Verfahren zur Herstellung von Reaktivfarbstoffen und neue Reaktivfarbstoffe |
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申请号 | EP92109743.2 | 申请日 | 1992-06-10 | 公开(公告)号 | EP0520241A2 | 公开(公告)日 | 1992-12-30 |
申请人 | BAYER AG; | 发明人 | Herd, Karl-Josef, Dr.; | ||||
摘要 | Wasserlösliche Vinylsulfonyl- und β-Sulfatoethylaulfonylgruppenhaltige Reaktivfarbstoffe werden hergestellt durch Oxidation von Farbstoffen mit β-Hydroxyethylmercaptoresten und anschließende Sulfatierung sowie gegebenenfalls Überführung des β-Sulfatoethylsulfonylrestes mit Basen in den Vinylsulfonylrest. Nach diesem Verfahren sind neue faserreaktive Mono- oder Disazofarbstoffe der Struktur erhältlich, worin die Substituenten die in der Beschreibung angegebenen Formeln haben. |
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权利要求 | |||||||
说明书全文 | Es sind bereits diverse Verfahren zur Herstellung von Reaktivfarbstoffen bekannt, die aber nicht immer befriedigend sind. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung wasserlöslischer Vinylsulfonyl- (bzw. β-Sulfatoethylsulfonyl-)gruppenhaltiger Reaktivfarbstoffe der Struktur (1) worin
oxidiert und sulfatiert sowie gegebenenfalls den Sulfatoethylsulfonyl-Rest mit Basen in den Vinylsulfonylrest überführt. Aus JP-A-44-24 899 ist zwar bereits ein Verfahren zur Herstellung von β-Sulfatoethylsulfonyl-substituierten Farbstoffen durch Oxidation eines Thioethers bekannt, jedoch beschränkt auf Phthalocyanine. Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind weiterhin neue faserreaktive Mono- und Disazofarbstoffe der Struktur worin
Die Gruppierung NR-Y steht auch für einen gesättigten N-Heterocyclus, wie z.B. Bevorzugte Substituenten am Phenylazo- bzw. Naphthylazo-Rest sind Sulfo, Carboxy, C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, Halogen SO₂X und CH₂SO₂X. Aus der DE-A-3 512 340 sind bereits Azoreaktivfarbstoffe bekannt, welche an einem Phenylrest gleichzeitig einen β-Sulfatoethylsulfonyl- und einen β-Sulfatoethylaminorest tragen. Jedoch sind diese Gruppierungen Teil der Diazokomponente während erfindungsgemäß diese Gruppierungen Teil der Kupplungskomponente sind. Bevorzugt sind Farbstoffe der Struktur (2) und (3), worin
Besonders hervorzuheben sind bifunktionelle faserreaktive Farbstoffe der Struktur (4) bis (8) worin
Der faserreaktive Rest Z steht für solche chlor- oder fluorhaltigen Triazin- bzw. Pyrimidinreste, wie sie z.B. in EP-A 395 951 beschrieben sind, vorzugsweise für einen Monofluor- bzw. Monochlortriazinreste oder einen 5-Chlor-2,6-difluor-4-pyrimidinyl- bzw. einen 5-Chlor-6-fluor-4-pyrimidinyl-Rest. Ausgewählte Farbstoffe sind solche mit der Struktur (9) bis (19) worin
Von diesen ausgewählten Farbstofftypen der Struktur (9) bis (19) sind besonders die hervorzuheben, bei denen der Rest Y = CH₂CH₂OSO₃H, wie z.B. Farbstoffe der Struktur (20) bis (31) worin die Substituenten
Die Herstellung der Farbstoffe (1a), worin A aus Formel (1) mit dem Rest gleichzusetzen ist, erfolgt, indem man Thioverbindungen der Struktur (32) worin
zu Sulfonen der Struktur (33) aufoxidiert und diese in bekannter Weise zu (1a) mit X = CH₂CH₂OSO₃H sulfatiert. Hydroxylalkylgruppen in R und Y in (33) werden dabei in Sulfatoalkylgruppen überführt. Eine besondere Ausführungsform des Verfahrens besteht darin, daß man Verbindungen der Struktur bzw. (32) in wäßrigem Medium mit Wasserstoffperoxidlösung, gegebenenfalls unter Wolframat- oder Vanadat-Katalyse, bei Temperaturen im Bereich von 20-100°C, vorzugsweise bei 60-80°C, und pH-Werten zwischen 5-10, vorzugsweise zwischen pH 7-9, oxidiert, und die resultierenden isolierten Sulfone in konz. Schwefelsäure, Schwefelsäure-monohydrat, Oleum oder Schwefeltrioxid bei Temperaturen zwischen 0-40°C zu (1) bzw. (1a) mit X=Sulfatoethyl sulfatiert. Farbstoffe mit X = Vinyl resultieren nach bekannten Verfahrensweisen aus solchen mit X = Sulfatoethyl unter erhöhten pH-Werten, wie etwa bei 9-11. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens besteht darin, daß man die Sulfatierung und Oxidation gleichzeitig durchführt, indem man Verbindungen (34) bzw. (32) in konz. Schwefelsäure, Schwefelsäure-monohydrat oder Oleum bei 10-50°C mit Peroxodisulfaten umsetzt. Die Zwischenprodukte der Struktur (32) erhält man durch Azokupplung von diazotiertem [D]-NH₂ auf Verbindungen der Struktur (35). Diese Kupplungskomponenten (35) sind durch Ethoxylierung von o-Aminothiophenol und N-substituierten o-Aminothiophenolen mit Ethylenoxid oder Chlorethanol unter alkalischen Bedingungen herstellbar. Die Komponente (35) mit R = H und Y = CH₂CH₂OH ist durch Umsetzung von Benzthiazol, Ethylenoxid und Wasser und nachfolgende Hydrolyse der resultierenden N-Formylverbindungen (36) zugänglich. Mit R substituierte o-Aminothiophenole erhält man einfach durch Alkylierung von Benzthiazol und nachfolgende ringöffnende Hydrolyse der Ammoniumverbindungen (37) Eine andere Möglichkeit zur Darstellung von Verbindungen (35) besteht in der Alkylierung von Vorstufen der Formel worin G = NH₂, NHR oder NHY. Die Alkylierung kann z.B. mit Alkylhalogeniden R-Hal beziehungsweise Y-Hal, worin Hal = Cl, Br, F, mit aktivierten Olefinen, wie z.B. Acrylsäurederivaten oder Vinylsulfonylderivaten, oder reduktiv mit Aldehydderivaten erfolgen. Bevorzugt sind solche Kupplungskomponenten (35), bei denen die Reste R und Y mit einer Sulfo, Carboxy oder insbesondere mit einer Hydroxygruppe substituiert sind. Reaktivfarbstoffe der Struktur (7) sind auch herstellbar, indem man Thioverbindungen der Struktur (38) oxidiert und anschließend sulfatiert. Entsprechende Zwischenprodukte (38) erhält man z.B. durch Diazotieren von Thioverbindungen der Formel (39) bzw. (32) mit Y und R = H und nachfolgendes Kuppeln auf Verbindungen der Struktur (35). Reaktivfarbstoffe der Struktur (5) sind auch herstellbar, indem man Farbstoffe der Struktur (40), die - wie für (1a) beschrieben - zugänglich sind, mit einer heterocyclischen Reaktivkomponente Z-Hal, worin Hal = Cl oder F, in Gegenwart säurebindender Mittel in bekannter Weise kondensiert. Dieses Herstellungsverfahren ist auch auf die Farbstoffe (8) übertragbar. Die angegebenen Formeln sind die der freien Säuren. Bei der Herstellung werden im allgemeinen die Salze erhalten, insbesondere die Alkalisalze, wie Natrium-, Kalium- oder Lithiumsalze. Die neuen erfindungsgemäßen Farbstoffe eignen sich zum Färben und Bedrucken von hydroxyl- und amidgruppenhaltigen Materialien, insbesondere Wolle und Cellulosematerialien. Sie zeichnen sich durch eine hohe Reaktivität und einen hohen Fixiergrad aus. Die mit diesen Farbstoffen erhältlichen gelben, orangen und braunen Färbungen und Drucke zeichnen sich außerdem durch eine hohe Faser-Farbstoff-Bindungsstabilität sowie durch eine hervorragende Stabilität gegenüber Oxidationsmitteln, wie peroxid- oder chlorhaltigen Waschmitteln, aus. Die Farbstoffe können sowohl als Feststofformierungen als auch als konzentrierte Lösungen eingesetzt werden. Sie eignen sich auch in Mischungen mit anderen Reaktivfarbstoffen, insbesondere für Trichromien. Die Herstellung und Verwendung soll anhand der nachfolgenden Beispiele erläutert werden. Eine Emulsion aus 135 g Benzothiazol und 1 g eines üblichen Emulgators in 500 ml Wasser wird auf 60°C erwärmt, und es wird für 1 Stunde Stickstoff durchgeleitet. Über einen Zeitraum von ca. 12 Stunden dosiert man dann insgesamt ca. 300 g Ethylenoxid so zu, daß ein pH-Wert zwischen 9,5 und 10,5 aufrechterhalten wird. Die Reaktion wird dünnschichtchromatographisch verfolgt. Sobald weniger als 1 % der Ausgangskonzentration des Benzothiazols nachweisbar sind, wird die Ethylenoxidzufuhr gestopt und die Reaktionslösung unter Durchleiten eines kräftigen Stickstoffstromes für weitere 2 Stunden auf 80°C erwärmt. Nachdem auf diese Weise das restliche Ethylenoxid entfernt wurde, kühlt man die ca. 800 ml Reaktionslösung auf Raumtemperatur ab. Die Reaktionslösung enthält neben Glykol und geringen Mengen Polyglykolen relativ einheitliches Hydroxyethylanilin-Derivat der Formel und kann direkt weiter umgesetzt werden. Zur Charakterisierung des Produkts wird eine 80 ml-Probe der Lösung bei pH 7 extraktiv und destillativ aufgearbeitet. Es resultiert ein zähes farbloses Öl, dem aufgrund der ¹H-NMR- und IR-Daten die obige Struktur zugeordnet werden kann.
800 ml Reaktionslösung aus Beispiel 1 werden mit 200 ml einer 70 %igen Schwefelsäure versetzt und für eine Stunde auf 90-95°C erwärmt. Danach wird abgekühlt und unter Außenkühlung mit konzentrierter Natronlauge neutralisiert und anschließend auf pH 12,5 gestellt. Dabei scheidet sich ein farbloses Öl ab. (Die Reaktionslösung aus Beispiel 1 kann aber auch alkalisch hydrolysiert werden, indem man mit Natronlauge auf pH 12,5-13,0 stellt und für 30 Minuten auf 80-85°C erwärmt) Das Öl wird abgetrennt und als Hydroxyethylanilin der Formel charakterisiert.
137 g 2-(N-Methylamino)thiophenol werden in 200 ml Wasser durch Zugabe von 120 ml 40%iger Natronlauge gelöst. Die Lösung wird auf 90°C erwärmt. Nachdem durch Einleiten von Stickstoff der Reaktionsraum sauerstofffrei erhalten worden ist, werden über einen Zeitraum von ca. 2-3 Stunden 50 g Ethylenoxid eingeleitet. Anschließend rührt man noch 30 Minuten bei 90-95°C unter einem N₂-Strom nach und kühlt dann auf 40°C ab. Das als Öl abgeschiedene (2-Hydroxyethyl)-(2-N-methylaminophenyl)sulfid der Struktur wird von der wäßrigen Phase abgetrennt und kann in dieser Form direkt als Kupplungskomponente eingesetzt werden. 23,6 g 7-Amino-1,3-naphthalindisulfonsäure-mono-Natriumsalz werden in 150 ml Wasser/50 g Eis und 20 ml konzentrierter Salzsäure angerührt und bei 5 bis 10°C tropfenweise mit 17 ml einer Natriumnitritlösung (300 g/l) versetzt. Die Diazotierung ist nach 1,5 Stunden beendet. Der geringe Überschuß an Nitrit wird durch Amidosulfonsäurezugabe zerstört. Die cremefarbene Suspension wird mit Sodalösung auf pH 2,5 gestellt. Dazu tropft man bei ca. 10°C eine auf pH 2,0 eingestellte Lösung von 15,0 g der freien Base aus Beispiel 2 in 100 ml Wasser. Es wird 4 bis 5 Stunden bei 10°C gerührt (pH 1,5-2,0). Zur Vervollständigung der Kupplungsreaktion wird der pH-Wert durch Zugabe von Natriumacetat auf 4,5 erhöht und erneut 2 Stunden nachgerührt. Es werden 40 g Kochsalz zugesetzt, 1 Stunde gerührt und der Niederschlag durch Absaugen isoliert. Nach dem Trocknen resultieren 48 g eines salzhaltigen Farbstoffes der Formel λmax = 454 nm (H₂O, pH 7-8)
47 g des Farbstoffes aus Beispiel 4 werden in 250 ml Wasser bei pH 8-8,5 angerührt, mit 0,2 g Natriumwolframat versetzt und auf 70°C erwärmt. Man tropft 30 ml einer ca. 35%igen wäßrigen Wasserstoffperoxidlösung zu. Die Temperatur sollte dabei zwischen 70 und 80°C betragen. Nach 2 Stunden wird die Oxidation dünnschichtchromatographisch überprüft. Dabei ist auch das während der Oxidation durchlaufende Sulfoxid-Derivat nachweisbar. Es werden gegebenenfalls nochmals 10 bis 15 ml Wasserstoffperoxidlösung nachgesetzt, um auch das restliche Sulfoxid-Derivat zum Sulfon-Derivat aufzuoxidieren. Es wird anschließend 2 Stunden bei 80°C gerührt, auf Raumtemperatur abkekühlt und mit verdünnter Schwefelsäure auf pH 0,5 bis 1,0 angesäuert. Der Farbstoff wird mit 35 g Kochsalz und 5 g Kaliumchlorid ausgesalzen und isoliert. Nach dem Trocknen erhält man 38 g eines salzhaltigen Farbstoffes der Formel Der Azoxy-Anteil scheint aufgrund von DC und NMR nur wenige Prozente zu betragen. λmax = 406 nm (H₂O, pH 7-8)
Variiert man nun in Beispiel 4 die Diazokomponente, so sind analog zur Kupplungsvorschrift (Beispiel 4) und Oxidationsvorschrift (Beispiel 5) weitere interessante Farbstoffe mit Azosulfid- und Azo/Azoxysulfon-Struktur herstellbar: 12,5 g 4-Aminobenzolsulfonsäure werden analog zu Beispiel 4 diazotiert, und die resultierende Suspension mit Sodalösung auf pH 2,5 gestellt. Dazu tropft man bei 5 bis 10°C eine auf pH 2,0 eingestellte Lösung von 15,0 g der freien Base aus Beispiel 2 in 100 ml Wasser. Es wird 5 Stunden bei pH 1,5 bis 2,5 und 10°C und anschließend 3 Stunden bei pH 3,5 bis 4,0 und 10°C gerührt. Der pH-Wert wird dabei mit Natriumacetatlösung erhöht. Nach erfolgter Kupplung wird der pH-Wert mit Sodalösung auf 8,0 eingestellt. Es resultiert eine klare Lösung des Azofarbstoffes der Formel Die Lösung wird mit 0,2 g Natriumwolframat versetzt und auf 60°C erwärmt. Es werden über einen Zeitraum von 15 Minuten 35 ml einer 35 %igen wäßrigen Wasserstoffperoxidlösung zudosiert, und die Reaktion bei 70 bis 80°C gehalten. Die Oxidation zum Sulfon ist nach ca. 3 bis 4 Stunden beendet. Es wird auf 20°C abgekühlt, auf pH 6,0 gestellt und mit 45 g Kochsalz ausgesalzen. Nach weiteren 2 Stunden Rühren wird abgesaugt und getrocknet. Man erhält 32 g eines goldgelben Farbstoffpulvers der Struktur λmax = 396 nm -(H₂O, pH 7-8)
35 g des Farbstoffes aus Beispiel 5 werden portionsweise und unter Rühren bei 15-25°C in 50 ml Schwefelsäuremonohydrat eingetragen und für 2 Stunden bei 20-25°C gerührt. Die rote Lösung wird anschließend auf 150 g Eis und 50 ml Wasser ausgetragen, mit 20 g Natriumchlorid ausgesalzen und durch Abnutschen isoliert. Die feuchte Farbstoffpaste wird in 150 ml Wasser angerührt, und die Mischung mit festem Natiumhydrogencarbonat neutralisiert. Nach Absaugen und Trocknen resultieren 45 g eines salzhaltigen rotbraunen Reaktivfarbstoffpulvers, das Baumwolle in goldgelben Tönen färbt und dem die Struktur zukommt. Analog zu Beispiel 17 lassen sich auch die Farbstoffe der Beispiele 11 bis 15 sulfatieren. Das Resultat sind gelbe Reaktivfarbstoffe, wie Dieses bifunktionelle Reaktivfarbstoffbeispiel 21 resultiert sowohl bei Sulfatierung von Beispiel 15a wie auch von Beispiel 15b. Zum gleichen Reaktivfarbstoff 21 gelangt man auch, wenn man Beispiel 10a oder 10b in Schwefelsäure-monohydrat einträgt, bei 20°C mit der erforderlichen Menge Kaliumperoxodisulfat versetzt, 2 Stunden bei 40°C rührt und wie beschrieben (s. Beisp.17) aufarbeitet und isoliert. Ein ähnlich wichtiger und interessanter bifunktioneller Reaktivfarbstoff und auf analoge Weise darstellbar ist dessen monofunktionelle Zwischenstufe der Struktur Baumwolle bereits in hochechten goldgelben Farbtönen färbt. Ersetzt man die Kupplungskomponente (Bsp. 2) der bisherigen Beispiele durch (2-Aminophenyl)(2-hydroxyethyl)sulfid (vgl. EP 137 417) oder durch (2-N-Methylaminophenyl)(2-hydroxyethyl)sulfid (Beispiel 3) und oxidiert und sulfatiert die daraus erhältlichen Azofarbstoffe analog zu den Vorschriften in Beispiel 5, 16 und 17, so werden folgende wertvolle gelbe bis goldgelbe Reaktivfarbstoffe erhalten: 4'-Amino-azobenzol-4-sulfonsäure wird in bekannter Weise diazotiert und auf die Komponente aus Beispiel 2 bei pH 3-5 gekuppelt. Diese Lösung des Disazofarbstoffs der Struktur wird wie in Beispiel 5 beschrieben mit Wasserstoffperoxidlösung in Gegenwart einer katalytischen Menge Natriumwolframat oxidiert. Das Sulfon der Struktur wird durch Aussalzen isoliert und getrocknet. Die zweifache Sulfatierung in Analogie zu Beispiel 17 liefert einen Disazoreaktivfarbstoff, der Baumwolle oder Wolle in brillanten orangenen Farbtönen mit hohem Echtheitsniveau färbt und dem folgende Struktur zukommt: Durch Variation der Diazokomponente oder Einsatz von (2-Aminophenyl)(2-hydroxyethyl)sulfid sind weitere wertvolle orangene bzw. rotstichig braune Disazoreaktivfarbstoffe der Struktur erhältlich (s. Tabelle). Als Diazokomponente eingesetzte faserreaktive Aminoazoverbindungen sind z.B. in EP-A-292 825 beschrieben. Verbindung 56 ist herstellbar, indem man den Farbstoff des Beispiels 23 oder dessen nicht sulfatierte Vorstufe diazotiert, auf die Komponente aus Beispiel 2 kuppelt, oxidiert und sulfatiert. Oder aber man diazotiert die Thiovorstufe der Struktur kuppelt auf Verbindung gemäß Beispiel 2 und oxidiert und sulfatiert beide Hydroxyethylmercapto-Reste des Disazofarbstoffes. Die obige Thiovorstufe erhält man auch, wenn man auf [2-(N-Sulfomethyl)aminophenyl](2-hydroxyethyl)sulfid kuppelt und anschließend die ω-Methansäuregruppierung alkalisch verseift. Durch Variation der Mittelkomponente sind weitere wertvolle Disazoreaktivkomponenten erhältlich, wie z.B. Die Farbbase der Struktur die durch Diazotieren von 5-Acetylamino-2-aminobenzolsulfonsäure, Kuppeln auf m-Toluidin, Diazotieren der Aminoazoverbindung, Kuppeln auf die Komponente aus Beispiel 2, Wasserstoffperoxidoxidation, Verseifung der N-Acetylgruppierung und Sulfatierung der Hydroxyethylgruppierungen hergestellt werden kann, wird in Wasser bei pH 6,5 angerührt und mit einem 1,2-fachen äquimolaren Überschuß an 5-Chlor-2,4,6-trifluorpyrimidin umgesetzt. Durch Zugabe von Sodalösung hält man den pH-Wert dabei konstant bei 6-7. Nach Reaktionsende wird der Feststoff der Struktur ausgesalzen, durch Abnutschen isoliert und getrocknet. Er färbt Baumwolle in rotstichig gelben Nuancen. Nach dieser Verfahrensvariante sind weitere interessante bifunktionelle Reaktivfarbstoffe erhältlich. 2-Amino-5-aminomethyl-1-naphthalinsulfonsäure wird in üblicher Weise diazotiert und wie in Beispiel 3 auf die Kupplungskomponente aus Beispiel 2 gekuppelt. Nach Oxidation und Sulfatierung der Monoazoverbindung wird bei pH 7-8 mit äquimolarer Menge an 5-Chlor-4,6-difluorpyrimidin kondensiert. Die freigesetzte Fluorwasserstoffsäure wird kontinuierlich durch Sodazugabe neutralisiert. Der Farbstoff wird ausgesalzen, abgesaugt und getrocknet. Er färbt Baumwolle in klaren gelben Tönen und besitzt die Struktur Weitere wichtige und interessante bifunktionelle Farbstoffe, die analog zu Beispiel 21 darstellbar sind, sind folgende: In Analogie zu Beispiel 17 beziehungsweise 28 sind bei Variation der Reste R und Y in der Kupplungskomponente folgende wichtige interessante Farbstoffe darstellbar: 2 Teile des gemäß Beispiel 28 erhältlichen Farbstoffes werden in 100 ml Wasser gelöst. Die Lösung gibt man zu 1900 Teilen kaltem Wasser, fügt 60 Teile Natriumchlorid zu und geht mit 100 Teilen eines Baumwollgewebes in dieses Färbebad ein. Man steigert die Temperatur auf 60°C, wobei nach 30 Minuten 40 Teile kalzinierte Soda und nochmals 60 Teile Natriumchlorid zugegeben werden. Man hält die Temperatur 30 Minuten auf 60°C, spült und seift dann die Färbung während 15 Minuten in einer 0,3%igen kochenden Lösung eines ionenfreien Waschmittels, spült und trocknet. Man erhält eine goldgelbe Färbung mit guten Echtheitseigenschaften. 4 Teile des in Beispiel 22 hergestellten Reaktivfarbstoffes werden in 50 Teilen Wasser gelöst. Dazu gibt man 50 Teile einer Lösung, die pro Liter 5 g Natriumhydroxyd und 10 g kalziniertes Soda enthält. Mit der erhaltenen Lösung wird ein Baumwollgewebe foulardiert, so daß es um 70 % seines Gewichtes zunimmt, und dann auf eine Kaule aufgewickelt. Das Baumwollgewebe wird so während 3 bis 12 Stunden bei Raumtemperatur gelagert. Danach wird die gefärbte Ware gespült, während einer Viertelstunde mit einem nichtionogenen Waschmittel kochend geseift, nochmals gespült und getrocknet. Man erhält eine gelbe Färbung mit guten Echtheitseigenschaften. Tiefschwarze Färbungen werden erhalten, wenn man geeignete Mischungen von Farbstoffbeispiel 22 mit C.I. Reactive Black 5 einsetzt. |