VERFAHREN UND VORRICHTUNG ZUM NIEDERBRINGEN VON BOHRLÖCHERN IN DEN MEERESBODEN DURCH ANWENDUNG EINES GEGENSPÜLVERFAHRENS |
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申请号 | EP97951814.9 | 申请日 | 1997-11-27 | 公开(公告)号 | EP0956424B1 | 公开(公告)日 | 2001-01-24 |
申请人 | Wirth Maschinen- und Bohrgeräte-Fabrik GmbH; | 发明人 | TIBUSSEK, Fritz; VON WIRTH, Hermann-Josef; | ||||
摘要 | The invention relates to a method and a device for driving bore holes, specially exploring and extraction drillings in the sea bottom (40). According to the invention, the sea bottom is slackened by means of a rotating drilling head (10) which is fitted to the lower end of a drill string (5) designed for transmitting torque. The upper end of the drill string is mounted on a floating platform (1), wherein the drill string (5) is composed of at least two telescopically interfitting string parts (6, 7), which during a vertical movement of the platform, e.g. a movement induced by the sea swell, exert a relative movement with respect to each other so that the drilling head (10) rests with a substantially constant force on the surface to be cleared away. | ||||||
权利要求 | |||||||
说明书全文 | Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Niederbringen von Bohrlöchern, insbesondere für Schürf- und Gewinnungsbohrungen. Schürfbohrungen werden zum Zwecke der Untersuchung von Lagerstätten vorgenommen und sollen eine Probenentnahme des in der Lagerstätte vorhandenen Materials ermöglichen. Schürfbohrungen werden insbesondere dann niedergebracht, wenn die Lagerstätte in größerer Teufe ansteht und/oder über der Lagerstätte befindliche Gewässer wie Seen oder Meere das Abteufen von Schürfschächten nicht zulassen. Gewinnungsbohrungen dienen dem Herauslösen des Lagerstätteninhalts aus Bodenschichten. Beispielhaft für Gewinnungsbohrungen sei der Abbau von auf dem Meeresboden lagernden marinen Sedimenten mit Diamanteinschlüssen erläutert. Solche Ablagerungen, die Diamanten enthalten, haben sich meist vor Flußmündungen in Gestalt nicht allzu großer, auf felsigem Grund ausgebreiteter Schichten gebildet. Zum Abbau des diamanthaltigen Sedimentmaterials werden meist Vorrichtungen eingesetzt, die einen Bohrkopf umfassen, welcher mit Hilfe eines sich von einer schwimmenden Plattform aus erstreckenden, verlängerbaren Bohrgestänges bis zum Meeresboden abgesenkt wird. Unter schwimmender Plattform ist jede Einrichtung zu verstehen, deren Höhe über dem Meeres- bzw. Seeboden von dem momentanen Wasserstand abhängt. Insbesondere kommen hierfür Bohrschiffe in Betracht. Um den Bohrkopf in die für den Bohrvorgang benötigte Rotationsbewegung zu versetzen, ist dieser entweder drehfest an dem Bohrgestänge angeordnet und dieses wird mit Hilfe eines oberhalb der Plattform angeordneten Drehantriebes (Kraftdrehkopf) in Rotation versetzt, oder der Bohrstrang ist an der Plattform drehfest gelagert und es ist ein Antrieb vorgesehen, welcher den Bohrkopf gegenüber dem Bohrstrang in Rotation versetzt. Der während des Bohrvorgangs gelockerte Abraum wird meist durch sogenanntes "Gegenspülen" - beispielsweise durch Anwendung des bekannten Lufthebeverfahrens - durch das Innere des Bohrstranges bis auf die Plattform gefördert, wo er über einen am oberen Ende des Bohrstranges vorgesehenen, mit dessen Innenvolumen in Verbindung stehenden Rohrkrümmer Einrichtungen zugeführt wird, in denen die Trennung von Diamanten und Abraum in bekannter Weise erfolgt. Da ein befriedigendes Bohrergebnis voraussetzt, daß die mit mindestens einem Schneidwerkzeug ausgerüstete Stirnseite des Bohrkopfes während des Bohrvorganges stets mit einem etwa konstanten Vortriebsdruck an der Bohrungsstirnseite anliegt, umfaßt die Plattform eine Einrichtung, die eine beispielsweise durch Meeresdünung hervorgerufene vertikale Bewegung der Plattform erlaubt, ohne daß hierdurch die Vortriebskraft nennenswert schwankt oder der Bohrkopf gar von dem Boden abgehoben wird. Derartige Einrichtungen umfassen meist mit einem relativ großen Ausgleichsvolumen verbundene pneumatische oder hydro-pneumatische Kolben/Zylindereinrichtungen, die beispielsweise zylinderseitig mit dem Bohrstrang, kolbenseitig mit einer den Bohrstrang tragenden Einrichtung, beispielsweise einem Bohrturm, verbunden sind. Durch das mit den Zylindern verbundene Ausgleichsvolumen kann die Plattform vertikale Bewegungen ausüben, ohne daß sich die Kraft, mit der das Bohrwerkzeug an dem Boden anliegt, wesentlich verändert. Liegt der Befestigungspunkt der Kolben/Zylindereinrichtungen plattformseitig unterhalb derjenigen an dem Bohrstrang, so kann durch Einstellung des Druckes in den Ausgleichsbehältern der Anpreßdruck des Bohrkopfes auf den Meeresboden von maximal der resultierenden Gewichtskraft auf einen gewünschten Wert eingestellt werden. Zwar finden derartige Einrichtungen zum Ausgleich von Vertikalbewegungen der Plattform vielfach seit längerem Anwendung, nachteilig ist jedoch, daß der Bohrstrang mindestens um den halben maximal zu erwartenden Hub der Vertikalbewegung der Plattform - bezogen auf ihre Mittellage - aus ihrer Oberseite herausragen muß, und auch erst in dieser Höhe der zur Abgabe des Abraums an die Trenneinrichtung erforderliche Rohrkrümmer angebracht werden kann. Denn hierdurch verlagert sich einerseits der Schwerpunkt der Plattform erheblich nach oben, wodurch das "Wetterfenster", in dem die Plattform zum Einsatz kommen kann, reduziert wird, zum anderen muß der Abraum bis in die Höhe des Rohrkrümmers gefördert werden. Dies ist insbesondere mit einem hohen Energieaufwand verbunden, wenn sich die Plattform gerade auf ihrem niedrigsten Niveau, beispielsweise in einem Wellental befindet, da der Energieaufwand von der Höhe des Rohrkrümmers über der Wasseroberfläche abhängt. Aus der US-PS 3,319,726 ist eine Vorrichtung zum Niederbringen von Bohrungen in den Meeresboden bekannt, bei welcher der Bohrstrang zum Ausgleich der Vertikalbewegung der Plattform zwei relativ zueinander axial verschiebbare, teleskopartig ineinandergreifende Bohrstrangteile umfaßt. Der Lagerung von innerem und äußerem Bohrstrangteil dient eine aufwendige, mehrere Dichtungen und Schwimmkolben zum Druckausgleich umfassende Einrichtung, die mit einer Hydraulikflüssigkeit gefüllt und gegen das Eindringen von Sediment vollständig nach außen gekapselt ist. Nachteilig ist bei dieser Vorrichtung, daß sie aufwendig in ihrer Herstellung und wegen des komplizierten Aufbaus störanfällig ist. Ferner sind aus der US-PS 3,259,198 und der US-PS 3,664,443 Vorrichtungen bekannt, bei welchen der Bohrstrang ein teleskopierbares Teil umfaßt, welches unter anderem die durch die Meeresdünung induzierte Bewegung ausgleichen soll. Das Bohrgut wird bei diesen Vorrichtungen über das Innere des Bohrstranges nach oben gefördert, indem Frischwasser unter Druck der Bohrung zugeführt wird. Der Bohrstrang enthält hierzu zwei konzentrisch angeordnete Röhren, die zwischeneinander einen Ringspalt bilden. Durch den Ringspalt erfolgt die Frischwasserzufuhr, der Abtransport des Bohrgutes durch die innere Röhre. Die Bohrstränge auch dieser Vorrichtungen sind aufwendig in ihrer Herstellung. Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung der genannten Art derart weiterzuentwickeln, daß diese Nachteile verbessert sind. Diese Aufgabe wird durch das im Anspruch 1 wiedergegebene Verfahren und durch die in Anspruch 4 wiedergegebene Vorrichtung gelöst. Dadurch, daß bei dem erfindungsgemäßen Verfahren der Bohrstrang aus mindestens zwei teleskopartig ineinandergreifenden Strangteilen besteht, die bei einer vertikalen, beispielsweise durch die Meeresdünung induzierten Bewegung der Plattform eine Relativbewegung zueinander ausüben, ist es nicht mehr erforderlich, daß der Bohrstrang um mindestens die halbe maximal zu erwartende vertikale Auslenkung der Plattform über dieselbe herausragt, sondern das obere Ende des Bohrstranges kann unmittelbar oberhalb der Plattformoberfläche liegen. Hierdurch verringert sich zum einen die Höhe des Schwerpunkts der Plattform erheblich, mit der Folge, daß diese im Vergleich zu solchen, bei denen der Ausgleich der Vertikalbewegung oberhalb der Plattform erfolgt, auch bei schwererer See einsetzbar ist, andererseits wird durch den nun ebenfalls niedriger liegenden Rohrkrümmer die zum Heben des Abraums erforderliche Förderhöhe wesentlich reduziert, so daß die Fördermenge bei gleichbleibendem Energiebedarf erhöht oder aber bei gleichbleibender Fördermenge deren Energiebedarf gesenkt werden kann. Durch den bei Anwendung des an sich beispielsweise aus der FR 2 523 205 bekannten Lufthebeverfahrens im Innern des Bohrstranges herrschenden Unterdruck wird stets durch den zwischen den teleskopartig ineinandergreifenden Strangteilen zwangsläufig bestehenden Ringspalt eine gewisse Menge an Umgebungswasser aufgesaugt, so daß dieser Bereich stets umspült wird, wodurch eventuell eingedrungene Sedimentteile stets herausgespült werden. Auf Dichtungen und besonders geschützte Lagereinrichtungen kann daher verzichtet werden. Bei einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist der Bohrkopf drehfest an dem Bohrstrang angeordnet. Zur Erzeugung der Rotation des Bohrkopfes ist an der Plattform ein Antrieb vorgesehen, der den Bohrstrang in Rotation versetzt (Anspruch 2). Bei der bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens gemäß Anspruch 3 ist jedoch der Bohrstrang drehfest an der Plattform gelagert und der Bohrkopf wird relativ zum Bohrstrang in Rotation versetzt. Durch diese Ausgestaltung wird einerseits der das Gewicht der Plattform erhöhende und gegebenenfalls deren Schwerpunkt nach oben verlagernde Antrieb überflüssig, andererseits kann der Bohrstrang der Führung von elektrischen, hydraulischen usw. Leitungen dienen, ohne daß es hierzu aufwendiger Drehdurchführungen oder -ankopplungen bedarf. Auch kann dann am unteren Bohrstrangteil auf einfache Weise ein Ende eines zur Plattform geführten Seiles angebracht werden, wodurch der untere Bohrstrangteil samt Bohrkopf ohne großen Energieaufwand beispielsweise von der Bohrungssohle angehoben und an den Ort über dem Boden verlagert werden kann, an dem eine weitere Bohrung niedergebracht werden soll. Die Erfindung ist hinsichtlich ihres vorrichtungsgemäßen Aspekts in Anspruch 4 wiedergegeben. Bei einer bevorzugten Ausführungsform gemäß Anspruch 5 umfaßt der Bohrstrang einen äußeren und einen inneren Bohrstrangteil, wobei der innere Bohrstrangteil - damit die Vertikalbewegung der Plattform ausgeglichen werden kann - zumindest über eine Länge, die der maximal durch Meeresdünung oder ähnlichen zu erwartenden vertikalen Bewegungen der Plattform nach oben entspricht, in Normallage der Plattform in den äußeren hineingeschoben und zumindest um einen Betrag, der der maximal zu erwartenden Auslenkung der Plattform aus ihrer Normallage nach unten entspricht, weiter in den äußeren Bohrstrangteil hineinschiebbar ist. Da die inneren und äußeren Bohrstrangteile drehfest miteinander verbunden sein müssen, um das Antriebsdrehmoment bzw. das Reaktionsmoment übertragen zu können, empfiehlt sich eine Ausgestaltung des Bohrstranges gemäß Anspruch 6. Hierdurch wird sichergestellt, daß trotz der Drehfestigkeit eine reibungsarme Relativbewegung zwischen den beiden Bohrstrangteilen erfolgen kann. Eine besonders bevorzugte technische Ausgestaltung der nach diesem Prinzip arbeitenden Lagerung ist Gegenstand der Ansprüche 7 bis 10. Es ist einerseits möglich, den äußeren Bohrstrangteil mit seinem oberen Ende an der Plattform und am unteren Ende des inneren Bohrstrangteils den Bohrkopf anzuordnen. Bei der bevorzugten Ausführungsform gemäß Anspruch 11 ist jedoch die Anordnung in umgekehrter Weise vorgesehen, da der obere vorzugsweise längere, während des Bohrbetriebs in vertikaler Richtung starr mit der Plattform verbundene obere Bohrstrangteil aus weniger aufwendig herzustellenden Bauteilen besteht. Bei einer ersten möglichen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist an der Plattform eine Einrichtung vorgesehen, mit der der Bohrstrang in eine Rotation um seine Längsachse versehen werden kann. Der Bohrkopf ist dann drehfest an dem Bohrstrang angeordnet. Bei der bevorzugten Ausführungsform gemäß Anspruch 13 ist jedoch der Bohrstrang drehfest an der Plattform gelagert und es ist ein Drehantrieb vorgesehen, mit dessen Hilfe der Bohrkopf gegenüber dem Bohrstrang in Rotation versetzbar ist. Die drehfeste Lagerung des Bohrstranges an der Plattform erfolgt bei dieser bevorzugten Ausführungsform gemäß Anspruch 14 vorzugsweise durch eine drehfeste, kardanische Abfangvorrichtung ("Gimbal"). Der Antrieb des Bohrkopfes erfolgt vorzugsweise entweder elektrisch oder hydraulisch (Ansprüche 15 und 16), wobei die Antriebseinrichtungen vorzugsweise in den Bohrkopf integriert oder unmittelbar oberhalb desselben angeordnet sind. Die zur Anwendung des Lufthebeverfahrens benötigte Druckleitung kann gemäß Anspruch 17 am Außenumfang des Bohrstranges festgelegt sein und parallel zu dessen Längsmittelachse verlaufen. Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Druckleitung jedoch als ein von einer Wickeltrommel abrollbarer Druckschlauch ausgebildet (Anspruch 18). Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß der Druckschlauch sowohl am oberen Bohrstrangteil als auch am unteren Bohrstrangteil problemlos angeschlossen werden kann. Eine vorteilhafte Weiterbildung der erfingungsgemäßen Vorrichtung ist Gegenstand des Anspruchs 19. Bei dieser ist an dem den Bohrkopf tragenden Bohrstrangteil mindestens ein Auftriebskörper angeordnet. Durch die Wahl des Auftriebsvolumens der Auftriebskörper kann bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung der gewünschte Anpreßdruck des Bohrkopfes auf den Meeresboden eingestellt werden. Um zu vermeiden, daß der untere Bohrstrangteil durch ein zu hohes Auftriebsvolumen der Auftriebskörper druckbelastet wird, ist es von Vorteil, gemäß Anspruch 20 den mindestens einen Auftriebskörper nahe des oberen Endes des unteren Bohrstrangteils anzuordnen. Eine einfache, auch nach dem Herunterbringen des Bohrkopfes auf den Meeresboden mögliche Einstellung des Anpreßdruckes ist gegeben, wenn die Auftriebskörper als flutbare Tanks ausgebildet sind, welche gegebenenfalls durch einen auf der Plattform befindlichen Kompressor über entsprechende Druckluftleitungen nach Bedarf mit Druckluft befüllbar sind (Anspruch 21). Wenn gemäß Anspruch 22 auch an dem an der Plattform gelagerten Bohrstrangteil ein Auftriebskörper vorgesehen ist, kann ein Teil der an der Plattform lastenden Gewichtskraft kompensiert werden, so daß schwerere und damit längere Bohrstrangteile gehaltert werden können und die Vorrichtung auch zum Niederbringen von Schürfbohrungen in größeren Tiefen geeignet ist. Das erfindungsgemäße Verfahren sowie ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:
Die in den Fig. 1 bis 3 als Ganzes mit 100 bezeichnete Vorrichtung umfaßt einen auf einer schwimmenden Plattform 1 angeordneten Mast 2, der in Fig. 1 bis 3 nur andeutungsweise dargestellt ist. Er ist - wie in Fig. 1 ebenfalls lediglich angedeutet - mit einem Flaschenzug 3 ausgerüstet, der dem Anheben oder Absenken eines oder mehrerer Segmente 4, 4' eines als Ganzes mit 5 bezeichneten Bohrstranges dient. Der Bereitstellung und Übergabe der Bohrstrangsegmente 4, 4' an den Flaschenzug 3 dienen zu diesem Zwecke bekannte, in der Zeichnung nicht dargestellte Vorrichtungen, die üblicherweise mit "pipe erector" oder "pipe handling system" bezeichnet werden. Der - wie bereits eingangs erläutert - aus demontierbaren Segmenten 4, 4' bestehende Bohrstrang 5 umfaßt einen oberen Bohrstrangteil 6 und einen unteren Bohrstrangteil 7. Der obere Bohrstrangteil 6 mündet an der Stelle 8 teleskopartig in den unteren Bohrstrangteil 7 und ragt gemäß der Darstellung in Fig. 1 etwa bis zur Stelle 9 in diesen hinein. Der obere und der untere Bohrstrangteil 6, 7 sind in dem für das Einschieben des oberen Bohrstrangteils vorgesehenen Längenbereich derart ausgestaltet, daß sich die Bohrstrangteile 6,7 in diesem Längenbereich reibungsarm in Längsrichtung des Bohrstranges relativ zueinander bewegen können, ein Verdrehen der beiden Bohrstrangteile 6,7 gegeneinander um die Längsmittelachse des Bohrstranges jedoch nicht möglich ist. Eine diese funktionalen Merkmale aufweisende Lagerung wird weiter unten anhand der Fig. 4 und 5 noch beschrieben werden. Am unteren Ende des unteren Bohrstrangteils ist ein Bohrkopf 10 angeordnet, welcher mit Hilfe eines darüber an den unteren Bohrstrangteil angeordneten Drehantriebes 11 relativ zu dem in dem Ausführungsbeispiel drehfest in der Plattform gelagerten, das Reaktionsdrehmoment aufnehmenden Bohrstranges 5 rotierbar ist. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel dient als Kraftquelle ein Hydromotor, der über eine Hydraulikleitung 12 mit unter Druck stehender Hydraulikflüssigkeit versorgt wird. Es ist aber ebenfalls möglich, anstatt des Hydraulikantriebes einen Elektroantrieb zu verwenden und anstelle der Hydraulikleitung 12 eine elektrische Leitung vorzusehen. Am oberen Ende des unteren Bohrstrangteils sind zwei Ösen 13 vorgesehen, an welchen zwei Seile 16' befestigt sind, die durch eine in der Plattform vorgesehene Öffnung 14, durch welche sich auch der Bohrstrang 5 erstreckt, verlaufen und über Umlenkrollen 15 einer Winde 16 zugeführt sind. Durch Betätigung der Winde 16 ist der untere Bohrstrangteil somit heb- und senkbar. Im Folgenden soll zunächst die prinzipielle Funktionsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung anhand der Fig. 1 bis 3 beschrieben werden. In der in Fig. 1 dargestellten Phase ist der Bohrstrang 5 bereits durch Verschraubung einzelner Segmente 4 bzw. 4' zu seiner vollständigen Länge montiert. Am oberen Ende des Bohrstrangs ist der dem Austritt von gehobenem Abraum dienende Rohrkrümmer angeordnet. Durch synchrones Nachlassen des Flaschenzugs 3 und der Winde 16 werden die Bohrstrangteile 6, 7 abgesenkt, bis sich der obere Bereich 18 des oberen Bohrstrangteils 6 in der Höhe einer kardanisch aufgehängten, in Fig. 1 schematisch im geöffneten Zustand dargestellten Abfangvorrichtung 19 ("Gimbal") befindet. Durch Schließen der Abfangvorrichtung 19 wird der obere Bohrstrangteil in dieser Position fixiert. Dieser Zustand ist in Fig. 2 dargestellt. Der Rohrkrümmer 17 mündet nun in einen an seinem Ende trichterförmig erweiterten Einlaß 20, der den Abraum einer bekannten, in der Zeichnung nicht dargstellten Einrichtung zum Abtrennen von in dem Abraum enthaltenden Diamanten zuführt. In dem in Fig. 2 dargestellten Zustand wird die Vorrichtung 100 derart positioniert, daß sich der Bohrkopf oberhalb der abzutragenden Stelle des Meeresbodens befindet. Bevor der eigentliche Bohrvorgang beginnt, wird die Winde 16 nachgelassen, wodurch sich der untere Bohrstrangteil 7 durch Hinabgleiten an dem in ihn hineinragenden Teil des oberen Bohrstrangteils 6 weiter absenkt, bis der Bohrkopf 10 auf dem Meeresgrund aufliegt. Die Seile 16' werden nun weiter nachgelassen, so daß sie - wie in Fig. 3 dargestellt - schlaff in einer Schlaufe durchhängen. Die resultierende Gewichtskraft des unteren Bohrstrangteils 7 und der mit diesem verbundenen Bauteile bestimmt den Anpreßdruck zwischen der Stirnseite des Bohrkopfes und dem Meeresboden. Der untere Bohrstrangteil 7 kann beim weiteren Vordringen des Bohrkopfes 10 in den Meeresboden 20 ungehindert von dem oberen Bohrstrangteil 6 weiter abgleiten. Führt die Plattform - beispielsweise von der Meeresdünung induziert - eine vertikale Bewegung, wie durch den Doppelpfeil in Fig. 3 symbolisiert sein soll, durch, die je nach Wetterlage etliche Meter betragen kann, so wird hierdurch der Anpreßdruck des Bohrkopfes 10 auf den Meeresboden 40 nicht beeinflußt, da der innere Bohrstrangteil 6 entsprechend der Vertikalbewegung der Plattform sich reibungsarm in den unteren Bohrstrangteil 7 hinein- und herausverlagern kann. Um den stirnseitigen Anpreßdruck des Bohrkopfes 10 an den Meeresboden 40 einstellen zu können, ist im Bereich des oberen Endes des unteren Bohrstrangteils eine Auftriebseinheit 21 angeordnet. Diese umfaßt mehrere in der Zeichnung nicht erkennbare Tanks, welche wahlweise flutbar oder mit Hilfe von über in der Zeichnung nicht dargestellte Druckluftleitungen entleerbar sind, so daß der Auftrieb einstellbar und somit der resultierende Anpreßdruck zwischen dem Bohrkopf und dem Meeresboden auf den im Einzelfall erforderlichen Wert reduzierbar ist. Anhand der Fig. 4 und 5 soll im folgenden eine bevorzugte technische Ausgestaltung der Lagerung zwischen dem oberen und dem unteren Bohrstrangteil 6, 7 erläutert werden. Der im wesentlichen rohrförmig ausgestaltete obere Bohrstrangteil umfaßt einen rohrförmigen Teil 23 kreisrunden Querschnitts, der in mittels Flanschen miteinander verschraubbarer Segmente 4 unterteilt ist. Über seine in den unteren Bohrstrangteil einführbare Länge sind vier über den Umfang gleichmäßig verteilte Winkelprofile 22 parallel zur Mittellängsachse L an dem rohrförmigen Teil 23 angeordnet. Jedes Winkelprofil 22 umfaßt zwei Schenkel 22', 22'', die zueinander einen rechten Winkel bilden. Die Winkelprofile 22 sind mit den freien Kanten der Schenkel 22', 22'' mit dem rohrförmigen Teil 23 des oberen Bohrstrangteils 6 über ihre Länge - jedenfalls abschnittsweise - verschweißt. Der in Achsrichtung eine Relativbewegung zwischen dem oberen und dem unteren Bohrstrangteil zulassenden, der Übertragung von um die Mittellängsachse L gerichteter Drehmomente geeigneten Lagerung des oberen Bohrstrangteils 6 in dem unteren Bohrstrangteil 7 dienen entsprechend den Winkelprofilen 22 über den Umfang verteilte, an dem unteren Bohrstrangteil 7 angeordnete Rollenanordnungen 24, die mit den Winkelprofilen in Wirkverbindung stehen. Jede Rollenanordnung 24 umfaßt zwei Paar Rollen 25, 26, wobei die zu einem Paar gehörenden Rollen 25,25';26,26' in Richtung der Mittellängsachse voneinander beabstandet sind und deren Drehachsen parallel zueinander verlaufen, hingegen die Drehachsen der Rollenpaare 25, 26 eines Rollenpaares 24 senkrecht zueinander ausgerichtet sind. Bei dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel sind in Längsrichtung des Bohrstranges zwei Satz von je vier Rollenanordnungen 24, 24' vorgesehen, um ein Verkanten des oberen Bohrstrangteils in dem unteren Bohrstrangteil verhindern zu können. Es ist jedoch ebenfalls möglich, eine größere Anzahl von Rollenpaaren vorzusehen. Jede Rollenanordnung 24 umfaßt einen Rollenhalter 27, der an der äußeren Mantelfläche eines im wesentlichen rohrförmigen Segments 4' des unteren Bohrstrangteils 7 angeordnet sind. Entsprechend der Ausrichtung und Anzahl der zu einer Rollenanordnung 24 gehörenden Rollen 28 sind in den Rollenhalter 27 Bohrungen zur Aufnahme von Rollenwellen 29 eingearbeitet. Dabei sind die Bohrungen derart angeordnet, daß sich die Drehachsen S im wesentlichen außerhalb des Querschnitts des unteren Bohrstrangteils 7 befinden, die Rollen 28 jedoch durch eingearbeitete Öffnungen 30 in den Innenquerschnitt des Segments 4' hineinragen, so daß die Laufflächen 31 der Rollen entsprechend der Außenflächen der Winkelprofile 22 ausgerichtet sind und im ineinandergeschobenen Zustand der Bohrstrangteile 6,7 auf den Außenflächen der Winkelprofile abrollen. Durch diese Art der Lagerung wird eine reibungsarme Verlagerbarkeit des oberen und des unteren Bohrstrangteils in Längsrichtung relativ zueinander bei gleichzeitiger Übertragbarkeit hoher Reaktionsmomente um die Mittellängsachse L des Bohrstranges gewährleistet. Die Förderung des Abraums von der Sohle der Bohrung zu der Plattform erfolgt nach dem bekannten, in der Zeichnung nicht dargestellten Lufthebeverfahren, bei welchem über eine entsprechende Zuleitung Luft in das Innere des Bohrstranges eingeblasen wird. Um zu verhindern, daß das in den Bohrstrang eingetretene Sediment in die Lagerung zwischen oberem und unterem Bohrstrangteil 6, 7 eindringt und die reibungsarme Bewegbarkeit der Teile relativ zueinander behindert, ist - wie aus Fig. 6 ersichtlich - am unteren Ende des in den unteren Bohrstrangteil 7 hineinragenden oberen Bohrstrangteil ein Innenrohr 36 ("Degenrohr") angeflanscht, welches in den darunter befindlichen Teil des unteren Bohrstrangteils 7 hineinragt und kurz oberhalb des Drehantriebs 11 offen endet. Der untere Bohrstrangteil 7 ist in diesem Bereich doppelwandig ausgebildet, wobei die Innenwandung 47 von einem Innenrohr 48 gebildet wird, dessen Innendurchmesser so bemessen ist, daß dieser mit dem Außendurchmesser des Innenrohres 46 einen schmalen Ringspalt 49 bildet. Durch diese Maßnahme dringt das gelöste Sediment infolge des in dem Innenvolumen des oberen Bohrstrangteils durch Anwendung des Lufthebeverfahrens herrschenden Unterdruck durch die untere Öffnung des Innenrohres 36 in das Innere des oberen Bohrstrangteils ein, so daß es bereits insoweit nicht mit den Rollenanordnungen 24 oder Winkelprofilen 22 in Berührung kommen kann. Weiterhin führt der im Innern des oberen Bohrstrangteils 6 herrschende Unterdruck dazu, daß durch den Ringspalt 49 vom oberen Ende des unteren Bohrstrangteils 7 stets eine gewisse Menge an Umgebungswasser aufgesaugt wird und die Rollenanordnung 24 und die Winkelprofile 22 umspült, so daß eventuell eingedrungene Sedimentanteile stets herausgewaschen werden. |