Brillenglas mit astigmatischer Wirkung

申请号 EP88111554.7 申请日 1988-07-18 公开(公告)号 EP0300415A1 公开(公告)日 1989-01-25
申请人 Optische Werke G. Rodenstock; 发明人 Guilino, Günther; Pfeiffer, Herbert; Altheimer, Helmut;
摘要 Das erfindungsgemäße Brillenglas zeichnet sich dadurch aus, daß zur Reduzierung der kritischen Dicke und/oder der Variation der Randdicke längs des Glasumfangs der Bre­chungsindex mindestens längs des kritischen Hauptschnitts variiert, so daß wenigstens ein Teil der zylindrischen Wirkung durch die Variation des Brechungsindex aufgebracht wird.
权利要求 1. Brillenglas mit astigmatischer Wirkung und mit einer Vorderfläche und einer augenseitigen Fläche,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Reduzierung der kritischen Dicke und/oder der Variation der Randdicke längs des Glas­umfangs der Brechungsindex mindestens längs des kritischen Hauptschnitts variiert, so daß wenigstens ein Teil der zylindrischen Wirkung durch die Variation des Brechungs­index aufgebracht wird.
2. Brillenglas nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Variation des Brechungs­index längs des kritischen Hauptschnitts spiegelsymme­trisch zur Ebene des zweiten (unkritischen) Hauptschnitts ist.
3. Brillenglas nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Flächen, längs derer der Brechungsindex konstant ist, zu dem anderen Hauptschnitt parallele Ebenen sind.
4. Brillenglas nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß bis zu mittleren Zylinderwir­kungen die zylindrische Wirkung ausschließlich durch die Variation des Brechungsindex aufgebracht wird.
5. Brillenglas nach Anspruche 4,
dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die Vorderfläche als auch die augenseitige Fläche sphärische Flächen sind.
6. Brillenglas nach Anspruch 2, 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine der beiden Flächen eine rotationssysmmetrische asphärische Fläche ist, deren Verlauf die Bildfehler mindestens längs des anderen Hauptschnitts reduziert.
7. Brillenglas nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß eine der beiden Flächen eine atorische Fläche ist.
8. Brillenglas nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß bei Beschreibung der Brechzahlfunktion n(y) durch eine Taylorreihe
      n(y) = no + n2y*y² +      
für den Koeffizienten n2y [mm⁻²] gilt:
n2y = (1-d*D1y/no)*[D1y/(1-d*D1y/no) - D1x/(1-d*D1x/no) + D2y - D2x - Zyl]/(2*d)
hierbei ist:
D1x bzw. y      Flächenbrechwert der Vorderfläche in x- bzw. y-Richtung
D2x bzw. y      Flächenbrechwert der augenseitigen Fläche in x- bzw. y-Richtung,
no      Brechzahl in der optischen Achse,
d      Mittendicke, und
Zyl      S′oy - S′ox (Definition der Zylinderwirkung).
说明书全文

Technisches Gebiet

Die Erfindung bezieht sich auf ein Brillenglas mit astig­matischer Wirkung.

Stand der Technik

Brillengläser mit astigmatischer Wirkung weisen meist eine sphärische und eine torische Fläche auf. Derartige Gläser haben eine Reihe von Nachteilen:

Die Abbildungsfehler sind lediglich für den Scheitel des Glases optimal korrigiert und nehmen entlang der Haupt­schnitte und zusätzlich zwischen den Hauptschnitten nach außen hin zu. Bei Gläsern mit positiver Brechkraft ist die Mittendicke, bei Gläsern mit negativer Brechkraft die Randdicke sehr groß, zudem variiert die Randdicke aufgrund der Torizität des Glases längs des Umfangs. Dies ist ins­besondere bei Gläsern in sog. randlosen Fassungen äußerst störend.

Darüberhinaus sind bei stark unterschiedlichen Sehfehlern beider Augen auch die Gläser äußerlich sehr verschieden.

Durch die Verwendung asphärischer Hauptschnitte, beispiels­weise von Kegelschnitten, lassen sich zwar die Abbildungs­fehler verringern, die erzielbare Dickenreduktion ist jedoch nur sehr gering.

Beschreibung der Erfindung

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Brillenglas mit astigmatischer Wirkung anzugeben, bei dem die kriti­sche Dicke, d.h. die Mittendicke bei Gläsern mit positiver Wirkung bzw. die Randdicke bei Gläsern mit negativer Wir­kung und/oder Randdickenvariation längs des Umfangs we­sentlich im Vergleich zum Stand der Technik reduziert ist.

Eine erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist mit ihren Weiterbildungen in den Patentansprüchen gekennzeichnet:

Erfindungsgemäß ist erkannt worden, daß eine beträchtliche Reduzierung der kritischen Dicke und/oder der Variation der Randdicke längs des Glasumfangs dadurch erreicht wer­den kann, daß der Brechungsindex bei Plusgläsern min­destens längs des stärker brechenden Hauptschnitts und bei Minusgläsern mindestens längs des schwächer brechenden Hauptschnitts variiert, so daß wenigstens ein Teil der zylindrischen Wirkung durch die Variation des Brechungs­index aufgebracht wird. Da bei Plusgläsern der stärker brechende und bei Minusgläsern der (im mathematischen Sinne) schwächer brechende Hauptschnitt die kritische Dicke, also die Mittendicke bzw. die Randdicke bestimmt, wird im folgenden dieser Hauptschnitt auch als kritischer Hauptschnitt bezeichnet. Entsprechend wird der andere Hauptschnitt als unkritischer Hauptschnitt bezeichnet.

Im Rahmen dieses erfindungsgemäßen Grundgedankens ist es selbstverständlich möglich, zusätzlich zur Variation des Brechungsindex längs des kritischen Hauptschnitts den Brechungsindex auch in Richtung des anderen Hauptschnitts und/oder in Richtung der optischen Achse des Glases vari­ieren zu lassen. Hierdurch lassen sich die Abbildungsfeh­ler über das gesamte Brillenglas sehr klein halten.

In jedem Falle ist es jedoch besonders vorteilhaft, wenn die Variation des Brechungsindex (Brechzahl) längs des (im mathematischen Sinne) schwächer brechenden Hauptschnitts spiegelsymmetrisch zur Ebene des zweiten (unkritischen) Hauptschnitts ist (Anspruch 2).

Für die meisten Anwendungsfälle ist jedoch die im Anspruch 3 gekennzeichnete Weiterbildung völlig ausreichend, bei der der Brechungsindex lediglich längs des kritischen Hauptschnitts variiert. Überraschenderweise ist es auch bei einer derart einfachen - eindimensionalen - Variation des Brechungsindex möglich, nicht nur die kritische Dicke beträchtlich zu reduzieren, sondern auch bestimmte Vorga­ben hinsichtlich der Abbildungseigenschaften und insbeson dere der Größe der Abbildungsfehler längs des kritischen Hauptschnitts einzuhalten, d.h. durch die Variation eines einzigen Parameters ist es möglich, zwei und sogar mehr Größen unter vorgegebenen Grenzen zu halten.

Darüberhinaus hat die eindimensionale Ausbildung des Gra­dienten des Brechungsindex den Vorteil, daß sie ver­gleichsweise einfach hergestellt werden kann. Trotzdem ist ein derartiger eindimensionaler Gradient bislang noch nicht in der Literatur in Betracht gezogen worden. Hierzu wird beispielsweise auf den Übersichtsartikel "Technologi­cal Trends -Gradient Index Optics" in Photonics Spectra, März 87, S71 folgende und insbesondere den Abschnitt auf S.71 "Types of gradients" verwiesen

Einen völligen Abbau der Variation der Randdicke und gleichzeitig eine sehr große Reduzierung der kritischen Dicke, d.h. der Mittendicke bei Gläsern mit positiver Wirkung und der Randdicke bei Gläsern mit negativer Wir­ kung bzw. beider Größen bei Gläsern, bei denen ein Haupt­schnitt positive und ein Hauptschnitt negative Wirkung hat, erhält man durch die im Anspruch 4 gekennzeichnete Weiterbildung, bei der bis zu mittleren Zylinderwirkungen, d.h. Zylinderwirkungen von etwa 2-3 dpt die zylindrische Wirkung ausschließlich durch die Variation des Brechungs­index aufgebracht wird. Damit ist es nämlich möglich, Gläser mit rotationssymmetrischen Flächen zu verwenden, so daß keine Randdickenvariation auftreten kann.

Als rotationssymmetrische Flächen können natürlich asphä­rische Flächen verwendet werden. Diese sind beispielsweise bei hohen Wirkungen bevorzugt, da dann die kritische Dicke und insbesondere die Mittendicke bei Gläsern mit positiver Wirkung beträchtlich reduziert werden kann. Darüberhinaus lassen sich durch die Verwendung von asphärischen rota­tionssymmetrischen Flächen die Abbildungsfehler zumindest entlang beider Hauptschnitte wesentlich reduzieren (An­spruch 6). Ferner können auch atorische Flächen verwendet werden, d.h. Flächen, die von der torischen Form abweichen und bei denen wenigstens ein Hauptschnitt asphärisch aus­gebildet ist (Anspruch 7).

In vielen Anwendungsfällen ist es jedoch völlig ausrei­chend, wenn gemäß Anspruch 4 beide Flächen sphärische Flächen sind.

Im Anspruch 8 ist eine Größenordnung für die Brechzahl­bzw. Brechungsindexvariation in unmittelbarer Umgebung der optischen Achse angegeben.

Kurze Beschreibung der Zeichnung

Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbei­spielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrie­ben, in der zeigen:

  • Fig. 1 einen Linsenschnitt,
  • Fig. 2 den Verlauf des Brechungsindex,
  • Fig. 3 bis 6 die astigmatische Abweichung und den Einstellfehler

    für ein bekanntes Brillenglas mit einer Zylinderwirkung von +2 dpt.,

  • Fig. 7a und 7b einen Linsenschnitt,
  • Fig. 8a und 8b die Variation des Brechungsindex,
  • Fig. 9 bis 12 die astigmatische Abweichung und den Einstellfehler

    für ein erfindungsgemäßes Brillenglas mit einer Zylinderwirkung von +2 dpt.,

  • Fig. 13 einen Linsenschnitt,
  • Fig. 14 die Variation des Brechungsindex,
  • Fig. 15 bis 18 die astigmatische Abweichung und den Einstellfehler

    für ein bekanntes Brillenglas mit einer Zylinderwirkung von +4 dpt.,

  • Fig. 19a und b einen Linsenschnitt,
  • Fig. 20a und b die Variation des Brechungsindex,
  • Fig. 21 bis 24 die astigmatische Abweichung und den Einstellfehler

    für ein erstes Ausführungsbeispiel mit einer Zylinderwirkung von +4 dpt.,

  • Fig. 25a und b einen Linsenschnitt,
  • Fig. 26a und b die Variation des Brechungsindex
  • Fig. 27 bis 30 die astigmatische Abweichung und den Einstellfehler

    für ein zweites Ausführungsbeispiel mit einer Zylinderwirkung von +4 dpt.,

Beschreibung von Ausführungsbeispielen

In sämtlichen Figuren wird von einem Koordinatensystem ausgegangen, bei dem die x-Achse horizontal und die y-­Achse vertikal verläuft. Der Ursprung des Koordinaten­systems liegt in der geometrischen Glasmitte.

Der Winkel σ′ ist der sog. augenseitige Blickwinkel, an­ders ausgedrückt der halbe Öffnungswinkel des Blickkegels.

Der Winkel φ ist ein Polarwinkel (Azimutwinkel), wobei gilt:

    x-Achse: φ=0°,      y-Achse: φ=90°;

In den Fig. 1, 7a und 7b, 13, 19a und 19b sowie 25a und 25b sind Schnitte durch das jeweilige Brillenglas für die Schnittebenen φ=0° und 90° sowie manchmal auch für φ=45° dargestellt. Diese Schnitte sind jeweils mit 0°, 45°, 90° bezeichnet.

In den Fig. 2, 8a und 8b, 14, 20a und 20b sowie 26a und 26b ist der Verlauf des Brechungsindex (Brechzahl) n auf der Abszisse als Funktion des auf der Ordinate aufgetrage­nen Abstandes in der jeweils in dieser Fig. betrachteten Schnittebene φ=const als Funktion des Winkels σ′bzw. als Funktion des Winkels φ (Ordinate) für die Schnittfläche σ′=const. dargestellt. Im Falle der Figuren mit φ=const gilt die Ordinate dieser Figuren auch für den links darge­stellten "Linsenschnitt".

Die den Brechungsindex wiedergebenden Kurven sind entspre­chend mit 0°, 45°, 90° für die Schnittebenen φ=0°, 45°, 90° bzw. mit σ′ = 30° bezeichnet, wenn der Winkel σ′ kon­stant gehalten ist.

In den Fig. 3-6, 9-12, 15-18, 21-24 und 27-30 ist die astigmatische Abweichung ΔS′ (durchgezogenene Linien) und der Einstellfehler ΔR (gestrichelte Linien) d.h. die mitt­lere Abweichung vom Rezeptwert, des Systems Brillenglas/­Auge bei Zentrierung mit einem Abstand Augendrehpunkt/hin­ terer Glasscheitel b′=28,5mm dargestellt, wobei der opti­sche Augendrehpunkt auf der optischen Achse des Glases liegt.

Ferner ist für die Berechnung der Kurven die angenommen worden, daß die "Zylinderachse" des Auges in der Grund­stellung in der x-Achse liegt und sich bei Blickbewegungen nur parallel zur Horizontalebene bewegt. Selbstverständ­lich ist es auch möglich, andere "Augenmodelle" bei der Berechnung des Systems Auge/Brillenglas zugrunde zu legen, beispielsweise die Listing'sche Regel. Dabei erhält man z.T. für die erfindungsgemäßen Gläser bessere Ergebnisse, d.h. kleinere Werte für die astigmatische Abweichung ΔS′ und den Einstellfehler ΔR.

Die Fig. 1 bis 6 zeigen ein herkömmliches Brillenglas mit einer Zylinderwirkung von +2 dpt und einer Zylinderachse von (φ=) 0° sowie einem homogenen Brechungsindex n = 1,525.

Die Vorderfläche ist ein tonnenförmiger Torus mit einer Scheitel-Brechkraft Dji = (n-1)/rji, wobei rji der Krüm­mungsradius der Fläche j in dem Schnitt i ist.

    D1x = 6,75 dpt.      D1y = 8,59 dpt.

Die augenseitige Fläche ist - wie bei jedem der im folgen­den besprochenen Ausführungsbeispiele - eine sphärische Fläche mit

    D2x = D2y = -2,00 dpt.

Bei einem Durchmesser von 66 mm hat ein derartiges Bril­lenglas

bei einer minimalen Randdicke      von 0,50 mm

eine maximale Randdicke      von 2,8 mm

und eine Mittendicke      von 8,09 mm

Damit hat das Brillenglas eine sphärische Wirkung von 5,0 dpt und eine Zylinderwirkung von +2,00 dpt bei einer Achse von 0°.

Die Fig. 7 bis 12 zeigen ein erfindungsgemäßes Brillenglas mit einer Zylinderwirkung von +2 dpt und einer Zylinder­achse von (φ=) 0° sowie einem erfindungsgemäß variierenden Brechungsindex, dessen Variation in Fig. 8 für verschiede­ne Werte von φ bzw σ′ dargestellt ist.

Sowohl die Vorderfläche als auch die augenseitige Fläche sind sphärische Flächen mit einer Scheitel-Brechkraft D

    D1x = D1y = 6,82 dpt.

D2x = D2y = -2,00 dpt.

Die Zylinderwirkung wird durch die Variation des Bre­chungsindex n erzeugt, der eine Funktion von y ist.

Bei einem Durchmesser von 66 mm hat ein derartiges Bril­lenglas

bei einer gleichmäßigen Randdicke      von 0,50 mm

eine Mittendicke      von 5,85 mm

Ein Vergleich des erfindungsgemäßen Brillenglases mit dem herkömmlichen Glas zeigt folgendes:

Die Mittendicke, d.h. die kritische Dicke bei einem Bril­lenglas mit positiver Wirkung wird um ca 27% und die maxi­male Randdicke sog. um ca 80% verringert, ohne daß die Abbildungsfehler schlechter würden. Im Gegenteil, das erfindungsgemäße Brillenglas weist im Vergleich mit einem herkömmlichen torischen Glas mit sphärischen Hauptschnit­ten sogar günstigere Abbildungseigenschaften auf. Insbe­sondere nimmt der Einstellfehler R keine nennenswerten positiven Werte an, kann also durch geringfügiges Akkommo­dieren ausgeglichen werden.

Ferner zeigt ein Vergleich der Fig. 12 mit Fig. 6, die die Bildfehler auf einem Kegel mit konstantem Blickwinkel σ′ wiedergeben, daß das erfindungsgemäße Brillenglas wesent­lich bessere Abbildungseigenschaften hat.

Besonders überraschend ist jedoch, daß es trotz der Ver­wendung eines lediglich eindimensionalen Gradienten des Brechungsindex und damit eingeschränkter Variationsmög­lichkeit bei der Korrektur möglich ist, zusätzlich zu den Forderungen bezüglich Mitten- und Randdicke bestimmte Randbedingungen für die Abbildungsfehler einzuhalten:

Bei dem in den Fig. 7 bis 12 dargestellten erfindungsge­mäßen Brillenglas ist die Fehlerkorrektur so ausgelegt, daß für φ=0° der Einstellfehler ΔR und für φ=90° der Astigmastismus ΔS′ bis zu Blickwinkeln σ′≈30° in etwa 0 ist.

Die Berechnung des eindimensionalen Gradienten des Bre­chungsindex n(y) ist bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel mit Spline-Funktionen erfolgt, der genaue Verlauf geht aus den Figuren 8a und 8b hervor. Nähert man den mit Spline-­Funktionen erhalten Brechungsindex n(y) im Bereich der optischen Achse mit einer Taylorreihe

    n(y) = no + n2y*y² +      

an, so erhält man für den Koeffizienten

    n2y = -1,661*10⁻⁴ [mm⁻²].

Die Fig. 13 bis 18 zeigen ein weiteres herkömmliches Bril­lenglas mit einer Zylinderwirkung von +4 dpt und einer Zylinderachse von (φ=) 0° sowie einem homogenen Brechungs­index n=1,525.

Die Vorderfläche ist ein tonnenförmiger Torus mit einer Scheitel-Brechkraft D

    D1x = 6,68 dpt.      D1y = 10,23 dpt.

Die augenseitige Fläche ist eine sphärische Fläche mit

    D2x = D2y = -2,00 dpt.

Bei einem Durchmesser von 66 mm hat ein derartiges Bril­lenglas

bei einer minimalen Randdicke      von 0,50 mm

eine maximale Randdicke      von 5,25 mm

und eine Mittendicke      von 10,43 mm

Damit hat das Brillenglas eine sphärische Wirkung von 5,0 dpt und eine Zylinderwirkung von +4,00 dpt bei einer Achslage von 0°.

Die Fig. 19 bis 24 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßes Brillenglases mit einer Zylinder­wirkung von +4 dpt und einer Zylinderachse von (φ=) 0° sowie einem erfindungsgemäß variierenden Brechungsindex, dessen Variation in Fig. 20 dargestellt ist.

Sowohl die Vorderfläche als auch die augenseitige Fläche sind sphärische Flächen mit einer Scheitel-Brechkraft D

    D1x = D1y = 6,82 dpt.

    D2x = D2y = -2,00 dpt.

Die Zylinderwirkung wird durch die Variation des Bre­chungsindex n erzeugt, der eine Funktion von y ist.

Bei einem Durchmesser von 66 mm hat ein derartiges Bril­lenglas

bei einer gleichmäßigen Randdicke      von 0,50 mm

eine Mittendicke      von 5,85 mm

Die Fig. 25 bis 30 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemäßes Brillenglas mit einer Zylinder­wirkung von +4 dpt und einer Zylinderachse von (φ=) 0° sowie zusätzlich mit einem erfindungsgemäß variierenden Brechungsindex, dessen Variation in Fig. 26 dargestellt ist.

Die Vorderfläche ist ein tonnenförmiger Torus mit einer Scheitel-Brechkraft D

    D1x = 6,75 dpt.      D1y = 8,59 dpt.

Die augenseitige Fläche ist eine sphärische Fläche mit

    D2x = D2y = -2,00 dpt.

Bei einem Durchmesser von 66 mm hat ein derartiges Bril­lenglas

bei einer minimalen Randdicke      von 0,50 mm

eine maximale Randdicke      von 2,83 mm

und eine Mittendicke      von 8,09 mm

Damit hat das Brillenglas eine sphärische Wirkung von 5,0 dpt und ohne Berücksichtigung des Brechungsindex-­Gradienten eine Zylinderwirkung von +2,00 dpt bei einer Achslage von 0°. Durch den eindimensionalen Verlauf n(y) des Brechungsindex wird eine zusätzliche Zylinderwirkung von +2,00 dpt bei einer Achslage von 0° erzeugt.

Ein Vergleich der beiden erfindungsgemäßen Brillengläser mit dem herkömmlichen Glas zeigt folgendes:

Die Mittendicke, d.h. die kritische Dicke bei einem Bril­lenglas mit positiver Wirkung, wird bei dem Ausführungsbei­spiel, bei dem die gesamte Zylinderwirkung durch den Bre­chungsindex-Gradienten aufgebracht wird, um ca 75% und die maximale Randdicke sog. um ca 90% verringert, ohne daß die Abbildungsfehler schlechter würden. Im Gegenteil, das erfindungsgemäße Brillenglas weist im Vergleich mit einem herkömlichen torischen Glas mit sphärischen Hauptschnitten sogar günstigere Abbildungseigenschaften auf. Insbesondere wird der Einstellfehler ΔR nie positiv, kann also durch gerinfügiges Akkomodieren ausgeglichen werden.

Wie bei dem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel mit einer Zylinderwirkung von +2,0 dpt ist es auch bei diesem Ausführungsbeispiel überraschenderweise möglich, trotz der Verwendung eines lediglich eindimensionalen Gradienten des Brechungsindex und damit eingeschränkter Variationsmög­lichkeit bei der Korrektur zusätlich zu den Forderungen bezüglich Mitten- und Randdicke bestimmte Randbedingungen für die Abbildungsfehler einzuhalten:

Bei dem in den Fig. 19 bis 24 dargestellten erfindungsge­ mäßen Ausführungsbeispiel ist die Fehlerkorrektur so aus­gelegt, daß für alle Werte von φ der Einstellfehler ΔR ≦0 und für φ=90° der Astigmastismus ΔS′ bis zu Blickwinkeln σ≈30° in etwa 0 ist.

Die Berechnung des eindimensionalen Gradienten des Bre­chungsindex erfolgt auch bei diesem Ausführungsbeispiel mit Spline-Funktionen, der genaue Verlauf geht aus den Teil­figuren 20a und b hervor. Nähert man wieder den mit Spli­ne-Funktionen erhalten Brechungsindex n(y) im Bereich der optischen Achse mit einer Taylorreihe

    n(y) = no + n2y*y² +      

an, so erhält man in Achsnähe für den Koeffizienten

    n2y = -3,314*10⁻⁴ [mm⁻²].

Bei dem Ausführungsbeispiel, bei dem die "Gesamt-Zylinder­wirkung" zur Hälfte von der "torischen Flächengestaltung" und zur anderen Hälfte durch den Brechungsindex-Gradienten aufgebracht wird, ist die Mittendicke, d.h. die kritische Dicke bei einem Brillenglas mit positiver Wirkung zwar geringfügig größer als bei dem ersten Ausführungsbeispiel, bei dem die gesamte Zylinderwirkung durch den Brechungsin­dex-Gradienten aufgebracht wird. Verglichen mit dem her­kömlichen Brillenglas ist sie jedoch um ca 22% und die maximale Randdicke sogar um ca 45% verringert. Zusätzlich sind die Absolutwerte der Abbildungsfehler ΔS′ und ΔR deitlich kleiner als bei dem ersten Ausführungsbeispiel und bei dem herkömlichen Brillenglas. Die geringfügig positiven Werte von ΔR bei φ≈0° sind ohne Belang, da der Absolutwert sehr klein ist.

Auch bei diesem Ausführungsbeispiel ist es möglich, trotz der Verwendung eines lediglich eindimensionalen Gradienten des Brechungsindex, der sich lediglich längs des schwächer brechenden Hauptschnitts ändert, und zur Ebene des zweiten (anderen) Hauptschnitts spiegelsymmetrisch ist, und damit eingeschränkter Variationsmöglichkeit bei der Korrektur zusätzlich zu den Forderungen bezüglich Mitten- und Rand­dicke bestimmte Randbedingungen für die Abbildungsfehler einzuhalten:

Bei dem in den Fig. 25 bis 30 dargestellten erfindungsge­mäßen Ausführungsbeispiel ist die Fehlerkorrektur so aus­gelegt, daß für φ=90° der Astigmastismus ΔS′ bis zu Blick­winkeln σ≈=30° in etwa 0 ist.

Die Berechnung des eindimensionalen Gradienten des Bre­chungsindex ist auch bei dem zweiten Ausführungsbeispiel für eine Zylinderwirkung von +4,0 dpt mit Spline-Funktio­nen erfolgt, der genaue Verlauf geht aus den Teilfiguren 26a und b hervor. Nähert man den mit Spline-Funktionen erhalten Brechungsindex n(y) im Bereich der optischen Achse wieder mit einer Taylorreihe an, so erhält man für den Koeffizienten n2y

    n2y = -1,177*10⁻⁴ [mm⁻²].

Vorstehend ist die Erfindung anhand von Ausführungsbei­spielen ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedan­kens - einen Gradienten des Brechungsindex mit einer Vor­zugsrichtung in Richtung des kritischen Hauptschnitts zu verwenden - beschrieben worden:

Innerhalb dieses allgemeinen Erfindungsgedankens sind selbstverständlich die verschiedensten Abwandlungen mög­lich:

Beispielsweise kann anstelle des bei den Ausführungsbei­spielen verwendeten eindimensionalen Gradienten, bei dem der Brechungsindex lediglich von y abhängt, auch ein Ver­lauf des Brechungsindex gewählt werden, bei dem dieser zusätzlich von x abhängt und/oder in Axialrichtung vari­iert. Mit einem derartigen Gradienten können die Bildfeh­ler in den Randbereichen sowie zwischen den Hauptschnitten weiter verringert werden. Auch ist es möglich, anstelle eines Glases mit sphärischen Flächen bzw. sphärischen Hauptschnitten ein asphärisches oder ein atorisches Glas, d.h. ein Glas mit wenigstens einem asphärischen Haupt­schnitt, mit einem Brechungsindex-Gradienten gemäß der Erfindung zu versehen. Hierdurch ist ebenfalls eine weite­re Verringerung der Abbildungsfehler und/oder der kriti­schen Dicke sowie der Randdicken-Variation möglich.

Bei den gezeigten Ausführungsbeispielen variiert der Bre­chungsindex praktisch bis zum Glasrand. Es ist aber auch möglich, nur eine Variation des Brechungsindex bis zum einem Blickwinkel σ′≈30° zuzulassen und bei größeren Blick­winkeln den Brechungsindex konstant zu halten. Hierdurch wird die Herstellung des Glases vereinfacht, die aufgrund der lediglich eindimensionalen Hauptvariation im Vergleich zu anderen Vorschlägen für Brechungsindex-Gradienten be­reits sehr vereinfacht ist.

Es versteht sich von selbst, daß bei anderen Achslagen des Auges, für das ein erfindungsgemäßes Glas verwendet werden soll, die Hauptschnitte entsprechend abweichend von den dargestellten Ausführungsbeispielen zu wählen sind.

Ferner ist bei den vorstehend beschriebenen Ausführungs­beispielen ein Gradient verwendet worden, der sich ledig­lich längs des kritischen Hauptschnittes und spiegelsymme­trisch zum zweiten Hauptschnitt ändert. Selbstverständlich ist es aber auch möglich, die Forderung der Spiegelsymme­trie zur Korrektur des sog. "Astigmatismus obliqus" unter Berücksichtigung der Listingschen Regel aufzugeben und/­oder zusätzlich zweidimensionale Gradienten zu verwenden.

Auch aus der Tatsache, daß sämtliche vorstehend im einzel­nen beschriebenen Ausführungsbeispiele Gläser mit positi­ver Wirkung sind, ist keine Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens abzuleiten. Eine Übertragung der vor­stehenden technischen Lehre auf Gläser mit negativer Wir­kung, bei denen die Randdicke verringert werden soll, oder auf Gläser, bei denen ein Hauptschnitt positive Wirkung und der andere negative Wirkung hat, und bei denen dann entsprechend sowohl die Mittendicke als auch die Randdicke verringert werden soll, ist für einen auf diesem Gebiet tätigen Fachmann ohne Schwierigkeiten möglich.

Die Herstellung der erfindungsgemäßen Brillengläsern kann mit einem der in der veröffentlichten Literatur beschrie­benen Verfahren erfolgen. Hierzu wird auf den eingangs genannten Übersichtsartikel verwiesen.

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