VORRICHTUNG UND VERFAHREN ZUR VEREISUNGSVERMEIDUNGSREGELUNG FÜR WÄRMEPUMPENVERDAMPFER

申请号 EP13708157.6 申请日 2013-03-08 公开(公告)号 EP2822790B1 公开(公告)日 2018-08-01
申请人 Halla Visteon Climate Control Corporation; Audi AG; 发明人 SCHMITZ, Engelbert; HEYL, Peter; GRAAF, Marc; REBINGER, Christian; SCHROEDER, Dirk;
摘要
权利要求 Vorrichtung (1) zur Regelung eines Oberflächentemperaturniveaus und zur Vereisungsvermeidung eines Wärmepumpenverdampfers (3) für Klimaanlagen von Fahrzeugen, bestehend aus einem Teilabschnitt (1) eines sowohl als Wärmepumpe als auch als Klimaanlage betreibbaren Kältekreislaufs, umfassend• den Wärmepumpenverdampfer (3), welcher im Klimaanlagen-Betrieb in Klimaanlagen-Betriebsrichtung als Klimaanlagen-Kondensator (3) fungiert,• ein regelbares Expansionsventil (2) zum Öffnen und Schließen,• einen Kältemittelverdichter (4),• Kältemittelleitungen (5) zwischen Expansionsventil (2) und Wärmepumpenverdampfer (3) sowie zwischen Wärmepumpenverdampfer (3) und Kältemittelverdichter (4),• einen Kühlerlüfter (9), der dem Wärmepumpenverdampfer (3) zugeordnet ist, der Umgebungsluft (11) mit einer einstellbaren Strömungsgeschwindigkeit vor dem und durch den Wärmepumpenverdampfer (3) absaugt und somit eine dauerhafte Überströmung der Wärmepumpenverdampferoberfläche mit Umgebungsluft (11) ermöglicht,• einen ersten Temperatursensor (6) zur Erfassung der Temperatur des Kältemittels sowie• eine Steuerungs- und Regeleinheit (8), die über Signalleitungen (10, 10a, 10b, 10c, 10e) zumindest verbunden ist mit• dem ersten Temperatursensor (6),• weiteren Sensoren, Messsignalgebern oder Rechnereinheiten mit berechneten Werten, welche zur Erfassung der Umgebungslufttemperatur (TU) und der Fahrzeuggeschwindigkeit (vF) ausgebildet sind,• dem Expansionsventil (2),• dem Kühlerlüfter (9) und• dem Kältemittelverdichter (4),und die programmtechnische Mittel aufweist• zur Auswertung und Verarbeitung der Messsignale der mit der Steuerungs- und Regeleinheit (8) über Signalleitungen (10, 10a) verbundenen Sensoren (6, 7),• zur Regelung des Strömungsquerschnitts des Expansionsventils (2) und des Kältemittelverdichters (4) sowie• für die Ansteuerung des Kühlerlüfters (9) des Fahrzeugs im Wärmepumpenbetrieb,dadurch gekennzeichnet, dass• der erste Temperatursensor (6) in Wärmepumpen-Betriebsrichtung vor dem Wärmepumpenverdampfer (3) angeordnet ist und• zur Regelung der Austrittstemperatur (Tout) des Kältemittels aus dem Wärmepumpenverdampfer (3) ein mit der Steuerungs- und Regeleinheit (8) über eine Signalleitung (10, 10d) verbundener Drucksensor oder kombinierter Druck-Temperatursensor (7) in der Kältemittelleitung (5, 5b) in Wärmepumpen-Betriebsrichtung stromabwärts vom Austritt des Wärmepumpenverdampfers (3) auf dem Weg zum Kältemittelverdichter (4) vorgesehen ist.Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als weiterer Sensor/weitere Sensoren ein Sensor zur Bestimmung der Umgebungsfeuchte und/oder ein Regensensor, der Regen oder Schneefall erkennt, vorhanden ist/sind.Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass im Falle des Vorsehens eines Drucksensors zur Regelung der Austrittstemperatur (Tout) des Kältemittels aus dem Wärmepumpenverdampfer (3) ein mit der Steuerungs- und Regeleinheit (8) über eine weitere Signalleitung (10, 10d) verbundener zweiter Temperatursensor in der Kältemittelleitung (5, 5b) in Wärmepumpen-Betriebsrichtung stromabwärts vom Austritt des Wärmepumpenverdampfers (3) auf dem Weg zum Kältemittelverdichter (4) vorgesehen ist.Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eventuelle Druckverluste, insbesondere durch Komponenten, die zwischen dem Austritt des Wärmepumpenverdampfers (3) und der Sensorposition zur Bestimmung der Austrittstemperatur (Tout) des Kältemittels aus dem Wärmepumpenverdampfer (3) platziert sind, per Kennfeld in der Steuerungs- und Regeleinheit (8) hinterlegt sind.Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein nicht mit Kältemittel durchströmter Wärmeübertrager, mit einem Sensor vorgesehen ist, wobei der Sensor zur Erzeugung eines Drucksignals ausgebildet ist, das bei der Regelung der Austrittstemperatur (Tout) des Kältemittels aus dem Wärmepumpenverdampfer (3) zur Messwerterfassung herangezogen werden kann.Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Kältemittelverdichter (4) als elektrischer oder mechanischer Verdichter ausgebildet ist, wobei die Steuerungs- und Regeleinheit (8) bei Anwendung des elektrischen Kältemittelverdichters (4) über Signalleitungen (10, 10a, 10b, 10c, 10e) mit dem Kältemittelverdichter (4) und bei Anwendung des mechanischen Kältemittelverdichters (4) über Signalleitungen (10, 10a, 10b, 10c, 10e) mit einem Regelventil des Kältemittelverdichters (4) verbunden ist.Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungs- und Regeleinheit (8) programmtechnische Mittel- bei Anwendung des elektrischen Kältemittelverdichters (4) zur Regelung der Drehzahl des elektrischen Kältemittelverdichters (4) oder- bei Anwendung des mechanischen Kältemittelverdichters (4) zur Regelung des Regelventils des mechanischen Kältemittelverdichters (4) aufweist.Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass in der Steuerungs- und Regeleinheit (8) ein Druckverlustkennfeld für den Wärmepumpenverdampfer (3) hinterlegt ist und mit Hilfe der Umgebungslufttemperatur (TU) eine Abschätzung der maximal möglichen Verdichterdrehzahl bei Anwendung des elektrischen Kältemittelverdichters (4) oder des maximal möglichen Regelstroms des Regelventils bei Anwendung des mechanischen Kältemittelverdichters (4) vorgenommen werden kann.Verfahren zur Regelung eines Oberflächentemperaturniveaus und zur Vereisungsvermeidung eines Wärmepumpenverdampfers (3) für Klimaanlagen von Fahrzeugen, wobei ein Beheizen eines Innenraums des Fahrzeugs mit Hilfe einer einen Wärmepumpenverdampfer (3) aufweisenden Wärmepumpe, die als Quelle zur Verdampfung eines flüssigen Kältemittels Umgebungsluft (11) nutzt, durchgeführt wird und die Wärmepumpe neben dem Wärmepumpenverdampfer (3) zumindest einen Kältemittelverdichter (4), einen Verflüssiger und ein Expansionsventil (2), das mit dem Wärmepumpenverdampfer (3) verbunden ist, aufweist, die in der genannten Reihenfolge durch eine einen Kältekreislauf unterstützende Kältemittelleitung (5) miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Regelung des Oberflächentemperaturniveaus des Wärmepumpenverdampfers (3) und einer Strömungsgeschwindigkeit der Umgebungsluft (11) in Abhängigkeit von der Umgebungslufttemperatur (TU) vor dem Wärmepumpenverdampfer (3) in folgenden Verfahrensschritten erfolgt:a) Erfassung der Umgebungslufttemperatur (TU) oder der Lufteintrittstemperatur in den Wärmepumpenverdampfer (3) mittels eines Umgebungstemperatursensors oder eines Temperatursensors im Luftstrom vor dem Wärmepumpenverdampfer (3),b) Erfassung der Eintrittstemperatur des Kältemittels mittels eines ersten Temperatursensors (6), der vor dem Wärmepumpenverdampfer (3) angeordnet ist, bezogen auf die Strömungsrichtung des Kältemittels im Wärmepumpenbetrieb,c) Übermittlung der erfassten Messsignale der Sensoren (6, 7) an eine Steuerungs- und Regeleinheit (8), welche die erfassten Messsignale auswertet,d) Einstellung der Strömungsgeschwindigkeit der Umgebungsluft (11) und des Temperaturniveaus der Verdampferoberfläche mittels der Stellglieder: Öffnungsquerschnitt des Expansionsventils (2), Kältemittelmassenstrom in der Kältemittelleitung (5) und Drehzahl eines Kühlerlüfters (9), wobeii. der Strömungsquerschnitt des Expansionsventils (2) durch die Steuerungs- und Regeleinheit (8) geregelt wird, indem der Öffnungsquerschnitt des Expansionsventils (2) so weit geschlossen wird, dass die Kältemitteltemperatur (Tin) am Eintritt in den Wärmepumpenverdampfer (3) mit einem Abstand (ΔTin) zwischen 0 bis 5 K unter der erfassten Umgebungslufttemperatur (TU) oder der Lufteintrittstemperatur in den Wärmepumpenverdampfer (3) liegt, und wobeiii. die Austrittstemperatur (Tout) des Kältemittels aus dem Wärmepumpenverdampfer (3) geregelt wird, indem der Austrittsdruck aus dem Wärmepumpenverdampfer (3) über den Kältemittelverdichter (4) so eingestellt wird, dass die zum Austrittsdruck zugehörige Sättigungstemperatur des Kältemittels, die mittels von in der Steuerungs- und Regeleinheit (8) hinterlegten Kennlinien, Polynomfunktionen oder durch den Zugriff auf Bibliotheken mit ausführlichen Stoffdatenfunktionen ermittelt wird, einen Abstand (ΔTmax) zur Umgebungslufttemperatur (TU) von 2 K bis 10 K aufweist.Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Expansionsventil (2) so weit geschlossen wird, dass die Kältemitteltemperatur (Tin) am Eintritt des Wärmepumpenverdampfers (3) mit einem Abstand ΔTin im Bereich zwischen 0 bis 2 K, bevorzugt von ΔTin = 1 K, unter der Umgebungslufttemperatur (TU) oder der Lufteintrittstemperatur in den Wärmepumpenverdampfer (3) liegt.Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die zum Austrittsdruck zugehörige Sättigungstemperatur des Kältemittels, die mittels von in der Steuerungs- und Regeleinheit (8) hinterlegten Kennlinien, Polynomfunktionen oder durch den Zugriff auf Bibliotheken mit ausführlichen Stoffdatenfunktionen ermittelt wird, einen Abstand (ΔTmax) zur Umgebungslufttemperatur (TU) von 2 bis 5 K aufweist.Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Austrittsdruck aus dem Wärmepumpenverdampfer (3) bei Anwendung eines elektrischen Kältemittelverdichters (4) über die Verdichterdrehzahl des Kältemittelverdichters (4) oder bei Anwendung eines mechanischen Kältemittelverdichters (4) über den Regelstrom eines Regelventils für den Kältemittelverdichters (4) eingestellt wird.Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Austrittstemperatur (Tout) des Kältemittels geregelt wird, indem ein Druckverlustkennfeld für den Wärmepumpenverdampfer (3) der Wärmepumpe in der Steuerungs- und Regeleinheit (8) hinterlegt wird und mit Hilfe der Umgebungslufttemperatur (TU) bei Anwendung eines elektrischen Kältemittelverdichters (4) eine maximal mögliche Verdichterdrehzahl des Kältemittelverdichters (4) oder bei Anwendung eines mechanischen Kältemittelverdichters (4) der maximal mögliche Regelstrom eines Regelventils für den Kältemittelverdichter (4) abgeschätzt wird.Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Kühlerlüfter (9) des Fahrzeugs von der Klimaanlage/Wärmepumpe in Abhängigkeit der Fahrzeuggeschwindigkeit (vF) und/oder von einem Regen- und/oder Feuchtesensorsignal angefordert wird.
说明书全文

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Vereisungsvermeidungsregelung für Wärmepumpenverdampfer in Klimaanlagen von Fahrzeugen.

Die Erfindung ist angesiedelt auf dem Gebiet der Wärmepumpen mit Umgebungsluft als Wärmequelle. Der Einsatz von Wärmepumpen mit Umgebungsluft als Quelle zur Beheizung des Fahrgastinnenraums wurde von mehreren Instituten, Fahrzeugherstellern und Zulieferern untersucht. Beim Betrieb von Wärmepumpen mit der Quelle Umgebungsluft bei Kältemitteltemperaturen, insbesondere bei beziehungsweise unter 0 °C, besteht die Gefahr des Vereisens auf der Luftseite des Wärmepumpenverdampfers.

Die Vereisung eines Verdampfers ist ein physikalischer Vorgang, der wesentlich von folgenden Faktoren beeinflusst wird:

  • der Oberflächentemperatur des Verdampfers,
  • dem Taupunkt der den Verdampfer überströmenden Luft und
  • der Strömungsgeschwindigkeit der über den Verdampfer geleiteten Luft.

Bei der Abkühlung von feuchter Luft wird entweder Luftfeuchtigkeit auskondensiert, die bei Temperaturen von unter 0 °C Eiskristalle ausbildet, welche zu einer Eisschicht zusammenwachsen. Auch kann Luftfeuchtigkeit desublimieren und eine Reifschicht bilden. Wenn der Verdampfer weiter bei diesen Bedingungen betrieben wird, wird die Eis-/Reifschicht wachsen und den luftseitigen Strömungsquerschnitt des Verdampfers verringern. Gleichzeitig wird der Wärmeübertragungswiderstand zwischen Luft und Verdampferoberfläche vergrößert. Bei gleicher Leistung des Lüfters führt dies aufgrund der höheren Druckverluste zu einer verringerten Strömungsgeschwindigkeit der über den Verdampfer geleiteten Luft, die die Reifbildung begünstigt. Der Verdampfer wird schließlich mit Reif beziehungsweise Eis zuwachsen. Die Anlage kann nicht mehr weiter betrieben werden, wenn der Verdampfer zugefroren ist: Der Saugdruck würde immer weiter absinken. Infolgedessen besteht ein weiterer Nachteil darin, dass zusätzlicher Aufwand an Wärmeenergie nötig ist, um den Verdampfer abzutauen.

Im Stand der Technik wird das Vereisen des Verdampfers dadurch vermieden, dass die Wärmepumpe bei Umgebungslufttemperaturen unter 0 °C, beim Toyota Prius plug in Hybridausführung bereits sogar unter + 5 °C, nicht betrieben wird. Zum Abtauen des Wärmepumpenverdampfers wird der Kältekreislauf umgeschaltet und im Klimaanlagen-Modus (AC-Betrieb) betrieben. Dabei übernimmt der Wärmepumpenverdampfer die Funktion des Kondensators und wird mit heißem Kältemittel durchströmt. Eis, das sich auf der Außenseite des Wärmepumpenverdampfers angelagert hat, wird dabei geschmolzen, und der vereiste, als Kondensator betriebene Wärmepumpenverdampfer wird aktiv abgetaut. Der Nachteil dieser Variante besteht darin, dass während der Phase des aktiven Abtauens nicht nur die Wärmepumpenfunktion nicht zur Verfügung steht, sondern darüber hinaus auch die Zuluft für den Innenraum über den Verdampfer in der Klimaanlage zusätzlich gekühlt wird. Hierdurch wird das Defizit in der Aufheizleistung noch verstärkt. Dieser Nachteil kann nur durch eine Erhöhung der Komplexität der Kältekreislaufverschaltung abgemildert werden.

Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass in der Phase des vereisten AC-Kondensators vor dem Motorkühler der Luftstrom und damit die Motorkühlung nur unzureichend gewährleistet ist.

Ein Verfahren zum Betreiben einer Wärmepumpe bei niedrigen Umgebungslufttemperaturen für einen Heizkreis ist in der Druckschrift WO 2009/094691 A1 beschrieben, wobei eine dort beschriebene Wärmepumpe einen Verdampfer, einen Verdichter, einen Verflüssiger, ein Expansionsventil, das sich zwischen dem Austritt des Verflüssigers und dem Eintritt des Verdampfers befindet, umfasst. Der Verdampfer, der Verdichter, der Verflüssiger, das Expansionsventil und wiederum der Verdampfer sind durch Leitungen miteinander verbunden. Die Kältemittelflüssigkeit nimmt im Verdampfer die Wärme aus der Umgebungsluft auf und verdampft. Der Verdichter verdichtet den Kältemitteldampf mit mechanischer Energie und erhöht dadurch Druck und Temperatur. Im Verflüssiger kondensiert das Kältemittel und erwärmt das Medium des Heizkreises.

Im Expansionsventil werden der Druck und die Temperatur der Kältemittelflüssigkeit durch Öffnen des Ventils abgebaut. Im Anschluss strömt die Kältemittelflüssigkeit wieder in den Verdampfer. Dort wird die durch den Verdampfer strömende Luft abgekühlt und das zweiphasige Kältemittel verdampft.

Dem Verdampfer ist ein Lüfter zugeordnet, der mit einer Steuereinheit in Verbindung steht, die selbst eine signaltechnische Verbindung mit dem Verdichter und einem Temperatursensor aufweist. Die Wärmepumpe weist einen regelmäßig oder vorübergehend von der Steuereinheit unterbrechbaren Kältemittelfluss durch den Verdampfer auf. Bei normalem Betrieb saugt der Lüfter Umgebungsluft über eine Seite des Verdampfers an, wodurch die Umgebungsluft über die Verdampferoberfläche geleitet und durch Aufnahme von Wärme aus der Umgebungsluft Kältemitteldampf erzeugt wird. Im Fall einer Vereisung des Verdampfers, wobei die sehr niedrigen Temperaturen im Vereisungsbereich von dem Temperatursensor angezeigt werden, wird der Kältemittelfluss im Verdichter durch die Steuereinheit gestoppt. Durch die Steuereinheit wird danach die Richtung des Verdampfers auf die Verdampferoberfläche auftreffende Luft von der Seite aus umgekehrt, so dass wärmere Luft auf die Verdampferoberfläche geleitet und der Verdampfer enteist wird.

Ein Nachteil besteht darin, dass bei Vereisung der Kältemittelfluss unterbrochen werden muss und ein größerer Elektroenergieaufwand zum Abtauen notwendig ist. Bei Elektrofahrzeugen ist außerdem keine warme Luft vorhanden. Während der Abtauphase steht die Wärmepumpe nicht zur Verfügung. Es muss ein redundantes Heizsystem konzipiert werden.

Ein Verfahren und eine Einrichtung zum Steuern des Kältemitteldrucks in einer Klimaanlage sind in der Druckschrift US 2006/0288716 A beschrieben, wobei die Einrichtung aus einem Verdichter, einem Verflüssiger und einem Verdampfer besteht, die in einem geschlossenen Kältemittelkreislauf angeordnet sind. Der Verflüssiger ist zumindest in zwei ventilgesteuerte Einheiten unterteilt. Bei Vereisungsgefahr wird zumindest eine Einheit des Verflüssigers abgeschaltet. Mittels eines zusätzlichen Ventils wird Hochdruck in den Verdampfer entspannt, so dass das Druckniveau im Verdampfer steigt und das Vereisungsrisiko geringer wird.

Weiter ist aus dem Stand der Technik eine Regelung zur Vermeidung der Vereisung durch die Regelung des Austrittstemperaturniveaus des Kältemittels aus dem Wärmepumpenverdampfer bekannt. Beim Einsatz des Kältemittels R134a (1,1,1,2-Tetrafluorethan) oder von Kältemitteln mit ähnlichen Stoffdaten, wie zum Beispiel R1234yf (2,3,3,3-Tetrafluorpropen), besteht ein größerer Verstärkungsfaktor zwischen dem Druckverlust im Wärmepumpenverdampfer und der Oberflächentemperatur des Verdampfers (durch den Druckverlust hervorgerufene Temperaturgleit im Verdampfer) als bei Anwendung des Kältemittels R744 (CO2). Wenn das Expansionsventil zu weit geöffnet ist, steigt der Druckverlust im Wärmepumpenverdampfer an und die Oberflächentemperatur des Wärmepumpenverdampfers wird sich lokal im Bereich des Kältemittelaustritts aus dem Verdampfer verringern. Damit vermieden wird, dass dies zu einer lokalen Vereisung führen kann, wird durch einen Regler der Querschnitt des Expansionsventils geschlossen, wenn die ermittelte Sättigungstemperatur des Kältemittels zu niedrig liegt, aber gleichzeitig keine Überhitzung festgestellt wird. In diesem Fall muss außerdem der Kältemittelmassenstrom reduziert werden. Bei einem elektrischen Verdichter geschieht das durch die Reduktion der Verdichterdrehzahl. Bei einem extern geregelten mechanischen Hubkolbenverdichter erfolgt dies durch die Ansteuerung eines Regelventils in der Form, dass eine Verringerung des Verdichterhubs erzielt wird. Die Regelung des Austrittstemperaturniveaus kann, vor allem bei Verwendung der Kältemittel R134a und R1234yf, dazu führen, dass aufgrund der Druckverluste im Wärmepumpenverdampfer am Eintritt des Wärmepumpenverdampfers sich eine Kältemitteltemperatur über der Umgebungslufttemperatur einstellt. Dies führt zu einer Wärmeabgabe an die Umgebung beziehungsweise zu einer Verminderung der zur Wärmeaufnahme genutzten Fläche und somit zu einer verringerten Effizienz der Wärmepumpe. Ein Verfahren und eine Einrichtung zum Steuern des Kältemitteldrucks in einer Klimaanlage sind in der Druckschrift WO 99/61135 A1 beschrieben. Weiter ist aus US2009/277196A1 eine Regelung zur Vermeidung der Vereisung durch die Regelung des Austrittstemperaturniveaus des Kältemittels aus dem Wärmepumpenverdampfer bekannt. Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Vereisungsvermeidungsregelung bereitzustellen, bei denen die Wärmepumpenfunktion kontinuierlich und mit einer - im Vergleich zum Stand der Technik - verbesserten Effizienz auch bei Erreichen von Umgebungslufttemperaturen unter 0 °C aufrechterhalten wird.

Die Lösung der Aufgabe der Erfindung besteht zu einem Teil in einer Vorrichtung zur Vereisungsvermeidungsregelung für Wärmepumpenverdampfer in Klimaanlagen von Fahrzeugen, bestehend aus einem Teilabschnitt eines sowohl als Wärmepumpe als auch als Klimaanlage betreibbaren Kältekreislaufs, der eine Klimaanlagen-Betriebsrichtung und eine Wärmepumpen-Betriebsrichtung aufweist, dessen kältemittelseitige Strömungsrichtung gleich oder entgegengesetzt sein kann, umfassend

  • den Wärmepumpenverdampfer, welcher im Klimaanlagen-Betrieb in Klimaanlagen-Betriebsrichtung als Klimaanlagen-Kondensator fungiert,
  • ein bevorzugt extern regelbares Expansionsventil zum Öffnen und Schließen,
  • einen elektrischen oder einen mechanischen Kältemittelverdichter,
  • Kältemittelleitungen zwischen Expansionsventil und Wärmepumpenverdampfer sowie zwischen Wärmepumpenverdampfer und Kältemittelverdichter,
  • einen Kühlerlüfter, der dem Wärmepumpenverdampfer zugeordnet ist, der Umgebungsluft mit einer einstellbaren Strömungsgeschwindigkeit vor dem und durch den Wärmepumpenverdampfer absaugt und somit eine dauerhafte Überströmung der Wärmepumpenverdampferoberfläche mit Umgebungsluft ermöglicht,
  • einen ersten Temperatursensor in oder auf der Kältemittelleitung vor dem Wärmepumpenverdampfer, bezogen auf die Wärmepumpen-Betriebsrichtung, mit dem der Sättigungsdruck des Kältemittels vor dem Verdampfer ermittelt werden kann, sowie
  • eine Steuerungs- und Regeleinheit, die über Signalleitungen zumindest verbunden ist mit

    • ∘ dem ersten Temperatursensor,
    • ∘ weiteren Sensoren, Messsignalgebern oder Rechnereinheiten mit berechneten Werten, insbesondere zur Erfassung der Umgebungslufttemperatur TU und der Fahrzeuggeschwindigkeit vF,
    • ∘ optional vorhandenen Sensoren, wie zum Beispiel einem Sensor zur Bestimmung der Umgebungsfeuchte, einem Regensensor, der Regen oder Schneefall erkennt, und anderen optionalen Sensoren,
    • ∘ dem Expansionsventil,
    • ∘ dem Kühlerlüfter und
    • ∘ dem Kältemittelverdichter bei Anwendung eines elektrischen Kältemittelverdichters oder dem Regelventil eines mechanischen Kältemittelverdichters, und die programmtechnische Mittel aufweist
    • ∘ zur Auswertung und Verarbeitung der Messsignale der mit der Steuerungs- und Regeleinheit über die Signalleitungen verbundenen Sensoren,
    • ∘ zur direkten oder indirekten Regelung des Strömungsquerschnitts des Expansionsventils und der Drehzahl des elektrischen Kältemittelverdichters oder des Regelventils des mechanischen Kältemittelverdichters sowie
    • ∘ für die Ansteuerung des Kühlerlüfters des Fahrzeugs im Wärmepumpenbetrieb.

Nach der Konzeption der Erfindung ermöglicht diese Vorrichtung eine Regelung des Oberflächentemperaturniveaus beziehungsweise der Kältemitteltemperatur im gesamten Wärmepumpenverdampfer auf ein vorgegebenes Temperaturniveau.

Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist zur Regelung der Austrittstemperatur Tout ein mit der Steuerungs- und Regeleinheit über eine weitere Signalleitung verbundener Drucksensor an einer beliebigen Position, mit oder ohne zwischengeschaltete Komponente, in der Kältemittelleitung stromabwärts vom Austritt des Wärmepumpenverdampfers auf dem Weg zum Kältemittelverdichter vorgesehen, bezogen auf die Wärmepumpen-Betriebsrichtung. Dazu ist vorzugsweise ein mit der Steuerungs- und Regeleinheit über eine weitere Signalleitung verbundener zweiter Temperatursensor in der Kältemittelleitung stromabwärts vom Austritt des Wärmepumpenverdampfers auf dem Weg zum Kältemittelverdichter vorgesehen, bezogen auf die Wärmepumpen-Betriebsrichtung.

Alternativ findet anstelle der beiden einzelnen Sensoren ein kombinierter Druck-Temperatursensor Anwendung, der ebenfalls mit der Steuerungs- und Regeleinheit über eine weitere Signalleitung verbunden und an einer beliebigen Position, mit oder ohne zwischengeschaltete Komponente, in der Kältemittelleitung stromabwärts vom Austritt des Wärmepumpenverdampfers auf dem Weg zum Kältemittelverdichter platziert ist, wiederum bezogen auf die Wärmepumpen-Betriebsrichtung.

In einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind eventuelle Druckverluste, insbesondere durch Komponenten, die zwischen Wärmepumpenverdampferaustritt und der Sensorposition zur Bestimmung der Temperatur Tout platziert sind, per Kennfeld in der Steuerungs- und Regeleinheit hinterlegt.

Des Weiteren kann in der Vorrichtung auch ein nicht aktiv, das heißt, nicht mit Kältemittel durchströmter, im Kältekreislauf eingebundener Wärmeübertrager, zum Beispiel ein Chiller, mit einem Sensor vorgesehen sein, wobei der Sensor zur Erzeugung eines Drucksignals ausgebildet ist, das bei der Regelung der Austrittstemperatur Tout zur Messwerterfassung herangezogen werden kann.

In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist in der Steuerungs- und Regeleinheit ein Druckverlustkennfeld für den Wärmepumpenverdampfer hinterlegt. Mit Hilfe der Umgebungslufttemperatur TU und diesem Druckverlustkennfeld kann eine Abschätzung der maximal möglichen Verdichterdrehzahl bei Anwendung eines elektrischen Kältemittelverdichters oder des maximal möglichen Regelstroms des Regelventils bei Anwendung eines mechanischen Kältemittelverdichters vorgenommen werden. In diesem Fall könnte sogar auf die (kombinierte) Druck- und Temperatursensorik nach dem Wärmepumpenverdampfer verzichtet werden.

Die Aufgabe der Erfindung wird zu einem weiteren Teil gelöst durch ein Verfahren zur Vereisungsvermeidungsregelung für Wärmepumpenverdampfer in Klimaanlagen von Fahrzeugen, wobei ein Beheizen des Innenraums des Fahrzeugs mit Hilfe einer einen Wärmepumpenverdampfer aufweisenden Wärmepumpe, die als Quelle zur Verdampfung eines flüssigen Kältemittels Umgebungsluft nutzt, durchgeführt wird. Die Wärmepumpe weist neben dem Wärmepumpenverdampfer zumindest einen Kältemittelverdichter, einen Verflüssiger und ein Expansionsventil auf, das mit dem Wärmepumpenverdampfer verbunden ist. Diese Komponenten sind in der genannten Reihenfolge durch eine einen Kältekreislauf unterstützende Kältemittelleitung miteinander verbunden. Erfindungsgemäß erfolgt eine Regelung des Oberflächentemperaturniveaus des Wärmepumpenverdampfers und der Strömungsgeschwindigkeit der Umgebungsluft in Abhängigkeit von der Umgebungslufttemperatur vor dem Wärmepumpenverdampfer in folgenden Verfahrensschritten:

  1. a) Erfassung der Umgebungslufttemperatur oder der Lufteintrittstemperatur in den Wärmepumpenverdampfer mittels eines UmgebungsTemperatursensors oder eines Temperatursensors im Luftstrom vor dem Wärmepumpenverdampfer;
  2. b) Erfassung der Eintrittstemperatur des Kältemittels mittels eines ersten Temperatursensors, der in oder auf der Kältemittelleitung vor dem Wärmepumpenverdampfer angeordnet ist, bezogen auf die Strömungsrichtung des Kältemittels im Wärmepumpenbetrieb;
  3. c) Übermittlung der erfassten Messsignale der Sensoren an eine Steuerungs- und Regeleinheit, welche die erfassten Messsignale auswertet;
  4. d) Einstellung der Strömungsgeschwindigkeit der Umgebungsluft und des Temperaturniveaus der Verdampferoberfläche mittels der Stellglieder:

    Öffnungsquerschnitt des Expansionsventils, Kältemittelmassenstrom in der Kältemittelleitung und Drehzahl eines Kühlerlüfters, wobei

    1. i. der Strömungsquerschnitt des Expansionsventils durch die Steuerungs- und Regeleinheit direkt oder indirekt geregelt wird, indem der Öffnungsquerschnitt des Expansionsventils so weit geschlossen wird, dass die Kältemitteltemperatur Tin am Eintritt in den Wärmepumpenverdampfer geringfügig mit einem Abstand ΔTin zwischen 0 bis 5 K, bevorzugt 0 bis 2 K, unter der erfassten Umgebungslufttemperatur TU und/oder der Lufteintrittstemperatur in den Wärmepumpenverdampfer liegt, und wobei
    2. ii. die Austrittstemperatur Tout des Kältemittels aus dem Wärmepumpenverdampfer, welche maßgeblich durch den Druckverlust und somit durch den Massenstrom des Kältemittels bestimmt wird, geregelt wird, indem der Austrittsdruck aus dem Wärmepumpenverdampfer über die Verdichterdrehzahl des Kältemittelverdichters oder, bei Anwendung eines Regelventils für den Kältemittelverdichter, über den Regelstrom so eingestellt wird, dass die zum Austrittsdruck zugehörige Sättigungstemperatur des Kältemittels, die mittels von in der Steuerungs- und Regeleinheit hinterlegten Kennlinien, Polynomfunktionen oder durch den Zugriff auf Bibliotheken mit ausführlichen Stoffdatenfunktionen ermittelt wird, einen Abstand ΔTmax zur Umgebungslufttemperatur von 2 K bis 10 K, bevorzugt 2 bis 5 K, aufweist.

Der Abstand ΔTout zwischen Umgebungslufttemperatur TU und der Austrittstemperatur Tout errechnet sich aus der Summe von Abstand ΔTmax zur Umgebungslufttemperatur TU und der Überhitzung des Kältemittels. Bevorzugt wird mit weiter absinkender Umgebungstemperatur unter 0 °C die Temperaturdifferenz (Kältemitteltemperatur-Umgebungslufttemperatur) in Richtung Maximalwert 10 K, bevorzugt 5 K, verschoben.

Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung und mit dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich die folgenden Vorteile erzielen:

  • eine Minimierung des Vereisungsrisikos,
  • die Vermeidung eines Leistungsverlustes der Wärmepumpe während des Abtauens,
  • eine höhere erzielbare Leistungsaufnahme aus der Quelle Umgebungsluft und
  • ein effizienter Betrieb eines (Zu-)Heizsystems, eine Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs beziehungsweise eine Erhöhung der Reichweite von Elektrofahrzeugen.

Erfindungsgemäß wird das Expansionsventil, wie bereits erwähnt, dazu benutzt, die Eintrittstemperatur des Kältemittels in den Wärmepumpenverdampfer zu regeln. Dabei wird das Ventil so weit geschlossen, dass die Kältemitteltemperatur Tin am Eintritt des Wärmepumpenverdampfers geringfügig unter der Umgebungslufttemperatur beziehungsweise unter der Lufteintrittstemperatur in den Wärmepumpenverdampfer liegt. Ist das Expansionsventil zu weit geöffnet, steigt die Eintrittstemperatur des Kältemittels aufgrund des Druckverlustes im Wärmepumpenverdampfer über die Umgebungslufttemperatur. In diesem Fall wird ein Teil der Wärmeübertragerfläche nicht zur Verdampfung, sondern gegebenenfalls sogar zur Kondensation des Kältemittels genutzt. Anstatt Wärme aufzunehmen, wird Wärme abgegeben. Die Effizienz der Luftwärmepumpe wird hierdurch negativ beeinflusst. Vorzugsweise wird das Ventil so weit geschlossen, dass die Kältemitteltemperatur Tin am Eintritt des Wärmepumpenverdampfers mit einem Abstand von ΔTin = 1 K unter der Umgebungslufttemperatur TU und/oder der Lufteintrittstemperatur in den Wärmepumpenverdampfer liegt.

Nach einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Austrittstemperatur Tout des Kältemittels geregelt, indem ein Druckverlustkennfeld für den Wärmepumpenverdampfer der Wärmepumpe in der Steuerungs- und Regeleinheit hinterlegt wird und mit Hilfe der Umgebungslufttemperatur eine maximal mögliche Verdichterdrehzahl des Kältemittelverdichters oder, bei Anwendung eines Regelventils für den Kältemittelverdichter, der maximal mögliche Regelstrom abgeschätzt wird.

Im Gegensatz zum reinen AC-Betrieb wird der Kühlerlüfter des Fahrzeugs auch bei Temperaturen unter 0 °C Umgebungslufttemperatur von der Klimaanlage/Wärmepumpe, bevorzugt in Abhängigkeit der Fahrgeschwindigkeit vF und/oder von einem Regen- und/oder Feuchtesensorsignal, angefordert.

Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen mit Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen. Es zeigen:

Fig. 1:
einen Kältekreislauf einer Wärmepumpe nach dem Stand der Technik;

Fig. 2:
ein Diagramm mit dem Temperaturverlauf des Kältemittels über die Strömungslänge vom Eintritt bis zum Austritt eines Wärmepumpenverdampfers im Vergleich zur Umgebungslufttemperatur TU aufgrund von Druckverlusten, Stand der Technik;

Fig. 3a:
ein Diagramm mit dem Temperaturverlauf des Kältemittels über die Strömungslänge vom Eintritt bis zum Austritt des Wärmepumpenverdampfers mit Kältemitteltemperaturen unterhalb der Umgebungslufttemperatur TU;

Fig. 3b:
ein Diagramm mit dem Temperaturverlauf des Kältemittels über die Strömungslänge vom Eintritt bis zum Austritt des Wärmepumpenverdampfers im Vergleich zur Umgebungslufttemperatur TU bei Regelung der Temperatur;

Fig. 4:
einen Kältekreislaufteilabschnitt mit Sensorik und Aktorik für die Luft-Wärmepumpe mit Druck- und Temperatursensorik vor und nach dem Wärmepumpenverdampfer; und

Fig. 5:
einen Kältekreislaufteilabschnitt mit Sensorik und Aktorik für die Luft-Wärmepumpe ohne Druck- und Temperatursensorik nach dem Wärmepumpenverdampfer.

Eine in Fig. 1 dargestellte Wärmepumpe 100 nach dem Stand der Technik aus der WO 2009/094691 A1 umfasst einen Kältekreislauf mit einem Wärmepumpenverdampfer 170, einem Verdichter 150, einem Verflüssiger 140 sowie einem Expansionsventil 130, das sich zwischen dem Austritt des Verflüssigers 140 und dem Eintritt des Wärmepumpenverdampfers 170 befindet. Die Verbindungen zwischen dem Wärmepumpenverdampfer 170, dem Verdichter 150, dem Verflüssiger 140, dem Expansionsventil 130 und wiederum dem Wärmepumpenverdampfer 170 sind durch Kältemittelleitungen 190 für den Kältemittelfluss vorgesehen. Die Kältemittelflüssigkeit nimmt im Wärmepumpenverdampfer 170 die Wärme aus der Umgebungsluft 180 auf und verdampft zu Kältemitteldampf. Der Verdichter 150 verdichtet den Kältemitteldampf mit mechanischer Energie und erhöht dadurch seine Temperatur. Im Verflüssiger 140 übergibt der Kältemitteldampf seine Wärme dem Heizkreis 145, der Kältemitteldampf kondensiert und wird wieder zu Kältemittelflüssigkeit. Im Expansionsventil 130 wird der Druck der Kältemittelflüssigkeit durch Öffnen des Expansionsventils 130 abgebaut und die Kältemittelflüssigkeit gerät wieder in den Wärmepumpenverdampfer 170, in dem durch Aufnahme aus der Wärme der Umgebungsluft 180 wieder Kältemitteldampf entsteht und so die Kreislauffunktion wieder durchlaufen wird. Dem Wärmepumpenverdampfer 170 ist ein Lüfter 160 zugeordnet, der mit einer Steuereinheit 120 in Verbindung steht, die selbst mit dem Verdichter 150 und einem Temperatursensor 110 in signaltechnischer Verbindung steht. Die Wärmepumpe 100 weist einen regelmäßig oder vorübergehend von der Steuereinheit 120 unterbrechbaren Kältemittelfluss durch den Wärmepumpenverdampfer 170 auf. Bei normalem Betrieb saugt der Lüfter 160 Umgebungsluft 180 über eine Seite 172 des Wärmepumpenverdampfers 170 an, wodurch die Umgebungsluft 180 über die Wärmepumpenverdampferoberfläche geleitet wird und durch Aufnahme von Wärme aus der Umgebungsluft 180 Kältemitteldampf erzeugt wird. Im Fall einer Vereisung des Wärmepumpenverdampfers 170, wobei die sehr niedrigen Temperaturen im Vereisungsbereich von dem Temperatursensor 110 angezeigt werden, wird der Kältemittelfluss im Verdichter 150 durch die Steuereinheit 120 gestoppt. Durch die Steuereinheit 120 wird danach die Luftrichtung des Lüfters 160 umgekehrt, das heißt, mit dem Lüfter 160 wird die Richtung 480 des Luftstroms von der Seite 174 aus auf die Verdampferoberfläche gelenkt, so dass wärmere Luft auf die Verdampferoberfläche geleitet und der Wärmepumpenverdampfer 170 enteist.

In Fig. 2 werden die Nachteile des Standes der Technik anhand eines Diagramms verdeutlicht. Das Diagramm beschreibt den Temperaturverlauf des Kältemittels über die Strömungslänge vom Eintritt bis zum Austritt eines Wärmepumpenverdampfers im Vergleich zur Umgebungslufttemperatur TU aufgrund von Druckverlusten mit einer Eintrittstemperatur Tin und einer Austrittstemperatur Tout. Die Regelung des Austrittstemperaturniveaus kann, vor allem bei den Kältemitteln R134a und R1234yf, dazu führen, dass aufgrund der Druckverluste im Wärmepumpenverdampfer am Eintritt des Wärmepumpenverdampfers sich eine Kältemitteltemperatur Tin mit einer Temperaturdifferenz ΔTin über der Umgebungslufttemperatur TU einstellt, wie in der Fig. 2 gezeigt. Dies führt zu einer Wärmeabgabe an die Umgebung beziehungsweise zu einer Verminderung der zur Wärmeaufnahme genutzten Fläche und somit zu einer verringerten Effizienz der Wärmepumpe.

Erfindungsgemäß erfolgt eine Regelung des Oberflächentemperaturniveaus beziehungsweise der Kältemitteltemperatur im gesamten Wärmepumpenverdampfer auf ein vorgegebenes Temperaturniveau. Das Diagramm aus Fig. 3a zeigt einen vereinfacht dargestellten, linear abnehmenden Temperaturverlauf des Kältemittels über die Kältemittelströmungslänge vom Eintritt bis zum Austritt des Wärmepumpenverdampfers mit Kältemitteltemperaturen unterhalb der Umgebungslufttemperatur TU mit einer Temperaturdifferenz ΔTin am Eintritt und einem Abstand ΔTout am Austritt. Diese Temperaturänderung wird durch den kältemittelseitigen Druckverlust im 2-Phasen-Gebiet verursacht. Das Diagramm aus Fig. 3b zeigt einen Temperaturverlauf des Kältemittels bei Regelung der Temperatur mit wechselndem Anstieg über die Kältemittelströmungslänge vom Eintritt bis zum Austritt des Wärmepumpenverdampfers im Vergleich zur Umgebungslufttemperatur TU. Das Kältemittel wird in diesem Beispiel vollständig verdampft und im Bereich des Temperaturanstiegs überhitzt.

Die Kältemitteltemperatur Tin am Eintritt des Wärmepumpenverdampfers liegt, wie die Figuren 3a und 3b zeigen, geringfügig mit einer Temperaturdifferenz ΔTin von zum Beispiel 1 K unter der Umgebungslufttemperatur TU beziehungsweise unter der Lufteintrittstemperatur in den Wärmepumpenverdampfer. Die Austrittstemperatur Tout des Kältemittels wird maßgeblich durch den Druckverlust und somit den Massenstrom des Kältemittels bestimmt. Hierzu wird die Verdichterdrehzahl eines elektrischen Kältemittelverdichters oder das Regelventil eines mechanischen Kältemittelverdichters so geregelt, dass die zum Austrittsdruck zugehörige Sättigungstemperatur des Kältemittels einen gewissen Abstand ΔTmax zur Umgebungslufttemperatur TU, nämlich einen Abstand zwischen 2 bis 10 K, bevorzugt 2 bis 5 K, aufweist, wie die Fig. 3b zeigt. Im Falle eines Temperaturverlaufs, wie er in der Fig. 3b gezeigt ist, errechnet sich der Abstand ΔTout zwischen der Austrittstemperatur Tout und der Umgebungslufttemperatur TU aus der Summe von Abstand ΔTmax und der Überhitzung des Kältemittels.

Die Fig. 4 zeigt einen Teilabschnitt 1 eines Kältekreislaufs einer Klimaanlage als Vorrichtung 1 zur Vereisungsvermeidungsregelung für einen Wärmepumpenverdampfer. Die Vorrichtung 1 umfasst ein bevorzugt extern regelbares Expansionsventil 2 mit einem Klimaanlagen-Kondensator 3 (AC-Kondensator), der im Wärmepumpenbetrieb als Wärmepumpenverdampfer 3 funktioniert und im Wärmepumpenbetrieb bevorzugt entgegen der Klimaanlagen-Betriebsrichtung (AC-Betriebsrichtung) kältemittelseitig durchströmt wird, einen Kältemittelverdichter 4 sowie Kältemittelleitungen 5 zwischen Expansionsventil 2 und Wärmepumpenverdampfer 3 sowie zwischen Wärmepumpenverdampfer 3 und Kältemittelverdichter 4. Gemäß Fig. 4 sind ein erster Temperatursensor 6 in oder auf einem Abschnitt 5a der Kältemittelleitung 5 vor dem Wärmepumpenverdampfer 3 sowie ein kombinierter Druck-Temperatursensor 7 in einem Abschnitt 5b der Kältemittelleitung 5 nach dem Wärmepumpenverdampfer 3 angeordnet, jeweils bezogen auf die Wärmepumpen-Betriebsrichtung. Die Messsignale von den Sensoren, dem ersten Temperatursensor 6 und dem kombinierten Druck-Temperatursensor 7, werden von einer Steuerungs- und Regeleinheit 8 verarbeitet, die neben der Verarbeitung weiterer Sensorik, die im Fahrzeug vorhanden ist, zum Beispiel der Umgebungslufttemperatur TU, der Fahrzeuggeschwindigkeit vF usw., für die Wärmepumpe den in Fig. 4 gezeigten Kühlerlüfter 9 des Fahrzeugs ansteuert und direkt oder indirekt den Strömungsquerschnitt des Expansionsventils 2 sowie die Drehzahl eines elektrischen Kältemittelverdichters 4 oder das Regelventil eines mechanischen Kältemittelverdichters 4 regelt. Optional können noch weitere Sensoren zur Bestimmung des Taupunkts oder des Zustandes der Umgebungsluft, wie zum Beispiel ein Regensensor oder ein Umgebungsfeuchtesensor, genutzt werden. Dazu ist die Steuerungs- und Regeleinheit 8 über mindestens eine Signalleitung 10, 10a mit dem externen Regler des Expansionsventils 2, über mindestens eine Signalleitung 10, 10b mit dem ersten Temperatursensor 6, über mindestens eine Signalleitung 10, 10c mit dem Kühlerlüfter 9, über mindestens eine Signalleitung 10, 10d mit dem kombinierten Druck-Temperatursensor 7 sowie über mindestens eine Signalleitung 10, 10e mit dem Kältemittelverdichter 4 beziehungsweise einem Regler für den Kältemittelverdichter 4 verbunden.

Der Kühlerlüfter 9, der dem Wärmepumpenverdampfer 3 zugeordnet ist, saugt Umgebungsluft 11 mit einer einstellbaren Strömungsgeschwindigkeit vor dem und durch den Wärmepumpenverdampfer 3 ab und ermöglicht somit eine dauerhafte Überströmung der Wärmepumpenverdampferoberfläche mit Umgebungsluft 11. Im Gegensatz zum reinen Klimaanlagen-Betrieb (AC-Betrieb) wird der Kühlerlüfter 9 auch bei Temperaturen unter 0 °C Umgebungslufttemperatur TU von der Klimaanlage (Wärmepumpe), bevorzugt in Abhängigkeit von der Fahrgeschwindigkeit vF, angefordert.

Das Expansionsventil 2 wird dazu benutzt, die Eintrittstemperatur Tin in den Wärmepumpenverdampfer 3 zu regeln. Dabei wird das Expansionsventil 2 so weit geschlossen, dass die Kältemitteltemperatur Tin am Eintritt des Wärmepumpenverdampfers 3 geringfügig, zum Beispiel 1 K, unter der Umgebungslufttemperatur TU beziehungsweise der Lufteintrittstemperatur in den Wärmepumpenverdampfer 3 liegt. Ist das Expansionsventil 2 zu weit geöffnet, steigt die Eintrittstemperatur Tin aufgrund des Druckverlustes im Wärmepumpenverdampfer 3 über die Umgebungslufttemperatur TU. In diesem Fall wird ein Teil der Wärmeübertragerfläche nicht zur Verdampfung, sondern gegebenenfalls sogar zur Kondensation des Kältemittels genutzt. Anstatt Wärme aufzunehmen, wird Wärme abgegeben. Die Effizienz der Luftwärmepumpe wird hierdurch negativ beeinflusst.

Die Austrittstemperatur des Kältemittels wird maßgeblich durch den Druckverlust und somit den Massenstrom des Kältemittels bestimmt. Hierzu wird die Verdichterdrehzahl eines elektrischen Kältemittelverdichters 4 so geregelt beziehungsweise der Regelstrom eines Reglers für einen mechanischen Kältemittelverdichter 4 so eingestellt, dass die zum Austrittsdruck zugehörige Sättigungstemperatur des Kältemittels unterhalb der Umgebungslufttemperatur TU liegt und dabei einen gewissen Abstand zu dieser Umgebungslufttemperatur TU (bevorzugt 5 bis 10 K) einhält. Die Sättigungstemperatur des Kältemittels wird dabei gemäß Fig. 4 aus dem mit dem kombinierten Druck-Temperatursensor 7 erfassten Drucksignal p mittels der in der Steuerungs- und Regeleinheit 8 hinterlegten Kennlinien, Polynomfunktionen oder durch den Zugriff auf Bibliotheken mit ausführlichen Stoffdatenfunktionen bestimmt.

Es bietet sich weiterhin die Möglichkeit, ein Druckverlustkennfeld für den Wärmepumpenverdampfer 3 zu hinterlegen und mit Hilfe der Umgebungslufttemperatur TU eine Abschätzung der maximal möglichen Verdichterdrehzahl oder des maximal möglichen Regelstroms vorzunehmen, unter der/dem die zum Austrittsdruck zugehörige Sättigungstemperatur des Kältemittels unterhalb der Umgebungslufttemperatur TU liegt und dabei einen bestimmten Abstand ΔTmax zu dieser Umgebungslufttemperatur TU, nämlich von bevorzugt 5 bis 10 K, einhält. In diesem Fall kann sogar auf die eventuell kombinierte Druck- und Temperatursensorik nach dem Wärmepumpenverdampfer 3 verzichtet werden, wie es die Vorrichtung 1 in Fig. 5 zeigt. So fehlen in der Vorrichtung 1 zur Vereisungsvermeidungsregelung für einen Wärmepumpenverdampfer 3 gemäß der Darstellung in Fig. 5, im Unterschied zur Fig. 4, ein Druck-Temperatursensors 7 nach dem Wärmepumpenverdampfer 3, bezogen auf die Wärmepumpen-Betriebsrichtung, und eine entsprechende Signalleitung 10d vom Druck-Temperatursensors 7 zur Steuerungs- und Regeleinheit 8.

LISTE DER BEZUGSZEICHEN

1
Vorrichtung, Teilabschnitt eines Kältekreislaufs einer Klimaanlage

2
Expansionsventil

3
Wärmepumpenverdampfer, Klimaanlagen-Kondensator (AC-Kondensator)

4
Kältemittelverdichter

5
Kältemittelleitung

5a
Abschnitt der Kältemittelleitung (vor dem Wärmepumpenverdampfer 3)

5b
Abschnitt der Kältemittelleitung (nach dem Wärmepumpenverdampfer 3)

6
(erster) Temperatursensor

7
(kombinierter) Druck-Temperatursensor

8
Steuerungs- und Regeleinheit

9
Kühlerlüfter

10
Signalleitungen

10a
Signalleitung (zwischen Steuerungs- und Regeleinheit 8 und Expansionsventil 2)

10b
Signalleitung (zwischen Steuerungs- und Regeleinheit 8 und (erstem) Temperatursensor 6)

10c
Signalleitung (zwischen Steuerungs- und Regeleinheit 8 und Kühlerlüfter 9)

10d
Signalleitung (zwischen Steuerungs- und Regeleinheit 8 und Druck-Temperatursensor 7)

10e
Signalleitung (zwischen Steuerungs- und Regeleinheit 8 und Kältemittelverdichter 4)

11
Umgebungsluft

TU
Umgebungslufttemperatur

Tin
Eintrittstemperatur (des Kältemittels in den Wärmepumpenverdampfer 3), Kältemitteltemperatur am Eintritt in den Wärmepumpenverdampfer 3

Tout
Austrittstemperatur (des Kältemittels aus dem Wärmepumpenverdampfer 3)

ΔTin
Abstand/Differenz der Eintrittstemperatur des Kältemittels in den Wärmepumpenverdampfer zur Umgebungslufttemperatur TU

ΔTout
Abstand/Differenz der Austrittstemperatur des Kältemittels zur Umgebung

ΔTmax
Abstand/Differenz der zum Kältemitteldruck am Austritt des Wärmepumpenverdampfers zugehörigen Sättigungstemperatur des Kältemittels zur Umgebung

vF
Fahrgeschwindigkeit, Fahrzeuggeschwindigkeit

p
Druck, Drucksignal

100
Wärmepumpe (Stand der Technik)

110
Temperatursensor (in Wärmepumpe 100 nach dem Stand der Technik)

120
Steuereinheit (in Wärmepumpe 100 nach dem Stand der Technik)

130
Expansionsventil (in Wärmepumpe 100 nach dem Stand der Technik)

140
Verflüssiger (in Wärmepumpe 100 nach dem Stand der Technik)

145
Heizkreis (in Wärmepumpe 100 nach dem Stand der Technik)

150
Verdichter (in Wärmepumpe 100 nach dem Stand der Technik)

160
Lüfter (in Wärmepumpe 100 nach dem Stand der Technik)

170
Verdampfer (in Wärmepumpe 100 nach dem Stand der Technik)

172
Seite des Verdampfers 170 (in Wärmepumpe 100 nach dem Stand der Technik)

174
Seite des Verdampfers 170 (in Wärmepumpe 100 nach dem Stand der Technik)

180
Umgebungsluft

190
Kältemittelleitungen (in Wärmepumpe 100 nach dem Stand der Technik)

480
Richtung des Luftstroms (in Wärmepumpe 100 nach dem Stand der Technik)

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