerisation zugibt, z.B. indem man den Farbstoff im Monomeren(gemisch) löst.

Das Verhältnis von Farbstoff zu Kunststoff kann, je nach der gewünschten Farbstärke, innerhalb weiter Grenzen schwanken. Im allgemeinen empfiehlt sich die Verwendung von 0,005-30 Teilen, vorzugsweise 0,01-3 Teilen, Farbstoff auf 100 Teile Kunststoff.

Die behandelten Polymerteilchen werden nach bekannten Verfahren im Extruder geschmolzen und zu Gegenständen, z.B. Folien oder Fasern, ausgepreßt oder zu Platten gegossen.

Die Farbgebung der Kunststoffe mit den Farbstoffen der Formel II erfolgt beispielsweise derart, daß man einen solchen Farbstoff, gegebenenfalls in Form von Masterbatches, diesen Substraten unter Verwendung von Walzwerken, Misch- oder Mahlapparaten zumischt. Das gefärbte Material wird hierauf nach an sich bekannnten Verfahren wie Kalandrieren, Pressen, Strangpressen, Streichen, Gießen oder Spritzguß in die gewünschte endgültige Form gebracht.

Oft ist es erwünscht, zur Herstellung von nicht starren Formlingen oder zur Verringerung ihrer Sprödigkeit den hochmolekularen Verbindungen vor der Verformung sogenannte Weichmacher einzuverleiben, Als solche können z.B. Ester der Phosphorsäure, Phthalsäure oder Sebacinsäure dienen. Die Weichmacher können im erfindungsgemäßen Verfahren vor oder nach der Einverleibung des Farbstoffs in die Polymeren eingearbeitet werden.

Die Verbindungen der Formel II fallen in einer für die Pigmentanwendung geeigneten Form an oder können durch an sich bekannte Nachbehandlungsverfahren in die geeignete Form überführt werden, z.B. durch Lösen oder Quellen in starken anorganischen Säuren wie Schwefelsäure und Austragen auf Eis. Die Feinverteilung kann auch durch Mahlen mit oder ohne Mahlhilfsstoffen wie anorganischen Salzen oder Sand, gegebenenfalls in Anwesenheit von Lösungsmitteln wie Toluol, Xylol, Dichlorbenzol oder N-Methylpyrrolidon erzielt werden.

Farbstärke und Transparenz des Pigments können durch Variation der Nachbehandlung beeinflußt werden.

Die Verbindungen der Formel II eignen sich aufgrund ihrer Licht- und Migrationsechtheit für die verschiedensten Pigmentapplikationen. So können sie zur Herstellung von sehr echt pigmentierten Systemen in Mischung mit anderen Stoffen, Zubereitungen, Anstrichmitteln, Druckfarben, gefärbtem Papier und gefärbten makromolekularen Stoffen verwendet werden. Unter Mischung mit anderen Stoffen können z.B. solche mit anorganischen Weißpigmenten wie Titandioxid (Rutil) oder mit Zement verstanden werden. Zubereitungen sind z.B. Flushpasten mit organischen Flüssigkeiten oder Teige und Feinteige mit Wasser, Dispergiermitteln und gegebenenfalls Konservierungsmitteln. Die Bezeichnung Anstrichmittel steht z.B. für physikalisch oder oxidativ trocknende Lacke, Einbrennlacke, Reaktionslacke, Zweikomponentenlacke, Dispersionsfarben für wetterfeste Überzüge und Leimfarben.

Unter Druckfarben sind solche für den Papier-, Textil- und Blechdruck zu verstehen. Die makromolekularen Stoffe können natürlichen Ursprungs sein wie Kautschuk, durch chemische Modifikation erhalten werden wie Acetylcellulose, Cellulosebutyrat oder Viskose oder synthetisch erzeugt werden wie Polymerisate, Polyadditionsprodukte und Polykondensate. Genannt seien plastische Massen wie Polyvinylchlorid, Polyvinylacetat, Polyvinylpropionat, Polyolefine, z.B. Polyethylen, oder Polyamide, Superpolyamide, Polymerisate und Mischpolymerisate aus Acryl estern, Methacrylestern, Acrylnitril, Acrylamid, Butadien, Styrol sowie Polyrurethane und Polycarbonate. Die mit den beanspruchten Produkten pigmentierten Stoffe können auch in beliebiger Form vorliegen.

Die Pigmente der Formel II sind weiterhin ausgezeichnet wasserecht, ölecht, säureecht, kalkecht, alkaliecht, lösungsmittelecht, überlackierecht, überspritzecht, sublimierecht, hitzebeständig, vulkanisierbeständig, sehr ergiebig und in plastischen Massen gut verteilbar.

Beispiel 1

8,2 g 3-m-Chlorbenzyliden-piperazin-2,5-dion, 4,8 g Phenylglyoxylsäuremethylester und 3,0 g Triethylamin werden 5 Stunden lang bei 60°C gerührt. Danach wird das Triethylamin im Vakuum weitgehend abgezogen und der ölig-kristalline Rückstand mit 15 ml Methanol 12 Stunden lang verrührt. Dann kühlt man auf 0°C ab, rührt noch 2 Stunden nach, saugt ab und wäscht mit eiskaltem Methanol. Man erhält 8,2 g des Isomerengemisches von



als gelblich-weiße kristalline Substanz.

Beispiel 2

5 g des in Beispiel 1 erhaltenen Isomerengemisches werden in 20 ml DMF 8 Stunden lang auf 100°C erhitzt. Nach Abkühlen wird abgesaugt und mit Methanol gewaschen. Man erhält 3,8 g eines grün-gelben Pulvers.

UV (DMF): λmax = 384 nm (27 000)

Einarbeiten dieser Substanz in Polystyrol ergibt eine grünstichig gelbe Färbung.

Beispiel 3

7 g 3-p-Methoxy-benzylidenpiperazin-2,5-dion, 2 g Phenylglyoxylsäuremethylester und 3,6 g Triethylamin werden in 50 ml DMF 8 Stunden lang bei 100°C gerührt. Der entstandene Niederschlag wird bei Raumtemperatur abgesaugt und die Mutterlauge mit 30 ml Methanol versetzt. Es scheidet sich weiteres Produkt als orangegelbes Kristallpulver ab. Man erhält insgesamt 6,2 g Produkt.

UV (DMF): λmax = 409 nm (25 300)

Beispiel 4

7 g des nach Beispiel 3 hergestellten Isomerengemisches werden zusammen mit 1,3 g p-Methoxyanilin und 0,1 g Zinkacetat in 20 ml Chinolin 2 Stunden lang bei 190-200°C gerührt. Nach Abkühlen auf 65°C wird mit 30 ml Ethanol verrührt und abgesaugt. Man isoliert 2,8 g eines gelb-orangen, kristallinen Farbstoffes der Formel



der in Polystyrol eingearbeitet eine gelbe Färbung ergibt.

Beispiel 5

4,0 g des in Beispiel 2 erhaltenen Isomerengemisches werden zusammen mit 2 g p-Methoxyanilin und 50 mg p-Toluolsulfonsäure in 30 ml o-Dichlorbenzol 12 Stunden lang am Rückfluß gekocht. Nach Absaugen bei Raumtemperatur isoliert man 2,3 g der Verbindung



die in Polystyrol eine gelbe Färbung ergibt.

Analog den in den Beispielen 4 und 5 gemachten Angaben werden die in der Tabelle 1 aufgeführten Farbstoffe hergestellt.

Beispiel 42 (Anwendungsbeispiel)

0,1 g des Farbstoffes der Formel



2 g Titandioxid (Bayertitan® R-FK-2) und 100 g eines Polystyrolgranulats werden in einem verschlossenen Gefäß 2 Stunden auf dem Rollbock vermischt. Die erhaltene Mischung wird bei ca. 230°C in Strängen von 2 cm Breite extrudiert und wieder granuliert. Das Granulat wird mit Hilfe einer Spritzgußmaschine bei 230-240°C zu Formlingen verspritzt. Man erhält gelb gefärbte Formlinge mit hoher Temperaturbeständigkeit und hoher Lichtechtheit.

Beispiel 43

0,02 g des Farbstoffes der in Beispiel 42 angegebenen Formel und 100 g eines Polystyrolgranulates werden in einem verschlossenen Gefäß 2 Stunden auf dem Rollbock vermischt. Das Gemisch wird anschließend bei 230-240°C mit Hilfe einer Schneckenspritzgießmaschine zu Formlingen verspritzt. Die gelb gefärbten, transparenten Formlinge weisen eine hohe Lichtechtheit und hohe Temperaturbeständigkeit auf.

Beispiel 44

100 g eines handelsüblichen Polycarbonats werden in Form von Granulat mit 0,01 g des Farbstoffs der in Beispiel 42 angegebenen Formel trocken vermischt. Das so erhaltene Granulat wird auf einem Zweiwellenextruder bei 290°C homogenisiert. Man erhält eine transparente gelbe Färbung von guter Lichtechtheit. Das gefärbte Polycarbonat wird als Strang aus dem Extruder ausgetragen und zu Granulat verarbeitet. Das Granulat kann nach den üblichen Methoden der Konfektionierung thermoplastischer Massen verarbeitet werden.

Beispiel 45

In 99,97 g Methylmethacrylat werden 0,03 g des Farbstoffs der in Beispiel 42 angegebenen Formel gelöst. Nach Zugabe von 0,1 g Dibenzoylperoxid wird die Lösung auf 120°C erhitzt und die Polymerisation gestartet. Nach 30 Minuten wird das anpolymerisierte Methylmethacrylat zwischen zwei Glasplatten bei 80°C während zehn Stunden auspolymerisiert. Man erhält gelb gefärbte, transparente Polymethacrylat-Platten.

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