Verfahren zur Herstelllung von offenzelligen, hydrophilen Polyurethanschaumstoffen

申请号 EP89122267.1 申请日 1989-12-02 公开(公告)号 EP0373456A2 公开(公告)日 1990-06-20
申请人 BAYER AG; 发明人 Welte, Rainer, Dr.; Scholl, Hans-Joachim, Dr.;
摘要 Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von offenzelligen, hydrophilen Polyurethanschaumstoffen mit einer Dichte von 10 bis 60 kg/m³ durch Umsetzung von Polyisocyanaten mit Verbindungen mit mindestens zwei gegenüber Isocyanaten reaktionsfähigen Wasserstoffatomen und einem Molekulargewicht von 400 bis 10.000 in Gegen­wart von Wasser als Treibmittel sowie gegebenenfalls in Gegenwart von Verbindungen mit mindestens zwei gegenüber Isocyanaten reaktionsfähigen Wasserstoffatomen und einem Molekulargewicht von 32 bis 399 und gegebenenfalls in Gegenwart von Hilfs- und Zusatzmitteln, dadurch gekenn­zeichnet, daß 5 bis 20 mmol Säure, bezogen auf 100 g Gemisch aus Polyhydroxylverbindungen, Wasser und ggf. Zusatzmitteln, mitverwendet werden.
权利要求 1. Verfahren zur Herstellung von offenzelligen, hydro­philen Polyurethanschaumstoffen mit einer Dichte von 10 bis 60 kg/m³ durch Umsetzung von Polyisocya­naten mit Verbindungen mit mindestens zwei gegen­über Isocyanaten reaktionsfähigen Wasserstoffatomen und einem Molekulargewicht von 400 bis 10.000 in Gegenwart von Wasser als Treibmittel sowie gegebe­nenfalls in Gegenwart von Verbindungen mit mindes­tens zwei gegenüber Isocyanaten reaktionsfähigen Wasserstoffatomen und einem Molekulargewicht von 32 bis 399 und gegebenenfalls in Gegenwart von Hilfs- und Zusatzmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß 5 bis 20 mmol Säure, bezogen auf 100 g Gemisch aus Polyhydroxylverbindungen, Wasser und ggf. Zu­satzmitteln, mitverwendet werden.2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Säure Phosphorsäure oder substituierte Phosphorsäure mitverwendet wird.3. Verwendung der gemäß Anspruch 1 und 2 erhältlichen Polyurethanschaumstoffe als Stecksubstrat für Schnittblumen.
说明书全文

Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstel­lung von offenzelligen, hydrophilen Polyurethanschaum­stoffen sowie die Verwendung dieser Schaumstoffe als Stecksubstrat für Schnittblumen.

Verfahren zur Herstellung offenzelliger, hydrophiler Schaumstoffe als Stecksubstrat sind bekannt. Entspre­chende Verfahren sind z.B. in den US-Patentschriften 2 988 441 und 3 373 009, in der DE-AS 1 229 662 sowie in der Veröffentlichung E. Weinbrenner und J. Niggemann, "Stecklingsvermehrung und Kultur in Blocksubstraten aus Polyurethan-Schaumstoff", Gartenwelt 70 (1970), Seiten 71 - 73, beschrieben. Nachteilig ist bei diesem Verfah­ren das geringe Wasserhaltevermögen entsprechender Schäume.

DE-A 2 304 892 stellt insofern eine Weiterentwicklung dar, als im wesentlichen durch Mitverwendung modifizier­ter Polyisocyanate (Urethan-, Harnstoffmodifizierung o.ä.) der Mangel des zu geringen Wasserhaltevermögens überwunden wird. Nachteilig ist die aufwendige Isocya­nat-Modifizierung zur Herstellung derartiger Stecksubs­trate

Dies gilt auch für die DE-A 2 441 843, nach der entspre­chende Vorab-Isocyanat-Modifizierungen mit organischen Sulfonsäuren beansprucht werden, damit Stecksubstrate mit ausreichendem Wasserhaltevermögen hergestellt werden können

DE-A 3 627 236 offenbart ein Verfahren zur Herstellung von Stecksubstraten ohne den Einsatz vorab modifizierter Polyisocyanate unter Mitverwendung von FCKW-Treibmit­teln. Neben diesem allein schon aus ökologischen Gründen gravierenden Nachteil ist auch das Wasserhaltevermögen derartiger Stecksubstrate mangelhaft, wie das Ver­gleichsbeispiel belegt.

Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein neues Ver­fahren zur Herstellung entsprechender Stecksubstrate mit ausreichendem Wasserhaltevermögen zur Verfügung zu stel­len, das

  • a) auf aufwendige Vorab-Isocyanat-Modifizierungen verzichtet,
  • b) den Einsatz von FCKW-Treibmitteln vermeidet.

Wie überraschenderweise gefunden wurde, konnte diese Aufgabe mit dem nachstehend näher beschriebenem, erfin­dungsgemäßen Verfahren gelöst werden.

Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstel­lung von offenzelligen, hydrophilen Polyurethanschaum­stoffen mit einer Dichte von 10 bis 60 kg/m³ durch Um­setzung von Polyisocyanaten mit Verbindungen mit min­destens zwei gegenüber Isocyanaten reaktionsfähigen Wasserstoffatomen und einem Molekulargewicht von 400 bis 10 000 in Gegenwart von Wasser als Treibmittel sowie gegebenenfalls in Gegenwart von Verbindungen mit min­destens zwei gegenüber Isocyanaten reaktionsfähigen Wasserstoffatomen und einem Molekulargewicht von 32 bis 399 und gegebenenfalls in Gegenwart von Hilfs- und Zusatzmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß 5 bis 20 mmol Säure, bezogen auf 100 g Gemisch aus Polyhydroxylverbin­dungen, Wasser und ggf. Zusatzmitteln, mitverwendet wer­den.

Erfindungsgemäß bevorzugt ist, daß als Säure Phosphor­säure oder substituierte Phosphorsäure mitverwendet wird.

Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung der erfindungsgemäßen Polyurethanschaumstoffe als Steck­substrat für Schnittblumen.

Von erfindungswesentlicher Bedeutung ist die Mitverwen­dung von (anorganischen und/oder organischen) Säuren. Zu den geeigneten anorganischen Säuren gehören Salzsäu­re, Schwefelsäure und Phosphorsäure-oder beliebige Gemi­sche der benannten Säuren Besonders bevorzugt ist Phos­phorsäure oder organisch substituierte Phosphorsäure. Zu den geeigneten organischen Säuren gehören Carbonsäu­ren, Sulfonsäuren oder saure Phosphorsäureester. Bevor­zugt sind organische Säuren mit einem pka < 2 wie z.B Sulfonsäuren oder Phosphorsäurediester, von denen Alkyl­benzolsulfonsäuregemische oder Phosphorsäuredialkylester besonders bevorzugt sind.

Die genannten Säuren werden beim erfindungsgemäßen Ver­fahren in Mengen von 1 bis 100 mmol, vorzugsweise 5 bis 20 mmol pro 100 g "Polyolabmischung" eingesetzt, wobei als "Polyolatmischung" die Summe an einzusetzenden Poly­olen, Wasser sowie üblichen Zusatzmitteln auf der Poly­olseite zu verstehen ist. Üblicherweise wird die Säure bei der Schaumherstellung über die "Polyolseite" einge­bracht. Selbstverständlich kann die Säure auch separat zudosiert werden.

Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung der offenzelligen, hydrophilen Steck­substrate werden eingesetzt:

1. Als Ausgangskomponenten aliphatische, cycloalipha­tische, araliphatische, aromatische und heterocyc­lische Polyisocyanate, wie sie z.B. von W. Siefken in Justus Liebigs Annalen der Chemie, 362, Seiten 75 bis 136, beschrieben werden, beispielsweise solche der Formel

Q(NCO)n

in der

n = 2 bis 4, vorzugsweise 2 bis 3 und

Q einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 2 bis 18, vorzugsweise 6 bis 10 C-Atomen,

einen cycloaliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 4 bis 15, vorzugsweise 5 bis 10 C-Atomen,

einen aromatischen Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis 15, vorzugsweise 6 bis 13 C-Atomen

bedeuten, z.B. solche Polyisocyanate, wie sie in der DE-OS 2 832 253, Seiten 10 bis 11, beschrieben werden.

Besonders bevorzugt werden in der Regel die tech­nisch leicht zugänglichen Polyisocyanate, z.B. das 2,4- und 2,6-Toluylendiisocyanat, sowie beliebige Gemische dieser Isomeren ("TDI") und Polyphenyl­polymethylen-polyisocyanate, wie sie durch Anilin-­Formaldehyd-Kondensation und anschließende Phosge­nierung hergestellt werden ("rohes MDI").

2. Ausgangskomponenten sind ferner Verbindungen mit mindestens zwei gegenüber Isocyanaten reaktions­fähigen Wasserstoffatomen von einem Molekularge­wicht in der Regel von 400 bis 10.000. Hierunter versteht man neben Aminogruppen, Thiolgruppen oder Carboxylgruppen aufweisenden Verbindungen, vorzugs­weise Hydroxylgruppen aufweisende Verbindungen, insbesondere zwei bis acht Hydroxylgruppen aufwei­sende Verbindungen, speziell solche vom Molekular­gewicht 1.000 bis 6.000, vorzugsweise 2.000 bis 6.000, z.B. mindestens zwei, in der Regel zwei bis acht, vorzugsweise aber 2 bis 6, Hydroxylgruppen aufweisende Polycarbonate und Polyesteramide, wie sie für die Herstellung von homogenen und von zell­förmigen Polyurethanen an sich bekannt sind und wie sie z.B. in der DE-OS 2 832 253, Seiten 11 bis 18, beschrieben werden. Bevorzugt sind durch Einbau von Ethylenoxid und/ oder Ethylenglykol oder auf andere Weise hydrophilierte Produkte, insbesondere solche, die zu mindestens 50 Gew.-% (bezogen auf alle OH-­Gruppen) primäre OH-Gruppen aufweisen.

3. Gegebenenfalls kommen als Ausgangskomponenten Ver­bindungen mit mindestens zwei gegenüber Isocyanaten reaktionsfähigen Wasserstoffatomen und einem Mole­kulargewicht von 32 bis 399 in Frage. Auch in die­sem Fall versteht man hierunter Hydroxylgruppen und/oder Aminogruppen und/oder Thiolgruppen und/­oder Thiolgruppen und/oder Carboxylgruppen aufwei­sende Verbindungen, vorzugsweise Hydroxylgruppen und/oder Aminogruppen aufweisende Verbindungen, die als Kettenverlängerungsmittel oder Vernetzungsmit­tel dienen.

Diese Verbindungen weisen in der Regel 2 bis 8, vorzugsweise 2 bis 4, gegenüber Isocyanaten reak­tionsfähige Wasserstoffatome auf. Beispiele hierfür werden in der DE-OS 2 832 253, Seiten 19 - 20 be­schrieben.

4. Wasser als Treibmittel. Es wird zweckmäßigerweise in Mengen von 5-14, vorzugsweise 6-12 Gew.-%, bezogen auf die eingesetzte Ausgangskomponente 2. ("Polyol-Komponente"), ver­wendet.

5. Gegebenenfalls Hilfs- und Zusatzmittel wie

  • a) Katalysatoren der an sich bekannten Art in Mengen von bis zu 50 Gew.-%, bezogen auf die Menge an erfindungsgemäß zu verwendender Säure,
  • b) oberflächenaktive Zusatzstoffe wie Emulgatoren und Schaumstabilisatoren,
  • c) Reaktionsverzögerer, Zellregler der an sich bekannten Art wie Paraffine oder Fettalkohole oder Dimethylpolysiloxane sowie Pigmente oder Farbstoffe und Flammschutzmittel der an sich bekannten Art, z.B. Tris-chlorethylphosphat, Trikresylphosphat, ferner Stabilisatoren gegen Alterungs- und Witterungseinflüsse, Weich­macher und fungistatisch und bakteriostatisch wirkende Substanzen sowie Füllstoffe wie Bariumsulfat, Kieselgur, Ruß- oder Schlämm­kreide.

Diese gegebenenfalls mitzuverwendenden Hilfs- und Zu­satzstoffe werden beispielsweise in der DE-OS 2 732 292, Seiten 21 - 24, beschrieben.

Weitere Beispiele von gegebenenfalls erfindungsgemäß mitzuverwendenden oberflächenaktiven Zusatzstoffen und Schaumstabilisatoren sowie Zellreglern, Reaktionsver­zögerern, Stabilisatoren, flammhemmende Substanzen, Weichmachern, Farbstoffen und Füllstoffen sowie fungi­statisch und bakteriostatisch wirksamen Substanzen sowie Einzelheiten über Verwendungs- und Wirkungsweise dieser Zusatzmittel sind im Kunststoff-Handbuch, Band VII, her­ausgegeben von Vieweg und Höchtlen, Carl-Hanser-Verlag, München, 1966, z.B. auf den Seiten 103 - 113 beschrie­ben.

Die Herstellung der offenzelligen, hydrophilen Polyure­thanschaumstoffe erfolgt in an sich bekannter Weise.

Beispiel 1 (Vergleich)

Nacharbeitung von DE-A 3 627 236, Spalten 10 - 11, Beispiel 1:

PE 190 wurde nachgestellt durch eine 5 : 8 Mischung zweier Polyethylenglykolether oder OH-Zahlen 380 und 72.

EPO 770 wurde nachgestellt durch eine 1 : 3 Mischung zweier ethylendiamingestarteter-propylenoxid-Ether der OH-Zahlen 650 und 810.

Alle übrigen Komponenten waren identisch mit den in den Beispielen angegebenen Substanzen.

Folgende Kenndaten wurden unter Laborbedingungen ermit­telt:

tL = 17 sec (Liegezeit)

tA = 33 sec (Abbindezeit)

tAbblas = 40 sec (Abblaszeit =̂ Steigzeit)

Die Zellstruktur des Schaumstoffs war gleichmäßig und fein, die Rohdichte betrug nach Abkühlen 66 kg/m³. Dabei ist zu berücksichtigen, daß der Schaum beim Abkühlen stark schrumpft.

Die Rohdichte eines solchen Schaumstoffes ist erheblich zu hoch und auch die Steckfähigkeit ist nicht ausrei­chend. Auch die Wasseraufnahme liegt mit ca. 11 Vol.-% zwar erheblich höher als bei normalem PU-Hartschaum ist jedoch für eine Anwendung als professioneller hydrophi­ler Steckschaum wesentlich zu niedrig.

Beispiel 2

Dieses Beispiel zeigt, daß ohne Phosphorsäure mit einer der Standardrezeptur entsprechenden-Polyolformulierung zwar ein brauchbarer Schaum herzustellen ist, die Wasseraufnahme ist jedoch absolut unzureichend.

Beispiel 3 zeigt die dramatische Verbesserung der Wasseraufnahme durch den Zusatz von Phosphorsäure.

Beispiel 4 (Vergleich) zeigt die Standardrezeptur unter Verwendung von modifiziertem Isocyanat (wie in DE-OS 2 441 843 beschrieben).

Beispiel 5 zeigt die Verwendung einer anderen anorgani­schen Säure.

Beispiel 6 zeigt die Verwendung einer substituierten Phosphonsäure.

Tabelle

Beispiel Nr.:

2

3

4

5

6

Polyol2) (GT)

88

88

88

88

88

Wasser (GT)

8

8

10

1,8

8

Stabilisator1) (GT)

2

2

2

2

2

Phosphorsäure 85%ig (GT)

-

1

-

-

-

Salzsäure 10%ig (GT)

-

-

-

8

-

Phosphorsäuredibutylester (GT)

-

-

-

-

2

Polyisocyanat3) (GT)

-

-

135

-

MDI (roh) (GT)

135

135

-

135

-

Rührzeit (sec)

15

15

15

15

15

Liegezeit (sec)

30

23

28

28

27

Abblaszeit (sec)

72

63

85

62

68

Klebfreizeit (sec)

78

66

100

75

77

Zellgröße

fein

fein

fein

fein

fein

Zellstruktur

gleichmäßig

Schrumpf bei Raumtemperatur

nein

nein

nein

nein

nein

Rohdichte kg/m³

24,6

26,2

24,5

29

22,3

Steckfähigkeit

gut

gut

gut

mittel

gut

Wasseraufn. Vol.-%

3,4

85,9

25,4

20

80

GT = Gewichtsteile

1) Polyethersiloxan der Fa. BP

2) Polyethermischung folgender Zusammensetzung: 18 GT eines trifunktionellen Polyethers (Glycerin ← 55 % PO ← 45 % EO, OHZ = 56); 37 GT eines Aminopolyethers (Ethylendiamin ← PO, OHZ = 630), 15 GT Glycerin; 30 GT eines trifunktionellen Polyethers (Trimethylolpropan ← 33 % PO ← 67 % EO, OHZ = 615)

3.) Präpolymer aus 110 Gew.-Tln Roh-MDI und 10 GT Marlon® AS-3-Säure (C₁₀-C₁₃-Alkylbenzolsulfonsäure der Firma Hüls AG), NCO-Gehalt 28 Gew.-%

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