VERSCHLUSSFÜHRUNGSEINRICHTUNG FÜR EINE VERSCHLUSSANORDNUNG UND SCHNELLFEUERWAFFE MIT EINER VERSCHLUSSFÜHRUNGSEINRICHTUNG

申请号 EP11704932.0 申请日 2011-02-15 公开(公告)号 EP2539665B1 公开(公告)日 2013-07-31
申请人 Heckler & Koch GmbH; 发明人 DOLL, Stefan; STUSSAK, Martin;
摘要
权利要求 Verschlussführungseinrichtung (30) für eine Verschlussanordnung (1, 100) einer automatischen Schnellfeuerwaffe mit
einem in der Verschlussanordnung (1, 100) angeordneten Trägerelement (32),
einem am Trägerelement (32) angeordneten Steuerelement (34) zum Steuern eines Waffenbauteils, insbesondere einer Gurtzufuhr,
wobei das Trägerelement (32) entlang einer senkrecht zu einer Seelenachse (24) verlaufenden Symmetrieachse (33) verläuft,
dadurch gekennzeichnet, dass am Trägerelement (32) ein Führungselement (36) zum Führen der Verschlussanordnung (1, 100) entlang einer Verschlussführungsbahn (16, 18) angeordnet ist, und dass
das Steuerelement (34) und das Führungselement (36) zu der Symmetrieachse (33) des Trägerelementes (32) koaxial angeordnet sind.
Verschlussführungseinrichtung (30) nach Anspruch 1, bei der das Steuerelement (34) und/oder das Führungselement (36) bzgl. dem Trägerelement (32) beweglich angeordnet sind.Verschlussführungseinrichtung (30) nach Anspruch 1 oder 2, bei der das Steuerelement (34) zusammen mit dem Trägerelement (32) innerhalb einer das Trägerelement (32) haltenden Aufnahme (1) axial verschiebbar angeordnet und ausgebildet ist.Verschlussführungseinrichtung (30) nach Anspruch 3, bei der das Steuerelement (34) und das Trägerelement (32) gegen die Wirkung eines Stellelements (40) verschiebbar in der Aufnahme (1) gelagert sind.Verschlussführungseinrichtung (30) nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der das Trägerelement (32) das Führungselement (36) durchsetzt und gegenüber dem Führungselement (36) verschiebbar ausgebildet ist.Verschlussführungseinrichtung (30) nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der das Führungselement (36) über die Verschlussanordnung (1, 100) in einem mit der Veschlussführungsbahn (16, 18) übereinstimmenden Abschnitt auf der Symmetrieachse (33) gehalten wird.Verschlussführungseinrichtung (30) nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der das Steuerelement (34) und/oder das Führungselement (36) jeweils als Rolle ausgebildet sind, die bei einer Bewegung der Verschlussanordnung (1, 100) an seitlichen Führungs- (16, 18) und/oder Steuerflächen (52, 54) abrollen.Verschlussführungseinrichtung (30) nach Anspruch 7, bei der sich die Rollen (34, 36) bei einer Bewegung der Verschlussanordnung (1, 100) in entgegengesetzte Richtungen drehen.Verschlussführungseinrichtung (30) nach einem der Ansprüche 7 bis 9, bei der wenigstens eine der Rollen (34, 36) eine ballige Rollfläche aufweist.Verschlussführungseinrichtung (30) nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der das Steuerelement (34) beim Vor- und Rücklauf der Verschlussanordnung (1, 100) zur Steuerung einer Patronenzufuhr an der Steuerflanke (52, 54) eines Kurvenhebels (50) angreift.Verschlussanordnung (1, 100) mit einer Verschlussführungseinrichtung (30) nach einem der vorstehenden Ansprüche, ferner aufweisend:einen Drehwarzenverschluss mit einem Verschlussträger (1) und einem darin gelagerten Verschlusskopf (100) mit mehreren Verschlusswarzen (104) und einem Verriegelungsstück (200) mit mehreren Verriegelungswarzen (204), wobeiim Verriegelungsstück (200), an einer Verriegelungswarze (204), ein nach hinten weisender Steuerkurvenabschnitt (208) ausgebildet ist, derbeim Entriegeln des Verschlusskopfes (100) eine Entriegelungsbewegung, bei der sich hintere Stirnflächen (106) der Verschlusswarzen (104 von vorderen Stirnflächen (206) der Verriegelungswarzen (204) lösen, über einen entsprechend ausgebildeten nach vorne weisenden Steuerabschnitt (132) an einer Steuerverschlusswarze (104h') in eine Schraubbewegung des Verschlusskopfes (100) zum Herauslösen einer im Verschlusskopf (100) gehaltenen Patronenhülse aus einem Patronenlager überführt, bei der sich der Steuerabschnitt (132) am Steuerkurvenabschnitt (208) abstützt, und derbeim Verriegeln am Steuerabschnitt (132) angreifend eine Vorsteuerfunktion ausübt, die einen Steuerbolzen (102) in einer Steuerkulisse (60) des Verschlussträgers (1) aus einer Entriegelungsstellung in eine Steuerstellung verdreht, in welcher die Steuerkulisse (60) mit einer Verriegelungsflanke (62) am Steuerbolzen (102) angreift, und bei sich relativ zum Verschlusskopf (100) nach vorne bewegendem Verschlussträger (1) einen Drehimpuls auf den Verschlusskopf (100) ausübt, und so eine lineare Zuführbewegung des Verschlusskopfes über eine Schraubbewegung ein eine Verriegelungsbewegung überführt.Schnellfeuerwaffe mit einer Verschlussführungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10.Schnellfeuerwaffe mit einer Verschlussanordnung (1, 100) nach Anspruch 11.
说明书全文

Die Erfindung betrifft eine Verschlussführungseinrichtung für eine Verschlussanordnung einer automatischen Schnellfeuerwaffe sowie eine automatische Schnellfeuerwaffe mit einer Verschlussführungseinrichtung.

Nachfolgend verwendete Richtungsangaben wie oben, unten, vorne, hinten, rechts und links beziehen sich auf eine im Anschlag gehaltene Waffe aus der Sicht eines Schützen.

Allgemein sind verschiedene Verschlussführungseinrichtungen zur Führung eines Waffenverschlusses bekannt.

Beispielsweise ist aus der DE 1 174 656 B eine Verschlussführungseinrichtung bekannt, welche dem Startpunkt für den Oberbegriff des Anspruchs 1 bildet.

Die DE 103 49 160 B3 der gleichen Anmelderin zeigt ein Waffenbauteil mit einem Hohlkörperprofil zur Aufnahme von einzelnen Waffenelementen. Im Gehäuse ist eine Gleitschiene mit einem Querschnittsprofil angeordnet, das zum Eingriff in eine korrespondierende Nut in einem Verschlusselement ausgelegt ist. Die Gleitschiene kann zur Führung des Verschlusselements als Rollschiene ausgebildet sein.

Aus der DE 43 45 591 B4 ist ein Selbstlade-Granatwerfer der gleichen Anmelderin bekannt, bei dem am Verschlusskopf ein mittig angeordneter Kurvenhebel-Mitnehmer ausgebildet ist. Der Kurvenhebel-Mitnehmer kann als eine um eine vertikale Achse drehbare Rolle ausgebildet sein. Diese Rolle läuft in einer gekrümmten Steuernut im Kurvenhebel, welche die Steuerkurve bildet, und steuert die Muntionszufuhr (Gurtförderung). Ein in einem Stahlblock befestigter sog. Pass-Rundstab durchsetzt das Gehäuse und führt den Masseverschluss bei seiner Bewegung gleitend entlang seiner Längsachse. US 3,563,132 zeigt einen Kurvenhebel mit einer Steuerschiene, die zwischen zwei Führungsrollen am Verschlusskopf verläuft.

DE 1 678 508 B zeigt einen Gasdrucklader mit einem über einen Gaskolben betätigten Verschluss für eine Feuerwaffe. Verschlussträger und Verschlusskopf umfassen jeweils seitlich ausgerichtete Führungsflügel, die in entsprechenden Nuten im Waffengehäuse gleiten. Ferner ist auf dem Verschlussträger eine Rolle angeordnet, die beim Rücklauf des Verschlusses in eine Kurvennut am Gurtschaltmechanismus eintritt und über einen Zahnkranz den Gurtschaltmechanismus weiterschaltet.

DE 197 26 032 A1 zeigt ein Verschlusssystem für eine Schusswaffe-MKM 88. An einem Verschlussträger des Gasdruckladers ist ein Steuerstollen und eine seitliche Steuerkurve angeordnet. Die Steuerkurve verhindert ein Verdrehen eines Verschlusskopfsteuerriegels, der die Bremsreibung des Verschlusskopfes reduzieren soll. Eine Verschlussgleitnase führt die einzelnen Elemente. Zusätzlich sind im Waffengehäuse seitlich angeordnete Gleitschienen vorgesehen, in denen das Verschlussstück verschiebbar gelagert ist.

Schließlich zeigt die DE 38 35 556 A1 ein Gerade-Zugverschlusssystem für Feuerwaffen. Zur gradlinigen Führung des Verschlusses sind zwei Kufen vorgesehen. CH 51 131 A zeigt einen Geradzugverschluss mit Verriegelungswarzen, die geneigte Verriegelungsflächen aufweisen.

Insgesamt sind bekannte Verschlussführungseinrichtungen wegen der notwendigen engen Toleranzen zumeist aufwendig und kostenintensiv in der Herstellung und gewährleisten unter Umständen nur eine eingeschränkte Funktionsfähigkeit der Verschlussführung. Beispielsweise kann, insbesondere bei Schienenführungen, ein Verkanten der Verschlussführungseinrichtung auftreten, da oftmals ein großes Führungsspiel erforderlich ist, um die Führungen schmutzunempfindlich zu halten. Bei eng geführten Führungs- oder Steuerbolzen dagegen können hohe Reibungskräfte auftreten, die den Verschleiß erhöhen und/oder die verfügbaren Stellkräfte für Waffenfunktionen (z.B. Gurtförderung) reduzieren.

Vor diesem Hintergrund ist es Ziel der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Verschlussführungseinrichtung bereitzustellen, die obige Nachteile zumindest teilweise überwindet.

Dieses Ziel wird durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche erreicht. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und bevorzugte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen dargestellt.

Gemäß Anspruch 1 umfasst eine erfindungsgemäße Verschlussführungsanordnung ein in der Verschlussanordnung angeordnetes Trägerelement, ein am Trägerelement angeordnetes Steuerelement und ein am Trägerelement angeordnetes Führungselement, welches die Verschlussanordnung entlang einer Verschlussführungsbahn führt, wobei das Trägerelement eine senkrecht zu einer Seelenachse verlaufende Symmetrieachse aufweist, auf der das Steuerelement und das Führungselement koaxial angeordnet sind.

Anspruch 13 betrifft eine Schnellfeuerwaffe mit einer Verschlussführungseinrichtung.

Eine erfindungsgemäße Verschlussführungseinrichtung kann auch jeweils mehrere Steuer- und Führungselemente umfassen, die am Trägerelement angeordnet sind. Bevorzugt umfasst die erfindungsgemäße Verschlussführungseinrichtung jeweils ein Steuer- und ein Führungselement.

Steuer- und Führungselement sind am Trägerelement koaxial zur Symmetrieachse gelagert. Dabei können das Steuerelement und das Führungselement dieselben Dimensionen aufweisen, oder aber das Steuerelement kann größer oder kleiner als das Führungselement ausgebildet sein. Steuer- und/oder Führungselement können dabei beispielsweise seitlich aus der der Verschlussanordnung herausragend oder an der Oberseite der Verschlussanordnung angeordnet sein.

Das Führungselement wird bei einer Verschlussbewegung von korrespondierenden Führungsbahnen eines Waffengehäuses geführt. Die Führungsbahnen können im Waffengehäuse ausgebildet sein und sind so gestaltet, dass sie eine funktionale Einheit mit dem Führungselement bilden. Beispielsweise können dazu im Gehäuse schienenartige Führungsprofile ausgebildet sein, an welchen das Führungselement bei einer Verschlussbewegung gleitend und/oder rollend geführt ist. Über die koaxiale Anordnung des Steuer- und des Führungselements lassen sich auf das Steuerelement wirkende Querkräfte über das Führungselement rollend und/oder gleitend in das Gehäuse bzw. die Gehäusehalbschalen einleiten. Insgesamt lässt sich eine hohe Effizienz der Verschlusswirkung durch geringe Reib- oder Gleitwiderstände erreichen.

Gemäß Anspruch 2 sind das Steuerelement und das Führungselement auf dem Trägerelement gleitgelagert angeordnet. Eine Gleitlagerung erlaubt hohe dynamische Spitzenlasten bei geringem Reibwiderstand. Dabei können beispielsweise selbstschmierende Gleitbeschichtungen vorgesehen werden. Alternativ können hier auch andere geeignete Lagerungen, beispielsweise Wälzlager oder Kugellager vorgesehen sein.

Gemäß Anspruch 3 ist das Steuerelement zusammen mit dem Trägerelement in einer das Trägerelement umgebenden Aufnahme axial verschiebbar angeordnet und ausgebildet.

Gemäß Anspruch 4 sind das Steuerelement und das Trägerelement gegen die Wirkung eines Stellelements (z.B. den Federdruck eines Federelements) in der Aufnahme gelagert. So kann das Steuerelement gemeinsam mit dem Trägerelement axial gegen den Federdruck verschoben werden und in der Verschlussanordnung, beispielsweise im Verschlussträger, der dann die Aufnahme bildet, aufgenommen werden. Bei einer entsprechenden Ausgestaltung des Federelements und Dimensionierung des Steuer- und Trägerelements lässt sich das Steuerelement vollständig im Verschlussträger versenken. Ist das Steuerelement beispielsweise an der Oberseite der Verschlussanordnung ausgebildet, kann z.B. beim Schließen eines Patronenzubringerdeckels der seitliche Rand der Führungsbahn am Steuerhebel auf das Steuerelement aufschlagen und dieses ohne Beschädigungen in den Verschlussträger hinein schieben.

In der Weiterbildung gemäß Anspruch 5 durchsetzt das Trägerelement das Führungselement und ist gegenüber dem Führungselement verschiebbar ausgebildet. Somit kann das Steuerelement mit dem Trägerelement unabhängig vom Führungselement axial verschoben werden, wodurch eine einfache bauteilsparende Ausführung möglich ist.

Wird das Führungselement über die Verschlussanordnung in der Führungsbahn gehalten (Anspruch 6), so ist einerseits eine sichere Führung des Führungselements gewährleistet und andererseits bei einer Verschlussbewegung die Führungsstabilität der Verschlussanordnung erhöht, die sich über das Führungselement entlang der Führungsbahn am Gehäuse abstützt.

Auch kann bei der erfindungsgemäßen Verschlussführungseinrichtung das Trägerelement gegen die Wirkung des Stellelements über ein Sicherungselement an der Verschlussführungseinrichtung gesichert sein. Als Sicherungselement kann ein entsprechend geeignetes Sicherungsmittel, beispielsweise ein Stift, ein Bolzen oder eine Schraube Verwendung finden. Bei Montage der Verschlussführungseinrichtung in der Verschlussanordnung wird zunächst das Federelement eingesetzt, woraufhin das oder die Führungselemente mit dem Trägerelement in eine in der Verschlussanordnung ausgebildeten Ausnehmung eingesetzt werden. In dieser Position können die Führungselemente fixiert werden (z.B. durch das Trägerelement), so dass ein Herausfallen aus der Verschlussanordnung verhindert ist.

Anspruch 7 betrifft eine Ausführung, bei der das Steuerelement und das Führungselement jeweils als Rolle ausgebildet sind, die bei einer Bewegung der Verschlussanordnung an seitlichen Führungs- und/oder Steuerflächen abrollen. Das Trägerelement bildet dabei die Steuer- und Führungsrollenachse. Eine unabhängige Lagerung des Steuerelements und des Führungselements erlauben ein vergleichsweise geringes Führungsspiel zwischen der Führungsrolle und den Führungsbahnen an den Gehäuseteilen bzw. Gehäuseseiten. So kann das Steuerelement bzw. die Steuerrolle reibungsarm höhere Stell- und Steuerkräfte z.B. auf den Kurvenhebel der Gurtförderung übertragen. Die entstehenden Gegenkräfte werden über das Führungselement rollend in das Gehäuse eingeleitet. Insgesamt wird die Verschlussbewegung durch geringe Reibwiderstände des Steuerelements und des Führungselements weiter erleichtert.

Bei einer Bewegung der Verschlussanordnung können die Rollen sich auch in entgegengesetzte Richtungen drehen. (Anspruch 8) Da sich die Rollen an einander gegenüber liegenden Seiten abstützen, drehen sie sich bei einer Verschlussbewegung und der Betätigung eines Kurvenhebels in entgegengesetzte Richtungen. Vorteilhaft lässt sich so die Stabilität der Verschlussführung erhöhen.

Nach Anspruch 9 weist wenigstens eine der Rollen eine ballige Rollenfläche auf. Eine ballige Nockenrolle, die als Steuerelement dient, kann nicht einer Führungsbahn verkanten (z.B. Kurvenhebel). Insgesamt erlaubt die koaxiale Ausführung der balligen Nockenrolle und der Führungsrolle eine Verschlussführung, bei der sich Führungselement/Führungsrolle bzw. Steuerelement/Nockenrolle verbessert gegeneinander abstützen und Fertigungstoleranzen erhöht werden können. Ballige Rollflächen verbessern die Rolleigenschaften bei unterschiedlichen Achswinkeln der Rollen zu den Führungs- bzw. Steuerbahnen.

Nach Anspruch 10 greift das Steuerelement beim Vor- und Rücklauf der Verschlussanordnung zur Steuerung einer Patronenzufuhr an der Steuerflanke eines Kurvenhebels an. Das Steuerelement kann dazu an der Oberseite des Verschlussträgers angeordnet sein und die Steuerkurve in einem Patronenzubringerdeckel angeordnet und ausgebildet sein. Das Steuerelement steuert so bei einer Verschlussbewegung - bei einem Nachladevorgang bzw. einer Schussabgabe - einen im Gehäusedeckel vorgesehenen Gurtfördermechanismus an, und überträgt die wechselseitig wirkenden Stellkräfte über das Führungselement spielarm auf das Waffengehäuse.

Das Steuerelement bewegt sich dabei entlang einer durch das Führungselement festgelegten Steuerbahn und steuert die oszillierende Schwenkbewegung des Steuerhebels, der so wiederum den Fördermechanismus zur Patronenzufuhr antreibt. Die enge Tolerierung der Führungsbahnen zueinander verringert Querbeschleunigungen der Waffe, die deren Treffgenauigkeit beeinträchtigen können.

Insgesamt stellt die Erfindung eine kompakte Verschlussführungseinrichtung bereit, mit der die Gurtförderkraft erhöht, der Bewegungswiderstand der Verschlusseinrichtung verringert und so die die Funktion der Waffe insgesamt dahingehend verbessert werden kann, dass der gesamte Feuerzyklus reibungs- und querbeschleunigungsarm abläuft und so letztlich die Funktionssicherheit und Treffgenauigkeit erhöht werden.

Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft anhand der Zeichnungen näher beschrieben. In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen durchgehend jeweils gleiche Elemente.

Ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen beschrieben, dabei zeigt

Figur 1
eine perspektivische Darstellung einer Verschlussanordnung mit einer erfindungsgemäßen Verschlussführungseinrichtung in einer Ansicht schräg von vorne;

Figur 2
die in Figur 1 dargestellte Verschlussanordnung in einer Ansicht von schräg hinten;

Figur 3
einen Querschnitt durch ein Waffengehäuse im Bereich der Verschlussführungsanordnung;

Figur 4
einen Längsschnitt durch die in den Figuren 1 und 2 dargestellte Verschlussanordnung;

Figur 5
einen Querschnitt (Schnitt A-A) der in Figur 4 dargestellten Verschlussanordnung;

Figur 6a bis k
schematische Darstellungen der Verschlusswarzenstellung und der zugehörigen Steuerbolzenstellung zur Erläuterung der wesentlichen Funktionsabläufe bei der Verschlussver-/entriegelung;

Figur 7
eine Darstellung des Verschlusskopfes in einer Seitenansicht,

Figur 7a
eine Detaildarstellung einer Verschlusswarze des Verschlusskopfes aus Figur 7 (Detail Y); und

Figur 8
ein Verriegelungsstück in einer Ansicht von hinten und im Längsschnitt (A-A).

Das in den Figuren dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt eine Verschlussanordnung eines nicht dargestellten Maschinengewehrs, welches als Gasdrucklader ausgebildet ist.

In den Figuren 1 bis 5 sind die wesentlichen Komponenten erkennbar.

Die Verschlussanordnung umfasst einen Verschlussträger 1, der an seinem vorderen Ende über ein Gasdruckgestänge 2 mit der (nicht dargestellten) Gasabnahme der Waffe gekoppelt ist. Dabei baut in bekannter Weise die Gasabnahme über einen Gasabnahmezylinder (nicht dargestellt) auf die vordere Stirnfläche des Kolbens 4 einen Gasdruck auf, der über das Gasdruckgestänge 2 eine Stellkraft auf den Verschlussträger überträgt und diesen im Gehäuse 6 (siehe Figur 3) nach hinten verschiebt.

Das Gehäuse 6 (siehe Fig. 3) wird hier von zwei Gehäuseschalen 8 und 10 gebildet, die in ihrem Inneren als Verschlussführungsbahnen dienende Führungsschienen 12, 14, 16 und 18 aufweisen, die den Verschlussträger 1 bei seiner Hin- und Herbewegung im Gehäuse 6 führen.

Die unteren Führungsschienen 12, 14 greifen dabei in die Führungsnuten 20 und 22 auf der linken und rechten Seite des Verschlussträgers 1 ein und führen diesen horizontal in Längsrichtung - in Querrichtung und vertikal fixiert -, d.h. entlang einer Seelenachse 24 (siehe Fig. 1 und 2) im Gehäuse 6.

Da zwischen den vorderen und hinteren linken Führungsnuten 20 und rechten Führungsnuten 22 ein führungsfreier Zwischenraum 21 ausgebildet ist, ist die Führung besonders reibungsarm und verschmutzungsunempfindlich. Verschmutzungen werden von den Führungsnuten 20, 22, welche die Führungsschienen 12 und 14 klauenartig umgeben, abgestreift und von den Führungsschienen 12 und 14 entfernt, so dass sich die Verschmutzungen nicht im eigentlichen Führungsbereich festsetzen können. Auf diese Weise werden auch die eigentlichen Führungsflächen und damit die auftretenden Reibungskräfte gering gehalten. Dadurch, dass die Führungsnuten 20 und 22 jeweils paarweise am vorderen und hinteren Ende des Verschlussträgers 1 angeordnet sind, wird dieser über seine gesamte Länge gestützt und verkantungsfrei im Gehäuse geführt.

Zusätzlich weist der Verschlussträger 1 am oberen hinteren Ende eine Verschlussführungseinrichtung 30 auf, die eine als Trägerelement dienende Führungswelle 32 umfasst, die an ihrem oberen Ende eine als Steuerelement dienende Steuerrolle 34 drehbar aufnimmt und eine in einer Querausnehmung 26 des Verschlussträgers 1 axial geführte, als Führungselement dienende Führungsrolle 36 durchsetzt, die ebenfalls drehbar auf der Führungswelle 32 sitzt und seitlich über die Seitenwangen des Verschlussträgers 1 hinaussteht. Führungswelle 32, Steuerrolle 34 und Führungsrolle 36 sind koaxial bezüglich einer Symmetrieachse 33 angeordnet, die senkrecht zur Seelenachse 24 verläuft. Die Führungswelle 32 selbst sitzt axial verschiebbar in einer Aufnahmeöffnung 38 des Verschlussträgers 1 und wird von einer Feder 40 nach oben gedrückt und ist gegen den Federdruck nach unten in den als Aufnahme dienenden Verschlussträger 1 hinein verschieblich. Der axiale Stellweg wird durch eine Ausnehmung 42 an der Außenseite der Führungswelle 32 definiert, in der ein den Verschlussträger 1 in Querrichtung durchsetzender Haltestift 44 einen Anschlag bildet. Die Führungswelle 32 ist also zwischen der oberen und unteren Anschlagfläche der Ausnehmung 42 gegen den Haltestift 44 verschiebbar, der auch verhindert, dass die Führungswelle 32 von der Feder 40 nach oben aus der Aufnahmeöffnung 38 hinausgeschoben wird. Die Steuerrolle 34 ist über einen Niet 46 und eine Unterlegscheibe 48 drehbar am oberen Ende der Führungswelle 32 fixiert.

Im dargestellten Ausführungsbeispiel greift die Steuerrolle 34 (Steuerelement) in die U-förmige Steuerkulisse eines Kurvenhebels 50 ein, wobei die Steuerrolle 34 mit ihrer balligen Umfangsfläche wechselweise an den inneren Flanken der seitlichen Schenkel 52 und 54 angreift. So dient bei vor- und rücklaufendem Verschlussträger 1 die Steuerrolle 34 als Antriebsnocken, der den Kurvenhebel quer zur Seelenachse 24 hin- und herbewegt, der wiederum einen Patronenfördermechanismus antreibt. Der Kurvenhebel 50 überträgt dabei je nach seiner Bewegungsrichtung über seine Schenkel 52, 54 Querkräfte auf die Steuerrolle 34 und damit über die Führungswelle 32 auf den Verschlussträger 1, der dadurch quer nach rechts oder links zum Gehäuse 6 verkippt wird. Damit diese Querkräfte die Führungseigenschaften und die Beweglichkeit des Verschlussträgers 1 entlang der Seelenachse 24 nicht beeinträchtigen, überträgt die ebenfalls ballige Führungsrolle 36 an den Führungsschienen 16 bzw. 18 abrollend diese Querbelastungen auf das Gehäuse 6. Damit verkanten die Führungsnuten 20 und 22 nicht mit den Führungsschienen 12 und 14. Die Steuer- und Transportfunktion der Steuerrolle 34 verursacht damit nur eine denkbar geringe, die Bewegung des Verschlussträgers 1 im Gehäuse 6 verzögernde Reibungswirkung.

Die Ausführung dieser Führungs- bzw. Steuerelemente als ballige Rollen 34, 36 gewährleisten eine besonders leichtgängige Führung. Bringt beispielsweise der rechte Schenkel 52 über die Steuerflanke eine nach links wirkende Kraft auf die rechte Seite der Steuerrolle 34 auf, so legt sich die Führungsrolle 36 an der linken Seite an die Führungsflanke der linken Führungsschiene 16 an. d.h. die Rollen 34 und 36 rollen in entgegengesetzter Richtung an entgegengesetzten Flanken ab. Durch ein entsprechendes Spiel bzw. eine Dimensionierung des Abstands zwischen den zueinander gewandten Flanken der Führungsschienen 16 und 18 und der Schenkel 52 und 54 ist damit eine besonders leichtgängige Führungsfunktion realisierbar. Die balligen Abrollflächen der Rollen 34, 36 gewährleisten auch bei leicht verkippter Stellung des Verschlussträgers 1 eine saubere Abrollfunktion, und rollen auch in leicht verkanteter Stellung mit ihren Abrollflächen an den Führungsflanken der der Führungsschienen 16, 18 und den inneren Flanken der Schenkel 52, 54 des Kurvenhebels 50.

Der Kurvenhebel 50 ist in einem abschwenkbaren abklappbaren Deckel 56 angeordnet, der einen Gurtfördermechanismus (nicht dargestellt) aufnimmt. Da die Führungswelle 32 mit der Steuerrolle 34 über die Feder 40 im Verschlussträger 1 versenkbar ausgebildet ist, kann der Deckel 56 in jeder beliebigen Verschlussstellung geschlossen werden, ohne dass die Gefahr besteht, dass der Kurvenhebel 50 bzw. die Steuerrolle 34 dabei beschädigt wird. Gelangt dabei einer der Schenkel 52, 54 mit seiner nach unten weisenden Stirnfläche auf die Steuerrolle 34, so wird diese zusammen mit der Führungswelle 32 in die Aufnahmeöffnung 38 im Verschlussträger 1 hinein verschoben. Bei einer Durchladebewegung des Verschlussträgers 1 entlang der Seelenachse 24 gleitet dann die obere Stirnfläche der Steuerrolle 34 so lange an der unteren Stirnfläche einer der Schenkel 52 oder 54 entlang bis die Steuerrolle 34 wieder vollständig in die Bahn des Kurvenhebels 50 gelangt und dort durch Wirkung der Feder 40 einfällt.

Zur Verbesserung der Rolleigenschaften der Steuerrolle 34 und Führungsrolle 36 können die Außenfläche der Führungswelle 32 und/oder die Innenflächen der Steuerrolle 34 und der Führungsrolle 36 besonders gleitfähige Oberflächen aufweisen (Beschichtung, Bearbeitung). Es ist auch möglich, die Steuerrolle 34 und die Führungsrolle 36 ihrerseits über geeignete Rollenlager mit der Führungswelle 32 zu verbinden. In anderen Ausführungen (nicht dargestellt) können auch im Bereich der Führungsnuten 20 und 22 Rollenlager vorgesehen werden, um in diesen Bereichen die Reibungswiderstände zu den Führungsschienen 12, 14 16, 18 bei der Bewegung des Verschlussträgers 1 im Gehäuse 6 weiter herabzusetzen. Es gibt auch Ausführungen bei denen anstelle der Rollen (Steuerrolle 34, Führungsrolle 36) gleitend an den Führungsflanken bzw. den inneren Flanken des Kurvenhebels angreifende Steuer-/Führungselemente vorgesehen sind, die ebenfalls bezüglich der Führungswelle (32) beweglich/verschiebbar sind Solche Elemente sind dann wenigstens klappsymetrisch zu einer von der Seelenachse (24) und der Symmetrieachse (33) aufgespannten Symetrieebene.

Die dargestellte Verschlussanordnung ist mit einem sog. Drehwarzenverschluss versehen, bei dem ein Verschlusskopf 100 axial verschieblich und zwischen einer Ver- und einer Entriegelungsstellung verdrehbar in einer Führungshülse 58 an der Oberseite des Verschlussträgers 1 aufgenommen ist. An seinem vorderen Ende trägt der Verschlusskopf 100 in zwei hintereinander liegenden Kränzen vier vordere 104v und vier hintere 104h Verschlusswarzen, die jeweils (in Zifferblattorientierung angegeben) paarweise hintereinander zwischen der ein und zwei Uhr- der vier und fünf Uhr-, der sieben und acht Uhr- und der zehn und elf Uhr-Stellung angeordnet sind. Zwischen den Verriegelungswarzen 104v, 104h sind seitlich in Längsrichtung verlaufenden Lücken vorgesehen, die für die Verriegelungsfunktion in einem Verriegelungsstück 200 und zur Führung des Verschlusskopfes 100 im Gehäuse 6 dienen.

Die dargestellte Verschlussanordnung ist für eine sog. zuschießende Waffe vorgesehen, bei der sich die gesamte Verschlussanordnung vor der Schussabgabe hinter der zuzuführenden Munition befindet und beim Auslösen eines Schusses vorschnellt, die Munition in das (hier nicht dargestellte) Munitionslager/Patronenlager zuführt und dort nach dem Verriegeln des Verschlusses zündet.

In den Figuren 1, 2, 4 und 5 ist der Verschlusskopf 100 in seiner entriegelten Stellung und in den Figuren 6d - f in seiner verriegelten Stellung dargestellt. Bei der Bewegung der Verschlussanordnung im Gehäuse 6 wird der Verschlusskopf 100 gegen ungewolltes Verdrehen aus der entriegelten Stellung durch die Führungsschienen 16 und 18 geführt, die in den beiden seitlichen Lücken (neun Uhr- und drei Uhr-Position) zwischen den Verriegelungswarzen 104v und 104h verlaufen.

Weiterhin sind am vorderen Ende des Verschlusskopfes 100 in 12 Uhr-Stellung zwei Zufühmasen 108 vorgesehen, zwischen denen ein Ausstoßerschlitz 110 verläuft. Diese Zufühmasen 108 dienen der Patronenzufuhr, während ein fest am Gehäuse angeordneter Ausstoßer (nicht dargestellt) bei der Rückwärtsbewegung die leer geschossene Patronenhülse aus der Waffe auswirft (siehe unten). Die paarweise vorhandenen Zufühmasen 108 erlauben eine stabile Führung der Patrone beim Munitionstransport in der Waffe.

Die Drehbewegung des Verschlusskopfes 100 wird über einen nach unten abstehenden Steuerbolzen 102 (vgl. Figur 4, 5 und 7) übertragen, der in die Steuerkulisse 60 des Verschlussträgers hineinragt und dort bei der Relativbewegung des Verschlusskopfes 100 zum Verschlussträger 1, je nach dessen Bewegungsrichtung und dem Betriebszustand der Waffe in unterschiedliche Drehstellungen ausgelenkt wird. Dazu weist die Steuerkulisse 60 einen vorderen Linearführungsbereich 66 und einen hinteren Linearführungsbereich 68 auf, die über eine Steuerflanke 62 zum Verriegeln und eine Steuerflanke 64 zum Entriegeln ineinander übergehen. Am hinteren Ende des vorderen Linearführungsbereichs 66 ist eine quer zur Seelenachse 24 angeordnete ebene Anschlagfläche 70 ausgebildet, die so mit einer hinteren Stirnfläche 128 am Steuerbolzen 102 zusammenwirkt, dass bei vorlaufendem Verschlussträger 1 und im Linearführungsbereich 66 angeordneten Steuerbolzen 102 kein Drehimpuls auf den Verschlusskopf 100 übertragen wird.

Der Steuerbolzen 102 ist mit einem sich keilförmig radial nach außen erweiternden Querschnittsprofil ausgebildet und greift in das entsprechend ausgebildete Aufnahmeprofil der Steuerkulisse 60 und insbesondere der Linearführungsbereiche 66 und 68 ein. Damit wird der Verschlusskopf 100 in der Steuerkulisse 60 wie in einer Schwalbenschwanzführung gehalten und gegen Verkippen in der Führungshülse 58 gesichert. Der Verschlusskopf (z.B. bei entnommener Verschlussanordnung) kann nicht versehentlich aus der Führungshülse 58 herausgehebelt werden, insbesondere dann, wenn sich das hintere Ende des Verschlusskopfes nur mit kleinem Überlapp in der Führungshülse 58 befindet (vgl. Stellung in Figur 4).

Zur planmäßigen Entnahme des Verschlusskopfes ist am hinteren Ende des Linearführungsbereichs 68 ein Entnahmefenster 71 vorgesehen, aus dem der Steuerbolzen 102 mittels einer Drehbewegung des Verschlusskopfes 100 in der Führungshülse 58 ausgeschwenkt werden kann, so dass dann der Verschlusskopf 100 nach vorne aus der Führungshülse 58 entnehmbar ist.

Im Verschlusskopf 100 verläuft koaxial zur Seelenachse 24 ein Schlagbolzenkanal 116, in dem der Schlagbolzen 118 verschiebbar geführt ist. Der Schlagbolzen 118 ist an seinem hinteren Ende mit einem Kugelkopf 120 in einem Aufnahmelager 59 aufgenommen und dort über einen Querstift 122 axial im Verschlussträger 1 festgelegt. Bei der Relativbewegung zwischen Verschlussträger 1 und Verschlusskopf 100 bewegt sich der Schlagbolzen 118 zusammen mit dem Verschlussträger 1, und zwar relativ zum Verschlusskopf 100 nach vorne und nach hinten. Bei der Schussabgabe stößt der Schlagbolzen 118 durch die Schlagbolzenöffnung 124 und tritt aus dem Stoßboden 126 am vorderen Ende des Verschlusskopfes 100 aus, wo der Boden der abzufeuernden Patrone anliegt und schlägt in das Zündplättchen ein. In der Auszieherrille der Patrone greift eine Auszieherkralle 112 ein, die über einen federbelasteten Druckbolzen in ihre Haltestellung gedrückt wird. Dabei ist die Spannkraft so eingestellt, dass sie bei der Patronenzufuhr über den hinteren Rand des Patronenbodens radial ausgeschwenkt werden kann, um dann in die Auszieherrille der im Patronenlager fixierten Patrone einzufallen.

Die Verschlusswarzen 104 am Verschlusskopf 100 wirken beim Verriegelungsvorgang mit den Vernegelungswarzen 204 am Verriegelungsstück 200 zusammen. Dabei tauchen zunächst die Verschlusswarzen 104 zwischen den Ausnehmungen 202 (Fig. 8) in das Verriegelungsstück 200 ein und werden in eine Stellung gebracht, in der die Steuerflanke 62 zum Verriegeln in der Steuerkulisse 60 am Steuerbolzen 102 angreift und diesen verdreht und damit auch die Verschlusswarzen 104 vor die Vernegelungswarzen 204 im Verriegelungsstück 200 bringt (der Verschlusskopf 100 wird verdreht), so dass sich die nach hinten weisenden Stirnflächen 106 der Verschlusswarzen 104 an den nach vorne weisenden Stirnflächen 206 der Verriegelungswarzen 204 anlegen und den Verschlusskopf damit in linearer Richtung (in Richtung der Seelenachse 24) arretieren, also verriegeln. Damit ist der Verschlusskopf 100 auch passgenau zum Patronenlager (nicht dargestellt) festgelegt, das am hinteren Ende des Waffenrohrs (nicht dargestellt) ausgearbeitet ist, welches wiederum fest und in definierter Position mit dem Verriegelungsstück verbunden ist.

Beim Entriegeln greift die Steuerflanke 64 in der Steuerkulisse 60 bei einer Relativbewegung des Verschlussträgers 1 zum Verschlusskopf 100 am Steuerbolzen 102 an und dreht diesen wiederum aus seiner Verriegelungsstellung heraus, so, dass der Verschlusskopf 100 wieder mit den Verschlusswarzen 104hv durch die Ausnehmungen 202 am Verriegelungsstück 200 linear nach hinten herausgeführt werden kann.

Zur Verbesserung der Ver- und Entriegelungsfunktion ist im Verriegelungsstück 200 ein Führungskanal 209 (siehe Fig. 6c) vorgesehen, der teilweise am Steuerkurvenabschnitt 208 (siehe Figuren 6 und 8) entlang verläuft und mit einer Steuerverschlusswarze 104h'am Verschlusskopf 100 zusammenwirkt.

Der Führungskanal 209 verläuft zwischen den in Figur 6c dargestellten strichpunktierten Grenzen. Er wird definiert durch die einander zugewandten Seitenflächen 207a und 207b der in Umfangsrichtung benachbarten Verriegelungswarzen 204a und 204b, durch den Steuerkurvenabschnitt 208 an der Steuerverriegelungswarze 204b und einer Führungsfläche 205 an der Verriegelungswarze 204a. Der so definierte Führungskanal 209 führt die Steuerverschlusswarze 104h' an deren Seitenflanken 109a und 109b über einen Steuerabschnitt 132 und einen Führungsabschnitt 111 (vgl. auch Figur 6, 7 und 7a).

Die Wirkung dieser Anordnung dient vor allem dazu, den Patronenauszugsvorgang zu verbessern sowie den gesamten Bewegungsablauf beim Ent- und Verriegeln flüssig und beanspruchungsarm zu gestalten.

Die genaue Funktion wird anhand eines vollständigen Bewegungszyklus klar, den die Verschlussanordnung bei der Abgabe eines Schusses durchläuft. Dies ist in den Fig. 6a bis 6k schematisch dargestellt. Verschlusswarzen 104 bzw. 104h', 104v und Verriegelungswarzen 204 bzw. 204a, b sind abgewickelt und zueinander verdreht dargestellt. Die entsprechende Stellung des Steuerbolzens 102 in der Steuerkulisse 60 ist schraffiert dargestellt.

I. Verschluss auslösen

Bei gespannter Waffe befindet sich die Verschlussanordnung (Verschlussträger 1 und Verschlusskopf 100) in ihrer hinteren Stellung im Gehäuse 6. Die Verschlussfedern (nicht dargestellt) sind gespannt und greifen im Bereich der beiden Verschlussfederaugen 72 am Verschlussträger 1 an und sind auf den Verschlussfederführungsstangen (nicht dargestellt), welche die Verschlussfederaugen 72 durchsetzen, gespannt. Der Verschlussträger 1 wird vom Abzugsmechanismus (nicht dargestellt) am Raststollen 74 gehalten. Der Verschlusskopf 100 befindet sich in seiner entriegelten Stellung und wird über die Führungsschienen 16 und 18 in dieser Drehlage gehalten. Der Steuerbolzen 102 befindet sich im vorderen Linearführungsbereich 66. Beim Auslösen der Verschlussanordnung wird der Raststollen 74 freigegeben, und die Verschlussanordnung schnellt unter Wirkung der Verschlussfedern nach vorne (in Pfeilrichtung, siehe Fig. 6a bis 6e).

II. Patronenzufuhr (Fig. 6a)

Dabei greifen die Zuführnasen 108 am unteren Rand eine aufgegurtete Patrone an, entgurten diese und führen die Patrone bei der weiteren Bewegung der Verschlussanordnung nach vorne durch das Verriegelungsstück 200 hindurch in das Patronenlager des Waffenrohres (nicht dargestellt) das im Verriegelungsstück 200 fixiert ist. Spätestens beim Anschlagen der Zuführnasen 108 am Patronenboden wird der Verschlusskopf 100 im Verschlussträger 1 nach hinten geschoben. Dabei bewegt sich der Steuerbolzen 102 relativ zum Verschlussträger 1 in der Steuerkulisse 60, und zwar im vorderen Linearführungsbereich 66 nach hinten und schlägt dort an die ebene Anschlagfläche 70 an. Die Verschlusswarzen 104 tauchen die Ausnehmungen 202 zwischen den Verriegelungswarzen 204 passierend in das Verriegelungsstück 200 ein, an dessen Oberseite sich eine Zuführrampe 210 für die Patrone befindet, über welche diese in das Patronenlager des Waffenrohrs weiter eingeschoben wird. Die Steuerverschlusswarze 104h' wird dabei in den Führungskanal 209 eingeführt, und über die Seitenflächen 207a, b an ihren Seitenflanken 109a, b im Führungskanal 209 axial geführt.

III. Verschluss verriegeln (Fig. 6b-d)

Der vorlaufende, von den Führungsschienen 16, 18 im Gehäuse formschlüssig geführte Verschlusskopf 100 verlässt mit seiner vorderen Verschlusswarzenreihe 104v die Führungsschienen 16, 18 und überläuft mit der vorderen Verschlusswarzenreihe 104v zunächst die hintere Verriegelungswarzenreihe 204 des Verriegelungsstücks 200. Beim weiteren Vorlauf des Verschlusskopfes 100 läuft auch die hintere Verschlusswarzenreihe 104h des Verschlusskopfes 100 von den Führungsschienen 16, 18 ab.

Der Verschlusskopf 100 bleibt dabei so lange in seiner Entriegelungsstellung, bis die Steuerverschlusswarze 104h' mit ihrem Steuerabschnitt 132 an den Steuerkurvenabschnitt 208 im Verriegelungsstück 200 anstößt, die einen Drehimpuls auf den Verschlusskopf 100 überträgt, so dass sich dieser mit seinen Verschlusswarzen 104 verdreht - im vorliegenden Fall entgegen dem Uhrzeigersinn um etwa ein Drittel seiner gesamten Drehung. Dabei wird die Steuerverschlusswarze 104h' an ihrem Steuerabschnitt 132 und ihrem Führungsabschnitt 111 über die Führungsfläche 205 und den Steuerkurvenabschnitt 208 im Führungskanal 209 zwischen den Verriegelungswarzen 204a, b geführt.

Durch das einseitige Auftreffen des Steuerabschnitts 132 der Steuerverschlusswarze 104h' auf den Steuerkurvenabschnitt 208 der Steuerverriegelungswarze 204b wird der Verschlusskopf 100 einseitig belastet und hat die Neigung, quer zur Seelenachse 24 auszuweichen und zu verklemmen.

Der Außendurchmesser der zwischen den Verschlusswarzen 104 verlaufenden zylindrischen Schaftfläche 105 (Fig. 1, 2 und 5) ist auf die lichte Weite w (innerer Durchmesser) zwischen den radial nach innen weisenden Kopfflächen 203 der Verriegelungswarzen 204 abgestimmt (vgl. Fig. 8). Und zwar so, dass der Verschlusskopf 100 beim Verriegelungsvorgang nicht ausweichen und verkanten kann. Er stützt sich vielmehr mit seiner zylindrischen Schaftfläche 105 an den entsprechenden Kopfflächen 203 der Verriegelungswarzen 204 ab. Dadurch ist der Verschlusskopf 100 axial im Verriegelungsstück 200 geführt, verkantet nicht, setzt ohne grössere Reibungsverluste seine Vorlaufbewegung in eine Drehbewegung um und verriegelt glatt im Verriegelungsstück 200.

Dabei gerät die hintere Anschlagfläche 128 des Steuerbolzens 102 aus dem Bereich der Anschlagfläche 70 in der Steuerkulisse 60. Die Steuerflanke 62 zum Verriegeln in der Steuerkulisse 60 greift an einer entsprechenden Steuerfläche des Steuerbolzens 102 an und setzt die Verriegelungsfunktion fort, die durch die Relativbewegung zwischen Steuerkurvenabschnitt 208 und Steuerabschnitt 132 eingeleitet wurde. Dabei setzt die Steuerflanke 62 zur Verriegelung an einer entsprechenden Steuerfläche des Steuerbolzens 102 an und verdreht dabei den Verschlusskopf 100 weiter in seine Verriegelungsstellung.

Dabei legt sich der Patronenboden vollständig an den Stoßboden 126 des Verschlusskopfes 100 an, und die Auszieherkralle 112 schnappt in die entsprechende Auszieherrille am Patronenboden ein.

Bei weiterer Drehung des Verschlusskopfes 100 gelangen die Verschlusswarzen 104 vor die Verriegelungswarzen 204, und die hinteren Stirnflächen 106 der Verschlusswarzen 104 hinterstellen die vorderen Stirnflächen 206 der Verriegelungswarzen 204 vollständig. Dabei führt der Verschlusskopf 100 eine Drehung um weitere etwa zwei Drittel seiner Gesamtdrehung aus. Die verriegelnden Stirnflächen 106 und 206 sind in einem selbsthemmenden Winkel zur Seelenachse 24 geneigt, und die Restverriegelung erfolgt in einer Art Schraubbewegung mit flacher Steigung zwischen den Verschlusswarzen 104 und den Verriegelungswarzen 204. Die Flächenkopplung erfolgt dabei selbsthemmend. D.h., eine Axialwirkung auf den Verschlusskopf führt nicht dazu, dass sich die Verschlusswarzen 104 selbständig aus ihrer Verrieglungslage bewegen.

Der oben beschriebene Verriegelungsvorgang läuft durch die Vorsteuerung (Steuerkurvenabschnitt 208 und Steuerabschnitt 132, etwa ein Drittel der gesamten Drehbewegung) und die abschließende endgültige Verriegelung außerordentlich weich und ohne starke Rückprallbewegungen ab. Die Neigung der Stirnflächen 106 und 206 erleichtert dabei diesen Vorgang und setzt die inneren Reibwiderstände herab. Die Neigung des Steuerkurvenabschnitts 208 entspricht der Neigung des Steuerabschnitts 132, sowie der Neigung der Führungsfläche 205 und des Führungsabschnitts 111 und ist auf die Neigung der Steuerflanke 62 zum Verriegeln bzw. die der Steuerfläche am Steuerbolzen 102 so abgestimmt, dass beide Vorgänge weich ineinander übergehen. Der Neigungswinkel der Steuerflanke 62 zum Verriegeln des Verschlusskopfes ist im Hinblick auf den Neigungswinkel des Steuerkurvenabschnitts 208 so gewählt, dass die Drehbeschleunigung des verriegelnden Verschlusskopfes erhöht wird beim Übergang der Verschlusskopfsteuerung vom Steuerkurvenabschnitt 208 auf die Verriegelungssteuerflanke 62.

Der Neigungswinkel der Steuerflanke 62 entspricht dabei dem Neigungswinkel der Steuerflanke 64 zum Entriegeln, um zu gewährleisten dass sich der Steuerbolzen 102 mit möglichst geringem Seitenspiel über die gesamte Länge der Steuerkulisse 60 und vor allem durch die Steuerflankenbereiche 62 und 64 bewegen kann.

IV. Schussabgabe/Zündung der Patrone (Fig. 6d)

Der Steuerbolzen 102 befindet sich nun am vorderen Ende des hinteren Linearführungsbereichs 68, und der Verschlusskopf 100 selbst ist in linearer Richtung im Verriegelungsstück 200 festgelegt und in Umfangsrichtung verriegelt. Der Verschlussträger 1 bewegt sich nun relativ zum Verschlusskopf weiter nach vorne und stößt dabei den Schlagbolzen 118 im Schlagbolzenkanal 116 nach vorne und zwar so weit, dass die Spitze des Schlagbolzens 118 nach vorne durch die Schlagbolzenöffnung 124 stößt und die Patrone zündet. Dabei bewegt sich der Steuerbolzen 102 im Linearführungsbereich 68 relativ zum weiter nach vorne gleitenden Verschlussträger 1 nach hinten, bis der Verschlussträger 1 mit seiner Vorderseite 61 auf die nach hinten weisende Stirnseite 201 des Verriegelungsstücks auftrifft und seine Vorwärtsbewegung stoppt. Dadurch wird die Relativbewegung zwischen Verschlussträger 1 und Verriegelungsstück 200 unterbrochen.

Nach der Schussabgabe wird über den auf den Kolben 4 wirkenden Gasdruck der Verschlussträger 1 gegen die Wirkung der Verschlussfedern nach hinten gedrückt und bewegt sich zunächst relativ zum Verschlusskopf 100 nach hinten (in Pfeilrichtung, siehe Fig. 6f bis 6k). Der Schlagbolzen 118 wird über den Kugelkopf 120 zurück in den Schlagbolzenkanal 116 gezogen. Dabei gelangt der Steuerbolzen 102 im Linearführungsbereich 68 nach vorne und gelangt in Eingriff mit der Steuerflanke 64 zum Entriegeln. (Fig. 6f)

V. Entriegeln und Ausziehen der Patrone (Fig. 6f-6h)

Durch die nun einsetzende Entriegelungsbewegung werden die Verschlusswarzen 104 aus dem Bereich der Verriegelungswarzen 204 herausgedreht (Fig. 6g). Dabei entspannt sich der Anpressdruck zwischen Stoßboden 126 und Patronenhülsenboden, und die Auszieherkralle 112 kann sich in der Auszieherrille der Patronenhülse verdrehen. Die Drehbewegung dazu wird zunächst zwischen der Steuerflanke 64 und dem Steuerbolzen 102 aufgebracht. Durch die Schussabgabe kann die Patronenhülse aufgeweitet (gelidert) und sehr fest im Patronenlager des Laufs verkeilt sein. In diesem Fall stützt sich bei der Entriegelungsdrehung der Steuerabschnitt 132 am Steuerkurvenabschnitt 208 ab und zieht über eine Schraubbewegung mit erhöhter Kraft und reduzierter Axialgeschwindigkeit die Patronenhülse aus dem (aus der in Fig. 6g gezeigten in die in Fig. 6h gezeigte Stellung) Patronenlager.

Dabei wird die Steuerverschlusswarze 104h' - ähnlich wie beim Verriegeln - an ihrem Steuerabschnitt 132 und an ihrem Führungsabschnitt 111 über den Steuerkurvenabschnitt 208 an der Verriegelungswarze 204b und die Führungsfläche 205 der Verriegelungswarze 204a im Führungskanal 209 geführt.

Nach Abschluss der Drehbewegung fluchten die Verschlusswarzen 104 wieder mit den Ausnehmungen 202 im Verriegelungsstück 200. Der Steuerbolzen 102 stößt gegen das vordere Ende des Linearführungsbereichs 66 und wird nun linear - unter Mitnahme des Verschlusskopfes 100 und der gelockerten, von der Auszieherkralle 112 gehaltenen Patronenhülse - vom sich weiter zurückbewegenden Verschlussträger 1 nach hinten geführt (Fig. 6i). Dabei gelangen Verschlusskopf 100 und Patronenhülse aus dem Patronenlager und dem Verriegelungsstück 200 (Fig. 6k).

Bei der weiteren Rückbewegung gelangt der Verschlusskopf 100 wieder in den Bereich der Führungsschienen 16 und 18, und der in den Ausstoßerschlitz 110 ragende Ausstoßer schlägt die Patronenhülse nach unten durch das Fenster 3 im Gasdruckgestänge 2 und weiter aus der Waffe. Beim weiteren Rücklauf stößt der Verschlussträger 1 mit einem Anschlagbolzen 76 an die Bodenplatte (nicht dargestellt) der Waffe, die im unteren Bereich des Verschlussträgers 1 in Verlängerung des Gasdruckgestänges 2 angeordnet ist.

Im Inneren des Verschlussträgers 1 ist dieser Anschlagbolzen 76 über einen mechanischen Puffer 78 abgefedert, der über eine Ringfederanordnung 80 eine hohe mechanische Energieaufnahme realisiert und dabei einen hohen Anteil der kinetischen Energie der Verschlussanordnung rückstoßarm schluckt. Bei Loslassen des Abzuges wird die Verschlussanordnung wieder über den Raststollen 74 arretiert; nach dem Verschießen der letzten Patrone aus dem Gurt bleibt der Verschluss wieder in seiner verriegelten Stellung stehen.

Weitere Merkmale und Varianten der vorliegenden Erfindung entnimmt der Fachmann den nachfolgenden Ansprüchen.

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