Verfahren und Vorrichtung zum Erstellen einer Webnaht als Verbindung zweier Gewebeenden

申请号 EP81104197.9 申请日 1981-06-02 公开(公告)号 EP0043441B2 公开(公告)日 1988-03-16
申请人 Hermann Wangner GmbH & Co. KG; 发明人 Koller, Rudolf, o.Prof.Dr.-Ing.; Runkel, Walter, Dr.-Ing.;
摘要
权利要求 1. Verfahren zum Erstellen einer Webnaht zur Verbindung zweier offener Gewebeenden, insbesondere zum Zwecke der Herstellung eines endlosen Gewebebandes z. B. für die Papierindustrie, indem die Gewebeenden teilweise ausgefranst werden, ein vom Gesamtgewebe (7) teilweise getrennter und mit diesem lediglich über die ursprünglichen Kettfäden (10), nunmehrige Schußfäden, verbundener Webstreifen (38) gebildet wird, in dem die nunmehrigen Schußfäden durch Hilfskettfäden (56) eingebunden sind und dadurch die durch den Webprozeß vorgegebene Ordnung der nunmehrigen Schußfäden (10) beibehalten ist, aus den herausgenommenen Schußfäden der Gewebeenden ein Nahtwebfach gebildet wird, in das die freigelegten ursprünglichen Kettfäden der Gewebeenden als nunmehrige Schußfäden eingebracht werden und die nunmehrigen Schußfäden an die Webnaht (13) beigeschoben und durch Bildung eines neuen Nahtwebfaches (11') eingebunden werden, dadurch gekennzeichnet,daß die nunmehrigen Schußfäden (10) beim Nahtwebprozeß durch Anheben und Absenken der Hilfskettfäden (56) einzeln maschinell aus dem Webstreifen (38) freigegeben werden und mittels eines Separators (14, 53, 58, 70) räumlich voneinander getrennt und unter Einhaltung der Webordnung nacheinander einzeln mittels schrittgesteuerter Greif- und Führungsorgane (32, 43, 44, 58, 60, 61, 62) an das jeweilige offene Nahtwebfach (11) herangebracht und durch dieses hindurchgeführt werden, wobei die Nahtwebmaschine und die beiden miteinander zu verbindenden Gewebeenden des Gesamtgewebes (7) im Verhältnis zueinander eine vorzugsweise im Takt der Verfahrensschritte gesteuerte Relativbewegung ausführen, indem die einzelnen Schritte der Relativbewegung dem jeweiligen Fortschritt des Nahtwebprozesses entsprechen.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass anstelle der Weblade (6) eine besondere Nadelwalze (100) den Schussfaden (12, 12') im Nahtwebfach (11, 11') beischiebt.3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die vorgegebene Webordnung durch Einweben von gewebefremden Hilfskettfäden (56) an den äusseren Rändern der aus dem Gewebe herausstehenden nunmehrigen Schussfäden (10), ursprünglich Kettfäden, gewährleistet ist.4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurich gekennzeichnet, daß das Aufgreifen und die Führung des jeweils ein zyebenden Fadens mittels eines Luftstromes erfolgt.5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, dass nach jedem Fachwechsel eine gegen die Webnaht (13) ausgerichtete Abschneideeinrichtung in das jeweils offene Nahtwebfach (11, 11') hineinfährt und den jeweiligen Schussfaden (12,12') bzw. das jeweilige Fadenpaar (12, 12') einzeln oder gemeinsam abschneidet.6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, dass das Anheben der nunmehrigen Kettfäden (8), ursprünglich Schussfäden, in drei Stufen erfolgt und mithin gleichzeitig zwei Fächer (11, 11') entstehen, durch welche je ein Schussfaden (12, 12') hindurchgeführt wird, jedoch in entgegengesetzter Richtung.7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6 wobei der Webstreifen gewebt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung aus zwei einander gegenüberliegenden spiegelbildlichen und sonst gleichen Maschinenhälften (M, M') zusammengesetzt ist und an jeder dieser Hälften eine Anzahl von Hilfshubelementen (57) zur maschinellen Freigabe der nunmehrigen Schussfäden (10, 10'), ursprünglich Kettfäden, aufweist, die an Schnüren einer beiden Maschinenhälften gemeinsamen Jacquardmaschine (5) befestigt sind, wobei die Längsfäden, ursprünglichen Schussfäden, des Webstreifens durch die Ösen der Hilfshubelemente (57) geführt sind und die freigegebenen Schussfäden (12) mittels je eines im Takte des Webvorganges gesteuerten Separators (53, 58, 70) einzeln von den übrigen Schussfäden (10, 10') separiert werden, wonach je ein ebenfalls im Takte des Webvorganges arbeitendes Greiforgan (32) das freie Ende des jeweils heraustretenden Schussfadens (12) greift und an das im Takte des Webvorganges jeweils neu gebildete Nahtwebfach (11,11') heranbringt, wo das Schussfadenende (12,12') von je einem mit einer Schussfadenklemmeinrichtung (44', 44) versehenen Steckarm (43', 43) aufgegriffen und durch das Nahtwebfach (11, 11') verbracht wird.8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung auf einem beide Maschinenhälften (M, M') tragenden Gestell (G) befestigt ist, welches auf einer Aufspannvorrichtung (9) verschiebbar gelagert ist, an der das zu verwebende Gewebe (7) in seiner ganzen Breite aufgespannt ist.9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Separator (53) lediglich je eine einzelne dickere Scheibe (18) aufweist, welche zwischen einem mit einem Gewinde an seiner Oberfläche versehenen Ring (55), der Einlaufscheibe (16) und der Auslaufscheibe (19) eingeklemmt ist.10. Vorrichtung nach den Ansprüchen 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Separator aus einem aus aerodynamisch ausgeformten Leitblechen (60, 61, 62) bestehenden Windkanal und einer in diesen hineinragenden Luftdüse (58) zusammengesetzt ist, wobei der von der Luftdüse erzeugte Luftstrom, im Windkanal (60, 61, 62) umgelenkt, als Greifer und Führer des jeweils einzuwebenden Schussfadens (12) wirkt.11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass an der Austrittstelle des jeweils aus der Webbindung des Webstreifens (38) freigegebenen Schussfadens (12) ein aus einer im Takte des Webvorganges drehenden Welle mit mindestens einer rechtwinklig auf dieser Welle befestigten Separatornadel (71) bestehender Nadelseparator (70) angeordnet ist.12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, gekennzeichnet durch einen im Zuge und im Takte des Nahtwebvorganges gesteuerten, an einem zweischenkligen Schwenkarm (76') ausschwenkbaren und hin und zurück durch das jeweils gebildete Nahtwebfach (11) verschiebbaren rohrförmigen Steckarrn (43'), in dessen Rohrinnenraum mindestens ein an seinem freien Ende abgeknickter und am Schwenkarm (76') befestigter Stahldraht (90', 91') relativ zum Steckarm (43') verschiebbar angeordnet ist und zwischen dem Knickteil und dem offenen Rohrende des Steckarms (43') den jeweils zur Einwebung anstehenden Schussfaden (12) einklemmt und nach dem im Takte des Nahtwebvorganges erfolgten Herausziehen aus dem Nahtwebfach (11) und Schwenkung des Steckarms (43') den Schussfaden (12) loslässt.13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Beischieben des einzelnen Schussfadens (12) im Nahtwebfach (11) durch eine im Gestell (G) drehbar gelagerte, schrittweise angetriebene Nadelwalze (100) erfolgt, an deren Drehwelle (101) zwei sich gegenüberliegende, aus einer Vielzahl biegeelastischer Nadeln (102) bestehende Nadelreihen schraubenlinienförmig derart angeordnet sind, dass die Schraubenlinie der einen Nadelreihe rechtsgängig und diejenige der zweiten Nadelreihe linksgängig verlaufen.14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Beischieben des einzelnen Schussfadens (12) im Nahtwebfach (11) mittels etwa rechtwinklig abgebogener, z. B. Z-förmiger Nadeln (104) stattfindet, welche parallel zueinander und längsverschiebbar auf einem Führungsbett (105) angeordnet sind, mit je einem Ende in eine Kurvennut (112) einer im Takte des Webvorganges hin und her verschiebbaren Kulisse (111) hineinragen, mit dem abgebogenen freien Nadelteil in das Nahtwebfach (11) hineingreifen und dort eine der Kurvenform der Kurvenut (112) entsprechende Beischiebebewegung ausführt.
说明书全文

Die Erfindung betritt ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Erstellen einer Webnaht zur Verbindung zweier offener Gewebeenden, insbesondere zum Zwecke der Herstellung eines endlosen Gewebebandes, z. B. für die Papierindustrie. Es ist ein solches Verfahren bekannt, bei dem die Gewebeenden teilweise ausgefranst werden, ein vom Gesamtgewebe teilweise getrennter und mit diesem lediglich über die ursprünglichen Kettfäden, nunmehrige Schußfäden, verbundener Webstreifen gebildet wird, in dem die nunmehrigen Schußfäden durch Hilfskettfäden eingebunden sind und dadurch die durch den Webprozeß vorgegebene Ordnung der nunmehrigen Schußfäden beibehalten ist, aus den herausgenommenen Schußfäden der Gewebeenden ein Nathwebfach gebildet wird, in das die freigelegten ursprünglichen Kettfäden der Gewebeenden als nunmehrige Schußfäden eingebracht werden und die nunmehrigen Schußfäden an die Webnaht beigeschoben und durch Bildung eines neuen Nahtwebfaches eingebunden werden.

Bisher hat man die Erstellung solcher Webnähte weitgehend in Handarbeit ausgeführt, indem man über die gesamte Breite des Gewebebandes und in einer Länge von rd. 100 bis 200 mm die Schussfäden ausfranst und die Schussfäden des einen Gewebebandendes als Kettfäden in das andere Gewebebandende hineinwebt.

Da der Abstand zwischen den einzelnen Kettfäden meist sehr gering ist - manchmal weniger als 0,1 mm - ist das Einweben von Hand mühsam und langwierig. Insbesondere ist es für den Nahtweber sehr schwierig, den jeweils nächst anstehenen Faden sicher zu ergreifen. Faden für Faden muss er sich überzeugen, dass er tatsächlich den jeweils richtigen Faden herausgeholt hat. Falls er beispielsweise den übernächsten Faden gegriffen und neu eingewoben hat, entsteht ein sogenannter Kreuzschlag, der das Gesamtgewebe wertlos macht und in einem umständlichen Reparaturvorgang beseitigt werden muss. In der Praxis gehen durch Zurückweben und Beseitigung von Kreuzschlägen viele Arbeitsstunden verloren.

Der ganze Handarbeitsprozess beim Zusammenweben einer Webnaht an einem 8 m-Gewebeband aus 0,18 mm Fäden (35 Fäden pro cm) dauert im Schnitt rd. 600 Arbeitsstunden. Dazu kommt, dass diese Nahtwebarbeit eine sorgfältige Ausbildung erfordert (2 Jahre Anlernzeit) und nur von Personen hoher Geschicklichkeit und Fingerfertigkeit geleistet werden kann. Der Nahtwebprozess verlangt von den Nahtwebern eine grosse Konzentration und belastet ausserdem die Augen und den allgemeinen Gesundheitszustand, der insbesondere durch die gezwungen schlechte Körperhaltung angegriffen wird. Bei den Nahtwebern gehören Rückenschmerzen und Bandscheibenschäden zum Arbeitsalltag.

Der Personenkreis der Nahtweber ist wegen der besonderen Voraussetzungen und der langen Anlernzeit, die sich in der Praxis oft weit in die tatsächliche Nahtwebarbeit hinein erstreckt - viele Nahtweber geben erst auf, nachdem sie nach Abschluss ihrer Anlernzeit monatelang gearbeitet haben - ausgesprochen elitär. Die Entlohnung der Nahtweber liegt daher wesentlich höher als die Entlohnung der sonst in der Webtechnik beschäftigten Facharbeiter.

Aus dieser Darstellung geht klar hervor, dass die Kosten einer Webnaht der beschriebenen Art ausserordentlich hoch sind. Wegen der hohen Kosten der Webnähte ist der Papierindustrie eine umfangreiche Lagerhaltung nicht zuzumuten, auch deswegen nicht, weil Bandlänga, Struktur und Maschenweite oft von Fall zu Fall anders verlangt wird. Andererseits ist es der Webindustrie nicht immer möglich, kurzfristig neue Gewebebänder zu liefern. Zu den arbeitsmässig bedingten langen Lieferzeiten kommen die besonders ausbildungsmässigen und sonstigen personellen Anforderungen an die Nahtweber, die nicht ohne weiteres durch anderes Personal ersetzbar sind. Ist ein Nahtweber z. B. krank oder im Urlaub, läuft der Arbeitsvorgang zwangsläufig entsprechend langsamer ab.

Für die Papierindustrie kommt deswegen zu der reinen Kostenfrage das Problem der Lieferzeit: wird ein neues Gewebeband kurzfristig benötigt, kann es sein, dass es kurzfristig eben nicht erhältlich ist. Die Fertigung in der betreffenden Papierfabrik muss dann entweder umgestellt oder überhaupt solange stillgelegt werden, bis das neue Gewebeband vorliegt.

Verständlicherweise hat die Industrie sich vielfach bemüht, eine Mechanisierung des beschriebenen Nahtwebvorganges zu schaffen, jedoch bisher ohne Erfolg. Lediglich für die Aufspannung des Gewebes und für die Bildung der Nahtwebfächer sind Vorrichtungen geschaffen worden, durch welche die Handarbeit erleichtert worden ist, vgl. Haslmeyer "TextilPraxis", 206/1972. Aber auch diese Vorrichtungen haben die vorhin beschriebenen Nachteile der Handarbeit auch nicht entfernt beseitigen können. Die oben beispielsweise aufgeführte Arbeitstundenzahl ist bereits auf den Einsatz der genannten Vorrichtungen bezogen.

Die in den Ansprüchen 1 bzw. 8 angegebene Erfindung hat zur Aufgabe, den eingangs beschriebenen Nahtwebvorgang zu mechanisieren und zu automatisieren, so dass er mühelos von allen Textilarbeitern ohne besondere Ausbildung durchgeführt werden kann. Für sämtliche in Frage kommenden Gewebearten sollen zuverlässig Webnähte erstellt werden können, ohne dass Kreuzschläge und sonstige Webfehler vorkommen.

Vorzugsweise kann anstelle der Weblade eine besondere Nadelwalze den Schussfaden im Nahtwebfach beischieben. Die vorgegebene Webordnung der nunmehrigen Schussfäden, ursprünglich Kettfäden, kann durch ein mittels Kleben, Löten oder Schweissen der jeweils zu verwebenden Fäden an deren äusseren Rändern miteinander verbunden werden und bleibt dadurch erhalten. Sie kann ferner durch Einweben von gewebefremden Hilfskettfäden an den äusseren Rändern der aus dem Gewebe herausstehenden nunmehrigen Schussfäden, ursprünglich Kettfäden, gewährleistet werden.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung erfolgt das Aufgreifen und die Führung des jeweils einzuwebenden Fadens mittels eines Luftstromes.

Nach jedem Fachwechsel kann eine gegen die Webnaht ausgerichtete Abschneideeinrichtung in das jeweils offene Nahtwebfach hineinfahren und den jeweiligen Schussfaden bzw. das jeweilige Fadenpaar einzeln oder gemeinsam abschneiden. Das Anheben der nunmehrigen Kettfäden, ursprünglich Schussfäden, kann in drei Stufen erfolgen und mithin können gleichzeitig zwei Fächer entstehen, durch welche je ein Schussfaden hindurchgeführt wird, jedoch in entgegengesetzter Richtung.

Jeder Separator kann gewindeähnlich aus einer Reihe von auf eine gemeinsame Separatorwelle aufgesteckten abwechselnd dünneren und dickeren Scheiben zusammengesetzt sein, indem die dickeren Scheiben eine Stärke aufweisen, die der Stärke der jeweils zu verwebenden Fäden entspricht, und der Durchmesserunterschied zwischen den dickeren und den dünneren Scheiben ausreicht, um zwischen jedem Scheibenpaar die Struktur der zu verwebenden Fäden aufzunehmen, wobei die entgegen der Webrichtung gesehen erste Scheibe als Einlaufscheibe und die in gleicher Richtung gesehen letzte Scheibe als Auslaufscheibe dienen und sowohl die dünneren Scheiben als auch die dickeren Scheiben seitlich angeschnitten und gewindeartig vorgebogen sind. In einer einfacheren Ausführungsform kann jeder Separator lediglich je eine einzelne dickere Scheibe aufweisen, welche zwischen einem mit einem metrischen Gewinde an seiner Oberfläche versehenen Ring, der Einlaufscheibe und der Auslaufscheibe eingeklemmt ist. Vorzugsweise ist jedoch jeder Separator aus einem aus aerodynamisch ausgeformten Leitblechen bestehenden Windkanal und einer in diesen hineinragenden Luftdüse zusammengesetzt, wobei der von der Luftdüse erzeugte Luftstrom, im Windkanal umgelenkt, als Greifer und Führer des jeweils einzuwebenden Schussfadens wirkt. Bei schwierigen Gewebestrukturen, z. B. doppellagigen Geweben, Metallgeweben u.ä., kann der jeweils aus der Webebindung des Webstreifens freigegebene Schussfaden von einem im Takte des Webvorganges drehenden und mit mindestens einer Separatornadel ausgerüsteten Nadelseparator aufgegriffen werden, dessen Separatornadel den Schussfaden aufgreift und von den übrigen Schussfäden separiert.

In einer besonders günstigen Ausführungsform der Erfindung wird der zur Einwebung anstehende Schussfaden von einem im Zuge und im Takte des Nahtwebvorganges gesteuerten, an einem zweischenkligen Schwenkarm ausschwenkbaren und hin und zurück durch das jeweils gebildete Nahtwebfach verschiebbaren rohrförmigen Steckarm aufgegriffen, in dessen Rohrinnenraum mindestens ein an seinem freien Ende abgeknickter und am Schwenkarm befestigter Stahldraht relativ zum Steckarm verschiebbar angeordnet ist und zwischen dem Knickteil und dem offenen Rohrende des Steckarms den jeweils zur Einwebung anstehenden Schussfaden einklemmt und nach dem im Takte des Nahtwebvorganges erfolgten Herausziehen aus dem Nahtwebfach und Schwenkung des Steckarms den Schussfaden loslässt.

Das Beischieben des einzelnen Schussfadens im Nahtwebfach erfolgt vorzugsweise durch eine im Gestell drehbar gelagerte und schrittweise, z. B. von einem Schrittmotor angetriebene Nadelwalze, an deren Drehwelle zwei sich gegenüberliegende: aus einer Vielzahl biegeelastischer Nadeln bestehende Nadelreihen schraubenlinienförmig derart angeordnet sind, dass die Schraubenlinie der einen Nadelreihe rechtsgängig und diejenige der zweiten Nadelreihe linksgängig verlaufen. Das Beischieben kann jedoch auch mittels etwa rechtwinklig abgebogener, z. B. Z-förmiger Nadeln stattfinden, welche parallel zueinander und längsverschiebbar auf einem Führungsbett angeordnet sind, mit je einem Ende in eine Kurvennut einer im Takte des Webvorganges hin und her verschiebbaren Kulisse hineinragen, mit dem abgebogenen freien Nadelteil in das Nahtwebfach hineingreifen und dort eine der Kurvenform der Kurvennut entsprechende Beischiebebewegung ausführt.

Anhand der Figuren wird in der Folge ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt und erläutert.

Es zeigen:

  • Fig. 1 Gesamtansicht der erfindungsgemässen, aus zwei Maschinenhälften und einer Jacquardmaschine bestehenden, auf einem gemeinsamen Gestell gelagerten Nahtwebmaschine, in perspektivischer Sicht,
  • Fig. 2 die Nahtwebmaschine Fig. 1, schematisch und in einer Draufsicht, jedoch ohne Jacquardmaschine,
  • Fig.3 den Schnitt A-A der Fig. 2,
  • Fig. 4 den Scheibenseparator (Teilansicht) in einer Seitenansicht,
  • Fig. 5 den Schnitt B-B der Fig. 4,
  • Fig. 6 die Einlaufscheibe (linkes Bild), die dickere Separatorscheibe (Bild Mitte) und die dünnere Separatorscheibe (Bild rechts),
  • Fig. 7 eine Prinzipskizze des Scheibenseparators Fig. 4, die Funktion des Scheibenseparators in der Gewebeaufspannung zeigend, in perspektivischer Sicht, wobei das Sonderbild im linken Kreis die Struktur des normalen Gewebes und das Bild in dem rechten Kreis eine Einbindestelle eines Schussfadenpaares in der Webnaht zeigen (stark vergrössert),
  • Fig. 8 die Anordnung einer Weblade im Gestell der Nahtwebmaschine, schematisch und in perspektivischer Sicht,
  • Fig. 9 einen aus nur drei Separatorscheiben und einem metrischen Gewindegang bestehenden kürzeren Scheibenseparator mit Hilfshubelementen, schematisch und in perspektivischer Sicht (die Sonderfiguren in den Kreisen wie bei Fig. 7 beschrieben),
  • Fig. 10 eine Luftdüse eines Luftstromseparators mit Hilfshubelementen, schematisch und in perspektivischer Sicht (Sonderfiguren wie bei Fig.7).
  • Fig. 11 eine schematische Draufsicht der gesamten Nahtwebmaschine mit den beiderseitigen, den jeweiligen Luftstrom dreidimensional umlenkenden Windkanälen (die Luftdüse Fig. 10 nicht sichtbar); die an beiden Seiten eingezeichneten Gewebeausschnitte deuten das zu verwebende Gesamtgewebe an, das voll ausgezeichnet die Darstellung der Maschine unübersichtlich gestalten würde,
  • Fig. 12 den Schnitt C-C der Fig. 11, die Luftdüse Fig. 10 und die Führungsbleche des Windkanals Fig. 11 im Zusammenhang zeigend,
  • Fig. 13 eine Prinzipskizze der Nahtwebstelle mit Nadelsaparator, schematisch und in perspektivischer Sicht,
  • Fig. 14 einen Greifarm zum Aufgreifen und Durchbringen des Schussfadens durch das Nahtwebfach in einer Seitenansicht,
  • Fig. 15 den Greifarm Fig. 14 in einer Draufsicht,
  • Fig. 16 den Greifarm Fig. 14 von rückwärts gesehen,
  • Fig. 17 eine vergrösserte Darstellung des Vorderendes des Greifarmes Fig. 14 mit Stahldrähten (Greifdrähten) in der Offenstellung,
  • Fig. 18 den Schwenkarmteil des Greifarms Fig.14, in einer vergrösserten Seitenansicht und teilweise im Schnitt,
  • Fig. 19 die beiden abgebogenen und geknickten Stahldrähte des Greifarms, vergrössert,
  • Fig. 20 das Vorderende des Greifarms mit Kunststoffstopfen, vergrössert und in einem Längsschnitt,
  • Fig. 21 eine Nadelwalze zum Beischieben der Schussfäden im Nahtwebfach, vergrössert und in perspektivischer Sicht,
  • Fig. 22 die Teilansicht eines Führungsbettes mit einer Z-Nadel und dem zugehörigen Schrittmotor, das Beischieben eines Schussfadens im Nahtwebfach zeigend, teilweise im Schnitt,
  • Fig. 23 die die Bewegung der Z-Nadel steuernde Kurvenkulisse,
  • Fig. 24 eine Teilansicht des Führungsbettes Fig. 22 in einer Draufsicht und teilweise im Schnitt,
  • Fig. 25 die Querbleche und Abstandshülsen des Führungsbettes Fig. 22,
  • Fig. 26 ein im Führungsbett gelagertes Führungselement für die Kulissenführungsstangen, in einer Draufsicht,
  • Fig. 27 die Kurvenkulisse Fig. 23 mit Umlenkrolle, in einer Seitenansicht,
  • Fig. 28 eine Prinzipskizze zweier über eine Summierrolle zusammenwirkender Jacquardmaschinen mit einer an der Drehachse der Summierrolle verbundenen und über eine Umlenkrolle sowie über eine Zugfeder an dem Gestell der Nahtwebmaschine befestigten und das Haupthubelement aufnehmenden Schnur,
  • Fig. 29 eine Prinzipskizze einer doppelten Nahtwebfachbildung, schematisch und in perspektivischer Sicht,
  • Fig. 30 einen Querschnitt durch eine in der doppelten Nahtwebbildung entstandenen Webnaht (vergrössert),
  • Fig. 31 eine Ansicht der Schneide- und Biegeeinrichtung für das Anschneiden und Verbiegen der Einlaufscheiben, der dünneren Scheiben und der dickeren Scheiben Fig. 6.

Die auf den Figuren angegebenen Bezugsziffern zeigen an:

  • M obere Maschinenhälfte
  • M' untere Maschinenhälfte
  • G Gestell
  • 1 Trageprismen für das Gestell
  • 2 Führungsschienen für das Gestell
  • 3 Schrittmotor für das Gestell G
  • 4 Textilbahn
  • 5 Jacquardmaschine
  • 6 Weblade
  • 7 Gewebe
  • 8 Kettfäden (ursprünglich Schussfäden)
  • 9 Aufspannvorrichtung
  • 10 Schussfäden (ursprünglich Kettfäden)
  • 11 Nahtwebfächer
  • 12 Schussfaden, zur Einwebung anstehend
  • 13 Webnaht
  • 14 Scheibenseparator
  • 15 Separatorwelle
  • 16 Einlaufscheibe
  • 17,18 Gewindeteil, bestehend aus dünnen Scheiben 17 und dicken Scheiben 18
  • 19 Auslaufscheibe
  • 20 Schneide- und Biegeeinrichtung
  • 21 Führungsstangen am Separator 14
  • 22 Bund der Separatorwelle 15
  • 23 Aufspannring
  • 24 Aufspannmutter
  • 25 Schrittmotoren der Scheibenseparatoren 14
  • 26 Einschnittin den Scheiben 16 bis 18
  • 27 Messerschneide an der Einlaufscheibe 16
  • 28 erste Schussfadenführung
  • 29 zweite Schussfadenführung
  • 30 besonderer Gewindegang an der Auslaufscheibe 19
  • 31 Einfräsung an der Auslaufscheibe 19
  • 32 Greifer
  • 33 Schrittmotoren für die Greifer 32
  • 34 Ausleger an den Führungsstangen 35
  • 35 Führungsstange
  • 36 Schrittmotoren für die Führungsstangen 35
  • 37 Gewebeführung
  • 38 zusätzliche Bindung der Schussfäden 10 "Webstreifen" genannt
  • 39 thermische Schneideeinrichtung am Gestell G
  • 40 Passfeder
  • 41 Verzahnung an den Führungsstangen
  • 42 Zahnräder Schrittmotor-Führungsstange
  • 43 Steckarm am Gestell G
  • 44 Schussfadenklemmeinrichtung am Steckarm 43
  • 45 Verzahnung der Steckarme 43
  • 46 Schrittmotoren der Steckarme 43
  • 47 Schrittmotoren für Weblade
  • 48 Schrittmotoren für Aufwickelrollen 49
  • 49 Aufwickelrollen für abfallenden Webstreifen 38
  • 50 Klemmeinrichtung für Webstreifen 38
  • 51, 52 Zahnverbindung Gestell G - Aufspannvorrichtung 9
  • 53 einfacher Scheibenseparator
  • 54 Ring des Scheibenseparators 53
  • 55 metrisches Gewinde am Ring 54
  • 56 Hilfskettfäden vom Webstreifen 38
  • 57 Hilfs-Hubelemente an der Jacquardmaschine 5 angelenkt
  • 58 Luftdüse zum Separieren und Führen des Schussfadens 10
  • 59 Webstreifenführung
  • 60, 61, Leitbleche (Windkanal) für die Führung
  • 62 des Luftstrahls
  • 63 Hilfsfach, aus Hilfskettfäden 56 gebildet
  • 64 Magnetventil der Luftdüse 58
  • 65 Luftzufuhrleitung für die Luftdüse 58
  • 66 Gewicht
  • 67 Seil
  • 68 Abwickelrolle
  • 69 Umlenkrolle
  • 70 Nadelseparator
  • 71 Stahlnadeln am Nadelseparator 70
  • 72 Sacklochbohrung im Schiebeelement 74
  • 73 durchgehende Gewindebohrung im Schiebeelement 74
  • 74 Schiebeelement
  • 75 Führungsrohr am Schwenkarm 76
  • 76 Schwenkarm
  • 77 Längsnut im Schwenkarm 76
  • 78 Bolzen am Schiebeelement 74
  • 79 Grundplatte verbunden mit Zahnstange 45
  • 80 Mutter
  • 81 Bolzen an Grundplatte 79
  • 82 Zugfeder
  • 83 Bolzen im Schwenkarm 76
  • 84 Bolzen an der Grundplatte 79
  • 85 Anschlagbolzen an der Grundpaltte 79
  • 86 Innengewinde im Führungsrohr 75
  • 87 Druckfeder im Führungsrohr 75
  • 88 Mutter zum Sichern des Gewindestiftes 89
  • 89 Gewindestift im Führungsrohr 75
  • 90, 91 Stahldrähte, die die Schussfadenklemmeinrichtung 44 bilden
  • 92 Klemmplättchen für die Stahldrähte 90, 91
  • 93 Kunststoffstopfen im Steckarm 43
  • 94 Zahnstangenführung für Zahnstange 45
  • 95 Gewinde am Anschlag 98
  • 95 Dämmaterial am Anschlag 98
  • 97 Mutter zur Sicherung des Anschlags 98
  • 98 Anschlag
  • 99 vorderer Anschlagbolzen in Grundplatte 79
  • 100 Nadelwalze
  • 101 Welle der Nadelwalze 100
  • 102 Nadeln der Nadelwalze 100
  • 103 Schrittmotor der Nadelwalze 100
  • 104 Z-Nadeln
  • 105 Führungsbett
  • 106 Grundplatte des Führungsbettes 105
  • 107 Führungsstangen des Führungsbettes 105
  • 108 Bohrungen der Bleche 107
  • 109 Bleche des Führungsbettes 105
  • 110 Abstandshülsen am Führungsbett 105
  • 111 Kulisse am Führungsbett 105
  • 112 Nut in der Kulisse 111
  • 113 Führungsstangen der Kulisse 111
  • 114 Druckfeder am Schiebeelement 115
  • 115 Schiebeelement
  • 116 Zahnriementrieb für die Kulisse 111
  • 117 Schrittmotorfür die Kulisse 111
  • 118 Rolle an Kulisse 111
  • 119 Schnüre der Jacquardmaschine 5
  • 120 Summierrolle
  • 121 Drehachse der Summierrolle 120
  • 122 Schnur der Drehachse 121
  • 123 Haupthubelement
  • 124 Umlenkrolle für Schnur 122
  • 125 Zugfeder
  • 126 zweite Jacquardmaschine
  • 127 gemeinsame Drehwelle der Jacquardmaschinen 5 und 126
  • 128 Schnüre der Jacquardmaschine 126

Die erfindungsgemässe Nahtwebmaschine besteht aus zwei einander gegenüberliegenden spiegelbildlichen und sonst gleichen Maschinenhälften M, M'. In der Folge werden die Elemente dieser Maschinenhälfte je mit einer gleichen Bezugsziffer versehen, wobei die Bezugsziffer der auf Fig. 2 als untere dargestellte Hälfte mit einem Strich versehen sind. Bei der nachfolgenden Beschreibung der Maschinenhälfte M, M' wird jeweils nur das betreffende eine Element beschrieben und beziffert; die Beschreibung und Bezifferung gilt automatisch gleich für das gleiche Element der anderen Maschinenhälfte.

Die beiden Maschinenhälften M, M' sind über ein gemeinsames Gestell G miteinander verbunden. Das Getell G ist über Trageprismen 1 auf Führungsschienen 2 verschiebbar gelagert und kann mittels eines Schrittmotors 3 von einem Ende einer Textilbahn 4 bis zum anderen Ende verschoben werden, im Normalfall 4 bis 8 m. Beiden Maschinenhälften M, M' gemeinsam ist eine auf dem Gestell G befestigte Jacquardmaschine 5 und eine Weblade 6.

Die miteinander zu verwebenden Gewebeenden eines Gewebes 7 werden rechts und links von den eingespannten Kettfäden 8 auf eine Aufspannvorrichtung 9 aufgespannt. Auf dieser Aufspannvorrichtung 9 ist das Gestell G mit den beiden Maschinenhälften M, M' und der Jacquardmaschine verschiebbar gelagert. Die Gewebeenden sind derart eingespannt, dass die entsprechenden Schussfäden 10 (im vorangegangenen Webprozess Kettfäden) des einen Gewebeendes den Schussfäden 10' des anderen Gewebeendes gegenüber liegen. Mit der Jacquardmaschine 5 werden die nacheinander zu bildenden Nahtwebfächer 11 gebildet. In das entsprechende Nahtwebfach 11 wird der zur Einwebung anstehende Schussfaden 12 mit Hilfe der erfindungsgemässen Nahtwebmaschine M, M' eingebracht, mit der Weblade 6 beigeschoben und durch Bildung eines dem Nahtwebprozess entsprechenden neuen Nahtwebfaches 11' eingebunden. In dieses neu gebildete Nahtwebfach 11' wird der zur Einwebung anstehende Schussfaden 12' mit Hilfe der Nahtwebmaschine M', M eingebracht, mit der Weblade 6 beigeschoben und durch Bildung eines neuen Nahtwebfaches 11 eingebunden. Diese Arbeitsfolge des Einbringens der jeweils zur Einwebung anstehenden Schussfäden 12, 12' mit Hilfe der Nahtwebmaschine M, M' in die entsprechend nacheinander gebildeten Nahtwebfächer 11, 11 'wird so lange wiederholt, bis die Webnaht 13 fertiggestellt ist.

Die in Fig. 2 und 3 dargestellten symmetrischen Hälften M, M' der Nahtwebmaschine sind symmetrisch zu der Webnaht 13 aufgebaut. In dieser Nahtwebmaschine werden Schussfäden 12, 12' mit Hilfe von Scheibenseparatoren 14 räumlich separiert. Der Arbeitsablauf ist auf der rechten und linken Seite der Nahtwebmaschine M, M' identisch.

Jeder in dem Gestell G drehbar gelagerte Scheibenseparator 14, auf den Fig. 4 und 5 dargestellt, besteht im wesentlichen aus einer Separatorwelle 15, einer Einlaufscheibe 16, einem Gewindeteil 17, 18 und einer Auslaufscheibe 19. Das Gewindeteil 17,18 besteht aus einzelnen Scheiben unterschiedlicher Dicke und Aussendurchmesser, wobei die dünneren Scheiben 17 mit grösserem Durchmesser und die dickeren Scheiben 18 mit kleinerem Durchmesser ausgestattet sind. Die Dicke der Scheiben 18 ist abhängig vom Durchmesser der zu verarbeitenden Schussfäden 10, und die Dicke der grösseren Scheiben 17 ist abhängig vom Abstand der einzelnen Kettfäden, nunmehr Schussfäden 10, im Gewebe 7 untereinander. Der Durchmesserunterschied zwischen den dünneren und dicken Scheiben 17,18 muss so gross sein, dass die durch den Webprozess strukturierten Schussfäden 10 ohne Verformung der Struktur in die einzelnen Gewindegänge des aus den Scheiben 17,18 gebildeten Gewindes hineinpassen.

Das gewindeähnliche Gebilde 17,18 entsteht dadurch, dass die einzelnen Scheiben 17, 18 an ihren äusseren Rändern entsprechend angeschnitten und vorgebogen sind. Diese Verformung der Scheiben 17, 18 kann mittels einer Schneide- und Biegeeinrichtung 20 erfolgen, die auf Fig. 31 ersichtlich ist. Im Zuge des Zusammenbaus der Scheiben 16 bis 19 an der Separatorwelle 15 entsteht mithin ein Gewinde, an welchem nur in einem bestimmten Drehbereich des Scheibenseparators 14 ein Transport der von der Einlaufscheibe 16 einzeln eingezogenen Schussfäden 10 erfolgt. Damit ein solches gewindeähnliches Gebilde zustande kommen kann, müssen die einzelnen Scheiben 16 bis 19 in folgender Weise auf die Separatorwelle 15 und zusätzlich auf die Führungsstangen 21 aufgesteckt werden.

Zuerst kommt die Auslaufscheibe 19, welche sich an einem Bund 22 der Separatorwelle 15 abstützt. Im Anschluss an die Auslaufscheibe 19 kommt zunächst eine dicke Scheibe 18, daraufhin eine dünne Scheibe 17 usw. Es werden so viele dünne und dicke Scheiben 17, 18 in der beschriebenen Reihenfolge auf die Separatorwelle 15 und jeweilige Führungsstange 21 geschoben, bis die erforderliche Gewindelänge erreicht ist. Zum Abschluss wird die Einlaufscheibe 16 auf die Separatorwelle 15 und Führungsstangen 21 geschoben. Nachdem die einzelnen Scheiben 16 bis 19 auf die Separatorwelle 15 aufgesteckt sind, werden sie mittels eines Aufspannringes 23 und einer Aufspannmutter 24 gegen den an der Separatorwelle 15 ausgebildeten Bund 22 verspannt. An diesem gewindeähnlichen Gebilde 16 bis 19 erfolgt in einem bestimmten Drehbereich der jeweils erstrebte Transport der Schussfäden 10. Eine der Führungsstangen 21 ist an einer Mantellinie abgeflacht und liegt mit der abgeflachten Seite an der Separatorwelle 15 an, vgl. Fig. 5. Diese Massnahme dient dem Zweck, stets eine überall gleichgerichtete Gewindesteigung zu gewährleisten.

Die Form der stirnseitigen Einfräsung an dem Aufspannring 23 und der Auslaufscheibe 19 ist abhängig von der erforderlichen Gewindesteigung und Steigungsrichtung und somit wieder abhängig von dem Durchmesser der Schussfäden 10 und der Drehrichtung des Scheibenseparators 14.

Der Scheibenseparator 14 der Maschinenhälfte M macht eine auf 360° beschränkte und dann aussetzende Drehung im Uhrzeigersinn, während der Scheibenseparator 14' eine gleiche Drehung gegen den Uhrzeigersinn ausführt, jeweils in Webrichtung gesehen. Diese, jeweils nach einer Umdrehung aussetzende Drehbewegung wird durch je einen Schrittmotor 25 (Fig.2) erzeugt. Die jeweilige Steigungsrichtung des gewindeähnlichen Gebildes 16 bis 19 am Scheibenseparator 14 wird durch entsprechende Einfräsungen stirnseitig an dem Aufspannring 23 und der Auslaufscheibe 19 sowie durch entsprechendes Einschneiden und Vorbiegen der Scheiben 16, 17, 18 erreicht. Die Steigungsrichtung des Gewindeganges auf der Auslaufscheibe 19 entspricht der Steigung des übrigen Gewindes 16 bis 18.

Das einzelne Einziehen der Schussfäden 10 auf den Scheibenseparator 14 wird dadurch erreicht, dass die mit einem von der Schneide- und Biegeeinrichtung 20 ausgeführten Einschnitt 26 versehene Einlaufscheibe 16 genau so beschaffen ist, wie die dünnen Scheiben 17 des gewindeähnlichen Gebildes 17, 18, nur mit dem Unterschied, dass gegenüberliegend von dem Einschnitt 26 an der Einlaufscheibe 16 parallel zu diesem Einschnitt 26 ein Segment abgeschnitten ist (auf Fig.6 dargestellt), so dass eine Art Messerschneide 27 entsteht. Diese Massnahme wirkt mit einer für den Einlauf der Schussfäden 10 zuständigen ersten Schussfadenführung 28 sowie mit einer dem Auslauf dienenden zweiten Schussfadenführung 29 zusammen. Jede Schussfadenführung 28, 29 besteht aus je einer mit einer gegen den Separator 14 ausgerichteten Messerschneide versehenen, sowohl in der Höhe als auch längsaxial verschiebbaren Leiste, wobei die erste Schussfadenführung 28 länger ist als die zweite Schussfadenführung 29, während diese ablaufseitig die erste Schussfadenführung 28 um ein Längenmass überflügelt, welches der Breite der Auslaufscheibe 19 genau entspricht. Anhand dieser Einrichtungen sowie dadurch, dass die Einlaufscheibe 16 einen vorbestimmten Abstand zu der ersten der dünneren Scheiben 17 (der Scheiben mit grösserem Durchmesser) aufweist, wird bewirkt, dass jeweils nur ein Schussfaden 10 pro Umdrehung (360°) des Scheibenseparators 14 auf diesen aufgezogen werden kann.

Die sich am Ende des gewindeähnlichen Gebildes 16 bis 18 befindende Auslaufscheibe 19 ist so beschaffen, dass eine räumliche Separierung des einzuwebenden Schussfadens 12 gegenüber den noch auf den Gewindegängen befindlichen Schussfäden 10 erreicht wird. Diese räumliche Separierung geschieht in axialer Richtung durch einen an der Auslaufscheibe 19 eingeschnittenen besonderen Gewindegang 30 mit grosser Steigung. Weiterhin wird durch eine Einfräsung 31 (Fig. 3 und 7) am Umfang der Auslaufscheibe 19 eine Übernahme des Schussfadens 12 durch einen Greifer 32 (Fig. 2 und 3) ermöglicht. Dieser Greifer 32 ist kurbelähnlich ausgebildet (Fig. 2); sein eines Kurbelglied wird von einem Schrittmotor 33 im Takte des Webvorganges ausgeschwenkt. Der Schrittmotor 33 ist an einem Ausleger 34 einer am Gestell G längsaxial verschiebbaren Führungsstange 35 befestigt, welche im Takte des Webvorganges in Webrichtung hin-und zurückverschoben wird. Die Längsschiebung der Führungsstange 35 erfolgt mittels eines weiteren Schrittmotors 36.

Als Ergebnis der kombinierten Dreh- und Verschiebebewegung beschreibt das freie Ende des Greifers 32 eine räumliche Kurve, welche es von der Auslaufscheibe 19 bis zum Eingang des jeweiligen Nahtwebfaches 11 verbringt.

An jeder Maschinenhälfte ist eine aus Blech geformte Gewebeführung 37 angeordnet, mittels welcher beide Gewebeenden des Gewebes 7 trichter- oder kegelförmig gegeneinander aufgeschlagen und so für die Separierung der Schussfäden 10 auf bereitet werden.

Durch die Anordnung des im Gestell G drehbar gelagerten Scheibenseparators 14 und der Gewebeführung 37 wird erreicht (vgl. Fig. 7), dass die Messerschneide 27 (Fig. 6) an der Einlaufscheibe 16 unmittelbar am Fuss der aus dem Gewebe 7 herausstehenden und mit einer durch die vorhin beschriebene partielle Auswebung zustande gekommene zusätzliche Bindung 38 (Fig. 2, auch Fig. 7) am äusseren Rand versehenen Schussfäden 10 eingreift. Durch den Weitertransport der von der Einlaufscheibe 16 einzeln eingezogenen Schussfäden 10 auf dem gewindeähnlichen Gebilde 16 bis 18, die Gewebeführung 37 und die Relativbewegung beim Vorschub der Nahtwebmaschine M gegenüber dem eingespannten Gewebe 7 wird erreicht, dass der Fuss der Schussfäden 10 immer weiter von dem Scheibenseparator 14 wegwandert. Dies ist erforderlich, damit die aus der am Webstreifen zustande gekommene zusätzliche Bindung 38 am äusseren Rand der als ehemalige Kettfäden ausgewebten Schussfäden 10 mit Hilfe einer fest mit dem Gestell G verbundenen thermischen Schneideinrichtung 39 (Fig. 2, 3 und Fig. 7) freigegebenen Schussfäden 10 bei einer evtl. Verhakung untereinander durch das Durchkämmen bis zum äusseren Ende der Schussfäden 10 wieder getrennt werden können. Die thermische Schneideinrichtung 39 ist in der Webtechnik allgemein bekannt und deshalb hier nicht weiter beschrieben.

Dieses Vorgehen ermöglicht, dass die zur Einwebung anstehenden Schussfäden 12 von dem jeweils zugeordneten Greifer 32 (Fig. 1) an ihren vorderen Enden eingeklemmt werden können. Die Greifer 32 werden so auf der oben beschriebenen Raumkurve geführt, dass das jeweils vordere, von dem zugeordneten Greifer 32 geklemmte Ende des jeweiligen Schussfadens 12 vorbei an dem Scheibenseparator 14 und der ersten Schussfadenführung 28 in Höhe des jeweiligen Nahtwebfaches 11 gebracht wird.

Ein Verdrehen der Führungsstangen 35 wird mittels Passfedern 40 verhindert. Am hinteren Ende einer jeden Führungsstange 35 ist je eine Verzahnung 41 angebracht. Durch eine gesteuerte umkehrende Drehbewegung eines jeden Schrittmotors 36 und durch Übertragung dieser Drehbewegung über Zahnräder 42, welche in Verzahnungen 41 der Führungsstangen 35 eingreifen, führen diese eine definierte Bewegung in axialer Richtung der Scheibenseparatoren 14 aus. Die Drehbewegungen der Schrittmotoren 33 und 36 sind aufeinander abgestimmt.

Das mit Hilfe des Greifers 32 in Höhe des entsprechenden Nahtwebfaches 11 gebrachte vordere Ende des Schussfadens 12 wird von einem am Gestell G verschiebbar und unverdrehbar angeordneten Steckarm 43' mit einer Schussfadenklemmeinrichtung 44' übernommen und durch das Nahtwebfach 11 gezogen. Der Steckarm 43' muss sich innerhalb des von dem zu verwebenden Gewebe 7 gebildeten Hohlraums befinden, weil sonst das Einbringen des Steckarmes in das Nahtwebfach 11 räumlich nicht möglich sein würde. Bei der Durchbringung des zweiten Schussfadens 12' von der gegenüberliegenden Maschinenhälfte M' her durch das entsprechende Nahtwebfach 11' übernimmt der Steckarm 43 mit der Schussfadenklemmeinrichtung 44 den Schussfaden 12' von dem Greifer 32' und zieht ihn durch das Nahtwebfach 11'. Bei entsprechender Gestaltung der Schussfadenklemmeinrichtungen 44 ist es auch möglich, den Schussfaden 12 mit dem Steckarm 43 nur bis Mitte Nahtwebfach 11 zu schieben, wo der Schussfaden dann von dem Steckarm 43' der Maschinenhälfte M' übernommen und endgültig durch das Nahtwebfach 11 gezogen wird. Die Durchbringung des Schussfadens 12' durch das entsprechende Nahtwebfach 11' erfolgt dann in der gleichen Weise.

Jeder Steckarm 43 ist mit je einer Verzahnung 45 versehen; die erforderliche geradlinige oszillierende Bewegung kommt über die Verzahnung 45 zustande, indem die Steckarme, wie oben schon gesagt, verdrehsicher verschiebbar im Gestell G gelagert sind und mit Schrittmotoren 46 angetrieben werden, welche umkehrende Bewegungen ausführen.

Die jeweils in die entsprechenden Nahtwebfächer 11 eingebrachten Schussfäden 12 werden mit der Weblade 6 an die schon fertiggestellte Webnaht 13 beigeschoben.

Die Weblade 6 ist im Gestell G drehbar gelagert und wird über einen Schrittmotor 47 angetrieben, wie auf Fig. 8 dargestellt.

Die durch die thermischen Schneideinrichtungen 39 von den Schussfäden 10 getrennten Webstreifen 38 werden mit Hilfe der Schrittmotoren 48 auf die Aufwickelrollen 49 aufgewickelt. Die noch mit den Schussfäden 10 verbundenen Webstreifen 38 sind am Ende der Aufspannvorrichtung 9 durch Klemmeinrichtungen 50 fest mit der Aufspannvorrichtung 9 verbunden.

Wie eingangs schon gesagt, ist das Gestell G auf Führungsschienen 2 verschiebbar gelagert und wird während des Webprozesses von dem einen Ende des zu verwebenden Gewebebandes bis zum anderen Ende verschoben. Diese Verschiebung erfolgt schrittweise, und zwar im Takte des Nahtwebvorganges, indem das Gestell G über eine Zahnverbindung 51, 52 schrittweise von dem Schrittmotor 3 bewegt wird.

Die Schrittmotoren

  • 3 für das Gestell G
  • 25 für die Scheibenseparatoren 14
  • 33 für die Greifer 32
  • 36 für die Führungsstangen 35
  • 46 für die Steckarme 43
  • 47 für die Weblade 6
  • 48 für die Aufwickelrollen 49

sind über eine logische Schaltung (nicht gezeichnet) mit der Jacquardmaschine 5 verbunden und führen ihre Verfahrensschritte im Takte der Jacquardmaschine aus, wobei eine Reihe zwischengeschalteter Sensoren (nicht gezeichnet) den gesamten Arbeitsablauf in sonst bekannter Weise steuern.

Der hier beschriebene Scheibenseparator 14 nimmt im Zuge des Separierens speicherähnlich eine Anzahl von Schussfäden 10 auf. Indem der vom Schrittmotor 25 angetriebene Scheibenseparator 14 sich im Takte des Webvorganges schrittweise dreht, wandern die separierten Schussfäden 10 über die gewindeähnlich angeordneten Scheiben 16 bis 18 von der Einlaufscheibe 16 bis zur Auslaufscheibe 19, wo - wie bereits beschrieben - der jeweils dort ankommende Schussfaden 12 vom Greifer 32 aufgegriffen wird.

Wegen der aufwendigen Herstellung eines solchen aus vielen Scheiben 17, 18 (im Schnitt 1000-1200 Scheiben) zusammengesetzten Separators 14 ist dieser nur wirtschaftlich für Gewebe mit gleich starken Gewebefäden zu verwenden. Wechselt aber die Fadenstärke von Gewebevorgang zu Gewebevorgang, muss aus wirtschaftlichen Gründen ein einfacherer Scheibenseparator 53 eingesetzt werden. Dieser besteht aus einem Ring 54, auf dessen Mantelfläche ein der Drehrichtung des Scheibenseparators entsprechendes metrisches Gewinde 55 eingeschnitten ist, sowie aus einer Einlaufscheibe 16, einer einzigen dickeren Scheibe 18 und einer Auslaufscheibe 19. Einlaufscheibe, dickere Scheibe und Auslaufscheibe sind so gestaltet, wie in dem vorausgegangenen Ausführungsbeispiel beschrieben. Das metrische Gewinde 55 auf dem Ring 54 hat die Aufgabe zu verhindern, dass beim Vorschub der Nahtwebmaschine die Schussfäden 10 in Vorschubrichtung der Nahtwebmaschine mitgenommen werden und somit ein Einzug des Schussfadens 10 durch die Einlaufscheibe 16 auf den Scheibenseparator 53 nicht immer gewährleistet sein würde. Die prinzipielle Anordnung des Scheibenseparators 53 in der Nahtwebmaschine ist auf Fig. 9 dargestellt. Die Freigabe des zur Einwebung anstehenden Schussfadens 12 aus der Bindung des Webstreifens 38 wird durch entsprechendes Anheben und Senken von Hilfskettfäden 56 mittels an den Jacquardschnüren angelenkter Hilfshubelemente 57, welche durch die Jacquardmaschine 5 angesteuert werden, erreicht. Der freigegebene Schussfaden 12 wird mit Hilfe der Auslaufscheibe 19 von den Schussfäden 10 räumlich separiert.

Beide Scheibenseparatoren 14, 53 erfordern eine äusserst präzise Führung des einzuwebenden Gewebes in Relation zu der Nahtwebmaschine, etwa in der Grössenordnung von 0,1 mm sowohl im Einzelschritt von Faden zu Faden als auch in der Summe der Verfahrensschritte vom Anfang des Gewebebandes und bis zu dessen Ende. Dieses bedeutet, dass die Nahtwebmaschine imstande sein muss, die einzelnen Schrittfehler stets gegeneinander aufzuheben, eine Forderung, die nur mittels einer aufwendigen Sensortechnik befriedigt werden kann.

In einer einfacheren und anspruchsloseren Ausführungsform der Nahtwebmaschine wird die räumliche Separierung der Schussfäden sowie deren nachfolgende Führung bis zum jeweils gebildeten Fach von einem aus einer Luftdüse 58 (Fig. 10) kommenden Luftstrom bewerkstelligt. Der im Webstreifen 38 eingebundene Schussfaden 10 wird zusammen mit dem Webstreifen von einer Webstreifenführung 59 an die Luftdüse 58 herangeführt, wobei der Webstreifen 38 aus seiner ursprünglichen Vertikallage in eine etwa horizontale Lage verbracht wird.

Die Luftdüse 58 bläst in einen aus drei aerodynamisch geformten Leitblechen 60, 61, 62 gebildeten Windkanal hinein (Fig. 11 und 12). Infolge der Drehung des Webstreifens 38 um seine Längsachse sowie durch die Öffnung des mittels der Hilfshubelemente 57 aus den Hilfskettfäden 56 gebildeten Hilfsfaches 63 entsteht eine Aufspannung, durch welche der jeweils anstehende Schussfaden 12 aus der Webordnung herausspringt. Der herausgesprungene Schussfaden 12 wird von dem Luftstrom aufgegriffen und durch den Windkanal 60, 61, 62 geführt, bis sein Vorderende vor der Öffnung des im gleichen Arbeitstakt soeben gebildeten Hauptfachs (Nahtwebfachs) 11 reicht. Hier greift ihn der bereits vorhin beschriebene Steckarm 43' mit seiner Schussfadenklemmeinrichtung 44' und zieht ihn durch das Nahtwebfach 11 hindurch. Das weitere Vorgehen findet wie im ersten Ausführungsbeispiel statt.

Die Luftdüse 58 ist in die Webstreifenführung 59 integriert, um räumlich Platz zu sparen. Sie ist über ein Magnetventil 64 mit einer Luftzufuhrleitung 65 verbunden. Das Magnetventil 64 wird über Sensoren (nicht gezeichnet) gesteuert, welche den Zeitpunkt signalisieren, an dem der Steckarm 43' seinen Arbeitshub beginnt.

Wie bereits eingangs beschrieben, ist der Webstreifen 38 ausserhalb der Nahtwebmaschine an der Aufspannvorrichtung 9 befestigt. Während der Arbeitsvorgänge des Zusammenwebens der Gewebeenden steht der Webstreifen 38 still, während sich das Gestell G mit der Nahtwebmaschine verschiebt.

Die abfälligen Hilfskettfäden 56 des Webstreifens 38 werden dabei auf die Aufwickelrolle 49 aufgewickelt. Da die Führung des jeweiligen Webstreifens 38 relativ zur Nahtwebmaschine bei Verwendung von Scheibenseparatoren 14, 53 exakt von Faden zu Faden erfolgen muss, ist es unbedingt erforderlich, dass die Aufwickelrolle 49 genau im Takte des Nahtwebverfahrens aufgespannt wird, welches eine sehr exakte Steuerung des antreibenden Schrittmotors 48 erfordert.

Dieses ist bei Verwendung der Luftseparierung und Luftführung nicht notwendig. Hier genügt es, die Aufwickelrolle 49 mit einem etwa konstanten Drehmoment zu belasten, z. B. mit einem sich an der Welle der Aufwickelrolle 49 abwickelnden, mit einem Gewicht 66 versehenen Seil 67. Bei einer Gewebebreite von ca. 8 m würde das Gewicht 66, frei nach unten abgefiert, eine freie Tiefe von ebenfalls ca. 8 m erfordern. Dieses wird dadurch vermieden, dass man die Relativbewegung Webstreifen-Nahtwebmaschine ausgleicht, indem die auf der Aufwickelrolle 49 aufgerollten, nicht mehr benutzten Hilfskettfäden 56 mittels einer mit der Aufwickelrolle 49 gleichaxial und drehfest verbundenen Abwickelrolle 68 auf Spannung gehalten wird, um welche das Seil 67 aufgerollt ist, an dem das Antriebsgewicht 66 hängt.

Das Seil 67 wird aus der ursprünglich vertikalen Lage in eine Horizontallage umgelenkt (in Fig. 11 und 12 gestrichelt angedeutet) und an eine Umlenkrolle 69 herangeführt, von welcher dann das Antriebsgewicht 66 herunterhängt. Durch diese Massnahme wird die Relativverschiebung der Nahtwebmaschine dazu benutzt, die Bewegung des Gewichtes 66 im wesentlichen zu eliminieren.

Im gleichen Sinne kann man zum Separieren anstelle eines Luftstromes einen Flüssigkeitsstrom als Führungsmittel einsetzen, z. B. Wasser oder eine Wasseremulsion. Der Effekt ist im Prinzip derselbe, obwohl der Luftstrom einen Steudruck erzeugt, während der Wasserstrom einen Impuls hervorruft.

Auch kann die Separierung der Schussfäden mittels elektrischer Feldkräfte erfolgen, indem man die Schussfäden und die Strasse, über welche der einzelne Schussfaden zu führen ist, gleichpolig elektrostatisch auflädt. Hierzu verwendet man zwei gegenübergestellte Kondensatorplatten (nicht gezeichnet).

Das Separieren des Schussfadens 12 sowie dessen Führung bis zum Steckarm 43' mittels Luftstrom, Flüssigkeitsstrom oder Elektrostatik erfolgt ohne Rücksicht auf die Genauigkeit der Führungsschritte. Die Steuerung der Nahtwebmaschine wird damit entscheidend vereinfacht.

Der Webstreifen 38 braucht nicht ausschliesslich durch partielle Auswebung der Textilbahn 4 zustande zu kommen, sondern kann nachträglich eingewobene, gewebefremde Hilfskettfäden 56 aufnehmen. Durch diese Massnahme ist man nicht mehr an die vorgegebene Schaftzahl der Gewebeart gebunden.

Sollte die Wellenstruktur der Fäden derart gestaltet sein, dass der Luftstrom nicht ohne weiteres imstande ist, den jeweils zur Einwebung anstehenden Schussfaden 12 zum Herausspringen aus der Webbindung 38 zu veranlassen, wird ein zusätzlicher Separator, nämlich ein Nadelseparator 70 in der Gestalt einer mit mindestens einer weichen Stahlnadel 71 als Bürstenhaare versehenen Bürste eingesetzt, vgl. Fig. 13. Bei der Umdrehung des Nadelseparators 70 reissen die Stahlnadeln 71 den jeweils zur Einwebung anstehenden Schussfaden 12 aus der Webbindung heraus; der Schussfaden 12 wird daraufhin in der vorhin beschriebenen Weise in das jeweils offenstehende Nahtwebfach 11 verbracht.

Wie sich in Versuchen gezeigt hat, kann bei einer einfachen gradlinigen Einbringung des entsprechenden nunmehrigen Schussfadens 12, ursprünglich Kettfaden, in das entsprechende Nahtwebfach 11 mit Hilfe des Steckarmes 43' der jeweilige nunmehrige Schussfaden 12, ursprünglich Kettfaden, durch das Beischieben mit der Weblade 6 an die Webnaht 13 nicht immer in seine durch den Webprozess vorgegebene Lage in der Webnaht 13 gebracht werden.

Damit der im Takte des Nahtwebvorganges in das entsprechende Nahtwebfach 11 eingebrachte jeweilige nunmehrige Schussfaden 12, urspünglich Kettfaden, bei jedem Arbeitstakt in seine durch den Webprozess vorgegebene Lage in der Webnaht 13 verbracht wird, ist es erforderlich, den jeweils in das Nahtwebfach 11 mit Hilfe des Steckarmes 43' eingebrachten Schussfaden 12, ursprünglich Kettfaden, unter einer definierten Zugspannung an die Webnaht 13 vor dem Beischieben mit der Weblade 6 beizulegen.

Durch das unter Zugspannung erfolgte Beilegen des Schussfadens 12 an die Webnaht 13 springt ein kurzes Stück des Schussfadens 12 schon vor dem Beischieben in seine durch den Webprozess vorgegebene Lage in die Webnaht 13 hinein.

Damit der Schussfaden 12, ursprünglich Kettfaden, vor dem Beischieben mit der Weblade 6 an die Webnaht 13 unter Zugspannung an die Webnaht 13 beigelegt werden kann, ist der rohrförmig ausgebildete Steckarm 43' in einem mit einer längsaxialen Sacklochbohrung 72' und einer darüber befindlichen längsaxialen durchgehenden Gewindebohrung 73' versehenen Schiebeelement 74' in die längsaxiale Gewindebohrung 73' fest eingeschraubt. Das Schiebeelement 74' ist mit seiner Sacklochbohrung 72' auf ein Führungsrohr 75' aufgesteckt, welches durch eine Bohrung in dem dickeren Schenkel eines L-förmigen Schwenkarmes 76' hindurchgesteckt ist (Fig. 18). Durch einen rechtwinklig zu dessen längsaxialer Achse in das Schiebeelement 74' eingeschraubten und in einer in dem wesentlich flacher ausgeführten zweiten Schenkel des Schwenkarmes 76' befindlichen Längsnut77' geführten Bolzen 78' wird ein Verdrehen des Schiebeelementes 74' verhindert.

Der rechtwinklig ausgeführte Schwenkarm 76' (Fig. 15) ist auf einem in einer mit der Verzahnung 45' am Steckarm 43' fest verschraubten Grundlageplatte 79' eingeschraubten und durch eine Mutter 80' gegen Lösen gesicherten Bolzen 81' mit seinem in Nahtwebrichtung angeordneten Schenkel drehbar gelagert und wird mit Hilfe einer Zugfeder 82', die zwischen einem in dem rechtwinklig zur Nahtwebrichtung angeordneten Schenkel des Schwenkarmes 76' gelagerten Bolzen 83' und einem zweiten in der Grundplatte 79' eingeschraubten Bolzen 84' eingespannt ist und gegen einen in der Grundplatte 79' eingeschraubten Anschlagbolzen 85' so angelegt, dass der wesentlich flacher ausgeführte Schenkel des Schwenkarmes 76' genau rechtwinklig zur Nahtwebrichtung ausgerichtet ist.

An dem im Schwenkarm 76' gelagerten Ende des Führungsrohres 75' ist ein Innengewinde 86' eingeschnitten. In diesem Innengewinde 86' kann eine in dem Führungsrohr 75' befindliche Druckfeder 87' mit Hilfe eines mit einer Mutter 88' gegen ungewolltes Lösen gesicherten Gewindestiftes 89' gegen das auf dem Führungsrohr 75' verschiebbare Schiebeelement 74' vorgespannt werden.

Das Schiebeelement 74' stützt sich an den Stahldrähten 90', 91' ab, welche die Schussfadenklemmeinrichtung 44' bilden. Diese Stahldrähte sind in einem mit dem Schwenkarm 76' fest verbundenen Klemmplättchen 92' eingelötet und werden durch den als Rohr ausgebildeten Steckarm 43' sowie durch einen in dessen vorderem Ende eingeschraubten und mit einer längsaxialen Bohrung versehenen Kunststoffstopfen 93' hindurchgeführt.

Jeder der beiden Stahldrähte 90', 91', welche die eigentliche Schussfadenklemmeinrichtung 44' bilden, ist zunächst bogenförmig ausgerichtet und besitzt daher eine von der ursprünglichen Längsrichtung bzw. aus der Längsrichtung des als Rohr ausgebildeten und die Stahldrähte enthaltenden Steckarmes 43' wegstrebende Verspannung. Gegen sein freies Ende hin ist jeder Stahldraht 90', 91'zweimal geknickt und bildet hier in der Draufsicht ein "V" mit ungleich langen Schenkeln, dessen innerer kürzerer Schenkel sich in der Kurvengestalt fortsetzt. Die bogenförmige Ausrichtung des einen Stahldrahts 90' ist der Bogenform des zweiten Stahldrahtes 91'entgegengesetzt, auf Fig. 19 ersichtlich.

Das Öffnen und Schliessen der Schussfadenklemmeinrichtung 44' wird durch eine Relativverschiebung des in dem Schiebeelement 74' gelagerten Steckarmes 43' gegenüber den in dem mit dem Schwenkarm 76' fest verschraubten Klemmplättchen 92' eingelöteten und durch den Steckarm 43' und den Kunststoffstopfen 93' hindurchgeführten Stahldrähten 90', 91'bewirkt.

Indem nämlich der Steckarm 43' gegen das Klemmplättchen 92' hin bewegt wird, treten die V-förmig geknickten Stahldrähte 90', 91'aus dem rohrförmigen Steckarm 43' weiter heraus. Unter der Einwirkung der in den Stahldrähten 90', 91'herrschenden, seitlich nach aussen hin strebenden Verspannung öffnen sich die gegeneinander ausgerichteten V-förmigen Endstücke der Stahldrähte 90', 91' und bilden eine offene Zange (Fig. 17), welche das offene Ende des jeweils zum Einweben anstehenden Schussfadens 12 umgreift.

Diese Relativverschiebung des Steckarmes 43' erfolgt dadurch, dass das Schiebeelement 74' gegen einen am Ende (gesehen in Bewegungsrichtung der Zahnstange zum Einbringen des Steckarmes 43' in das Nahtwebfach 11) einer im Gestell G gelagerten Zahnstangenführung 94' mittels Gewinde 95' und mit einem Dämm-Material 96' zur Geräuschdämmung versehenen sowie durch eine Mutter 97' gegen ungewolltes Lösen gesicherten einstellbaren Anschlag 98' (Fig. 14) kurz vor Erreichen des maximalen Hubweges der durch den Schrittmotor 46' angetriebenen Zahnstange 45' fährt und somit das Schiebeelement 74' gegen die Federkraft der Druckfeder 87' relativ gegenüber dem im Schwenkarm 76' fest gelagerten Führungsrohr 75' verschoben wird. Durch die relative Verschiebung des Schiebeelementes 74' gegenüber dem Führungsrohr 75' verschiebt sich der in dem Schiebeelement 74' fest eingeschraubte Steckarm 43' gegenüber den in das Klemmplättchen 92' eingelöteten und durch das Klemmplättchen 92' fest mit dem Schwenkarm 76' verbundenen Stahldrähten 90', 91', mit dem soeben beschriebenen Ergebnis.

Nach Erreichen des maximalen Hubweges fährt die Zahnstange 45' zurück, und der Steckarm 43' bleibt so lange in Ruhelage, bis sich die Knickstellen der Stahldrähte 90', 91' an den Kunststoffstopfen 93' anlegen. Die Druckfeder 87' stützt sich gegen das Schiebeelement 74' sowie gegen den Gewindestift 89' ab: die Verschiebebewegung des Steckarmes 43' ist durch die am Kunststoffstopfen 93' anliegenden Knickstellen der Stahldrähte 90', 91' begrenzt.

Der von der Schussfadenklemmeinrichtung 44' aufgegriffene Schussfaden 12, ursprünglich Kettfaden, bewirkt durch seine feste Einspannung im Gewebe 7 und seine durch die partielle Auswebung der ursprünglichen Schussfäden 8, jetzt Kettfäden, vorgegebene Länge, dass sich nach dem anhand des Steckarmes 43' erfolgten Durchbringen des Schussfadens 12, ursprünglich Kettfaden, durch das Nahtwebfach 11 beim Erreichen der Strecklage des Schussfadens 12 entgegen der Federkraft der den rechtwinklig ausgebildeten Schwenkarm 76' gegen den hinteren Anschlagbolzen 85' heranhaltenden Zugfeder 82' eine Zugkraft im Schussfaden 12 entsteht und diese mit dem weiteren Zurückfahren des Steckarmes 43' ansteigende Zugkraft des Schussfadens 12, ursprünglich Kettfaden, bewirkt, dass der L-förmig ausgebildete Schwenkarm 76' so lange eine Drehbewegung entgegen der Nahtwebrichtung ausführt, bis er an einem vorderen Anschlagbolzen 99' anliegt. Durch die von der in der Strecklage vorhandenen Zugkraft des Schussfadens 12 ausgelöste Schwenkbewegung des L-förmig ausgebildeten Schwenkarmes 76' entsteht eine Reaktionskraft, welche den Schussfaden 12 in eine Lage parallel zur Webnaht 13 verbringt. Der rückwärtige Umkehrpunkt der Hubbewegung des Steckarmes 43' ist so ausgelegt, dass nach Erreichen dieser Parallellage der Schussfaden 12 aus der Schussfadenklemmeinrichtung 44' herausgezogen wird. Die Schussfadenklemmeinrichtung 44' greift, wie oben beschrieben, den nunmehrigen Schussfaden 12 am Ende des Nahtwebfaches 11 auf. Danach wird die Schussfadenklemmeinrichtung 44' über die Verzahnung 45' veranlasst, sich aus dem Nahtwebfach 11 herauszuziehen, wobei der Schussfaden 12 mit hindurchgezogen wird.

In der bisherigen Beschreibung des Ausführungsbeispiels war die Verwendung einer in der Webtechnik allgemein bekannten Weblade 6 vorausgesetzt.

Diese Weblade 6 regelt erstens das Beischieben des Schussfadens an das Gewebe und zum anderen das Einhalten des definierten Abstandes der einzelnen Kettfäden untereinander.

Da beim Nahtwebprozess sowohl die nunmehrigen Schussfäden 10, ursprünglich Kettfäden, als auch die nunmehrigen Kettfäden 8, ursprünglich Schussfäden, durch den vorangegangenen Webprozess eine Wellenstruktur besitzen, springen die in die entsprechenden Nahtwebfächer 11 eingebrachten jeweils zugeordneten Schussfäden 12 durch das von der Weblade 6 veranlasste Beischieben des Schussfadens 12 an die Webnaht 13 in ihre ursprüngliche, durch den Webprozess vorgegebene Lage. Eine Verschiebung des in das entsprechende Nahtwebfach 11 eingebrachten und durch die Weblade 6 beigeschobenen Schussfadens 12, ursprünglich Kettfaden, und auch der Kettfäden 8, ursprünglich Schussfäden, gegeneinander ist ohne Fremdeinwirkung auch bei noch geöffnetem Nahtwebfach 11 nicht mehr möglich, da dies die durch den Webprozess vorgegebene Wellenstruktur der Kettfäden 8, ursprünglich Schussfäden, und der Schussfäden 12, ursprünglich Kettfäden, formschlüssig verhindert.

Jede einzelne Gewebeart benötigt eine spezielle Weblade 6; die Fertigung einer Weblade ist jedoch recht aufwendig. Bei dem vorliegenden Webprozess hat die Weblade 6 nur die eine Aufgabe, den jeweils betreffenden Schussfaden 12 an die Webnaht 13 beizuschieben. Da durch die Fadenstruktur ein Verschieben der nunmehrigen Kettfäden 8 und der nunmehrigen Schussfäden 12 gegeneinander auch bei noch offenem Nahtwebfach 11 nicht möglich ist, kann in einer weiteren Ausführungsform der Erfindung das Beischieben des Schussfadens 12 an die Webnaht 13 auch anhand einer im Gestell G drehbaren Nadelwalze 100 (Fig. 21) erfolgen, die in der gleichen Gestalt für alle Gewebearten verwendbar ist.

Die im Gestell drehbar gelagerte Nadelwalze 100 besteht im wesentlichen aus einer Welle 101, auf welcher über ihre Längsachse zwei sich gegenüberliegende, aus einer Vielzahl von biegeelastischen Nadeln 102 bestehenden Nadelreihen schraubenlinienförmig angeordnet sind.

Die erste dieser schraubenlinienförmigen, sich gegenüberliegenden Nadelreihen ist rechtsgängig und die zweite gegenüberliegende Reihe linksgängig angeordnet.

Diese Massnahme ist erforderlich, damit der in das Nahtwebfach 11 eingebrachte Schussfaden 12, ursprünglich Kettfaden, von der Austrittsstelle des Schussfadens 12 aus dem Gewebe 7 digital an die Webnaht 13 beigeschoben wird, und zwar in Einzelschritten entsprechend der Anordnung der biegeelastischen Nadeln 102.

Die Nadelwalze 100 wird durch einen Schrittmotor 103 angetrieben, wobei sie eine im Takte des Webprozesses auf 180° beschränkte und dann aussetzende Drehbewegung ausführt.

Durch die auf 180° beschränkte und dann aussetzende rotatorische Drehbewegung der Nadelwalze 100 um ihre Längsachse streichen die einzelnen Nadeln 102 der Nadelwalze an dem an die Webnaht 13 beigeschobenen Schussfaden 12, ursprünglich Kettfaden, vorbei und hinterlassen auf diesem Kratzspuren. Solche Kratzspuren können u.U. eine Beschädigung des Gewebebandes im Bereich der Webnaht 13 verursachen.

Wenn solche Kratzspuren vermieden werden müssen, kann das Beischieben der Schussfäden 12 in dem Nahtwebfach 11 mittels Z-förmiger Nadeln 104 erfolgen, welche in einem Führungsbett 105 nebeneinander angeordnet, einzeln axial verschiebbar sind und an ihrem vorderen Z-Ende in das Nahtwebfach hineingreifen (Fig. 22).

Das Führungsbett 105 ist fest mit dem Gestell G verbunden und besteht aus einer Grundplatte 106 und zwei in dieser Grundplatte 106 fest gelagerten Führungsstangen 107, auf welche abwechselnd mit zwei Bohrungen 108 versehene biegesteife Bleche 109 und Abstandshülsen 110 aufgeschoben sind, wobei zuerst ein Blech 109, dann auf je einer Führungsstange 107 je eine Abstandshülse 110 folgt. usw., zuletzt ein Blech 109. Jede Abstandshülse 110 weist eine dem Querschnitt einer Z-Nadel 104 entsprechende Länge auf und ermöglicht somit die längsaxiale Verschiebung der zugeordneten Z-Nadel von der einen Abstandshülse 110 bis zur nächsten.

Der Höhenabstand der Führungsstangen 107 im Bereich der die Webnaht 13 überspannenden Grundplatte 106 ist so bemessen, dass zwischen der Grundplatte 106 und der Mantelfläche einer jeden der auf die Führungsstangen 107 aufgeschobenen Abstandshülsen 110 die Z-Nadeln 104 spielfrei verschiebbar hineinpassen (Fig. 22 und Fig. 24).

Durch diesen Aufbau des Führungsbettes sind die Z-Nadeln 104 in Webrichtung verdrehsicher hin und her verschiebbar. Die Verschiebung der Z-Nadeln 104 zum Zwecke des Beischiebens des in das entsprechende Nahtwebfach 11 eingebrachten Schussfadens 12, ursprünglich Kettfaden, gegen die Nahtwebrichtung erfolgt mittels einer Kulisse 111 mit einer im ersten Drittel der Gesamtlänge der Kulisse 111 rechtwinklig zur Nahtwebrichtung, im zweiten Drittel bogenförmig gegen die Nahtwebrichtung und im letzten Drittel wieder rechtwinklig zur Nahtwebrichtung eingearbeiteten Nut 112, wobei die Gesamtlänge der Kulisse 111 der dreifachen Webnahtbreite entspricht und die einzelnen Z-Nadeln 104 mit ihrem rückwärtigen Ende in die Nut 112 eingreifen. Die Kulisse 111 ist auf zwei besonderen Kulissen-Führungsstangen 113 rechtwinklig zur Nahtwebrichtung verschiebbar gelagert.

Die Kulissen-Führungsstangen 113 sind auf je einer Seite der Grundplatte 106 in einem in der Grundplatte 106 in Nahtwebrichtung verschiebbaren und entgegen der Nahtwebrichtung einer einstellbaren Druckfeder 114 (Schraubenfeder oder Druckluftzylinder) vorgespannten Schiebeelement 115 gelagert. Die gemeinsame Verschiebung der beiden Kulissen- Führungsstangen 113 und somit auch der auf ihnen gelagerten Kulisse 111 ist deshalb erforderlich, damit der schrittweise Vorschub des Gestells G keine toleranzmässige Rückwirkung auf das Beischieben des in das Nahtwebfach 11 eingebrachten Schussfadens 12, ursprünglich Kettfaden, an die Webnaht 13 haben kann (Fig. 26).

Die Kulisse 111 ist mit einem Zahnriementrieb 116 (oder auch Seiltrieb) fest verbunden und wird von diesem mit Hilfe eines Schrittmotors 117 im Takte des Nahtwebprozesses von der entsprechenden Seite der Webnaht 13 zur anderen Seite und umgekehrt verschoben.

Durch diese Verschiebung der Kulisse 111 von einer Seite der Webnaht 13 zur anderen und umgekehrt führen die Z-förmig gebogenen und mit dem rückwärtigen Ende in die Nut 112 der Kulisse 111 eingreifenden Z-Nadeln 104 nacheinander je eine dem Nutweg entsprechende axiale Schiebung bis zur Webnaht 13 und zurück zur Ausgangslage aus.

Durch diese, im Takte des Nahtwebprozesses stattfindende Verschiebung der Kulisse 111 und somit auch der einzelnen Z-Nadeln 104 wird der in das Nahtwebfach 11 mit Hilfe des Steckarmes 43' eingebrachte Schussfaden 12, ursprünglich Kettfaden, von der Austrittsstelle des Schussfadens 12, ursprünglich Kettfaden, von dem Rand des Gewebes 7 aus nach und nach an die Webnaht 13 beigeschoben, wobei der Schussfaden 12, wie schon bei der Beschreibung der Nadelwalze 100 dargelegt, ohne eine zusätzliche Massnahme treffen zu müssen, in der durch den Webprozess vorgegebenen Lage auch bei noch geöffnetem Nahtwebfach 11 liegen bleibt.

Die oben beschriebene Kulisse 111 hat den Nachteil, dass durch das Umlenken der Nadelenden in dem bogenförmigen Mittelteil der Nut 112 zwischen den Z-Nadeln 104 und der Kulisse 111 eine relativ hohe Reibung auftritt. Diese Reibung führt zu erhöhtem Verschleiss und auch zu einer Erhöhung der Antriebsleistung für die Kulisse 111. In einer konstruktiv günstigeren Gestaltung der Kulisse 111 wird die axiale Verschiebung der Z-Nadeln 104 nicht mehr durch das bogenförmige Kurvenstück der Nut 112 im zweiten Drittel der Gesamtlänge der Kulisse 111 bewirkt, sondern durch eine anstelle des Kurvenstücks eingesetzte drehbare Rolle 118 (Fig. 27).

Durch das Beischieben des in das Nahtwebfach 11 mit Hilfe des Steckarmes 43' eingebrachten Schussfadens 12, ursprünglich Kettfaden, mit einzelnen durch die Kulisse 111 axial in Nahtwebrichtung zu verschiebenden Z-Nadeln 104 kann die Antriebsleistung für das Beischieben des Schussfadens 12, ursprünglich Kettfaden, gegenüber der herkömmlich in der Webtechnik eingesetzten Weblade 6 und auch gegenüber der Nadelwalze 100 gesenkt werden.

Unter der Voraussetzung, dass die Jacquardmaschine 5 über eine ausreichende Anzahl von Schnüren 119 verfügt, ist es möglich, ein dreistufiges Anheben der Kettfäden 8 zu erzielen. Zu diesem Zweck werden die Schnüre 119 der Jacquardmaschine 5 untereinander verbunden, indem bei einer beispielsweisen Schnurzahl von 601 Schnüren, die erste Schnur mit der sechshundertsten Schnur, die zweite Schnur mit der sechshundertsten Schnur, die dritte Schnur mit der fünfhundertneunundneunzigsten Schnur, usw. verbunden werden. Die miteinander verbundenen Schnüre 119 bilden Schleifen, welche um eine Summierrolle 120 verlaufen. Durch diese Einrichtung wird der Zeitablauf des Nahtwebvorganges um etwa die Hälfte gekürzt, und zwar ohne dass die Arbeitsgeschwindigkeit der einzelnen Funktionen der Nahtwebmaschine erhöht werden muss (Fig. 28).

An einer Drehachse 121 der Summierrolle 120 ist eine besondere Schnur 122 befestigt, in welcher ein Haupthubelement 123 für den jeweiligen Kettfaden 8 eingefügt ist. Im weiteren Verlauf der Schnur 122 ist diese um eine drehbar gelagerte Umlenkrolle 124 geführt und an einer im Gestell G eingehängten Zugfeder 125 befestigt.

Die Jacquardmaschine 5 wird in bekannter Weise von Lochkarten gesteuert. Die hier in Frage kommende Jacquardlochkarte wird entsprechend dem Takte des Webvorganges gelocht und ermöglicht es, das Haupthubelement 123 in drei Stufen anzuheben und mithin gleichzeitig zwei Nahtwebfächer 11,11'zu bilden, wobei das Nahtwebfach 11 oberhalb und das Nahtwebfach 11' unterhalb der Webmitte entsteht (auf Fig. 29 dargestellt).

Reicht die Zahl der Schnüre 119 der Jacquardmaschine 5 nicht aus, um in dieser Weise zu verfahren, kann man neben der Jacquardmaschine 5 eine zweite Jacquardmaschine 126 anbringen, die über eine gemeinsame Welle 127 drehfest miteinander verbunden sind. Die Schnüre 119, 128 der beiden Jacquardmaschinen 5,126 werden nun nach dem oben beschriebenen Prinzip kreuzweise von Maschine zu Maschine miteinander verbunden, indem z. B. die erste Schnur 119 der ersten Jacquardmaschine 5 mit der entsprechenden ersten Schnur 128 der zweiten Jacquardmaschine 126 usw. verbunden werden. Die gleichzeitige Bildung zweier Nahtwebfächer 11,11' erfolgt danach wie oben beschrieben, indem die Lochkarten der beiden Jacquardmaschinen 5, 126 entsprechend abgestimmt sind.

QQ群二维码
意见反馈